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 Betreff des Beitrags: Vergangene Tage
BeitragVerfasst: 27.03.03, 18:48 
Festlandbewohner
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Es war früh am Morgen des 4. Duler im Jahre 14 nach Hilgorad. Eigentlich sollte es ein Sonnentag sein, doch der Regen fiel nun schon tagelang und unaufhörlich. Hartmann saß auf einem kleinen Findling und blickte auf die Mauern der einzigen verbliebenen Stadt Siebenwinds. Brandenstein. Seit Mitternacht saß er nun hier und schaute auf das Tor der Stadt, doch bis jetzt war keine Menschenseele zu sehen. Die Orken in dem einst für Flüchtlinge angelegten Zeltlager schnarchten laut, auch sie schliefen noch den Schlaf der Gerechten.

Etwas ließ seinen Blick auf das längst verlassene Lazarett-Zelt fallen. Vittorio machte sich daran, seinen Alltag zu beginnen. Wie es schien, hatte er sich immer noch nicht damit abgefunden, dass seine Zeit hier auf Siebenwind vorbei war. Kopfschüttelnd blickte Hartmann wieder zum Tor. Die Wachen hatten sich daran gemacht, das alte Fallgitter hochzuziehen. Der Tag brach an und die ersten Sonnenstrahlen tauchten das Land in einen leicht goldenen Glanz.

Langsam erhob er sich und streckte sich ein wenig. Eher aus Gewohnheit, denn fühlen konnte er schon lange nichts mehr. Seit dem Tag, an ihm der furchtbare Schmerz des Feuers, welches ihm den Tot brachte, über ihn hereinbrach, war nichts mehr außer den Erinnerungen an Schmerz geblieben. Er blickte über seine Schulter hin zum Holztor der Palisade und dachte kurz darüber nach, was er jetzt tun sollte.

Er entschied sich für die Stadt. Langsam und gemächlich machte er sich auf den Weg ins Innere Brandensteins. Auf dem Marktplatz angekommen schaute er sich ein wenig um, einige Händler hatten bereits damit begonnen, ihre Marktstände mit Waren zu bestücken. Er ging weiter, zur Roten Seeschlange.

Die Tür war verschlossen, doch das machte ihm nicht zu schaffen. Er trat einfach durch sie hindurch und fand sich gleich darauf im inneren des Schankraums wieder. Sheeban war dabei, mit einer ihm unbekannten Frau zu frühstücken. Jedes mal wenn er sie sah, spürte er tief in sich drinnen ein beruhigendes Gefühl. Sie war damals die erste, die dem Orden der Laienbruderschaft beitrat. Er konnte sich noch ganz genau an die unsichere junge Frau erinnern. Ein Schmunzeln huschte über sein Gesicht. Er setzte sich eine Weile zu ihr, auf die Bank, auf der auch sie saß.

Einige Zeit später, Sheeban und ihre Freundin waren längst in der Küche verschwunden, erhob sich Hartmann wieder und machte sich daran, die Taverne wieder zu verlassen.

Draußen hatte der Tag nun begonnen. Die Bürger der Stadt gingen ihren alltäglichen Arbeiten nach. Die Stadtwache war auch schon unterwegs. Er erinnerte sich an früher. Rohehafen … Hauptmann Larson. Schöne Zeiten waren das. Doch dann kamen die Dunklen und das Übel nahm seinen Lauf. Er schrak aus seinen Gedanken auf, als ein Reiter um die Ecke preschte und einfach durch ihn durch ritt. Es war Zeit weiterzugehen.

Sein nächstes Ziel war die Burg. Larson würde sicher noch schlafen, so wie er es fast jeden Tag tat und wie immer wurde seine Vermutung bestätigt. Sein Blick verharrte einige Zeit auf dem schlafenden Ritter. Der Hauptmann war älter geworden. Sein Haar zeigte die eine oder andere Strähne. Larson selbst würde das natürlich nie zugeben … aber das tat jetzt auch nichts weiter zur Sache.

Hartmann drehte sich um und ging zurück in den Rittersaal. Auf einer Bank am Rand nahm er Platz und beäugte die lange Tafel, an der er viele Abende verweilt hatte um den Gesprächen der Ritter und Geweihtenschaft zu lauschen. Dabei vergaß er manchmal, das er nicht mehr unter den Lebenden weilte und brachte Einwände oder Vorschläge, nur um kurze Zeit später zu verstummen.

Er blieb noch eine Weile sitzen und genoss die Stille. Am Abend erhob er sich dann wieder, um wieder zurück zu dem Findling zu gehen, auf dem er nun schon mehrere Wochen zu sitzen pflegte.

*Fortsetzung folgt*

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BeitragVerfasst: 14.04.03, 09:46 
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Tage waren vergangen. Oft lag oder saß er einfach nur da, blickte sich gelangweilt um. Zeit hatte schon lange keine Bedeutung mehr für ihn.

Heute war, genau wie die letzten Tage, nichts besonderes geschehen. Ein Ritter hatte vor einiger Zeit mit einer langen Schriftrolle in der Hand neue Gesetze verlesen, vom Lehensherren persönlich verfasst. Doch denen schenkte Hartmann kaum Aufmerksamkeit ... schliesslich betrafen sie ihn nicht mehr.

