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 Betreff des Beitrags: Hungertod
BeitragVerfasst: 24.01.03, 06:31 
Altratler
Altratler

Registriert: 12.09.02, 14:09
Beiträge: 3882
Die Dunkelheit des ersten Zyklus war gerade über Brandenstein hergezogen. Eine Gestalt wanderte, nein, sie schleppte sich durch den tiefen Schnee…
Ihre Haut war blass, faltig, die einfache Kleidung abgetragen, die Haare fettig und von Dreck verklebt, nur die Laute am Rücken der Gestalt schien gut erhalten.
Gebeugt ging sie, der Körper kraftlos…
Man konnte meinen, es sei ein alter Mann der des Nachts durch die Straßen wanderte, doch er war jung, gerade einmal 18 Vitama hatte er erlebt, völlig abgemagert war er, zwischen Haut und Knochen schien kein bisschen Fleisch mehr zu finden sein…
„Warum nur hat niemand Geld, oder wenigsten Essen für jemanden der die Menschen unterhält und erfreut?“, schoss ihm immer wieder durch den Kopf, „Warum muss ich hungern, während andere goldenen Schmuck am Körper tragen? Warum nur lässt die Herrin so was zu? Ich habe ihr doch immer gedient…“
Eine Stimme riss ihn aus seinen Gedanken, „Ich rede mit euch, Khael!“
Sein Blick wandert hilflos umher, und es dauert eine ganze Weile, bis er merkt dass seine Arme ihn auf einem Tisch vor der „Seeschlage“ stützen. Langsam dreht er seinen Kopf über die Schulter und erblickt eine Zwergin. „Wo bekomme ich Met?“ entfuhr ihr in genervtem Tonfall.
Ohne zu Antworten drückte er sich unter großen Anstrengungen wieder auf die Beine und bewegte sich auf die Tavernentür zu. Mit letzter Kraft zog er sie auf und schaute sich im Schankraum um…

Niemand war da.

„Wenigstens bin ich hier drinnen vor dem eisigen Hauch des Windes, von den erbarmungslosen Temperaturen des Morsans geschützt“, ging durch seinen Kopf.
Doch die letzen Kraftreserven waren verbraucht, seine Beine wollten ihn nicht weiter tragen…
Noch in der Tür stehend versagten sie ihrem Dienst, ließen ihn unsanft auf den Boden fallen, die Beine im kalten, nassen Schnee, der Oberkörper auf den harten Holzfußboden.
Mühsam band er seine Laute vom Rücken und umfasste sie krampfhaft.
Und sosehr er sich auch wehrte, langsam fielen ihm die Augen zu…
„Das war’s, so soll mein Leben enden…“ wie ein Pfeil durchs Herz schmerzte dieser Gedanke.
Doch plötzlich spürte er wie sein Mund mit Fingern geöffnet wurde…
„Dummer Khael, du musst essen“ Er nahm die Stimme der Zwergin verzerrt und auf seltsame Weise unwirklich war. Er spurte etwas in seinem Mund, Brot war es wohl… Frisches Brot…
Zum ersten Mal seit Wochen hatte er etwas Festes zu Essen zwischen den Zähnen.
Er spürte wie sie sein Kinn auf und ab bewegte, wohl um ihn zum kauen zu bringen…
Er kaute…
Er versuchte das Brot zu schlucken, doch es brauchte unzählige Versuche bis er es endlich schaffte.

Wieder legte sie Brot in seinen Mund, doch es war zu spät.
Alles um ihn herum schien dunkler zu werden, auf seltsame Weise dunkler, obwohl seine Augen doch schon lange geschlossen waren.

„Ich gehe Hilfe holen, dummer Khael!“, er nahm ihre Worte kaum noch war.

Es waren wenige Momente, die ihm jedoch wie eine Ewigkeit erschienen, bis eine bekannte und vertraute Stimme erklang: „Aralon, was machst Du für Sachen“. Sheeban, die Wirtin der „Seeschlange“ war bei ihm.
Er wollte lächeln, doch sein Körper gehorchte ihm nicht so wie er wollte.
Mit seinem letzen Atemzug sprach er zu ihr: „Sheeban, deine Laute…“
„Was soll ich damit“ entgegnete Sie mit zitternder Stimme „Ihr spielt sie viel besser als ich“
Er hörte es nicht mehr.
Lange kniete sie bei ihm, versuchte zu verhindern was schon geschehen war.

Er war tot.


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 Betreff des Beitrags: eine Person vor dem Fenster
BeitragVerfasst: 24.01.03, 14:23 
Einsiedler
Einsiedler

Registriert: 2.11.02, 03:35
Beiträge: 60
von außen sah eine blau-grelb gewante Gestalt zum Fenster hinein. Sie schien kung und kräftig gebaut zu sein. Mit einem Stab in der Hand und einem Hut auf dem Haupte, versuchte er etwas im Inneren des Hauses zu entdecken.

Sein Blick verharrte lange auf der ihm bekannten Person welche regungslos am Boden lag. Mit zitternden Händen nahm er seinen Stab zur Hand. Der kalte Wind pfiff ihm über seinen Hut.

Möge Vitame mit ihm sein! sagte er leise zu sich.

Danach schritt er hinweg und verschwand nach kurzen Augenblicken im Dunkel der Nacht!


Zuletzt geändert von Laref: 24.01.03, 14:28, insgesamt 1-mal geändert.

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