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 Betreff des Beitrags: Schreiben an Benion, Samira und Sheeban
BeitragVerfasst: 30.08.04, 01:20 
Edelbürger
Edelbürger
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Registriert: 7.02.03, 11:33
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Das erste Schreiben ist schlicht beschriftet mit "z.H. von Benion und Samira". Der Umschlag ist dick, ebenso das Pergament darin und wurde zusammen mit etwas Käse, Fleisch und einigen Münzen im Korb des Hospizes hinterlegt. Die Schrift ist sauber. Der Text lautet:

Grüß Euch ihr beiden.

Tut mir leid, daß wir uns nicht mehr gesehen haben, habe die Tage erst erfahren, daß ihr auf Etriska verweilt und der Schoner den ich nehme wird dort keinen Zwischenhalt machen.
Hätte Euch gerne angeboten, auf Eurer Vermählung auf zu spielen, auch wenn ich mir nicht sicher bin, wie das angekommen wäre, aber nun ja, man kann nicht alles haben. Da es sich nun ja ein wenig hinzieht und mir die Insel zu heiß wird mit Tardukai und anderen Angamongläubigen im Nacken, die sich zu fragen beginnen, weshalb mich die Kirche bisher in Ruhe lasse, trete ich von der Bühne ab und versuch' wieder im weniger gelobten Land mein Glück, wo ich mir weniger Sorgen machen muß ob ich im nächsten Mond noch was zu essen habe. Ich hab Lust zu reisen. Vögel, die nicht fliegen, verlernen das Singen, ihnen fehlt die Freude und die Sorglosigkeit des Fliegens. Ich bin schon viel zu lang nicht mehr geflogen und die Möglichkeit, es wieder zu können, ist wesentlich verlockender als die Wahl die ich schon immer hatte. Wenn mich die Kirche der Vier nicht umbringt, die Hran'ghar Amun, dem Verschlinger der Seelen, tut es garantiert. Nein, so geht das Spiel nicht.
Ich hoffe das Essen, das ich im Korb hinterlegt habe, ist bis zu Eurer Rückkehr nicht schlecht geworden. Hat Arianka immerhin mit Liebe zubereitet. Mag nichts besonderes sein, aber halt mal etwas anderes als Obst.
Tja, so kanns kommen. Kein schöner Abschied, ich weiß, erspart Euch aber, irgendwann zu hören, daß man mich in einer dunklen Gasse mit einem Dolch im Rücken aufgefunden hat und das nur, weil eine übereifrige Magierin nicht die Klappe halten kann. Aber immerhin, mein Schaden, aber wer den hat, brauchte für den Spott noch nie zu sorgen und so sei mir der Hohn vergönnt, mit mir genug Wissen über gewisse Personen und Örtlichkeiten mit von der Insel zu nehmen um so einige Geweihte sprunghaft an die Spitze zu katapultieren. Wie gierig sie sich doch die Finger danach lecken, aber des Spiels mit ihrem Begierden beginne ich überdrüssig zu werden, es hat etwas von einem Fisch, dem man ein Dutzend Köder dahin reicht und der sie trotzdem verschmäht um sich selbst auf die Suche nach Futter zu begeben. Aber nun ja. Wer nicht zuhören will muß fühlen, denn wer nur redet aber nie lauscht wird nie lernen, was es bedeutet, zu verstehen. Was solls, es kann mir immerhin keiner vorwerfen, daß ichs mit den eigenwilligen Geweihten Eurer merkwürdigen Emporkömmlinge nicht im Guten versucht habe.
Ich wünsch Euch was, vielleicht sieht man sich ja irgendwann mal wieder, doch wo, das sei mein Geheimnis, ehe abermals sich jemand verpflichtet fühlt, mir nach zu reisen und sich in die Höhle des Löwen zu begeben, da liegt schlicht kein Segen drauf.
Der Vorhang fällt, die Spielerin verneigt sich und Schweigen herrscht über peinlich berührtem Applaus. Man sieht sich. Vielleicht schreib ich Euch ja mal.

Tata. Elodia

P.S.: Bewundernswert wie der Archont letztendlich doch noch siegreich die Partie beendet indem er sich mir entzog, nicht wahr? Ein wirklich beeindruckender Mann. Ich freue mich auf das nächste Spiel mit ihm.





Das zweite Schreiben wurde unter der Tür von Sheebans Anwesen hindurch geschoben. Umschlag und die beiden Pergament sind dick. Die Schrift des Schreibens ist krakelig, so als hätte jemand nur hastig noch einige Zeilen verfassen wollen. Das zweite Pergament besitzt eine Kopfzeile mit mehreren Linien, in die Noten eingetragen wurden und die Schrift darunter ist sauber und stark verschnörkelt. Der Text des Schreibens lautet:

Grüß Dich Sheeban.
Du wolltest mich ja noch mal sehen, nur bist Du wirklich geschickt darin, Dich meinem Zugriff zu entziehen. Oder wir haben unser Talent darin, uns aus dem Weg zu gehen, wirklich gut geschult in den letzten Monden.
Wie auch immer, alles gute meine Lieblingswirtin auf dieser Insel, man sieht sich vielleicht mal irgendwann auf dem Festland.
Anbei überlasse ich Dir Noten und Text des Liedes, das Dir damals immer gefallen hat. Vielleicht hörst Du es ja irgendwann mal an anderen Orten Tares. Halt die Ohren steif.

