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 Betreff des Beitrags: Unerwarteter Besuch
BeitragVerfasst: 14.02.06, 17:10 
Einsiedler
Einsiedler

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Beiträge: 38
Laaaaaaangweilig! dachte das Mädchen, während sie durch die Straßen Falkensees wanderte. Am besten erstmal etwas essen gehen! aber Caeden fand sie nicht. Letalis hatte wohl auch noch zu tun. Dann geh ich eben nach hause und esse mit Riel zusammen. Wozu hatte sie ihm auch sonst dieses stinkende Fisch zeug gekauft? Er mochte das ja so gern und sie wollte nicht alleine essen.
Also machte Sahra sich auf den Weg nach Brandenstein.
Als sie Seeberg durchquerte, sah sie eine Gruppe Soldaten auf dem Platz. Letalis war jedoch nicht dabei. Lieber nicht zuschauen, sonst schimpfen sie nur wieder.
Schließlich kam die Kleine in Brandenstein an und stieg vor ihrem Haus von dem Pferd. Drinnen sah sie sich um und seufzte. Auch kein Caeden. Das Mädchen lief die Treppe hinauf. In voller Vorfreude darauf, dass ihr der Kater entgegen sprang, weil er sich freute sie zu sehen.
Aber Riel kam nicht. Das Bett war, abgesehen von ihren Stofftieren, leer und das Fell vor dem Bett ebenso. „Riel? Riel wo bist du?“ rief sie in den Raum. Dann fiel ihr auf, dass auch ihre Kiste nicht dort war wo sie stehen wollte.
Sie vernahm leises Mauzen und ging dem Geräusch nach. Als sie um die Ecke bog und zum Vorhang blickte, sah sie dort ihre Kiste stehen. Aus der Kiste drang auch Riel’s Mauzen. „Riel?“
Sahra hob den Deckel und der Kater kam ihr missmutig Maunzend entgegen gesprungen. Sie drückte ihn an sich und musterte ihn nachdenklich.
„wie bist du denn da rein gekommen, hm?“ das Kind kraulte ihren Kater, um ihn zu beruhigen. „bist da reingefallen, wie? Du bist ja fast so ungeschickt wie Rias!“ während sie auf ihr Tier einredete, hörte sie nicht was hinter ihr geschah.
Plötzlich drückte ihr jemand von hinten seine Hand auf den Mund. Sie hörte hinter sich eine dumpfe Stimme. „Schön ruhig.. kein Ton klar?“
Ihr Magen verkrampfte sich und sie ließ Riel los. Der Kater flüchtete Maunzend in eine Ecke, während Sahra zu Zappeln begann.
Sie fasste nach der Hand auf ihrem Mund und rüttelte daran umher. Es zeigte jedoch keine wirkung.
„Ksch..“ hörte sie wieder die dumpfe Stimme und spürte wie er einen arm um sie legte und ihre Arme festhielt. Schließlich gab sie auf und hielt erschöpft still. „beruhig dich.. argh.“
Sie hatte wieder diese furchtbaren Bauchschmerzen.
„kann ich dich loslassen?“ fragte er und Sahra nickte. Er lies seine Hand von ihrem Mund sinken, mit der anderen hielt er weiterhin ihre Arme und ihre Hüfte umschlungen. Das Mädchen blieb stumm auf dem Boden hocken.
„hör zu, ich nehme dich jetzt mit. Die Reise wird nicht gerade gemütlich.. Aber dir wird nichts geschehen, vorausgesetzt du spielst mit. Wenn du aber versuchst um Hilfe zu rufen oder zu entkommen wirst du das bereuen. Wirklich bereuen. Verstanden?“
Sie hörte die dumpfe Stimme auf sich einreden, dabei verkrampfte sich ihr Magen noch mehr. Dann nickte sie stumm.
„Gut.. dein Quartier wird für die nächsten Tage ein anderes sein, deinem Verhalten entsprechend werde ich versuchen es für dich so bequem oder eben so unbequem wie möglich zu machen. Wohnst du hier allein?“
das Mädchen schüttelte ihren Kopf und sog tief Luft ein.
