2. Das Schicksal nimmt seinen lauf
"Vor wenigen Tagen meldete uns ein Bote das ein Stützpunkt in der nähe der Totenberge vollkommen vernichtet wurde. Wir erhielten den Befehl zu erkunden wie es zu diesem Unglück kommen konnte. Über eine feindliche Gruppierung in dieser Regien war uns bisher nichts bekannt." -aus dem Feldtagebuch eines Soldaten des 2. Aufklärungsregiments zu Nevris-
Mit den übelsten Kopfschmerzen erwachte Dita langsam aus seinem tiefen Schlaf. Vorsichtig öffnete er sein rechtes Augen. Ein Schmerz als wäre ein Blitz durch seinen Kopf gefahren veranlasste ihn aber dazu es schnell wieder zu schließen. "Man muss das ein Gelage gewesen sein." Nur schwerfällig ging ihm dieser Gedanke durch den Kopf "Und dann auch noch dieser seltsame Traum." Mühsam stiegen Bilder auf in denen er von einem Blitz getroffen und unter Steinen begraben worden war. Wie aus dem nichts schob eine, in dunkle Gewänder gehüllte, bleiche Gestalt die Bilder zur Seite. *Du hast nicht geträumt*, hallte es sehr schmerzhaft durch seinen Kopf. Langsam schoben sich seine Gedanken wieder in den Vordergrund. "Na dann ist ja alles gut." Dann ging ihm auf was diese Gestalt da gerade wirklich gesagt hat und er riss mit einmal seine Augen auf. Wieder schienen Tausende von Blitzen hinter seiner Stirn zu toben. Das letzte was er sah war eine bleiche Gestalt die sich eine, mit Leder geflickte Laute, an das Ohr hielt und sie vorsichtig schüttelte. Dann hüllte seinen Geist wieder tiefe Schwärze ein.
Müde drehte sich Dita auf die andere Seite des Bettes, nahm den Daumen aus dem Mund und öffnete langsam seine Augen. "Nie wieder Bier," schwor er sich in diesem Augenblick. Wie so oft war der Gedanke aber auch schon vergessen bevor er sich in seinem Gehirn bemerkbar machen konnte. Langsam sah er sich in dem seltsamen Zimmer um. Die grob behandelten Wände der Höhle waren schon fast eine Beleidigung für seine Zwergenaugen und auch die bleiche Gestalt in der Ecke war nicht wirklich eine Schönheit. Viel zu groß und zu dürr für seine süße Zwergin. *Und du bist eindeutig zu klein und zu dick um noch effektiv sein zu können.* Wie ein Paukenschlag hallten diese Worte direkt hinter seiner Stirn nach. Die bleiche Gestalt verschwand aus seinem Blickfeld und zwei Wesen, die komplett in Knochen gehüllt waren, erschienen. Schwerfällig erhob Dita sich. *Du bist einer aus dem Volk der Suku'vul. Was hast du in diesem Tal gemacht?* Etwas sanfter als vorhin schoben sich diese Worte in seine schwerfälligen Gedanken. "Ich bin nur auf der Durchreise. Ich wollte einige Verwandte im Norden besuchen." Flüchtig huschte ein Bild seines Freundes Tomas durch seinen Geist. *Was für eine Waffe ist das die du bei dir getragen hast.* Mit knöchernen Fingern hielt ihm eines der Wesen die Laute hin. Ditas Augen funkelten kurz auf als er das Instrument sah. Mit zittrigen Fingern griff er nach der Laute. Ein, ihm unerklärliches Verlangen trieb ihn dazu nach der Laute zu greifen. Bisher hatte er sich doch nie etwas aus Musik gemacht. Er konnte doch noch nicht mal auf der Laute spielen. Wieder erklang leise die Stimme des Myten in seinem Kopf. *Was für eine Waffe ist das?* "Das ist keine Waffe." Stieß er verächtlich heraus. "Es ist nur ein Musikinstrument. Aber davon versteht ihr Myten ja sowieso nichts." *Zeig uns wie es funktioniert.* "Ich habe keine Zeit um euch zu zeigen wie man damit umgeht. Ich muss weiter." Mit einem langgezogene Quietschen zog einer der Myten sein Katana aus der Scheide. Wie eine Fingernagel auf der Tafel fuhr Dita das Geräusch durch Mark und Bein. Er wusste später nicht mehr zu sagen was ihn mehr überzeugte, die Drohung mit der Waffe oder dieses Geräusch.
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