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 Betreff des Beitrags: Dita und die Mytikanten
BeitragVerfasst: 17.03.04, 12:17 
Ehrenbürger
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Dita und die Mytikanten

1. Das Übel kommt in die Welt


"Niemals können wir das Geschehene wieder gut machen. Doch können wir versichern das wir alles in unsere Macht stehen tun werden um den Fluch zu brechen. Die Thesen dieses Fluches werden auf ewig in die tiefsten Tiefen der Akademie verbannt. Niemals darf sich ein solcher Vorfall wiederholen."
-aus einem geheimen Brief der Magischen Fakultät zu Drakonis an seine Majestät König Hilgorad-


Ein eisiger Wind wehte durch das enge Tal. Schon seit Stunde fluchte Dita über seinen Stursinn. Der Wind führ schneidend durch sein Kettenhemd. "Du kannst dein Kettenhemd nicht ausziehen.", äffte er sich selbst nach," Ein Zwerg zieht niemals seine Kette aus." Voller Wut tritt er nach einem kleinen Stein auf dem Boden. In einem hohen Bogen flog der Stein in ein Gebüsch und schon wenige Sekunde später sprang aus eben diesem ein Magier. Mit wehender Robe und einer kaputten Laute in der Hand rannte er auf den Zwerg zu. Deutlich war der Stein zu erkennen welcher immer noch im Resonanzkasten steckte. "Wie kannst du es wagen mich in meiner Konzentration zu stören. Hast du Barbar den überhaupt keinen Musikverstand?" Mit hoch rotem Kopf und vor Wut blitzenden Augen warf der Magier ihm die Laute vor die Füße.
"Du wirst auf ewig für deinen Frevel büßen." Seine Hände begannen ein kompliziertes Muster in die Luft zu weben. "Die schlimmsten Übel wirst du über diese Welt bringen. Ab heute wird jeder deiner Schritte von der Musik verfolgt sein." Kaum hatte er diese Worte gesprochen führ ein Blitz vom Himmel. Dita durchfuhr es heiß und kalt. Dann wurde ihm schwarz vor Augen.

Dita wusste nicht wie lange er bewusstlos gewesen war. Mühsam rappelte er sich in die Höhe und lies seinen Blick wandern. Keine Spur war von dem Magier mehr zu sehen. Nur eine kaputte Laute lag vor ihm auf dem Boden. Vorsichtig hob er sie auf, drehte sie einige mal in der Hand und plötzlich kam ihm ein genialer Gedanke. Etwas unbeholfen befestigte er ein dickes Stück Leder auf dem Loch und fing an zu Spielen. Nach wenigen Akkorden erhob er seine Stimme und die Worte flossen nur so aus ihm heraus.
"You're My Heart, You're My Soul..." Mit einem lauten Scheppern ging neben ihm eine Steinlawine runter. Staub und Gesteinssplitter hüllten ihn in eine graue Wolke. Instinktiv drücke er die Laute an seinen Bauch und rannte los. Nach einigen duzend Schritt war er der Staubwolke entkommen und lehnte sich schwer Atmend an einen verkrüppelten, kargen Baum. Eine unheimliche Stille legte sich auf das Tal. Vorsichtig ließ Dita seinen Blick schweifen. Keine weiteren Steine krachten in das Tal hernieder, die Erde hatte aufgehört zu beben und nirgendwo war eine weitere Steinlawine zu erwarten. Langsam nahm Dita die Laute wieder zur Hand und zupfte vorsichtig an einer der Seiten. Kaum war das Echo verklungen begann auch schon die Erde leicht zu beben. Einige einzelne Steine rumpelte die steilen Hänge hinab. Jegliche Farbe wich aus Ditas Gesicht. Selbst unter der Dicken Staubschicht sah man ihn noch merklich erblassen. Leise vor sich hinpfeifend lies er die Laute sinken und ging mit eiligen Schritten weiter. Kaum hatte ihn das Echo des leisen Liedes wieder erreicht als ein größere Stein mit mächtigen Sprüngen den steilen Hang in das Tal hinab stürzen. Wie in Zeitlupe drehte Dita den Kopf und sah zu dem Stein hinauf. Unfähig sich zu bewegen verfolgte er den Weg des Steines. Das Echo seiner Pfiffe war gerade verstummt als der Stein gut gezielt an seinen Kopf krachte. Fast schien es als würde die Erde selbst auf atmen als der Stein ihn zum zweiten mal an diesem Tag das Bewusstsein raubte.