„Nein..? Hm mit wem Wohnst du denn zusammen? Deinen Eltern?“
„Mein.. mein Vater.. wohnt hier noch..“ murmelte sie hervor. Sie hatte einen Klos im Hals, der immer weiter anzuschwellen schien und ihr die Luft abdrückte.
„in dem Bett unten, nehme ich an.“ Hörte sie die dumpfe, blecherne Stimme wieder hinter sich.
Sahra nickte stumm.
„Gut.. ich denke er wird während deiner Abwesenheit für deine Katze sorgen. Das heißt aber auch dass wir schnell weg müssen.“
Er griff in seine Tasche und holte ein großes Bündel hervor.
Sahra spürte wie es in ihr zu rumoren begann. Sie wollte nicht mit. Sie wollte nicht wieder entführt sein. Aber was sollte sie tun? Sie wusste nicht wer der Mann hinter ihr war. Bisher hatte sie ihn nicht einmal gesehen. Aber diese dumpfe, blecherne Stimme kam ihr unangenehm bekannt vor. Was sollte sie also anderes tun als mitzuspielen? Zumindest vorerst.
„Also ich werde jetzt dafür sorgen das du, wenn wir gleich das Haus verlassen, keinen Ärger machst. Ich gehe sicher, verstehst du?“
Es klimperte leise hinter ihrem Rücken während er seine Hand endlich wieder von ihrem Bauch löste. Dabei löste sich der Klos in ihrem Hals ein wenig. Jedoch schwoll er einen Moment später schon wieder an.
„Hände auf den Rücken.“
Sie tat was er wollte und spürte wie er ihre Handgelenke mit einer Kette zusammen band. Dann raschelte es kurz, ehe er seine hand wieder zu ihr vorschob und ihr ein zusammen geknülltes stück Stoff in den Mund drückte.
Am liebsten wäre sie nun aufgestanden und hätte gegen ihn angekämpft. Auch wenn sie sicher keine Chance gehabt hätte und so alles nur schlimmer machen würde. Jedoch hielt sie still.
Er hob einen weiteren Stoffstreifen an, drückte ihr diesen in den Mund und wickelte ihn um ihren Kopf, um den Knebel so zu befestigen.
„ich muss noch deine Füße fesseln.“
Als der Mann um sie herum rückte sah sie das erste mal zu ihm auf. Dabei schwoll der Klos in ihrem Hals wieder an und hinderte sie zusätzlich zu dem Knebel daran tief einzuatmen.
Goldhelm, Endophalirobe. Er sah aus wie einer der Wegelagerer denen sie vor kurzem an der Lavabrücke begegnet war.
Er wickelte ihr das Seil um die Füße und sog es fest.
„Hmm, willst du das sie dich begleitet?“ er deutete dabei auf ihren Kater.
Ein Kater! Ein Er! Riel ist doch ein Kater und keine Katze. Das sieht man doch! Sie hätte am liebsten los gemeckert, doch der Knebel hinderte sie daran. Dann schüttelte das Mädchen nur ihren kopf. Der arme Riel. Nein, das musste er nicht auch mitmachen.
Er nickte und schnitt nun den Leinensack neben ihr auseinander. Das eine ende stülpte er ihr über den Kopf und vor ihren Augen wurde es schlagartig dunkel.
Sahra musste sich bemühen um vernünftig Luft zu bekommen. Nicht etwa wegen den Fesseln. Sondern weil sich ihr ganzer Körper zusammen gezogen hatte. Es fühlte sich an als kämpfe er verzweifelt dagegen Luft in sich aufzunehmen.

Dann wurde sie von ihm angehoben und hinaus getragen. Er legte sie auf dem Pferd ab, was ihre Atmung wieder erschwerte, da sie auf dem Bauch lag. So trabe er los und sie ruckelte grob auf dem Pferd hin und her.
Das Kind atmete erleichtert auf als er sie endlich von dem Pferd hob. Der Mann ging mit ihr auf der Schulter ein paar schritte. Dann lies er sie rücklings auf den Fell fallen.
