Es ist ruhig, gar friedlich. Ein klarer weiter Himmel, undendlich weit. Die Bäume getränkt im Schein des vollen Mondes werfen bizarre Masken, Gesichter, Augen. Sie summen, eintönig, doch schön, es beruhigt, gibt Sicherheit. Der Hirsch weilt vor mir im sachten Schritt, graziös und voller Edelmut geht er und ich folge. Wieder sehe ich zwei Augen im Stamm eines Baumes, sie bewegen sich nicht, und doch weiss ich, jeder Schritt den ich vage, entgeht ihnen nicht. Sehe ich auf versuche ihren Blick zu erhaschen, verschliessen sie sich, als wenn es nicht mein Recht wäre, sie zu sehen. Ich fühle mich ein wenig träge, erschöpft. Die Kleider zerschunden, aufgerissen, die Augen seicht, müde. Einmal stolpere ich, knalle im dumpfen Schlag auf, im gleichen Moment verharrt der Hirsch, das Summen schweigt sofort und es scheint alles um mich herum hällt in einem Atemzug inne. Eine unglaubliche Stille. Ohne Bewegung, keine Zeit, nichts Vergangenes, nichts Nahes...nur ein Pulsieren von Mondschatten, und mein seichter Atem. Ich richte mich auf, das Summe beginnt abermals, leicht und leise, der Hirsch setzt die Hufen über den Waldboden und schreitet den Pfad entlang. Dieser Pfad, er scheint entrückt. Uralt, unumstösslich herrschend, mächtig, ein gewaltiges Aurathorium dumpfer Stille. Über dem Pfad halboben am Himmel, der grosse Eine, es scheint gar, dieser Pfad hier, und sein Ende, wäre sein Anfang. Der Hirsch unbeirrt geht weiter, ich folge ihm seit ewiger Zeit. Ab und an starre ich zwischen die Bäume, links rechts, suche wieder die Augen in Stämmen. Aber was ist das.....ein Funkeln. Ein Funkeln zweier Augen, darüber zwei spitze Ohren, ein glattes Fell, ein langer geschmeidiger Körper und ein wuschiger Schwanz,....es ist ein Fuchs. Er steht dort und sieht mich an, sowie ich ihn. Er kommt mir vertraut vor, sehr nahe. Ich gehe noch einen Schritt, muss dem Hirsch folgen, blicke wieder zu Seite, zwischen den Bäumen, er ist ebenfalls ein paar Schritte gelaufen, immernoch auf selber Höhe, und das Funkeln in seinem Blick, mustert er mich aufmerksam. Ich lasse ab von ihm, doch ist mir bewusst, er folgt weiter...... .....Der Boden unter meinen Füssen wird weicher, das Moos dicker, mit jedem Schritt versinke ich tiefer, aber das Gehen wird leichter. Ich fühle wie sachter Widerstand meine Sohlen beflügt, ich fühle wie der Boden mich jedes Mal wieder empor drückt, zu nächsten Schritt, fast dem Schweben gleich. Die Krone über mir werden nun langsam dichter, der Wald um mich herum älter und älter. Die Bäume dick und stämmig, verkrustet und von unzähligen Grün bewaschen. Die Kronen dicht und voller Fülle.....Die Luft wirkt feucht, ein sanfter Schleier trit heran, ein paar Schritte später sehe ich mich in mitten dichten Nebels. Ich kann den Hirsch kaum noch sehen, nur sein Geweih ab und an verschwommen. Ich fühle weder Angst, noch Freude,.....ich fühle nur Geborgenheit, denn alles ist vertaut unendlich vertaut...............Aufeinmal bleibe ich stehen. Blicke um mich. Spähe durch die dicke Nebelfront und sehe...........nichts. Kein Hirsch mehr, kein Baum, keinen Mond....nur dichte dicke Nebelschwaden in einer und vollkommenen Undurchdringlichkeit. Ich spüre noch Widerstand unter meinen Füssen, wie eingebettet sind die Sohlen, weich und warm, und für den Augenblick scheint es der Boden atme, ruhig und in ellenlangen Zügen. Wo bin ich????............Was ist das????........Da!....ich höre seichte tapende Schritte. Blicke hastig um mich,........und siehe aus der Nebelfront taucht plötzlich ein Viebeiner auf, mit langem wuschigen Schwanz,....der Fuchs. Es scheint der Nebel gebe Licht genug und ich kann sein rotes Fell glänzen sehen. Er läuft auf mich zu, setzt sich an mein rechte Seite und blickt auf. Seine Augen in ihrem eigenen Glanze.....er starrt unentwegt, tiefer und tiefer, falle ich hinein in seinen Blick, wie gebannt. Es öffnet sich das Funkeln, der Raum wird schwarz.....tief schwarz........von irgendwoher nach ein seichtes Licht......mein Körper eins mit einem Uhrwerk, der Raum zieht sich zusammen, und explodiert wieder, zieht zusammen und explodiert, das alles in ewig langen Kreislauf, undendlich lang pulsierend......... .....irgendwann dann, irgendwo dann, rückt etwas an mich heran, ein fiebriges Zirpen, sehr hoch und schnell, hastig, chaotisch......und immer intensiver.......schneller, lauter......kreischend.........................
Mit einem Male schreckt sie auf, atmet hastig und blickt verwirrt um sich......ja, der Wald, das Rauschen des Bächleins, die Weide über ihr, und der Umhang auf dem sie eingeschlafen war.
|