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 Betreff des Beitrags: Festlandaufenthalt
BeitragVerfasst: 25.05.04, 19:08 
Einsiedler
Einsiedler

Registriert: 22.08.03, 17:13
Beiträge: 100
''Die ersten Stahlen Fellas spielten am Horizont auf der Wasseroberfläche und spiegelten sich tausendfach in den schönsten Gelb- und Orangetönen, ein leichter aber stetiger Hauch kam von Nordost über die Insel gestreift und umfasste zärtlich die Blätter der Bäume. Der alte Mann saß, wie jeden Morgen an seinem kleinen Holztisch und genoß eine Tasse Tee, aus welcher kleine Schwaden von Wasserdampf aufstiegen. Wie jeden Tag beugte er sich leicht vor und blickte aus dem kleinen dreckigen Fenster in seiner Holzhütte. Nur ein leichtes Nicken und er lehnte sich wieder zurück. Draußen verstummten die Vögel der Nacht und andere Stimmen begannen die Luft zu füllen. Es roch überall frisch, wie in einem Wald kurz nach dem Regen, und der Mann verließ stumm und gebückt seine Hütte. Schon nach wenigen Metern traf er auf einen zweiten Mann, etwa in dem selben Alter und die beiden machten sich auf den Weg zu den Docks, wo zwischen im Wasser glitzenden Lichtstrahlen immerwieder kleinere und größere Boote schwankten. Nachdem die beiden ihre Netze zusammengelegt hatten und alles bereit war für die Abfahrt, kam ein recht verschlafener Junge mit zerstrubbeltem Haar und brachte einen kleinen Korb auf das Boot, nur um dann genauso schnell wieder zu verschwinden, wie er gekommen war. Einer der Männer löste die Taue und die beiden ruderten das kleine Fischerboot aus dem heruntergekommenen Hafen. Nach einigen Metern steuerte der Hauch des Ventus das Boot weiter auf das Meer hinaus und Fellas Gesicht war nun endgültig am Horizont zu sehen. Man könnte fast meinen die beiden Männer wären stumm, bis ein gedämpfes Fluchen aus dem hinteren Teil des Bootes zu hören war und etwas platschend ins Wasser fiel. Einige Momente später krabbelte ein pitschnasser Mann über das Deck des Bootes, was dem anderen aber nur ein leichtes Schmunzeln entlockte. Nur wenige Minuten nach dem kleinen Zwischenfall wurden die Netze ausgelegt und die beiden Männer begannen sich über die Brote in dem Korb herzumachen. Es war eigentlich alles wie immer. Es war eigentlich alles wie jeden Tag. Aber nur eigentlich. Denn den äußerlich müde erscheinenden Augen des einen Mannes entging nicht das leichte schwanken eines Holzstückes auf dem Wasser, welches einige Meter vom Boot im Wasser lag. Eigentlich nichts ungewöhnliches, aber nach einigen Momenten der Beobachtung bemerkte er, dass die Schwankungen irgendwie nicht zu den Wellen passten. Manchmal hüpfte das Holzstück einfach so hoch und wieder herunter ohne das auch nur die kleinste Welle zu sehen war, als ob es einen eigenen Willen hätte. Als auch ein paar versuchsweise Schläge mit einem Paddel das Holzstück nicht zum herantreiben übereden konnte, nahm sich der alte Mann kurzerhand eine Angel und warf sie gekonnt zu dem Holzstück hinaus. Nach wenigen Versuchen hielt er dann dieses tropfende Etwas in der Hand. Nun, das mit dem Tropfen war wieder etwas, dass nicht ganz so war, wie immer. Es tropfte so schnell, dass der Mann nach wenigen Augenschlägen in einer Pfütze stand und ein trockenes kleines Büchlein in den Händen hielt. Verwundert und erschrocken starrte er dennoch gespannt auf das Büchlein und versuchte dann zaghaft die erste Seite zu öffnen. Es passierte nichts. Einfach garnichts. Der Mann blätterte das Buch durch, aber er konnte nichts erkennen. Das Buch war einfach leer. Nachdem die beiden einige Zeit grübelnd über dem Buch verbrachten und sich über Magie und Zufälle unterhalten haben, begann das Buch auf einmal in einem leichen weißlichen Licht zu schimmern. Als das Leuchten verloschen war, klappte einer der Beiden das Buch wieder auf und die erste Seite war gefüllt mit einer einfachen, aber geübten Schrift aus dunkler Tinte. Nachdem der erste Anflug von Verwunderung verflogen war begannen die Beiden die ersten Zeilen so gut es ging zu lesen ...




