*auch in dem vergangen Dunkelzyklus ward wieder ein einsamer, berobter Mann auf den Straßen, seine schlichte in rot gehaltene Kutte eng um sein Körper geschwungen, und die Kapuze tief ins Haupt gezogen ging er um, und heftete wieder Pergamente an verschiedene öffentliche Stände Brandensteins...
Eine Abschrift davon wurde unter der Türe des Siebenwindschen Botens durchgeschoben*


Uneinigkeit, Streit und Hass sehen meine Augen, hören meine Ohren, fühlt mein Geist!

Ich sehe Missgunst und Neid, sehe, wie alte Konflikte aufbrechen, und neue entstehen.

Doch frage ich euch, warum in dieser Zeit?
In der Zeit, die Einigkeit und Stärke fordern!
In der Zeit, die Zusammenhalt und Freundschaft fordern!

Seht die Flammen, denn sie einen alles,
wie die Glut in der Esse das Metall beisammenführt,
wie die flammende Leidenschaft Einigkeit bringt!

Richtet euren Zorn nicht gegen die, die mit euch kämpfen, und Seite an Seite mit euch wider das Dunkel fechten wollen. Sondern richtet euren gerechten Zorn gegen die, die ihn wahrlich verdienen!

Gegen die, die dem dunklen anheim gefallen sind, und unsere geliebte Insel verwüsten und in eine Kakophonie des Grauens verwandeln wollen!

Seht die Flammen, die der Herr bringt, denn sie unterscheiden nicht zwischen arm und reich, zwischen Holz und Eisen. Alle sind vor den Flammen gleich, so sollt auch ihr gleich sein, und einig wie die Flammen gegen das dunkel kämpfen

*abermals ist keine Unterschrift unter dem Pergament*

* Im langsamen Trab kommt ein Reiter hoch zu Ross an einen der Aushaenge vorbei*

*mit angestrengten Blicke beugt er sich nach vorne um das geschriebene zu lesen*

* dann nimmt er einen kleinen dolch und entheftet den Aushang*

" Der Defensor muss dies zu lesen bekommen "

* dann reitet er in mittleren Trab in Richtung der Kapelle in Brandenstein *

Ein junges, dunkelhaariges Mädchen läuft durch die Straßen. Vor einem der Pergamente bleibt sie stehen.

"Ja die sind aber Fleißig diese, diese, diese... ja.. diese eben"

Neugierig geht zu näher an das pergament.
Langsam und angestrengt lies sie Zeile für Zeile bis sich schließlich ein etwas verträumter Gesichtsausdruck auf ihrem Gesicht ausbreitet.
Vorsichtig zieht sie das Pergament von der Wand und rollt es sorgfältig zusammen.

"Das soll mir Mut machen" murmelt sie und nickt bestätigend.

Mit einem ernsten, aber glücklichen und von Hoffnung erfüllten Gesicht läuft sie weiter ihren Weg.