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 Betreff des Beitrags: Elysia
BeitragVerfasst: 12.02.06, 19:05 
Edelbürger
Edelbürger

Registriert: 27.09.04, 19:23
Beiträge: 1233
Es war vor vielen Jahren, im jungfräulichen Vitama, der erst vor Tagen den Schnee Morsans schmelzen ließ und grüne Wiesen freigab.
In den Dörfern der Grafschaft Lichtenfeld machte sich die frohe Botschaft kund, ein Kind geboren im Schein des Vitamalin.
Zu dieser Zeit wäre es nichts besonderes gewesen, war das Wunder Vitamas, das Leben, nicht ausgeblieben selbst während der kalten und rauen Tage und die Mütter und Väter glücklich über die gesunden Neugeborenen.
So wäre es auch nicht sonderbar gewesen, hätte dieses Kind aus einem kleinen Bauerndorf nicht mit einem besonderen Segen das Licht Tares erblickt.

Ein Jahr ist es her, als sich herum sprach was geschah: In einer ruhigen Nacht kehrte eine alte, gebrochene Frau in das Dorf Auenbach ein. Sie bat um Obdach in dem Hofe einer der Bauernfamilien. Gastfreundlich gewährte man ihr ein warmes Bett und kräftigendes Essen. Doch während all der Zeit in der die Alte am Tisch der Bauern saß, sprach sie kein Wort.
Da fragte ein junges Kind, ein Junge blonden Schopfes. „Herrin du sprichst nicht. Keinen Dank sagst du uns, obwohl wir dir das letzte Brot gaben.“

Die alte Frau erhob sich und nun sah sie ganz und gar nicht gebrechlich aus, auch wenn ihre Gestalt es vermuten ließ, so leuchteten die grünen Augen ohne jeden argwohn in ihnen. Und sie sah in die Gesichter der Menschen die, peinlich berührt ob der vorlauten Worte des Jungen, ihr reumütig entgegen blickten. Dann traf ihr Blick eine junge Frau, die beschämt zu Tisch sah. Und da sprach die Alte mit rauer Stimme, doch ihre Worte waren sanft und gütig.
„Ich kam an eure Tür und obwohl ich euch fremd bin und viel Böses dort draußen ist, nahmt ihr mich bei euch auf und gabt mir das letzte Brot, meinen Hunger zu stillen. Ihr seid gütige Menschen.
Ihr schämt euch nun für die Worte eines unschuldigen Kindes. Das sollt ihr nicht tun, denn sie sind wahr. Doch wisset: Ich danke euch aus tiefstem Herzen, denn ihr zeigt mir, dass meine Wärme in eure Herze geschlossen wird und voller Güte blickt ihr zu meinen Kindern.“


Die Bauernfamilie konnte ihren Ohren nicht trauen und schwieg. Ihre Blickte ruhten nun auf der Alten, als jene fortfuhr, nun direkt an die junge Frau gewandt.
„Noch ehe ein Mann dich liebt sollst du mein Geschenk tragen. Trage es hinaus in die Welt und gebe den Menschen, was ich dir gebe: Liebe und Barmherzigkeit.“
Die Alte küsste die Stirn der Jungen und verließ noch in derselben Minute das Haus. Die Burschen gingen ihr nach, doch als sie die Tür öffneten, sahen sie nichts weiter als das helle Licht des Vitamalin, das direkt auf ihre Haustür zu scheinen schien.

Die Menschen verstanden nicht, doch fortan trugen sie ihr Erlebnis zu ihren Bekannten und Freunden, bis es im gesamten Fürstentum bekannt war. Manche glaubten ihnen, manche jedoch nicht. Doch nach drei weiteren Monden wuchs der Bauch jener jungen Mutter, ohne dass je ein Mann sie liebte. Als von diesem Geschehen bekannt wurde, besuchten Priester der Herrin Vitama diese Frau. Sie legten ihr die Hände auf, beten zu der Göttin und wahren nach kurzer Zeit gewiss: In ihr wächst ein junges und reines Leben, ohne dass die Mutter je leibliche Liebe empfand. Und auch wenn sie wussten, dass nun etwas fehlte, so freuten sie sich doch, denn auch der Körper einer Frau ist heilig, von Vitama geschenkt und dass sie ihn bewahrt und ein Leben in ihm wächsen lässt, war eine gute Nachricht.

So verkündeten die Geweihten Vitamas dieses Wunder ihren Brüdern und Schwestern, doch befahlen sie auch, es nicht aus dem Fürstenturm herausdringen zu lassen. Denn sie fürchteten, viele Menschen wären nicht bereit zu glauben. Doch ganz im Gegenteil. Viele Menschen die davon erfuhren, fanden zum Glauben an Vitama und weitere folgten ihnen.

An diesem Tag nun, Heute, kam das Kind zur Welt. Elysia nannte seine Mutter das Mädchen. Und nach wenigen Wochen kamen die Geweihten Vitamas und baten die Mutter, es in ihre Obhut nehmen zu dürfen. Und die Mutter willigte ein, denn sie zog mit ihrer Tochter in das Kloster nahe Auenbachs und war bei ihrem Kind in all der Zeit, in der es eine göttertreue und rechte Erziehung und ein ausgefülltes Leben im Dienste Vitamas genoß.

Elysia war eine fromme Jüngerin. Die Geweihten sahen schon bald große Taten auf sie zukommen. Elysia wurde die Botschaft Vitamas zuteil, als sie eines Abends vor ihrem Altar betete. Ein Engel erschien ihr. Seine Schwingen betteten sich sanft um das Mädchen und der Engel sprach mit einer durchdringenden Stimme zu ihr. Niemand erfuhr, was er ihr sagte und viele glaubten ihr nicht. Doch von da an war die Dienerin von einer seligen Ruhe erfüllt die sie jeden Wehmut vergessen ließ und keinen Argwohn in ihr Herzen ließ. Sie lebte weiterhin in dem Kloster und betete noch inständiger und diente noch frommer.

Und als sie das sechstzehnte Jahr erreichte zog sie aus dem Kloster, aus in die Welt um Vitamas Botschaft zu verkünden:
„Ihr alle seid meine Kinder, ihr alle seid mein. Seht meine Gaben und Wunder und findet zum Glauben, und ihr seid in der Hoffnung erlöst, dass ich die Schenkerin alles Guten bin und euch kein Leid geschieht.“

[...]


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