„wir sind da.“
Er nahm ihr den Sack vom kopf.
„weißt du wo wir sind?“
Sahra sah sich um und schüttelte den Kopf.
„Das ist gut.. sehr schön. Ich kann dir den Knebel leider nicht abnehmen. Du verstehst, es ist zu meiner Sicherheit. Du wirst nicht lange hier bleiben müssen, hoffe ich jedenfalls.“
Er trat hinter sie und löste eine Hand von der Eisenkette. An dieser zerrte er das Mädchen ein stück nach hinten, bis sie sich an eine Wand lehnte, er die kette um einen Balken schwang und dort befestigte. Er durchtrennte noch ihre Fusfesseln.
„Hast du ein Messer dabei? Oder einen Dolch? Irgendwas zu schneiden..?“
Sie schüttelte wieder ihren Kopf und sog Luft ein.
„Wenn ich dich gleich durchsuche und ein Messer winde, wird dir das, was ich dann mit dir mache, sicher nicht gefallen. Bist du sicher das du nichts hast?“
wieder schüttelte sie ihren Kopf und deutete umständlich auf ihren Stiefel. Er zog ihren Dolch aus der Halterung darin hervor.
„was das alles?“
Mehr als nicken konnte sie nicht, also tat sie es wieder.
„Alles also, gut. Du wirst zumindest heute Nacht hier bleiben müssen. Ich hoffe die Felle werden dich ausreichend wärmen. Hast du Hunger oder Durst?“
Wieder nickte die Kleine und auch jetzt erst spürte sie wie sich ihr Magen mehr vor Hunger verkrampft hatte. Sie wollte ja gerade etwas essen, als sie nach Hause kam.
Er löste den Knoten ihres Knebels und sie spuckte den Stoffballen aus.
„Also was willst du?“ wiederholte er seine Frage. „ich habe Krapfen in meiner Tasche.“
Er griff sich nun ihre Tasche und wühlte darin herum. Sahra wurde wieder schlecht bei dem Gedanken an ihre Messer, in der Tasche. Doch er fand die Krapfen zuerst und schob die Tasche wieder zur seite.
„Hmm, ich muss dich wohl füttern. Mund auf.“
Er hob einen der Krapfen an und hielt ihn ihr vor den Mund.
„Ich bin übrigens Jawahir.“
Jawahir ist ein komischer Name, dachte Sahra. Das ist aber bestimmt nicht sein richtiger. Sonst würde er mir den nicht sagen.
„bei deinem Namen bin ich mir nichtmal sicher. Ich weiß nur das du die Tochter von Sire Caeden bist.. aber, mhm, Sahra, oder?“
„ja, Sahra.“ Murmelte sie leiser, ehe er ihr den Rest des Krapfens in den Mund stopfte. Kurz darauf hob er gleich den nächsten Krapfen und hielt ihn anbietend vor ihren Mund.
„warum hast du mich eigentlich mitgenommen?“ fragte das Mädchen, ehe sie die Zähne wieder in dem Krapfen versenkte.
„wegen deinem Vater.. Nicht das er direkt schuld hätte, aber er ist sehr mächtig, wie du sicher weißt. Und ein guter Freund von mir sitzt gerade in Falkensee im Kerker und na ja, vielleicht erwartet ihn der Tod. Wenn ich ihm nicht helfe. Ich werde versuchen dich gegen ihn zu tauschen.“
Nachdenklich kaute sie auf ihrem bissen umher. Doch irgendwie schmeckten die sonst süßen Krapfen nur nach dem Stoff von ihrem Knebel.
„also wenn du irgendetwas brauchst oder so. Dann will ich versuchen es dir zu besorgen. Selbstverständlich nur wenn du mir sagst was ich wissen will, mich dabei nicht belügst und so weiter.“
Weiterhin kaute sie stumm auf ihrem Krapfen und lauschte der blechernen Stimme.
„Hm ja, vorerst gibt es denke ich nicht mehr zu sagen. Meinst du dein Vater wird sich auf den Handel einlassen? Du bist ihm doch bestimmt so wichtig. Oder?“
Sahra schluckte und musterte die Felle einen Moment nachdenklich, ehe sie antwortete.
