Über all den Notizen, Steckbriefen und alten Ausgaben ist ein Auschnitt aus dem aktuellen Boten angesteckt.


Der Siebenwindbote verkündet, dass die Redaktion , unter der Leitung des Chefredakteurs Santino, ihre Arbeit wieder aufgenommen hat.

Außerdem ist zu erwähnen, dass der Bote, auf Grund der vorangegangenen Entlassung der Redaktion, neue Mitarbeiter sucht, welche bestenfalls einen Bürgerbrief vorweisen können und den Boten von ihrer Treue zu Krone und Kirche überzeugen .

Freie Mitarbeiter , die kein Soll zu erfüllen haben, erhalten je Artikel bis zu 300 Dukaten .
Fest eingestellte Mitarbeiter , die alle zwei Wochen mindestens einen Artikel zu schreiben haben, erhalten für diesen bis zu 600 Dukaten .

Bewerber mögen sich bitte beim Büro der Redaktion in Brandenstein melden.

*Wenige Stunden später prangt ein Zettel an der Tür des Boten*

Seid gegrüßt und Anath Kunra!

Ich, mit Namen Laranhija al Esheniti, bewerbe mich hiermit als freie Mitarbeiterin für den Boten. Sein Hochwohlgeboren Helmbrecht Wallheimer selbst stellte mir vor einigen Tagen ein Empfehlungsschreiben aus, welches diesem Brief beiliegt.

Einen Bürgerbrief habe ich leider nicht vorzuweisen und werde dies wohl in nächster Zeit aufgrund meiner finanziellen Lage wohl kaum können, doch versichere ich Euch einen einwandfreien Leumund.

Ich würde mich über die Einladung zu einem persönlichen Gespräch sehr freuen,

Rai Kunra und die Viere mit Euch!

Laranhija al Esheniti

*Die Schrift ist sehr sauber und ordentlich. In einem Umschlag, der bei dem Brief liegt, ist ein Schreiben des Herrn Wallheimer zu finden.*

Ihr Gesicht zu einem abfälligen Grinsen verzogen überflog Elodia die Zeilen des Aushanges. "Bürgerbrief, Bürgerbrief.", murmelte sie zu sich selbst, "Bürgerbrief, alle wollen sie einen Bürgerbrief. Als ob ich mir selbst einen ausstellen könnte. Soll ich ihn mir aus den Rippen schneiden oder wie stellen die sich das vor? Ehrliche Arbeit gibt es in dieser Drecksstadt nicht oder wird wenn nicht bezahlt. Aber dann wundern wenn alle klauen wie die Raben. Komisches Volk."
Vor sich hin grummelnd sah sie auf den zweiten Aushang. "Die da, die hats raus, das letzte mal wo sie wen gesucht haben war ja nie wer da."
Mißmutig sah sie über ihre Schultern, um zu sehen, ob jemand ihr zugehört hatte, aber der Marktplatz war verwaist. Langsam schritt sie zu einem der Stände, entrollte ein kleines, unbeschriebenes Blatt Pergament und stützte sich mit der linken Hand darauf. Die rechte griff nach dem Tintenfaß, welches sie öffnete um alsdann die Feder hinein zu tunken und einige sauber geschriebene, schmucklose Zeilen auf zu setzen.

Die Viere zum Gruße.

Hiermit möchte ich, Elodia Tanadon, Bardin von Beruf, mich um eine Stelle als freie Mitarbeiterin bewerben, bin tendentiell aber auch an einer festen Anstellung interessiert. Bürgerin der Stadt bin ich nicht und werde es ob meiner Möglichkeiten auch nicht so bald werden, dafür steht meine Treue zur Krone und mein Glaube an die Vier außer Frage, was bisher aber lediglich eine Anwärterin des heiligen Ordens der Vier einwandfrei bestätigen kann.

*schwungvolle Unterschrift* Elodia Tanadon

Sie wedelte das Pergament ein wenig in der Luft herum, bis die Tinte trocken war, verschloß das Faß und verstaute es. Danach ging sie zum Aushang zurück und hängte das Pergament darunter. Sie überflog den Aushang darüber und dachte kurz darüber nach, den Umschlag, der daran befestigt war, zu entwenden, entschied sich aber innerlich grinsend dagegen. Verstohlen sah sie sich um. Nun, sehen würde sie gerade keiner. Sie zuckte mit den Schultern. Sie hatte keinen Streit mit Laranhija. Ein Grinsen huschte über ihr Gesicht. Noch nicht. Den Umhang über ihre Schultern werfend verschwand sie in den dunklen Gassen zwischen den hohen Wänden der Häuser der Unterstadt.