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BeitragVerfasst: 17.03.04, 12:18 
Ehrenbürger
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2. Das Schicksal nimmt seinen lauf
"Vor wenigen Tagen meldete uns ein Bote das ein Stützpunkt in der nähe der Totenberge vollkommen vernichtet wurde. Wir erhielten den Befehl zu erkunden wie es zu diesem Unglück kommen konnte. Über eine feindliche Gruppierung in dieser Regien war uns bisher nichts bekannt."
-aus dem Feldtagebuch eines Soldaten des 2. Aufklärungsregiments zu Nevris-


Mit den übelsten Kopfschmerzen erwachte Dita langsam aus seinem tiefen Schlaf. Vorsichtig öffnete er sein rechtes Augen. Ein Schmerz als wäre ein Blitz durch seinen Kopf gefahren veranlasste ihn aber dazu es schnell wieder zu schließen. "Man muss das ein Gelage gewesen sein." Nur schwerfällig ging ihm dieser Gedanke durch den Kopf "Und dann auch noch dieser seltsame Traum." Mühsam stiegen Bilder auf in denen er von einem Blitz getroffen und unter Steinen begraben worden war. Wie aus dem nichts schob eine, in dunkle Gewänder gehüllte, bleiche Gestalt die Bilder zur Seite. *Du hast nicht geträumt*, hallte es sehr schmerzhaft durch seinen Kopf. Langsam schoben sich seine Gedanken wieder in den Vordergrund. "Na dann ist ja alles gut." Dann ging ihm auf was diese Gestalt da gerade wirklich gesagt hat und er riss mit einmal seine Augen auf. Wieder schienen Tausende von Blitzen hinter seiner Stirn zu toben. Das letzte was er sah war eine bleiche Gestalt die sich eine, mit Leder geflickte Laute, an das Ohr hielt und sie vorsichtig schüttelte. Dann hüllte seinen Geist wieder tiefe Schwärze ein.

Müde drehte sich Dita auf die andere Seite des Bettes, nahm den Daumen aus dem Mund und öffnete langsam seine Augen. "Nie wieder Bier," schwor er sich in diesem Augenblick. Wie so oft war der Gedanke aber auch schon vergessen bevor er sich in seinem Gehirn bemerkbar machen konnte. Langsam sah er sich in dem seltsamen Zimmer um. Die grob behandelten Wände der Höhle waren schon fast eine Beleidigung für seine Zwergenaugen und auch die bleiche Gestalt in der Ecke war nicht wirklich eine Schönheit. Viel zu groß und zu dürr für seine süße Zwergin. *Und du bist eindeutig zu klein und zu dick um noch effektiv sein zu können.* Wie ein Paukenschlag hallten diese Worte direkt hinter seiner Stirn nach. Die bleiche Gestalt verschwand aus seinem Blickfeld und zwei Wesen, die komplett in Knochen gehüllt waren, erschienen. Schwerfällig erhob Dita sich. *Du bist einer aus dem Volk der Suku'vul. Was hast du in diesem Tal gemacht?* Etwas sanfter als vorhin schoben sich diese Worte in seine schwerfälligen Gedanken. "Ich bin nur auf der Durchreise. Ich wollte einige Verwandte im Norden besuchen." Flüchtig huschte ein Bild seines Freundes Tomas durch seinen Geist. *Was für eine Waffe ist das die du bei dir getragen hast.* Mit knöchernen Fingern hielt ihm eines der Wesen die Laute hin. Ditas Augen funkelten kurz auf als er das Instrument sah. Mit zittrigen Fingern griff er nach der Laute. Ein, ihm unerklärliches Verlangen trieb ihn dazu nach der Laute zu greifen. Bisher hatte er sich doch nie etwas aus Musik gemacht. Er konnte doch noch nicht mal auf der Laute spielen. Wieder erklang leise die Stimme des Myten in seinem Kopf. *Was für eine Waffe ist das?* "Das ist keine Waffe." Stieß er verächtlich heraus. "Es ist nur ein Musikinstrument. Aber davon versteht ihr Myten ja sowieso nichts." *Zeig uns wie es funktioniert.* "Ich habe keine Zeit um euch zu zeigen wie man damit umgeht. Ich muss weiter." Mit einem langgezogene Quietschen zog einer der Myten sein Katana aus der Scheide. Wie eine Fingernagel auf der Tafel fuhr Dita das Geräusch durch Mark und Bein. Er wusste später nicht mehr zu sagen was ihn mehr überzeugte, die Drohung mit der Waffe oder dieses Geräusch.


