*Durch den pfeifenden Wind einer kalten Nacht stiefelt der Mann zur Hafenmeisterei Brandensteins. Dort angekommen tritt er ein und schlägt die Kapuze zurück 'Hilgorad zur Ehr Herr Hafenmeister; Seid so gut und sorgt dafür, dass folgendes Päckchen baldmöglichst gen Falandrien verschickt wird ... und gebt gut darauf acht. Wir verstehen uns ...' Mit diesen Worten übergab der Mann dem Hafenmeister das Päckchen und einige Goldmünzen, worauf der Hafenmeister verstehend nickte. Der Mann zog wieder die Kapuze über und verschwand in der Kälte. Auf dem Päckchen ist zu lesen: 'An Rufus Gantenbrink; Provinzialgericht Ersonts Tal; Provinz Ersont' Das Päckchen enthielt neben dem nachfolgenden Brief noch etwa 150 Dukaten. *
An Seine Exellence Rufus Gantenbrink,
Vorsitzender Richter des Provinzialgerichtes Ersonts Tal;
Hochgeschätzter Kollege, bester Rufus;
Lange ist es her seid wir uns das letzte Mal sahen. Wie Ihr sicher wisst stehen die Dinge schlecht hier auf Siebenwind und wir haben hart zu kämpfen um der erdrückenden und schrecklichen Übermacht zu widerstehen. Nichtsdestotrotz scheinen noch Schiffe zum Festland zu gelangen und Euch diese Nachricht übermitteln zu können.
Um unserer alten Freundschaft willen bitte ich Euch um einen Gefallen. Ich lehre an der Kriegerakademie hier und dort ist ebenso ein Mädchen so um die 15 Jahre, welche dort ihre Ausbildung absolviert. So wie sie mir berichtete ist sie vor nicht allzu langer Zeit geflohen - ja bester Kollege, Ihr hört richtig. Sie ist das Kind höriger Bauern aus Anlark. Daher bitte ich Euch darum, dass Ihr den Eltern des Kindes folgendes übermittelt. Sie heißen Ronan und Mirian Valon. Achtet jedoch darauf, Ihrem gestrengen Leibherren nichts darüber zu sagen. Behandelt dies mit der höchsten Diskretion da es nicht ganz mit den Gesetzen des Landes vereinbar scheint. Jedoch wird niemand es wagen einen Königlichen Richter wie Euch zu behelligen so das diese Leute ungestört die Nachrichten zu erhalten im Stande sind.
Teilt ihnen mit, dass es ihrer Tochter gut geht. Sie hat sich nach einer langen Irrreise nach Siebenwind durchgeschlagen und sich dort der Kriegerakademie angeschlossen. Sie habe viele Freunde gefunden und sich verliebt. Sagt ihnen auch, dass solange sie in der Kriegerakademie eingeschrieben ist, sie unter dem Schutze des Lehnsherren der Insel stehe so das sie ihr alter Leibherr nicht zurückbringen lassen kann. Zuletzt aber sagt ihnen, dass ihre Tochter für sie einige Dukaten gespart habe, welche ich Euch zur Verwahrung anvertraue. Ihr Leibherr würde es nicht gestatten, dass sie dieses Geld erhalten. Verwahrt es für sie bis sie es brauchen.
Euch gebührt mein Dank für Eure Mühen bester Rufus. Richtet bitte Eure Frau Gemahlin Annegret meine bestem Empfehlungen aus und grüßt auch eure Buben herzlich von mir.
Mit kollegialem und freundschaftlichem Gruße
Harold Valorum
_________________
>Das ständige Nachgeben der Klugen begründet die Diktatur der Dummen.<
Graf Hagen Robaar von Saalhorn zu Siebenwind. - <<Charprofil>> Abschied und Verrat. - Der Abschied Graf Hagen Robaars von Siebenwind ............ Ein (ehemaliger) Lehnsherr auf Sinnsuche ............. Hagens Rückkehr - Finsternis' Weg
|