*Ein kleiner, etwas zerknitterter Zettel wird von einem bunt gekleideten jungen Mann mit Bimmelmütze auf dem Kopf unter der Tür des Boten durchgeschoben. Die Schrift sieht geübt und gekonnt aus, wenngleich viele der Anfangsbuchstaben wilde Schnörkel und andere Spielereien enthalten, was die Lesbarkeit etwas erschwert.*

Astrael zum Gruße Santino,
oder wer immer das auch zuerst liest. Vor kurzem war ich bei Euch um mal nach einer Stelle als Freier Mitarbeiter zu reden. Leider war verschlossen und auch Sawa, die sich eingesperrt hatte, konnte mir nicht öffnen. Sie versprach aber, das Thema anzusprechen. Da sie doch recht aufgeregt war (hoffentlich liest du das jetzt nicht selbst, Sawa *ein kleines grinsendes Gesicht wurde dahinter gemalt*) wollte ich lieber noch mal schreiben.
Um den Boten etwas bunter und unterhaltsamer zu gestalten, würde ich gerne einige Gedichte, Lieder und Rätsel für Euch schreiben, die ja in loser Reihenfolge abgedruckt werden könnten. Für jedes der Völker wäre gewiss was dabei, zufriedene Leser garantiert! Da ich ein ausgesprochener Langschläfer bin und daher meist wach bin, wenn andere ruhen, wäre eine freier Mitarbeit ohne Mindestpensum, bei der ich einfach jederzeit etwas einreichen kann, für mich ideal. Und auch ihr werdet es nicht bereuen, wenn die Leser sich bei der Lektüre des Boten auch mal amüsieren, statt nur schlechte Neuigkeiten serviert zu bekommen!
Das Schreiben habe ich jahrelang an einer Akademie gelernt, seid also versichert, dass ihr nicht stundenlang mit der Fehlerkorrektur beschäftigt sein würdet. Einen Bürgerbrief habe ich nicht, denn einen festen Wohnsitz besitze ich nicht. Noch nie habe ich eine Strafe verbüßen müssen, bei der Stadtwache oder sonstwo steht mein Name gewiss in keinem Bericht.
Ich würde mich freuen, den Boten bereichern zu können. Eine Antwort gebt ihr am besten in der Taverne „Zur Seeschlange“ ab. Dort werde ich sie gewiss erhalten.
Vielen Dank und mit besten Grüßen,

Ricardo Elesar.

*vom „R“ in „Ricardo“ geht ein langer Strich aus, der den Text einmal komplett einrahmt.*

*Wenn der Zettel umgedreht wird, ist dort auf der Rückseite noch folgendes in kleinen Buchstaben zu lesen:*
So mancher sagt so leicht dahin ,
der Unsinn hätte keinen Sinn,
doch wo der Unsinn waltet,
da sind die Sorgen ausgeschaltet.-
und Sorgenfrei leben ist ein Gewinn,
drumm hat der Unsinn seinen Sinn.!

*stillschweigend schiebt ein alter Mann einen Brief unter der Türe des Siebenwind Boten hindurch*

*auf dem Umschlag ist zu lesen*

An die Herren und Damen des Siebenwind Boten

*danach verlässt der alte Mann den Marktplatz wieder und verschwindet fast lautlos in den Schatten der Nacht welche von den Dächern der niedrigen Häusern auf das Pflaster fallen*

Noch halbtrunken sammelt Santino alle erhaltenen Bewerbungen ein und wirft sie müde auf seinen Schreibtisch, der mit Wein befelckt ist.

Dann lässt er sich selbst in den Sessel fallen und tastet mit geschlossenen Augen nach der Flasche Wein, aber sie ist bereits leer. Er schnaufft amüsiert auf und blickt dann abwartend zur Tür, auf dass sich die Bewerber einfinden mögen.

[ooc: Bitte Thread schließen und keine Bewerbungen mehr posten, auch keine PNs. Man trifft nun öfters wen im Botenhaus an.]