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 Betreff des Beitrags: Die Heimat
BeitragVerfasst: 4.02.03, 21:34 
Edelbürger
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Die ersten Sonnenstrahlen fielen auf das Deck des 3 Masters. Ruhig schwamm das Schiff auf dem seichten Meer, während die Möwen am Firmament darauf hindeuteten, dass Falandria nicht mehr fern sein konnte. Auf dem Deck des Schiffes wirkte ruhige Arbeit, obwohl es mit Flüchtlingen an Bord des Schiffes überfüllt war. Überall waren Kinder, Frauen und viele alte Männer zu sehen, nur wenige junge kräftige flohen von Siebenwind. Sie entschieden sich den Kampf gegen das Grauen, was über Siebenwind strömte, entgegen zu treten.

Die Erzgeweihte blickte sich langsam auf dem Schiff um, sie konnte in allen Augen die Angst aber auch die Erleichterung erahnen. Angst was mit ihren Geliebten Menschen geschehen mag, die dort geblieben sind, Erleichterung, dass sie selber noch eines der letzten Schiffe erreichten. Die Wochen lange Überfahrt hinterließ bei jedem sichtliche Spuren. Für niemanden war es leicht. Die letzten Vorräte nahmen bald ihr Ende, Frischwasser war schon lange Mangelware. Russ und Schmutz bedeckte die Gesichter aller Leute, Kinder die sich an dem Saum der Kleider ihrer Eltern klammerten, ihre Zähne bibberten, ob vor Kälte oder Angst. Die Hände der Erzgeweihten legten sich an den Rand und sie schweifte mit den Augen über die weiten Meere. Hoffnung auf ein Ende der Reise war noch lange nicht in Sicht. Sie sollte erst begonnen haben. Von Venturia war der Weg bis zur Hauptstadt Draconis noch sehr weit. Vieles wird sich dort verändert haben. 5 Jahre waren vergangen seid ihrem Abschied in ihrem Tempel, in dem sie die Weihe als Geweihte erhielt.

Zwei weitere ruhige Tage vergingen und am Horizont erschienen die Türme am Hafen von Venturia. Mit schwachen Winden steuerte das Schiff den Hafen an …


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BeitragVerfasst: 4.02.03, 22:58 
Edelbürger
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Die Leinen wurden festgemacht und der Anker sackte schnell ins Wasser. In jenem Moment senkten die Flüchtlinge wie die Besatzungsmitglieder ihre Häupter und dankten auf ihrer stillen Weise Vitama für die gesunde Überfahrt, die ihnen vergönnt wurde. Die Erzgeweihte selber ließ ihren Blick auf die Gebäude am Firmament ruhen. Vor fast 2 Jahren verließ sie diesen Hafen mit dem Ziel nach Siebenwind zu kommen. Der Orden der lieblichen Herrin zu Draconis entsandt sie, um die helfende Hand Vitamas durch ihre Jünger zu stärken. Zu dieser Zeit war Siebenwind schon für seine Wildheit und Ungestümtheit bekannt. Eine Insel, die kaum besiedelt war und wo die Gesetze nicht die Geltung haben, wie sie in den Orten haben, in denen sie lebte.

Zuvor lebte sie ihr Leben wohlbehütet im Tempel zu Draconis, ein prachtvoller Tempel am Marktplatze nahe dem Palast ihrer Majestät Hilgorad ap mea Rex Falandria. Armut und Leid konnte durch den Reichtum des Ordens gelindert werden, das ein niemand hätte leiden müssen. Täglich waren die Tore geöffnet zur Armenspeisung. Die großen Hallen des Tempels, Tiere die über den sandigen Boden laufen, Bäume die im Tempel gedeihen, gehegt und gepflegt werden. Die Säulen aus Marmor stützten die Halbbedachung des Tempels. Er mag vielleicht 100 Schritt lang und 40 Schritt breit sein, von der Pracht einzigartig und durch das innere wirkte es oft pittoresk. Schlingpflanzen, die sich um die Säulen windeten und bis an die Decken reichten. Die Blüten der Schlingpflanzen gediehen prächtig, oft waren sie weit geöffnet und von herrlichem Geruch. Oft stand die Erzgeweihte an den Schlingpflanzen und atmete den Duft dieser Blüten ein und dachte an die Zeit zuhause, auf den Feldern an der Südgrenze Galadons, die Ernte des Weines….

