An einem Dunkelzyklus nähert sich in gewohnter gebeugter Haltung Jeremias dem Brette der Kapelle. Einmal blickt er kurz nach links und dann nach rechts. Dann nimmt er die kleine Kerze zur Hand und schmilzt rotes Wachs ein und klebt es an die Rückseite des groben Pergamentes. Dann klebt er jenes auf das Brett.
Mit geschwungener Schrift steht dort geschrieben:

Blühen Rosen bei Nacht? Wenn ja, wo?

Ein älterer Mann unscheinbaren Äußeres tritt an das Brett heran. In der Rechten hält er eine frisch getauchte Feder, mit welcher er eiligst an den Rändern zu ergänzen scheint.

Bei Nebel und Regen da tanzt sie durch die Nacht
Sie hat bis jetzt nur Tod und Unglueck gebracht
Sie ist wunderschoen, sei auf der Hut
um zu leben muss sie tanzen, in deinem Blut
kommst du naeher werden sich ihre Lippen verformen
denn auf ihren Bruesten sitzen schwarze Dornen
Sie ist so falsch niedlich, doch pass gut auf
schau sie nicht an, wenn du sie triffst dann lauf

Sie blüht zwischen Gräbern.

*sein Blick wandert langsam über das Brett, bis sein Blick auf das voll gekritzelte Pergament fällt*

"welch Krakelei.." sagt er leise zu sich und will es schon abnehmen, doch zuvor liest er die Zeilen.

*Nachdenklich runzelt er leicht die Stirn, ehe er auf das bischen freien Platz zwei Zeilen mit einem Kohlestift hinzufügt*

Und rings umher blühen Rosen..
Der Liebsten die Roten - die Weissen den Toten
die Roten verderben, die Weißen erlösen

*unterhalb der Schrift ist ein Halbkreis gezeichnet*