Wie schon in den letzten Wochen...
die Türe verschlossen...
das Licht in der Stube erloschen...
reglos und leer...
so steht das Haus am Markt, an welchem das Schild prangt:
"Großmeisterschreinerei Leonard Repon"

Wo sich einst in den letzten Tagen und Wochen noch ein großgewachsener Elf aufhielt, in der Wohnstube mit dem Esstisch, der Werkbank und dem Verkaufstresen, ist es sauber und aufgeräumt wie fast nie...
die Sägespäne sind zusammengekehrt, nur ein Pergament verweilt auf dem Tisch.

Dreht man es herum, so erblickt man eine bereits etwas ältere Ausgabe dies Boten von Siebenwind.
Auf der Rückseite... einige handgeschriebene Zeilen, wahrscheinlich darauf notiert mit dem Stück Kohle, welches ebenso auf dem Tisch verweilt...


Freunde, Mitbürger...


Dies soll ein einfacher Abschiedsbrief sein... so macht euch nicht zu viele Gedanken oder sorgen, warum es mich fortgetrieben hat.

Zum Zeitpunkt, an dem ihr jenen Brief hier erblicken und eure Augen über die Zeilen schweifen lassen werdet, verweile ich wohl bereits auf dem Schiff - oder gar an meinem Ziel, dem Festland.

Es hat mich von der Insel und von Brandenstein weggetrieben. Nein... nicht durch die Situation in der Stadt... das Gesindel unter den ordentlichen Menschen, die Horden des Einen um uns herum.

Es war einfach der Ruf der Ferne. Ich werde auf dem Festland einiges zu erledigen haben. Und eines wird es wohl nicht sein, nämlich die Ausführung der Schreinerei.
Holzsplitter habe ich mir wahrlich genug in die Finger getrieben. Es wird Zeit, dass ich mich einmal einer anderen Beschäftigung widme.

Das Haus hier steht nun nicht ganz leer. Fallori ist noch anwesend. Jedoch habe ich ihn lange nicht mehr gesehen, er scheint wohl auch außerhalb der Stadt. Vielleicht lässt er sich ja noch einmal blicken.
Sollte dieses Haus geräumt werden so sollen die anwesenden Gegenstände an die verteilt werden, die sie bedarfen.
Es wäre keinesfalls in meinem Anliegen wenn die Dinge alleinig in den Besitz der Wachen oder der Ritterschaft übergehen.

Nun... mir schmerzen nun die Finger. Und es sind genug der traurigen Worte. Ich wollte nur eben über mein Verweilen aufklären.
Es war eine schöne Zeit hier...


In schwungvollen Lettern prangt unter dem Brief die Unterschrift Leonard Repon.


Die Kohle ist teilweise etwas verschmiert, Wassertropfen scheinen auf das Papier gefallen... vielleicht auch Tränen.

An die Haustüre ist desweiteren ein anderes Stück Papier befestigt, mit einem Nagel in das Holz geschlagen. Es ist ein abgerissenes Stück von der Botenausgabe auf dem Tisch.

Auf ihm geschrieben... Ich bin ausgezogen. Wenn Fallori sich nicht meldet kann das Haus gerne einem neuen Mieter zur Verfügung gestellt werden. Leonard Repon