In letzter Zeit war er oft bei Vittorio gewesen. Lange Gespräche und noch längeres Schweigen begleiteten oft ihre Zusammentreffen.

Am Nachmittag kam jedoch Leben in die Stadt und mit ihr der Tod.

Hartmann saß in einem der Marktstände und beobachtete den Menschenauflauf, der sich mher und mehr vergrößerte. Viele waren dort, unter ihnen auch Ritter und das Gegenstück, die Schattenjäger. Irgendwo weiter hinten, ausserhalb des Blickfelds von Hartmann konnte man Klingen aufeinander schlagen hören, kurze Zeit später war wieder Ruhe.

Die Gegend nach bekannten Gesichtern absuchend, verharrte Hartmann auf dem Galgenplatz. Dort stand eine Person in roter Kleidung. Bei näherem Hinsehen erkannte er diese als eine Robe der Elementargeweihten. Der Mann, in dessen Gesicht Verzweiflung und Ausweglosigkeit geschrieben stand, war zudem kalkweiss. In seinen Händen hielt er einen Dolch.

Einige Ritter, die auf ihn aufmerksam geworden waren, näherten sich ihm langsam und versuchten, ihn zu beschwichtigen, doch ehe man eingreifen konnte, rammte sich der Fremde den Dolch in die Brust und sank kurze Zeit später zu Boden.

Das letzte was Hartmann hörte, war der Schrei eines in güldene Platte gerüsteten Ritter. "Einen Heiler! Holt einen HEILER!"

Hartmann erhob sich von dem Hocker des Marktstandes und ging auf den leblosen Körper des Elementaren zu. Sein Geist löste sich schon langsam vom seiner körperlichen Hülle. Hartmann blieb stehen und behiet ihn im Auge. Langsam richtete sich der fremde Mann auf und schaute sich verwirrt um. Ein paar Schritte tat er vom Ort des Geschehens weg, auf Hartmann zu. Dieser lächelte ihn freundlich an.

Der Mann drehte sich um und schaute auf seinen Leichnahm. Bestürzung machte sich auf seinem Gesicht breit. " ... bin ich tot?" sagte er zu sich selbst. Eine Hand legte sich auf seine Schulter. "Ja, so könnte man es sagen. Doch hab keine Angst, nun kann Dir nichts mehr geschehen"

Die Menschen um den Richtplatz herum waren in Aufregung geraten. Man rief immer wieder nach Heilern, doch es kamen keine.

So verließen die beiden den Marktplatz. "Wie ist es so als Geist?" "Man gewöhnt sich mit der Zeit daran." "wie heisst ihr eigenltich?" "Hartmann, und ihr?" "Ich bin Valshir ... jedenfalls war ich es noch bis vor wenigen Augenblicken ..." Das Gespräch verstummte und beide liefen weiter, Richtung Stadttor ...

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BeitragVerfasst: 22.08.03, 13:06 
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Wochen sind vergangen. Die Wirren des Krieges flackern wieder auf, doch scheint sich das Land langsam aus dem kalten Griff der Dunklen zu lösen. Hartmann hatte die letzten Wochen mit Interesse verfolgt und tief in seinem Herzen freute er sich für all jene, die den Sturm überlebt haben.

Eines Tages, es begab sich zur frühen Abendstunde, er saß wieder einmal auf dem Findling vor den Mauern Brandensteins, das bezog die Wache zu Brandenstein Stellung auf der Pallisade. Der Hauptmann gab Befehle und die Rektruten führten diese ohne zu murren aus. Einer davon begab sich vor die Pallisade und steckt einige Fackeln in den Boden, um sie dann mit einer brennenden zu entzünden. Als er nahe am Findling des Geistes war, schien dieser zu träumen.

Was Hartmann dort sah, konnte nicht wahr sein. Der Mann dort, in der blau-weißen Uniform, das war sein Bruder Hagen. Doch was machte er hier und wieso war er in der Stadtwache...

... die folgenden Tage folgte Hartmann Hagen auf Schritt und Tritt. Wie sich herausstellte, hatte seine Familie ein Schreiben vom Tod ihres Sohnes erhalten und sein Bruder war nun hier, um den Nachlass abzuholen. In der Zeit des Wartens wollte er jedoch nicht nutzlos herumsitzen, weshalb er sich als Rekrut der Stadtwache zu Brandenstein anschloss.

Dann kam der Tag, an dem alle Formalitäten geregelt waren und Hagen sich beim Hauptmann Totila verabschiedete. Mit einem Lastensegler wolllte er zurück nach Eschenbrück, auf das Gut der Familie Riedinger...

Hartmann war hin und hergerissen. Sollte er hier verweilen, auf der Insel, die für ihn wie ein zweites zu Hause geworden war, oder sollte er seinem Bruder folgen und endlich nach Hause zurückkehren? Er fasste den Entschluss, seinem Bruder zu folgen und hätte man ihn sehen können, wie er das Schiff betrat, das ihn in seine Heimat zurückbringen würde, dann hätte man sehen können, das seine Konturen mehr und mehr verblassten ... nach Haus, nur noch nach Haus.

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