Es dunkelte schon als einige Männer mit Säbeln und Tauen bewaffnet sich im Brandensteiner Hafen sammelten, einige charakterstarke Köpfe und Gestalten ragten heraus, so der gebeugte Donarius und der hünenhafte Bellumgeweihte Baerenstein und etliches anderes Volk, sogar einige derjenigen, die man durchaus zwielichtig nennen mochte.
Die Schiffe wurden von Cornelius Alvarez und tatkräftigen Zimmerleuten halbwegs instand gesetzt und von den übelsten Schäden der langen Liegezeit und dem letzten Morsan befreit, nunmehr waren sie bereit für ihre letzte wohl wichtigste Mission.
Eine kleine Ansammlung von Menschen war um Donarius und es wurden Pergamente ausgerollt, kurze Richtungsanzeigungen mit dem Arm folgten in das Meer hinaus und tief ins Landesinnere danach. Kleine Gruppen sammelten sich vor den einzelnen Schiffen und warteten.
Kaum waren die letzen Sonnenstrahlen der untergehenden Sonne vom Meer verschluckt worden, wurden die träge dümpelnden Schiffe an den Pieren des Hafen besetzt, auf jedem war nur eine Notbesatzung zu erblicken und nur wenige Seebären waren dabei, aber für diese letzte Fahrt der einstmals stolzen Handelsflotte, deren Ende durch den Wurm und Muschelbefall nicht mehr fern war, waren auch keine wirklichen Seeleute mehr nötig.
Nur ein Großsegel wurde gesetzt und das Foggsegel und mit langsamer Fahrt jederzeit an den Gestaden Siebenwinds sich orientierend machte sich diese kleine Flotte auf den Hafen zu verlassen, erst gen Osten dann sich nach Norden wendend immer an der Küste entlang.
Mehrmals schrammten die morschen Rumpfe Felsen und Klippen in den küstennahen Gewässern und nur notdürftig wurden diese Lecks vernagelt oder einfach wenn sie nicht allzu groß waren offen gelassen.
Endlich ereichte man nach mehreren Stunden angespannter Fahrt die Felsformation, die den einstigen Orkenpass verschüttet hatte, nunmehr begann das schwerste Stück, die Schiffe lösten sich aus der kette, die sie bis dahin einhielte und fächerten sich auf und ein jedes nahm im Abstand von 10-15 Metern Kurs auf die Felsformation.
Holz barst und lautes Getöse und Quietschen hallte durch die Nacht als die Schiffe gegen die Felsen liefen und sich mit Wasser begannen voll zu saugen und immer tiefer in ihr kühles Grab sanken, bis sie einen festen Grund fanden auf dem sie so nah dem Ufer verharrten und sich nicht mehr bewegen vermochten, fest auf die Felsen aufgefahren und von den Wellen lieblich umspielt, standen sie wie fest zementiert hier am Orkpass seeseitig ihre Wacht.
Auf der anderen Seite des Orkpass blieb dies Treiben kaum unbemerkt und alsbald griffen die ersten fahlen Armee der Armee des Einen aus um die Besatzungen, welche sich nun in die Fluten stürzten um zum Festland zu schwimmen, aus dem Leben zu stoßen und in das unheilige Leben derer zu überführen, lange wehrte das Röcheln und Schnaufen der Männer die sich schwimmenderweise immer wieder diese Monstrositäten mit dem Schwert in einer Hand ohne Rüstung vom Leibe halten mussten, die bereits das Land erreichten, halfen denen die noch im Meer waren mit langen Stangen und machten sich verteidigungsbereit, die nachsetzende Untotengruppe abzuwehren.
Es wollte schon dämmern als endlich diese Schlacht gewonnen ward, aber was viel wichtiger war, die Mission war erfolgreich und man wird bald von dem Ruhm dieser Tat künden.
Mit einem Lächeln der Zufriedenheit traten sie durchnässt, erschöpft und verwundet den Weg zurück nach Brandenstein an.
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"Es wird der Diamant an sich selbst nur erkannt. Denken lernst du im Denken, das Wahre erkennst du am Wahren. Liebe nur, wenn du schon liebst, nichts durch die bloße Kritik." Ludwig Feuerbach
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