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BeitragVerfasst: 17.03.04, 12:20 
Ehrenbürger
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3. Aller Anfang ist schwer

"Die synchronen Resonanzen des Metaraumes so wie die Minoritäten der Astraldefusion deuten darauf hin das hier... Nun sagen wir mal so. Die Phasenkonfusion der sphäralen Verschiebungen zeigen deutlich das... Na ja, es ist halt etwas passiert. Fragt mich doch einfach morgen noch mal"
-Zitat des begleitenden Magiers des 2. Aufklärungsregiments-


Dita wusste selbst nicht woher er plötzlich wusste wie man mit einer Laute umgeht. Vor wenigen Tagen noch hätte er dem Besitzer damit wohl nur den Kopf eingeschlagen und heute sitzt er, umringt von einigen, wie man ihm sagte, sehr jungen Myten in einer Höhle und bringt ihnen bei wie man diesem Instrument Töne entlockt. Mehr war es wirklich nicht. Nur eine Ansammlung willkürlicher Töne. Aber einige dieser Myten schienen wirklich Talent für Musik zu haben. Hiet Ra-La schaffte es schon sehr bald die ersten Melodien zu spielen was, auch wenn es nur zwergische Trinklieder waren, schon eine beeindruckende Leistung war. Auch Vuo Ra-Nen und Neva Ra-Lain hatten durchaus einiges an Talent. "Schade nur das ihr nicht sprechen könnt." Leise murmelte Dita so vor sich hin. Er konnte sich immer noch nicht dran gewöhnen das man seine Gedanken sowieso lass egal wie laut oder leise er sprach. *Wer sagt denn das wir nicht sprechen können?* An der Art und Weise wie diese Gedanken hinter seiner Stirn erklangen erkannte Dita eindeutig die Myte wieder die ihm zu erst erschienen ist als er das zweite mal aufwachte. Sie hatte ihm immer noch nicht verziehen das er sie "zu dürr" genannt hatte. "Sie muss wohl in ziemlich verknallt in mich sein", führ es ihm durch den Kopf bevor er es verhindern konnte. Fast schien es als hätte Tur Ri-Nen's bleiche Haut etwas mehr Farbe bekommen. *Ein Einfallspinsel wie du wird sowieso nicht verstehen warum wir lieber denken als reden.* Dita hatte das Gefühl hat jemand seinem Geist eine Ohrfeige gegeben. Jeder der schon mal einen schönen Abend mit Kampftrinken verbracht hat und am nächsten Morgen angeschrieen wurde weis wie sich so was anfühlt. Doch dann hörte er Tur's glockenhelle Stimme. "Sag mir doch einfach warum wir reden sollten. Vielleicht kannst du mich ja überreden."