Sonnentag, 29. Dular

Abreise. Gleich gehts los. Ich hoffe mal, dass alles klappt. Danielle kommt zum Glück mit. Ich hasse Boote. Irgendwie vermiss ich die Insel schon jetzt, wo ich noch garnicht weg bin. Aber ich freu mich.


Endtag, 30. Dular

Na toll, mir ist schlecht. Warum muss das hier denn die ganze Zeit so wackeln. Ich werd nachher mal versuchen das Bett zum schweben zu überreden, dann hätten wir wenigstens das geklärt. Danielle sitzt schon wieder über diesem komischen Buch. Ich hab jetzt wenigstens ein bisschen Zeit sie besser kennenzulernen.





Recht verwirrt über den Text blickt der alte Mann auf und blätterte ein paar Seiten weiter. Das ganze Buch schien von da an vollgeschrieben zu sein ...




Sonnentag, 4. Trier

Puh, zum Glück hat das geklappt. Ich hätte das nichtmehr länger ausgehalten auf dem komischen Boot. Man sollte immer so reisen. Irgendwie bin ich ziemlich stolz auf mich. Die anderen hatten zwar ziemliche Angst, aber es ist ja gutgegangen. Also hier stehe ich nun. Rothenbucht. Links vom Hafen steht immernoch diese alte Taverne, in der ich mich damals vor der Abfahrt versteckt habe. Ich dachte vorhin ich hätte schon jemanden erkannt, aber er huschte einfach weiter. Ich muss wohl erst wieder nach Draconis. Wir suchen uns gleich jemanden der Pferde verleiht. Ich hab leider überhauptkeine Kraft mehr. Diese Aktion hat mich ziemlich ausgelaugt.


Endtag, 5. Trier

Glück gehabt. Haben vorhin die Grenze nach Bernstein passiert. Mussten durch den Wald, auf den Straßen haben sie kontrolliert. Machen noch eine Pause ausserhalb von Wegenstein. Morgen gehts dann anch Draconis, wenn alles gut läuft.


Mondstag, 6. Trier

Draconis. Endlich angekommen. Hab sofort ein paar Bekannte getroffen. Zwielichtige Gestallten. Danielle hat ein bisschen Angst glaube ich, aber ich muss mich verstecken, wenn mich die Wachen kontrollieren ist es vorbei. Haben schon einen Schlafplatz gefunden. Ich muss gleich morgen zum Turm. Aber ich hab zum Glück den Brief an die Staatsanwaltschaft schon fertig.


Wandeltag, 7. Trier

So kann ich unmöglich zum Turm gehen. Muss mir ersteinmal hellere Kleidung kaufen. Die werden mich sonst noch rausschmeißen. Aber das ganze sieht schon ziemlich imposant aus. Die haben schon wieder ein paar neue Ebenen eingebaut. Wenn sie so weitermachen können sie bald bis nach Venturia sehen.

Bin ohne Probleme zum Turm gekommen und warte jetzt grade darauf, dass mich einer der Erzmagier empfängt. Die haben echt alles mit Marmor ausgekleidet. Total verrückt. Ich hoffe einfach mal für sie, dass das eine gute Illusion ist, weil sie sonst für den Turm mehr Gold bezahlt haben, als der Rest der Stadt gekostet hat.

Danielle hat 3 Stunden lang mit dem Erzmagus über den weißen Zweig disskutiert. War irgendwie ziemlich amüsant, aber jetzt ist sie endgültig davon überzeugt, dass der weiße Pfad einfach nur Unsinn ist. Er hat sich ziemlich viel darauf eingebildet, dass er Erzmagier ist. Und war komischerweise ziemlich stolz darauf, dass er noch nie einen Feuerball geworfen hat. Komische Leute laufen hier herum. Eben kam ein Hund vorbeigeschwebt, wahrscheinlich eine Mutation.
Ich sollte vielleicht mal ein paar von den Tauben runterholen, die den ganzen Tag irgendwelche Zettel in den Turm fliegen. Aber ich habe es trotz eifrigem bemühen nicht geschafft den Boden dreckig zu machen. Irgendein Zauber wohl.
Vorhin hat es geregnet. Aber nur über den Pflanzen im Garten des Turmes. Hier fließt schon ziemlich viel astrale Energie. Man sollte die Kinder einfach alle hierherbringen und einen Moment warten. Wenn sie dann nicht Kopfstände machen oder durch die Gegend schweben gemerkt haben sind sie sicher nicht magisch begabt. Mir ist grade aufgefallen, dass man hieraus eine ziemlich große Bombe bauen könnte, wenn man irgendwie diese Energien kontrollieren könnte.
Aber die Hauptsache ist, dass ich jetzt weiß, wo mein alter Meister sich aufhällt. Er ist jetzt anscheinend auch Erzmagier geworden. Aber das glaube ich denen nicht. Er war immer so schusselig. Aber naja, hier ist alles ziemlich komisch. Irgendwie bin ich Edomawyr ein bisschen dankbar, dass ich jetzt nicht immer hier sitzen muss.