Elodia


Auf der zweiten Seite steht folgendes:

Sheeban noch einen

Kalte Asche, müde Mädchen,
Ein letzter Schluck im Lampenlicht,
Das sich im leeren Glas hier bricht.
Jetzt einen Bärentod, stark wie immer,
Nur nicht gehen müssen, jetzt noch nicht,
Noch einen Sheeban, sonst sterbe ich.
Sheeban noch einen für den Magen
Und Feuer für den letzten Zug,
Die Zeit verging hier wie im Flug.
Der Barde in der Ecke spielt eine alte Waise,
In der Taverne erklingt endophalischer Flötenklang
Und endophalischer Flötenklang ist so wie Du, Sheeban.

Sheeban wie könnte ich jetzt gehen?
Ich trink noch einen hier im Stehen.
Und alles ist so schön.
Ich hab noch Gold für zehn.
Sheeban wo könnte es besser sein?
Hier ist niemand je allein.
Komm schenk noch ein mal ein,
Ein letztes Glas vom roten Wein.

Früh am Morgen, Licht von draußen,
Nur mein Stuhl ist nicht hoch gestellt,
Der einzige, der mit mir durchhält.
Jas' und Raban gehen nach Hause,
Nur noch Sheeban und ich auf dieser Welt,
Hey hab ich Dir schon den erzählt?
Sheeban noch einen für die Träume,
Drei Münzen für den Flötenklang
Denn endophalischer Flötenklang ist so wie Du, Sheeban.
Drei Minuten sind doch gar nichts.
Sheeban mach den Laden noch nicht zu,
Nur einen noch, dann geb ich Ruh'.

Sheeban wie könnte ich jetzt gehen?
Ich trink noch einen hier im Stehen.
Und alles ist so schön.
Ich hab noch Gold für zehn.
Sheeban wo könnte es besser sein?
Hier ist niemand je allein.
Komm schenk noch ein mal ein,
Ein letztes Glas vom roten Wein.




Nachdem die Frau die beiden Schreiben überbracht hatte schritt sie zielstrebig auf den Hafen zu und begab sich an Bord eines Schiffes. Nach einigem Feilschen mit dem Kapitän erklärte sich jener bereit, sie für einen Rubin und die Zusage, den Mann am Steuer während seiner Nachtwache, dann, wenn das Leben aller in seinen Händen lag, wach und bei Laune zu halten, mit zu nehmen, so sie ihr eigenes Essen mitbrächte. Es war ihr ziemlich egal wohin. Gleich wo sie anlanden würde, es würde sie nicht dort halten. Sie war schon zu lang nicht mehr auf Reisen gewesen. Es zog sie fort, weit, weit hinfort, so weit wie die Füße sie trugen. Sie dachte an die Länder in denen sie noch nicht war und nickte. Es gab noch etwas zu erledigen. Aber nicht auf dieser Insel.


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 30.08.04, 10:03 
Einsiedler
Einsiedler

Registriert: 31.05.04, 16:19
Beiträge: 24
*Am frühen Morgen des folgenden Tages kommt ein weißhaariger Elf die kleine Treppe des Hospizes herunter, die eine Hand am Stab, den er vorsichtig auf jede Stufe der Steintreppe einzeln absetzt, die andere Hand leicht tastend an der kühlen Seitenwand. Wie jeden Morgen wirft er am Fußende der Treppe angelangt einen kurzen Seitenblick in die kleine Holzschale auf dem Tisch, bevor er leise mit nackten Füssen von der letzten Stufe direkt auf den Teppich steigt. In Ruhe nimmt er den dicken Brief aus dem Spendenkorb, betrachtet den Schriftzug und wendet sich dann einem der hinteren Schränke im Raum zu, um den Brief gemächlich neben einige dicke Bücher zu legen.*

*Vor der Tür zum Labor angelangt, fummelt er mit den dürren Fingern einen kleinen Schlüssel aus der Robentasche, wobei einige kleine Zettel gleich mit herausgerissen werden und sich auf dem Boden verteilen. Ein leises, fast wehleidiges Seufzen kommt noch über seine Lippen, während er sich bückt und die Zettelchen gemächlich wieder vom Holzboden aufsammelt.*

Dha, ich sollte es wohl besser aufschreiben ... ein Brief im Schrank ... für ... *kurz blickt er mit sichtlicher Ratlosigkeit quer durch den Raum zu den Schränken zurück* ... naja, das sollte wohl reichen ...

*Schnell notiert er ein paar Worte auf einem der abgegriffenen Zettel mit einem kleinen, abgenutzten Stift, schlüpft in ein paar Schlappen neben der Tür und zieht sich in den Nebenraum zurück ...*


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