Dita wurde es ganz war ums Herz. Es fühlte sich an wie die Schein einer Fackel auf einer neuen Goldader. Hiet, Vuo und Neva spielten einige einfache Sauflieder und dazu ertönte die glockenhelle Stimme Tur's. Wie ein Hämmerchen auf einem riesigen Diamanten erfüllte der Klang ihrer Stimme die Höhle. Getragen von diesem Glücksgefühl stieg in ihm ein gewaltiger Plan auf. In allen Städten Tares würde man seinen Namen kenne. Auf allen großen Bühnen Falandriens würde er mit diesen vier Myten auftreten. In seinen Gedanken sah er sich schon mit den Myten auf eine Tour durch Galadon und von dort aus in das Norland. Dann, danach vielleicht, noch einen Abstecher in die Länder der Endophali. Ein verächtliches Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit und leise murmelte er: “Ne, da geh wir nicht hin. Die haben kein vernünftiges Bier. Aber vielleicht können wir in Hügelau noch einen Stop einlegen.“ Zufrieden faltete Dita die Hände über seinen Bauch und träumt noch einige Zeit so vor sich hin.


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BeitragVerfasst: 17.03.04, 12:21 
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4. Etwas fehlt noch

"Wir haben denn Ort erreicht wo der Stützpunkt mal gewesen sein muss. Die ganze Gegend scheint förmlich zerrissen worden zu sein. Die Erde ist von metertiefen Erdspalten zerteilt. Vom dem Stützpunkt sind nur noch einiger Mauerreste vorhanden. Der Rest muss von der Erde verschlungen worden sein. Der Magier der uns begleitet scheint ratlos zu sein. Wir werden nun unser Lager aufschlagen. Morgen werden wir mit der Suche nach überlebenden beginnen."
-aus dem Bericht des Hauptmanns des 2. Aufklärungsregiments-


Jeden Tag studierten die vier Myten ein neues Stück ein. Bald schon beherrschten sie jedes einzelne Trinklied welches Dita kannte und sogar einige die er gerade erst selbst geschrieben hat. Doch irgent was schien zu fehlen. Die Lieder klangen fremd, was natürlich auch damit zusammenhängen könnte das Tur's Stimmen immer wieder nur in seinem Kopf erklang ohne die Ohren jemals erreicht zu haben. Langsam erhob Dita sich und verließ die Höhle. Drinnen begann die Band nun zum 100. mal das Lied vom Barte des Königs welcher im Bierkrug hing. Früher war das mal eines seiner Lieblingslieder. Doch seit drei Tagen proben die Myten nun von Sonnenaufgang bis spät in die Nacht dieses Lied. Er konnte es einfach nicht mehr hören. Gerade setzte Hiet zum seinem Lautensolo an als Dita’s Schrei durch die Höhlen hallte. "Aufhören, ich kann dieses verfluchte Lied nicht mehr ertragen." Wutentbrannt trat er nach einem kleinem Steinchen. Ein dumpfes Donnern erklang als der Stein in einen Haufen mit allerlei Kisten, Fässern und Platten landete. Wie vom Blitzt getroffen stand Dita da, die Kinnlade klappte ihm nach unten. Dann schlug er sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. "Das ist es. Das hat uns noch gefehlt. Vuo, Neva hier her zu mir. Bringt sofort einige der Fässer dort hinten in die Höhle. Hiet wir brauchen ein Gestell auf dem wir die kleineren Fässer stellen können. Und Tur, du besorgst mir einige Lederstreifen und 4 kleine Rundschilde." Aufgeregt rannte er durch das kleine Dorf der Myten. An jedem Baum hielt er kurz an und schaut zu den Ästen hoch. Immer wieder sprang er hoch, was trotz all seiner Anstrengung nicht all zu hoch war, und versuchte einen besonders geraden und etwa Finger dicken Ast zu erwischen. Lautlos trat einer der Hagatog hinter ihn. Ohne auf Dita's erschrockenen Aufschrei zu achten packte er ihn und hob ihn hoch. Wild strampelnd gelang es Dita schließlich zwei etwa unterarmlange Äste ab zu schneiden.

