Hexen
Ein leuchtend Pentagramm mitten im Hain,
Fünf Frauen in des Nächtens Schutze,
Sie stehen im Kreise im Kerzenschein,
Machen sich die Kräfte des Einen zu Nutze.
Zur Gänze eingehüllt in weite Roben,
Eine Kapuze bedeckt ein jeder ihr Gesicht,
Hört man sie beständig den Einen loben,
Die Hände hochhaltend im Sternenlicht.
Ein gar düsteres Ritual wird dort abgehalten,
Ein unschuldiges Lämmlein wird umgebracht,
Keine Regung dabei von den fünf Gestalten,
Worte steigen gen Himmel um Mitternacht.
Immer schlimmer wird das dunkle Treiben,
So viele Worte geformt aus purem Hass,
Um eine alte Schuld mit Macht einzutreiben,
Sprechen sie ihren Fluch ohne Unterlass.
Den Einen selbst kann man fühlen an diesem Ort,
Wie er mühelos einfährt in der Fünfe Leiber,
Macht sich in ihnen breit, so dass die Seele verdorrt,
So gehören sie nun ihm, seine angetrauten Weiber.
Der unheilige Ritus wird langsam zu Ende gebracht,
Alle Fünfe sacken plötzlich erschöpft auf ihre Knie,
Beendet scheint die ketzerische Hochzeitsnacht,
Kein Zeichen mehr von ihrer schwarzen Magie.
Alles ist ruhig als die Fünfe endlich gegangen,
Nichts scheint verändert zu sein an diesem Ort,
Und doch ist Herz und Seele dort wie gefangen,
Denn des Einen Gegenwart spürt man auf ewig dort.
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