Sie erwachte wieder aus ihren Gedanken, als sie das Stapfen der Flüchtlinge von Bord vernahm. Erst als sich das Schiff leerte und nur noch die Besatzung an Bord war, atmete sie noch einmal durch und wandte sich dem Kapitän zu. Sein Alter und seine Erfahrung spiegelten sich in seinem rauen Gesicht wieder. Graue Strähnen zierten im Ansatz sein Haupt. Er senkte sein Haupt, als sie sich umdrehte. Scheinbar beobachtete er sie schon länger. Er streckte das linke Bein nach hinten zurück und ging in die Knie. Seine Wangenmuskeln zuckten leicht, er war sichtlich angespannt. Sachte legte die Erzgeweihte ihre verdreckte Hand auf seine Stirn. Für einige Momente blieb sie dann aber stumm, es waren zu viele Gedanken, die ihr Sorgen bereiteten. Erst dann setzte sie fort: „Möge die liebliche Herrin euch und eure Mannschaft segnen!“ Dann zog sie ihre Hand wieder zurück und schritt ohne sich zu verabschieden oder umzudrehen zu dem Steg. Vorsichtig betrat sie den festen Untergrund, als sie das Schiff verließ.

Der Hafen war voller Schiffe, viele erkannte sie, den diese waren selber in Siebenwind und evakuierten die vom Exodus geplagten Insel. Reges treiben war dort zu sehen, scheinbar wollten sie sich nochmals auf den Weg zurück nach Siebenwind machen und weitere evakuieren. Viele Hafenarbeiter und Tagelöhner bahnten sich schwer beladen mit Nahrungsmitteln und Waffen den Weg zu den Schiffen. Obwohl es so voll war und fast jeder irgendwo gegen rannte, berührte niemand die Erzgeweihte, ein jeder hielt gebührenden Abstand zu ihr, während sie langsam den Weg Richtung Innenstadt suchte.


Zuletzt geändert von Said: 4.02.03, 22:59, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 5.02.03, 21:58 
Edelbürger
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Wohnort: Bella Italia
Die Straßen Venturias waren stark belebt. Reges treiben herrschte auf den kleinen Gassen. Gemächlich trat die Erzgeweihte ihren Weg, der ihr scheinbar nicht unbekannt war. Die Straßen am Rande erinnerten sie an den Weg vor fast zwei Jahresumläufen. In den Gegenden am Hafen herrschte sichtlich Armut, die Häuser, wenn man sie so bezeichnen konnte, waren teilweise eingefallen. Obwohl dieser Armut, dankten gerade jene Menschen Vitama besonders, denn sie gab ihnen das wenige was sie hatten und dieses schien für sie ausreichend. Ein Dach über dem Kopf, der den Regen im Bellum aufhielt, eine Möglichkeit Feuer zu schüren, um den Morsan zu überstehen, Nahrung, um ihren Hunger zu stillen. Viele dieser Leute waren Tagelöhner und Hilfsarbeiter, wenn sie den gesetzestreuen Weg folgten. Die anderen, ob nun Streuner oder Diebe, versuchten ihren Lebensunterhalt mit Lebensgefahr zu erreichen. Fast täglich kann man sehen, wie in den Straßen Venturias die Wachen Bürger abführen, die auf frischer Tat ertappt wurden oder gesucht wurden. Trotz dieser schwierigen Lebensbedingungen konnte man in ihrem Gesicht ein lächeln erkennen, als die Erzgeweihte, die selber nicht gepflegt war, erblickten. Oft musste sie ihren Weg stoppen, um einzelnen Menschen den Segen der Herrin zu erteilen, aber ein jeder wartete geduldig, auch wenn für sie Zeit Goldstücke bedeuteten.