In der Höhle hatten die Myten inzwischen alles bereit gestellt. Ein dickes Fass lang auf dem Boden, einige kleinere standen Links und Rechts daneben. Zwei kleine Schilde ruhte auf einem Stock ein wenig über den Fässern. Mit offenem Mund betrachtete der Zwerg das Gebilde. Genau so hatte er es sich vorgestellt. Verwirrt schaute er von einem Myten zum anderen. "Woher habt ihr gewusst was ich bauen will?" Fast schien es würde in Tur's Antwort ein Hauch von Spot mit klingen. *Er scheint immer noch nicht zu begreifen wofür Gedankenlesen alles zu gebrauchen ist.* Langsam reichte Dita die Stöcke an Neva. "Probier mal aus wie das Gerät klingt." So nahm der Myten hinter dem Gebilde platz und begann mit den Ästen auf die Fassdeckel ein zu schlagen. Ein ohrenbetäubender Lärm erfüllte die Höhle. Langsam begann Neva seine Kraft etwas gezielter ein zu setzten. Immer schneller wechselte er zwischen den unterschiedlichen Fässern und den Schilden. Mit strahlenden Augen stand Dita daneben. Schließlich fielen auch Hiet und Vuo mit ihren Lauten in den Rhythmus ein. Zum Schluss erhob auch Tur wieder ihre Stimme. Selbst die Tatsache das sie wieder das Lied vom Barte des Königs anstimmten konnte Ditas's gute Laune nicht trüben. Leise murmelte er immer wieder "Perfekt" vor sich hin.


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BeitragVerfasst: 17.03.04, 12:22 
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5. Der erste Hit

"Man brachte mir heute einen verletzten. Sein Bein war von einer Erdspalte einfach zerquetscht worden. Er ist in Panik und nicht in der Lage einen klaren Bericht der Ereignisse zu liefern. Seinen Erzählungen zur folge hatte sich die Erde auf getan um das schlimmste Übel welches auf Tares wandelt zu verschlingen. Ich hoffe das wir diesen Ort schnellst möglich wieder verlassen können. Soll sich doch die Inquisition darum kümmern."
-aus dem Tagebuch des Feldscher des 2. Aufklärungsregiments-


