*an vielen Nachrichtenbrettern in Brandenstein ist ein Pergament geheftet*

Verkündung der heilgen Orden der heilgen Viere an die Bürger Brandensteins und die Völker Siebenwinds

Bürger Brandensteins, Völker Siebenwinds!

Das Wirken des EINEN und seiner Schergen wirft seine Schatten. Hochmut und Selbstgefälligkeit drohen an die Stelle zu treten von göttergefälliger Lebensweise in Demut und Dankbarkeit gegenüber den heilgen Vieren und seiner Majestät Hilgorad I.
Krämerei und Eigennutz, Missgunst und Neid machen viele vergessen, in Buße und Gebet die Gnade der heilgen Viere zu erflehen, erschüttert die Feste des Trostes im wahren Glaubens an die heilgen Viere.

Die Wurzel all dieser Übel, all dieser Laster, all dieses götterlästerlichen Treibens ist einzig zu sehen im verborgenen Wirken jener Natternbrut, die ihre Seele dem EINEN verschrieben, sich abwendend von den heilgen Vieren ketzerischer Götzenanbetung sich hingebend, die heilgen Viere verhöhnend.

Das einzig Trachten all dieser Natternbrut ist es, Falschheit und Lüge, Neid und Missgunst und alle Übel zu verbreiten. Denn diese Natternbrut ist die Wurzel aller Übel, Herd aller Laster, Aufwiegler zum Neid, Ursprung des Geizes, Ursache der Zwietracht, Erreger von Leid und Leiden, Verführer der Rechtschaffenen im festen Glauben an die Viere und Verräter der Völker Siebenwind. Zu verführen die Götterfürchtgen und Rechtschaffenen und die Völker Siebenwinds, auf dass deren Seelen auf ewig die Gnade der Viere verwehret werde und tausend Höllenqualen sie erleiden, ist einzig ihr Ansinnen.

So seie ein Jeder im festen Glauben an die heilgen Viere aufgerufen, Beistand zu leisten den heilgen Orden der heilgen Viere, auf dass diese Natternbrut zertreten werde. Die Gnade und der Segen der heilgen Viere erfahre ein Jeder, der so tue. Und so solle ein Jeder, der zur Ergreifung eines dem wahren Glauben an die Viere Abtrünnigen beitrage, erfahren eine Belohnung der heilgen Orden der Viere in Gold als ein Zeichen der Gnade der heilgen Viere.

Eine Belohnung von bis zu 10.000 Golddukaten seie die Belohnung für einen Jeden, der da zur Ergreifung und Überführung eines jener Natternbrut verhelfe, der seine Seele dem EINEN als Diener verschrieben und diesem huldigt.

Bis zu 20.000 Golddukaten seien aber als Lohn und Segen gegeben einem Jeden, der da einen Schergen des EINEN helfet dingfest zu machen und zu überführen, wenn jenem Beschuldigten bewiesen werde, dass er andere lehret den frevelhaften, ketzerischen Glauben an den EINEN und die Seelen verblendet im Namen des EINEN und lehret den ketzerischen Glauben an den EINEN.

Im Namen der Orden der heilgen Viere

Calmexistus Salanus
Defensor fidei
Diözese Siebenwind

Unter den Aushang an der Kapelle wurde ein schlichtes Pergament mit ausgefransten Rändern, so als wäre es aus einem Buch gerissen worden, geheftet. Die Schrift darauf ist stark verschnörkelt und von Tinte, unten rechts ist das Pergament mit einem roten Wachsklecks versehen, in dessen Mitte man eine Spirale erkennen kann. Neben der Unterschrift erkennt man eine stilisierte Rose, mit Stiel und Dornen. Die Zeichnung ist von talentierter Hand, trotzdem wirkt es, als würde die Blume verwelken. Zwei Tropfen rinnen von einem Dorn hinab.
Zu lesen ist:

20.000 Münzen für meinen Kopf?
Nun, zwar wären auch 5 noch zu teuer,
aber diese Kunde sei wahrlich vortrefflich,
denn mein Bauch ist wie Eure Seelen so leer
und Löcher das einzige was ich im Säckel hab'.
So packe ich die Gelegenheit beim Schopf
und werde bei Euch vorstellig,
denn wo das traute Versprechen nach Seelenheil
und gleich leere Drohungen nach dem Richtbeil
noch immer nichts bewirket haben
wird Meisterin Dukate vom Erfolge gekürt sein.
So komme ich nun auf mein Anliegen zurück.
Dem Herren zum Gruße, Myriam werd ich genannt
kommt, laßt es uns anpacken.
Ich komme selber wie ihr seht,
denn bin ich schon in der ganzen Stadt bekannt
kann ich auch selbst den Preis einsacken
der auf meinem Kopf steht.
So nennt mir Ort und Augenblick
Für unser beider nächste Begegnung
und vergesset die Belohnung nicht
20.000 Münzen, dafür mein Dank,
denn nicht weniger sei ich wert.
Doch bevor ihr denkt, zu früh gefreut,
wohl wisse ich, wem mein Gut anheim falle
wenn das Ketzerherz im Feuer brennt.
Drum schreibe ich schon heut
meinen Nachlaß auf schlichtem Pergament.
Meinen Plunder vermache ich dem Feuer,
meine Schulden schenke ich der Bank,
meinen Posten, vermaledeiten, dem Heer
und das Kopfgeld dem Hospiz als Stiftung.

Myriam Nebethalas,
Exarchin des Widerspruchs,
Verbreiterin des Pfades der Lügen,
Meisterin der Intrigen,
Kind des Nichts,
Spielerin vor dem Herren

P.S.: Dem Archonten meinen Gruß, ich gedenke seiner verfaulenden Hülle
in trauter Andacht, schweigend, lauschend, in entrückter Stille.

*jenes Pergamente wurde wohl von einem Diener der Vierheiligkeit entfernt und weiter gereicht..*