So, der Brief ist unterwegs zur Staatsanwaltschaft und ich sollte schleunigst hier verschwinden. Die Magier waren so gnädig uns ein Tor zu öffnen. Ich werde also morgen irgendwo bei Narko sein.


Mittentag, 8. Trier

Puh, endlich diese Hütte gefunden. Er ist natürlich nicht da, die Türe war aber offen. Wir sitzen hier grade auf seiner Veranda und trinken seinen Tee. Ich hoffe er ist mir nicht böse.

Er scheint heute nichtmehr zu kommen, aber er hat ein bequemes Bett. Wir warten also weiter hier. Mehr kann man ja nicht machen.





Es fing langsam an zu dämmern und einer der Männer drängte darauf heimzufahren, aber der andere saß immernoch fasziniert und gleichzeitig verwirrt über dem Buch und setzte die Buchstaben aneinander, bis er ein weiteres Wort verstand. Ein kleiner Falter umkreiste die flackernde Laterne und verbrannte zuckend an jener mit einem kleinen Funkenschlag. Wie in Zeitlupe drehte sich der brennende Falter noch einmal und schwebte dann kreisend zu Boden. Ein leises Zischen war zu hören, als er auf dem feuchten Deck aufkam. Der alte Mann zuckte leicht zusammen und schaute auf den Falter am Boden. Diese Gelegenheit ließ sich Ventus nicht entgehen und blätterte mit einem leichten Windzug ein paar Seiten weiter im Buch. Da der Mann des Lesens anscheinend nicht richtig mächtig war, fiel es ihm überhaupt nicht auf ...




Mittentag, 13. Trier

Ich kann leider erst heute wieder schreiben, weil ich so viel zu tun hatte. Ich wusste garnicht, dass es ein ''Fest der Liebe'' gibt, aber man könnte das von mir aus jetzt jeden Tag machen. So aufgeregt war ich noch nie. Komisch irgendwie. Sie ist schon etwas besonderes.
Hätten wir gestern das Tor nicht gehabt, wären wir wohl erst morgen in Bur'ahel angekommen. Meine Mutter hat dann fast einen Herzinfakt bekommen, als sie mich gesehen hat. Mein Vater ist übrigens daran vor 7 Jahren gestorben. Irgendwie fühle ich mich ein bisschen schuldig dafür. Er hat einen Brief vom Gefängnis in Draconis bekommen, ihn gelesen und ist einfach umgefallen. Aber andererseits war ich auch nicht daran Schuld. Ich habe ja nicht geplant da reinzugehen. Jedenfalls ist meine Mutter wieder darüber hinweg und hat uns ersteinmal etwas Essen gemacht. Es schmeckt immernoch so gut, wie damals. Sie war irgendwie ziemlich fasziniert von Danielle, obwohl Danielle immernoch Angst hat, dass man sie hier nicht mag.
Es ist schön wieder zuhause zu sein, aber ich wollte eigentlich nurmal vorbeisehen.

Achja, ich hatte vergessen zu erwähnen, dass Arthon, also mein ehemaliger Meister, mir vorhin eine Nachricht zukommen lassen hat, dass er sich nun aus der Magie zurückzieht. Er hätte sein Ziel erreicht, meinte er. Einen besseren Schüler hätte er nichtmehr finden können. Nett von ihm sowas zu schreiben, auch wenn ich glaube, dass es gelogen war. Ich war doch immer ziemlich faul, dachte ich?!


Mittentag, 18. Trier

Na toll, jetzt ist sie endgültig durchgeknallt. Danielle will umbedingt, dass wir hierbleiben. Aber ich muss doch meine Prüfung machen. Ausserdem hab ich keine Lust, dass sie mich schonwieder abholen und in dieses komische Gefängnis stecken.





Auf dem weg vom Hafen zurück zu seiner Hütte, nahm der Mann das Buch nocheinmal und blätterte auf die letzte Seite, aber er schaffte es nicht die letzten Zeilen im gehen zu entziffern.




Mondstag, 26. Trier

Ich hoffe meine Mutter passt gut auf sie auf. Ich mach mir jetzt schon sorgen und bin noch nichtmal unterwegs. Gleich kommt eine Freundin meiner Mutter und öffnet mir ein Tor nach Siebenwind. Soweit bin ich noch nie gereist. Ich hoffe ich habe alles dabei.