Das neue Instrument, Dita nannte es übrings Schlagholz, eröffnete der Band ganz neue Möglichkeiten. Die Lieder hatten plötzlich viel mehr Kraft und Energie. "Als wenn man nach einem harten Arbeitstag in der Mine noch etwas an den Amboss kann. Bei dieser Musik kann man wirklich alle seine Aggressionen heraus lassen." Dita war Stolz auf seine Schöpfung. "So muss Musik sein."
Selbst die alten Sauflieder, die Dita den Myten bei gebracht hatte, klangen plötzlich neu.
Die Musik schien ihn wahrlich zu beflügeln. Den ganzen Tag sah man ihn mit einem Lederstück und einem Stück Kohle durch die Gegend laufen. Drei Tage dauerte es bis er laut jubelnd in die Übungshöhle stürmte. "Ihr werdet niemals erraten was ich geschaffen haben." Im schwachen Licht der Fackeln sah es aus als würde sich Tur's Gesicht zum einem hämischen Grinsen verziehen. *Wenn du schon Liebeslieder schreiben musst dann solltest du wenigstens nicht meinen und deinen Namen im selben Lied verwenden.* Mit einem gewaltigen Trommelwirbel beendete Neva gerade das Lied. Ditas jubelnde Arme vielen mit dem verstummen der Musik hernieder. "Ihr seit gemein." waren seine letzten Worten. Dann reichte er jedem Myten ein Lederstück und sie fingen an zu proben. Schon nach wenigen Akkorden unterbrach Dita die Myten. “Nein, nein, nein, so geht das nicht. Das soll ein Liebeslied sein. Ihr spielt das völlig falsch.“ Die Hände hinter dem Rücken verschränkt ging er in der Höhle auf und ab. “Mehr Gefühl, ihr müsst einfach mehr Gefühl in dieses Lied legen.“ Mit zügigen Schritten ging Dita zum Schlagholz hinüber. “Du darfst nicht so fest zu schlagen. Probier es ganz sanft. So als würdest du einen kostbaren Edelstein bearbeiten.“ Ohne eine Antwort ab zu warten eilte er zu Hiet und Vuo zu. “Auch ihr müsst leiser Spielen und spielt langsamer, zärtlicher. Stellt euch doch mal vor eine hübsche Zwergin sitzt auf eurem Schoß. Eure Hände fahren zärtlich durch ihren dichten Bart. Da wollt ihr doch auch nicht rennen gehen. Also spielt gefälligst langsamer.“ Leicht verwirrt sahen sich die beiden Myten an. Fast schien es als würde ihnen ein Schauer über den Rücken laufen als sie sich die stark behaarte Zwergin vorstellten. Tur stieß einen Laut aus der fast wie ein Lachen klang. Mit hoch rotem Kopf ging Dita wütend zu seinem Stuhl hinüber. “Ihr habt ja überhaupt keine Ahnung was wirklicher Geschmack ist. Spielt jetzt und versucht wenigstens das um zu setzten was ich euch gesagt habe.“ Unschlüssig sahen sich die Myten an. Neva zuckte kurz mit den Schultern. Dann fing er an zu spielen und kurze Zeit später vielen auch die anderen ein. So gefühlvoll erklangen die Melodien in der Höhle. Schnell hellte sich Ditas Miene wieder auf und die eine kleine Träne kullerte seine Backe hinunter bis sie schließlich in seinem Bart verschwand. Das Stück war fantastisch, einfach traumhaft. Damit würde sein Name bis in alle Ewigkeiten unsterblich sein.


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BeitragVerfasst: 17.03.04, 12:23 
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6. Es fehlt schon wieder was

"Wir haben uns lange mit dem Objekt beschäftigt. Er verfügte in einem hohen Maße über magische Fähigkeiten. Doch haben die Vorfälle am Totenberg seinem Geist scheinbar schwerwiegende Schäden zu gefügt. Selbst die wirkungsvollsten Überredungskünste reichten nicht aus um ein klares Bild der Ereignisse zu erzeugen. Es scheint als habe er durch eine bisher unbekannte Thesis ein "unglaubliches Übel" herauf beschworen. Das Objekt ist bei der letzten Sitzung verstorben. Die Aufzeichnungen über die verwendete Thesis wird anbei gelegt."
-aus dem Bericht der Inquisition an Magische Fakultät zu Drakonis-


