Es war früh am Morgen als die Frau erwachte...*Sie hob den Kopf und sah um sich*. Wald. Richtig, hier war sie eingeschlafen...*Wie aus Reflex tastete sie zur Seite*. Keiner da. Natürlich war keiner da. Was dachte sie denn? Hatte sie doch so lange schon nach ihm gesucht...*Traurig ließ sie den Kopf wieder auf den Waldboden fallen, starrte in den Himmel*. Viele Gedanken kreisten in ihrem Kopf.
Sie dachte an den Tag als sie ihn das erste mal sah, seine funkelnden eisblauen Augen, sein wunderschönes weißes Haar. Ihr Herz raste. Kaum einen Ton brachte sie heraus und konnte keinen klaren Gedanken fassen, als sie mit ihm sprach. Sprach sie überhaupt mit ihm oder starrte sie ihn womöglich nur an?... *sie musste schmunzeln*. Dann der erste Trainingskampf gegen ihn. Natürlich hatte sie keine Chance, war er doch so kräftig und geschickt. So viel hatte er in ihr verändert, ihr geholfen, ihr so vieles gelehrt, stand immer schützend vor ihr.
Das Fort, ein Platz nicht unbedingt geeignet für Gefühle. Hatte man doch kaum Zeit auch nur etwas zu verschnaufen, da immer etwas zu tun war. Doch war dies der Ort an dem sie sich näher kamen. Nie hätte sie gedacht, dass er das Gleiche für sie fühlen würde wie sie für ihn. Sie hatte es gehofft, sich gewünscht, es geträumt. Doch das es einmal wahr werden würde, nein, das hätte sie nie geglaubt.
Als sie wieder einmal verwundet wurde, hatte er ihre Verletzungen versorgt. So liebevoll und behutsam. Ihre Blicke trafen sich, verharrten aufeinander... *sie schloss die Augen*. Seine Lippen, so zart und sanft. Dann der erste Kuss...*sie atmete tief ein". Ein Augenblick an den sie sich immer gern erinnerte...*dann glitt sie mit ihrer linken Hand über den Ring an ihrer rechten*. So sehr hatte ihr Herz gepocht an jenem Tag als er ihr diesen zum Geschenk machte...*sie seufzte*. So lange war es schon her, so lange waren sie schon glücklich miteinander und doch liebte sie ihn noch wie am ersten Tag. Noch immer genoss sie jeden Augenblick mit ihm zusammen. Er war so ein wunderbarer Mann. Gab es etwas das nicht wunderbar an ihm war? Seine Stimmungsschwankungen?...*Sie schüttelte den Kopf*. Nein sie liebte ihn. Sie liebte ihn so wie er war. Auch dann, wenn er ein Kopftuch über seinem wunderschönen weißen Haar trug, welches sie so schön fand... *sie schmunzelte*.
Doch nun war er weg, einige Tage schon...*eine Träne lief über ihre Wange*. Wo war er nur? Sie musste ihn suchen. Ohne ihn machte ihr Leben keinen Sinn...*Sie wischte sich die Träne aus dem Gesicht, stand auf und lief suchend Richtung Brandenstein*...
_________________ Wenn das Dunkel der Nacht fällt und ich oft alleine bleibe, werde ich Menschen aufsuchen, auch wenn sie sich darüber wundern. Das Leben ist nicht immer Licht, aber auch nicht nur Dunkelheit.
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