Hab immernoch Gewissensbisse, ob ich nicht doch lieber noch hierbleiben soll. Egal, es geht gleich los. Siebenwind ich komme!





Danach klappte er das Buch zu und steckte es weg. Zuhause angekommen zündete er eine Kerze an und schlug das kleine Buch auf dem Tisch wieder auf, doch es schien aufeinmal leer zu sein. Keine einzige Seite mehr war beschrieben. Der Mann zuckte mit den Schultern und riß einige Seiten aus dem Buch, um damit seinen Kamin anzumachen. Pfeife paffend saß der alte Mann in seinem Schaukelstuhl und blickte in die Flammen. Eigentlich war doch alles so wie immer.''





Die Gestallt blickte unter der nachtschwarzen Kaputze auf und ein sanftes Lächeln war zu erkennen. Er griff in eine seiner Robentaschen und zog ein kleines, in Leder gebundenes, Büchlein herraus, hielt es einen Moment in der Hand und steckte es wieder weg. Langsam erhob er sich und ging auf die Türe der Gaststube zu. Der Mann ihm gegenüber nickte nur sachte lächelnd und erhob sich dann auch, um ihm zu folgen. Draußen war es etwas dämmerig und die beiden in dunkle Roben gehüllten Männer gingen auf eine Straßenlaterne zu, wo eine kleine, unscheinbare Frau stand, die in ein hellweißes Gewand gehüllt war. Sie lächelte etwas und nickte den Beiden zu: ''Ihr seid bereit? Ihr habt die offizielle Geschichte fertig? Ist sie ... ähm ... also ... glaubhaft?'' Die beiden Männer nickten nur sachte. Woraufhin der Mann ohne Kaputze und die Frau ihre Hände übereinander legten und eine Ovale Form in die Luft zogen. Langsam tauchte aus der Dunkelheit eine weitere Person auf. Auf den ersten Blick war nicht zu erkennen, ob sie männlich oder weiblich war. Jene ebenfalls in dunkle Gewandungen gehüllte Person stand einige Schritte abseits und nur ein sachtes nicken zu den dreiein hinüber. Der Mann mit der Kaputze nickte den Beiden um das Portal und die dritte Person zu: ''Danke'', sagte er knapp und trat dann langsam der bläulich schimmernden Wand vor ihm entgegen. Keinen Augenschlag später war er wie vom Erdboden verschluckt. Die drei zurückgebliebenen nickten nur knapp und verschwanden in verschiedene Richtungen in die Gassen Venturias.


Zuletzt geändert von Lewyn: 31.05.04, 12:00, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 31.05.04, 02:16 
Einsiedler
Einsiedler

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Beiträge: 88
...erschöpft atmete die in weiß gehüllte kleine Frau auf, als ihre Hände niedersanken und sie dem sich schließenden, blauschimmernden Tor nachsah. Sie betrachtete noch in einem sehnsüchtigen Schmerz den Rücken des Mannes der verschwand, das ihr zulächelnde, vertraute Gesicht. Bis die Gestalt schließlich inmitten des Gewebes aus Licht und Schatten verschwand. Noch eine weile lang starrte sie auf die Stelle, an der ihr Liebster soeben im Nichts verschwand, an ihrer Seite konnte sie ein leises hüsteln erahnen, und schließlich löste sie ihren Blick und sah unter einem knappen Nicken die beiden Schwarzgehüllten an. Irgendwie seltsam, dachte sie sich, ihr weißes Gewand passte so rein gar nicht dazu, jedoch zuckte sie nach dem flüchtigen Gedanken nur die Schultern und trottete leise summend den beiden Gestalten nach.
Tatsächlich hätte sie jetzt gerne ihre dunkle Robe getragen, schoss es ihr gradezu durch den Kopf als sie die Blicke der morgendlichen Marktplatzgänger wahrnahm, es musste wohl wirklich irgendwie seltsam wirken, so ganz und gar unpassend. Hätte Lewyn nur nicht schon wieder ihre Robe angezogen, das machte er in letzter Zeit wirklich wieder öfter, dabei hatte sie es ihm doch extra noch gesagt.
Plötzlich blieb die kleine Frau stehen, mit entgeistertem Blick starrte sie die Beiden vor ihr an, welche sich zu ihr wandten und mit einem fragenden, wenn auch nicht wirklich beeindruckten „Mhh?“ Danielle ansahen. „Mein Tagebuch... Lewyn hat mein Tagebuch mitgenommen!“, stieß sie völlig perplex hervor und erntete darauf nur ein mildes schmunzeln.