“Irgend was fehlt noch“, leise murmelte Dita vor sich hin, “Ich weis es. Es ist noch nicht perfekt.“ In Gedanken versunken strich er sich durch seinen dichten Barte und zwirbelte eine Strähne zwischen seinen dicken Fingern. “Es fehlt einfach etwas Ruhe in den Stücken.“ Laut erklang das Schnipsen seiner Finger als er breit grinsend von dem viel zu hohen Stuhl kletterte. “Wir bauen eine Harfe. Vuo du kommst mit.“ So schnell ihn seine kurzen Beine trugen, Vuo musste nicht mal schnell aus schreiten, eilte Dita zur Waffenkammer der Hagatog hinüber. Mit strahlenden Augen nahm er einen knöchernen Kurzbogen von der Wand und griff sich einige Bogensehnen. Mit aller kraft spannte er den Bogen und befestigte einige der Sehnen an dem knöchernen Gestell. Prüfend zupfte er an den Seiten. Löste einige Seite noch mal und spannte sie fester. Immer wieder prüfte er den klang der einzelnen Seiten. Schließlich strahlten sein Augen vor Verzückung als liebliche Töne die Höhle erklingen ließen. Voller Erfurcht drückte er Vuo die Harfe in die Hand. “Dies ist mein neustes Meisterwerk. Geh vorsichtig damit um.“ Ohne auf eine Antwort zu warten eilte Dita zurück zu den anderen Bandmitgliedern. “Höret und staunet, jetzt werden meine Lieder wirklich perfekt sein.“ Munter vor sich hin pfeifend schaute er von einem zum anderen. “Worauf wartet ihr? Fang an zu üben.“ Die Myten wartet noch geduldig bis Dita wieder auf seinen Stuhl geklettert war dann begannen sie wieder ihre Lieder zu spielen.

Vollkommen in seine Gedanken versunken schlenderte Dita durch das Lager. Schon seit Tagen war nur noch damit beschäftig neue Lieder zu schreiben. Ohne Augen für seine Umgebung lief er weiter. Im letzten Moment konnte ihn einer der Hagatog noch, am Bart hoch ziehend, davor bewahren die steilen Klippen hinab zu stürzen. Noch Stunden später schien es als hallte das Echo von Dita’s entsetztem Aufschrei durch die Berge als er, wild strampelt, vor dem Hagatog in der Luft hing. Mit wildem, nach Mord lüsternem Blick presste er einige Worte zwischen seinen Zähnen hervor. “Wenn du es noch einmal wagen solltest an meinem Bart zu ziehen wirst du es bitter bereuen.“ Mit einem leichten Achselzucken ließ der Hagatog ihn los. Laut fluchend landete Dita unsanft auf seinem Hintern. Vor Wut schnaufend klopfte er sich den Staub von seinem Kettenhemd und sammelte die letzten Notenblätter auf die der Wind noch nicht in die tiefe Schlucht hinab geweht hatte. “Wartet nur ab bis ich eure Leute ganz groß raus gebracht habe. Dann wird es niemand mehr wagen einen ehrenhaften Zwerg wie mich am Barte zu packen.“ Noch immer leise vor sich hin fluchend machte er sich wieder über seine Noten her. Dieses mal aber peinlichst darauf bedacht dem Abhang nicht noch mal zu nahe zu kommen.


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BeitragVerfasst: 17.03.04, 12:25 
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7. Die Band ist bereit

"Diese Berge sind mir nicht geheuer. Schon als kleines Kind lernte man doch die Legenden von diesen bleichen Wesen kennen die hier hausen und jedem die Seele aussaugen die sich hier rein wagen. Es ist doch Wahnsinn sich hier rein zu wagen. Aber unser Hauptmann lies sich ja nicht mal von dem fürchterlichen Geschrei beeindrucken welches gestern die ganzen Berge erzittern ließ. Wir können nur hoffen niemals dem Wesen zu begegnen das diesen Schrei ausgestoßen hat. Na ja, hoffen wir mal das diese seltsamen Zettel die wir gefunden haben Antworten bereit halten. Unser ach so fähiger Magier war aber natürlich nicht in der Lage sie zu entziffern. Aber das war ja auch nicht anders zu erwarten. Langsam frage ich mich wirklich wofür wir diesen Kerl noch mit uns rum schleppen. Unfälle können doch so leicht passieren ...“
-aus dem persönlichen Tagebuch des Soldaten Haldur-


