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Reglos ruht die Frau auf dem harten Holz, gefangen zwischen erdrückenden Mauern, gehüllt in die Stille des Schlafes. Einzig das Knistern der Fackeln und der Atem des Mannes begleiteten diesen.
Feuer ... aus jedem Abdruck im Sand sickerte Blut, als wäre ihr Weg mit scharfkantigen Steinen gepflastert. Doch schien allein dieses Blut die tobenden Flammen vor ihr zurückweichen zu lassen. Glühende Augen, züngelnde Hände griffen nach ihr und erstarben ehe sie ihre Haut berührten.
Dunkelheit ... die Decke wölbte sich über ihr, sie hatte ihre Zuflucht erreicht, jenen Ort an dem sie unverwundbar schien. In der Mitte der kleine See, von dessem Grund es verheißend schimmerte.
Stille ... sie sank, nein sie schwebte hinab, gezogen von unsichtbaren Händen. Das eisige Wasser schloß ihre Wunden, liebkoste den gepeinigten Körper und ließ jeden Schmerz, jedes Gefühl ersterben. Sie gab sich dem hin für einen Moment, wünschend, hinabzusinken in das kalte Glühen der Tiefe, wissend, bald hinaufzusteigen, zurück zu der brüllenden Bestie vor der Zuflucht.
Kälte ... ein neuer Panzer ward bereitgelegt, umhüllte ihren kalten Leib wie Eis. Waffen lagen bereit, neu geschliffen und glänzend, nachtschwarzes Eisen.
Beißend fährt die Kälte in die Flammen, als sie die Zuflucht verläßt ...
Ein tiefer Atemzug zerbricht die Stille des Kerkers. Die Frau erwacht.
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