Der Weg vom Hafen bis zur prächtigen Innenstadt, die durch 3 Tempel der Viere gesäumt war und in deren Mitte ein prächtiger Platz war, mag vielleicht 15 Minuten zu Fuß dauern. Man kann deutlich erkennen, wie die Gebäude von Schritt zu Schritt heiler und beeindruckender werden. Im Zentrum der Stadt leben der Baron der Baronie, etliche Edelleute und reiche Handwerker, ihre Häuser ragen in den Himmel und sie glänzen mit ihrem Prunk. Eine Baronie die durch ihre Handelsverbindungen zu Mammon kam. So ist es auch nicht verwunderlich, dass die Tempel den anderen Häusern kaum nachstehen. Nur der kleine Morsanschrein am Rande der Stadt, direkt am Morsanacker gelegen, schien schmucklos und einfach gebaut. Die Straßen wurden größer bis zum Platze. Aus festgetretenen Sand und Granit wurden irgendwann Marmorplatten. Aus armen Tagelöhnern wurden edle Frauen, die sich in Seide und Brokat schmiegten. Nur ein Stück ihres Schmuckes würde eine Tagelöhnerfamilie über Wochen von Sorgen befreien.

Im Zentrum des Platzes befand sich ein Springbrunnen, Marmor und Horwahs zierten den Mittelpunkt des Stadtinneren. Die Fontaine ergoss sich aus 4 Mündern der Horwahs und senkte sich in der Mitte des Brunnens zusammen.

Am Eingang des Tempels der Herrin stockte die Erzgeweihte einen Moment und hebte ihren Blick in den Horizont. Ein leises erleichtertes Atmen entrann ihrer Kehle, bevor sie mit gehobenem Saum ihres Kleides in den Tempel trat. Ihr Erscheinungsbild einer Erzgeweihten mag sie vielleicht seit 2 Wochen verloren haben. Es wirkte alles nur noch verdreckt. Tempeldiener erkannten die goldbestickten Zeichen im Kleid und eilten rasch zu ihr. Sofort kamen weitere mit Schüsseln mit Wasser und Kleidung ihr entgegen. Aber die Erzgeweihte hebte leicht ihre Hand und wiegelte knapp ab.

„Gedankt sei die Herrin, ein dank an euch Kinder der Herrin, aber ich ersuche ein Gespräch mit der Tempelvorsteherin,“ erklang ihre melodische sanfte Stimme.

Im selben Moment verbeugten sich alle und traten beiseite, während eine Tempeldienerin die Erzgeweihte in den Vitamagarten führte. Dort verweilte die Tempelvorsteherin zu Venturia. Sie saß im Blumenbeet und meditierte, als sie die Schritte vernahm, blickte sie auf und erhebte sich leichtfüßig und trat auf die Erzgeweihte zu. Beide berührten sich an den Händen und drückten sie. Obwohl sie sich nicht kannten, wurde ein jeder Diener Vitamas wie ein Bruder bzw. eine Schwester behandelt. Es wurden kaum Worte gewechselt, das meiste schien nur durch Gefühle zum Ausdruck gebracht zu werden.

„Ich benötige eine Kutsche in Richtung Draconis. Ich habe Kundschaft über die Diözese Siebenwind. Es bedarf Handlung dort.“

Die Tempelvorsteherin nickte verstehend und schnippte mit einem Finger, als bald erschien eine Tempeldienerin und verschwand nach Sekunden Einweisung wieder. Sie gab der Erzgeweihten zu verstehen, das vor dem morgigen Tage keine Möglichkeit gegeben sei, die Reise fortzusetzen, so entschloss sie sich der Erzgeweihten anzubieten am heutigen Tage im Ordenshaus zu nächtigen, frisch zu machen und etwas zu speisen.


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