Voller stolz trat Dita aus der kleine Höhle die er seit seiner Ankunft hier bewohnte. Tiefe atmete er die schwüle Sommerluft ein. Langsam schlenderte er zu der Übungshöhle hinüber. Die Myten waren schon lange mit ihren Proben zu Gange und die Töne der Instrumente erklängen in perfekter Harmonie. Nie hatten seine Zwergenohren solche musikalische Perfektion gehört. Leise schob er den Ledervorhang zur Seite und ließ seinen Blick von einem zum anderen Schweifen. Hiet ließ gerade ein fantastisches Lautensolo erklingen. Auf Knien rutschte er über den Boden und seine Finger entlocken der Laute Töne die man nie für möglich halten würde. Nur noch schemenhaft waren die Finger zu erkennen als die Seiten zupften. Immer höher schraubten sich die Töne bis sie schließlich von Neva’s Schlagholz abgelöst wurde. Er wirbelten seine Stöcke, die er mittlerweile durch Knochen ersetzt hatte, in seiner Hand herum und ließ sie schließlich mit einem lauten Scheppern auf den Metallschilden hernieder sausen. Zum Abschluss entlocke er mit einem wohl dosierten Fußtritt dem dicken Fass welches auf dem Boden lag ein tiefes Dröhnen. Noch einige lange Augenblicke hielt das Kribbeln in Ditas Bauch an. Diese Musik ließ seinen ganzen Körper vibrieren. Kaum waren die letzten Töne verklungen erhob Tur wieder ihre Stimme. Leise begann sie eines der neuen Lieder zu singen. Dita hatte es extra für die Myten geschrieben. Der Text war düster und die Musik erklang fremd und unwirklich. Tur’s Stimme erzeugte ein Schauer auf seinem Rücken. Leise setzte die Harfe ein. Ihre tiefsten Tone gingen ihm durch Mark und Bein. “So muss Musik sein. Man muss sie nicht nur hören können sie muss einem durch den ganzen Körper fließen.“ Leise drehte Dita sich um verließ die Höhle.

Traurig packte er seine wenigen Sachen in einen Lederbeutel und zog sich das schwere, knielange Kettenhemd über den Kopf. Es war Zeit. Er konnte den Myten nichts neues mehr bei bringen. Auch wenn er immer noch nicht wusste wieso er auf einmal so viel von Musik verstand, insgeheim vermutete er ja das es etwas mit diesem verfluchten Magier zu tun hatte, war ihm doch bewusst das er bei den Myten ganze Arbeit geleistet hatte. Mit einem letzten Blick durch die kahle Höhle hängte er sich die geflickte Laute über die Schulter und trat hinaus in das Tageslicht. Vor der Höhle hatte sich die Band versammelt. Mühselig kletterte Dita auf einen dickeren Stein. Er räusperte sich einige Male und begann dann mit leicht belegter Stimme zu sprechen. “Ich habe euch alles bei gebracht was ich weis. Jetzt werde ich weiter ziehen und schauen ob ich eine Taverne finde in der man uns Auftreten lassen will.“ Langsam ließ er den Blick von einem zum anderen schweifen. “Übt gut weiter. Wenn ich wieder kommen brechen wir auf und zeigen der Welt was wirkliche Musik ist.“
Langsam trat Tur auf ihn zu, hob ihn hoch und drückte ihn fest an ihre Brust. Dann reichte sie ihn weiter an die anderen Myten. Ohne auf seine Flüche und Verwünschungen zu achten verabschiedeten sich alle der Reihe nach von ihm. Schließ ließ Neva ihn wieder zurück auf den Boden. Mit leicht wackeligen Schritten verließ Dita das Dorf. “Ihr fehlt mir jetzt schon.“ Leise flüsterte die Worte. Dann ging er mit unterdrücken Tränen von dannen.


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BeitragVerfasst: 17.03.04, 12:26 
Ehrenbürger
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So, das ist der erste Teil der Geschichte. Mal schauen wann ich mit dem zweiten Teil fertig werden.

Wer Rechtschreibfehler findet kann sie gerne behalten oder mir per PN mitteilen.


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