Und in den Tiefen der weiten Robe findet sich das ledergebundene Buch der jungen Magierin.
Beschrieben in dem reinsten Gekritzel eines Kohlestiftes, auf den ersten Blick, verschwimmt die Schrift jedoch wie von magischer Hand zu einer fein geschwungen Damenhandschrift in strahlend blauen Lettern und scheint sich stetig fort zu führen.

...

Wenige Tage später nur wird Lewyn ein seltsames rascheln inmitten der Robe spüren. Ein Knistern erklingt darunter hervor wie von Feuer, und tatsächlich zieht ein dünner Rauchfaden bald aus seinem Ärmel. Die Seiten des Ledergebundenen Buches scheinen sich allmählich in Rauch aufzulösen. Aus der Asche bildet sich in feinsten Staubpartikeln ein samtweißes, gefaltetes Pergament. Gefaltet, wie es nur eine Hand sonst vermag, und irgendwie scheint es auch genau das zu sein wonach es auf den ersten Blick hin aussieht – Ein Brief. Ganz nebenbei findet sich auch noch ein völlig verkohltes, krümeliges Etwas daneben, das Abbild eines einst köstlichen Schokokuchen.

Grüße Liebster,
ich hoffe dieser Brief erreicht dich. Ja, genau, ich hab mir eine der Phoenix Federn deines Vaters hierfür ausgeliehen, hoffe ja dass dieser Spruch auch funktioniert. Zumindest werde ich den Anweisungen ganz genau folgen, versprochen.
Mir geht es übrigens wunderbar. Deine Eltern sind echt netter als ich je geglaubt hätte, noch viel netter seid du wieder weg bist, weis ja nicht wieso, aber es kommt mir irgendwie so vor als haben sie nur darauf gewartet. Dein Vater sagte zumindest, er freue sich ja so statt seines geliebten Sohnes, seine überaus nette und echt geschickte Freundin bei sich nun zu haben. Damit meinte er mich natürlich. Sonst gibt es eigentlich nichts hier, naja, einer deiner Freunde war mal wieder hier und hat nach Geld gefragt, hab ihm aber gleich gesagt er soll dir was schreiben weil ich ja nichts hab. Aber das wird sich auch ändern, ich weis ja nicht ob ich es dir schon mal gesagt hab, aber in ein paar Tagen stellt dein Vater mich bei diesen Dingens vor fällt das Wort grade nicht ein, du weist schon, dieser Turm. Ich hoffe die nehmen mich, dann könnte ich das ganze Gold sparen, mal sehen.
Weis jetzt nicht mehr was ich dir schreiben soll, würde dir ja gerne noch erzählen was dein Vater mich neues gelehrt hat, bloß er hat es ja verboten darüber zu sprechen, ist natürlich logisch. Ich schreib dir trotzdem kurz ein wenig davon...
*einige Zeilen scheinen ab hier rußgeschwärzt, als hätte jemand die Schrift weggebrannt*
Ich kann jetzt auch diesen leckeren Kuchen von deiner Mutter, ist gar nicht so schwer, obwohl ja bei mir zur Zeit irgendwie alles schief geht, naja, ich war deshalb bei einem Heiler und im Astrael Tempel, hätte ja was ernstes sein können. Jedenfalls haben die mich zu einem Vitama Geweihten geschickt und naja, ich weis nicht wie ich dir das jetzt so sagen soll, hätte es ja gerne schon früher gemacht.
Weist du noch vor ein paar Wochen, am Tag der Liebe? Es war ja so wunderschön und so, hab auch mit deiner Mutter darüber geredet, die war recht verwundert und ein wenig peinlich wars ihr auch, glaube ich. Jedenfalls, ich bin schwanger, wir bekommen ein Kind Lewyn.
Es wird ja noch einige Zeit dauern, aber komm bitte sofort zurück wenn du deine Prüfungen gemacht hast, ich vermisse dich jetzt schon.
Achja, was ich eigentlich wollte, du hast mein Tagebuch mitgenommen! Wehe wenn du auch nur einen Blick reingeworfen hast, schick es mir bitte zurück.

Hab dich lieb, pass bitte auf dich auf.
Danielle.

P.S. Ich hab dir ein Stück des Kuchens mitgeschickt, hoffe es kommt alles wie geplant an, schreib mir bitte wenn es geht, die Formel steht übrigens auch in Celebras’, sagte ja da findet man alles.


Zuletzt geändert von Veleah: 31.05.04, 02:19, insgesamt 1-mal geändert.

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