<i>... wo Narados eingesperrt ist.

Darauf ist in krakeliger Schrift zu lesen</i>

An die Wachen,

bringt dieses Schreiben bitte zur Auenelfe Jaspis vom lager der Auenelfen!

Tut es für die Götter, sie werden Euch dafür danken.


<i>kurz darunter gehen die zeilen weiter doch nun an Jaspios gerichtet</i>

Liebe Jaspis,

ja liebe Jaspis, Ihr leset richtig, ich weis was Ihr erzählt habet oder musstet. Euch sei es jetzt schon von mir verziehen, es wird nichts ändern. Könntet Ihr Eurem ehemaligen Freunde noch einen letzten Gefallen tun? Ich wünsche Euch zu sehen, Euch das letzte Mal in den Arm zu nehmen, ein letztes mal die Wärme des Lebens spüren, dann werde ich Euch Etwas überreichen und nur Ihr werdet mich verstehen.

Ich glaube nicht das ich die Zelle lebend verlassen werde, man gibt mir keine Nahrung und kein Wasser, ich werde hier wohl krepieren. Darum bitt ich Euch, besucht mich nurnoch einmal - danach ist mir mein Leben egal, es ist eh in den Händen der Götter was aus mir wird.

Ich habe Euch geliebt!

<i>darunter scheint ein eingetrockneter Tränentropfen zu liegen, nun mag man auch erkennen das die Zeichen mit Blut gemalt worden sind, Blut aus einer Schmerzenden Wunde so scheint es. Anbei hängt ein rotes Kopftuch.

Kurz darauf erscheit eine Wache, wohl vom Geschrei Narados aufgeweckt. Die Wache sieht hinab zum Brief und liest ihn rasch, dann nickt er ruhig und sagt</i>

Na werd ich der verlorenen Seele, dem Bastard hier den gefallen tun - er wird wohl kaum zu retten sein. Schlimm Schlimm!

<i>Er verlässt den Raum und die Burg und verschwindet auf dem Pferd in Richtung Auenelfenlager</i>

*ein Ritter kommt gerade auf den Burghof als die Wache aus dem Zellentragt kommt*

*die Wache verlässt ihren Posten und bewegt sich auf das Tor zu...*

*brummend ruft der Ritter*
Wachmann....warum verlasst ihr euren Posten?


*der Wachmann kommt langsam auf den Ritter zu und reicht in den lederfetzen*
*überfliegt jenen Langsam*
Ihr..... das wird ein Nachspiel für euch haben...

*dann gibt er jeder Wache in der gesammten Burg den selben befehl*
Kein Gefangener im Kerker habe das anrecht auf die Überbringung einer Nachricht.

In scheinbar einiger Erregung rennt der Posten Laron, der tagein, tagaus seinen Dienst vor der Türe des Kerkers getreulich verrichtet, die Treppen der Burg zum Ratszimmer hinauf. So aufgelöst scheint er zu sein, daß er vergisst zu Klopfen und ins Zimmer stürzt, und sogleich einen Redeschwall auf den Veteranen, der hinterm Tische sitzt, herniedergehen lässt. Der Veteran blickt einigermassen erstaunt auf, hört ihm dann mit ruhiger Miene zu, bis sich Laron wieder beruhigt hat.

„Setzt Euch erst einmal, Kamerad“ fordert der Veteran ihn auf und beginnt nach einer Weile nun seinerseits, ein paar Worte an Laron zu richten.

„Also Laron, Ihr habt völlig recht gehandelt, und wenn der gute Herr Ritter sich einmal die Mühe gemacht, Euch das Wort zu überlassen, so hätte er gewiss erfahren, das Ihr jene Botschaft ans Tor zu Glados bringen wolltet, die jener dann fortens ans Banner überbracht hätte ...“
Dabei liegt ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen.

„Ein Nachspiel, soso ... „ und lehnt sich genüsslich im Stuhl zurück „ da dürfen wir doch sehr gespannt sein, zumal sich das hohe Gericht sicher wundern dürfte, das man mittlerweile im Burghof neue Gesetze erlässt.
Ausserdem Laron. So es die Herren unzufrieden sein sollten, werden wir sie wohl eines Tages bitten müssen,
wieder gänzlich die Obhut über die eigenen Gefangenen zu übernehmen“

Als Laron sich wieder erhebt und zur Tür wendet, wird der Blick des Veteranen einen Moment lang sehr nachdenklich.
„Wisst Ihr Laron, tragen wir es mit Fassung, das man ob solcher Nichtigkeiten Gebrüll über sich ergehen lassen muss, dieweil es niemandem mehr erinnerlich ist, das wir einen Kameraden verloren, nur weil ein Gefangener unzulänglich durchsucht wurde und noch eine Waffe bei sich trug“

Ein abschliessendes „Ad Honorem“ und Laron begibt sich wieder auf seinen Posten.

Als der Veteran sich erhebt, um in den Hof zu blicken, sieht er, wie Glados, die Torwache, sich wieder vom Kerker fortbewegt und Laron seinen Dienst mit derselben unerschütterlichen Miene, die er stets trägt, wieder aufnimmt.

„Gute Mannen muss man haben ...“

Dann lässt der Veteran sich wieder am Tisch nieder, seine Arbeit fortsetzend.