„wichtig genug bin ich ihm schon. Aber die Ritter haben da so einen Kodex, an den sie sich halten müssen. Und da steht das sie nicht verhandeln. Hat mir mal jemand erzählt.“
Er drückte ihr die Reste des letzten Krapfens in den Mund.
„Hm ja? Dann wird dein Vater sich wohl entscheiden müssen. Zwischen dem Kodex und seiner Tochter.“
Nicht mal als sie sich darauf konzentrierte die Süße des Krapfens zu spüren, gelang es ihr. Ihre Zunge fühlte sich taub an und schmeckte gar nichts.
„Das ganze ist nicht besonders nobel, wenn man bedenkt, dass mein Freund im Kerker in Falkensee und dein Vater einmal die besten Freunde waren.“
Das Mädchen musterte ihren Entführer verwundert.
„er hat mir ein paar Dinge über Caeden erzählt die du bestimmt nicht kennst.“
„wie? Wer ist er denn?“
„Erich Romuald, heißt er. Das war noch vor seiner Zeit als Ritter..“
„Ich weiß das er da Schattenjäger war und nicht besonders nett.“
„das ist richtig.. mhm.. willst du etwas Trinken? Oder brauchst du etwas aus deiner Tasche?“
Bei dem Gedanken an ihre Messer zog sich ihr Magen wieder zusammen.
„nein aus meiner Tasche brauch ich nichts!“ sprach sie hastig und fügte langsamer an. „Aber durst hab ich schon.“
„und in deiner Tasche ist nichts?“
wieder schüttelte sie hastig den Kopf.
„Hmm na ja ich habe nichts bei mir, bedaure.. außer vielleicht, eine Flasche Wein. Ich würde sagen, besser als nichts. Aber trink ja nicht die ganze Flasche, gut?“
„ja gut, währe eh zu viel.“
Er holte die Weinflasche vor, entkorkte sie und stellte sie ihr hin.
„ach wie willst du geknebelt aus der Flasche trinken? Nimm einfach einen kräftigen schluck.“
Sie nahm also die Flasche auf und sog zwei große Schlücke heraus, ehe er sie ihr wieder entriss. Er stellte die Flache neben ihr ab.
„Dann.. bis Morgen.“
„ja, bis Morgen.. ach hast du noch eine Decke für mich? Mir ist kalt.“
Er griff sich wieder die zusammengeknüllten Verbände und sie musterte diese kurz missmutig.
„mit den Fellen hier kannst du dich zudecken. Die habe ich Extra für dich besorgt.“
„oh.. wie nett..“ murmelte sie bitter.
„Mund auf.“
Sie lies sich wieder knebeln und blickte ihm noch nach. Als er weg war hob sie ihre freie hand und rupfte an dem Knebel umher, um ihn aus dem Mund zu bekommen. Es wollte ihr jedoch nicht recht gelingen. Als griff sie nach der Tasche und holte eines der Messer hervor. Mit diesem trennte sie ihren Knebel durch und spuckte den Stoffballen wieder aus dem Mund.
Sahra hob den blick zu der Kette, mit der ihre linke Hand an den Pfosten gekettet war. Sie zog und rüttelte daran umher. Doch die Kette wollte sich nicht rühren. Die Zyklen vergingen. Aber egal wie sehr sie die Kette bearbeitete, sie wollte sich nicht lösen.
Schließlich rutsche das Mädchen erschöpft zusammen und deckte sich mit einem der Felle zu.
Immer wieder nahm sie einen Schluck aus der Weinflasche. Aber selbst den spürte sie nicht auf ihrer tauben Zunge.
Es dauerte eine weile, aber dann sank sie in unruhigen Schlaf.


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 Betreff des Beitrags: Selbstverschuldete Unannehmlichkeiten
BeitragVerfasst: 15.02.06, 15:32 
Einsiedler
Einsiedler

Registriert: 19.10.05, 00:28
Beiträge: 38
Als Sahra an diesem Morgen aufwachte, war ihr Kopf schwer und sie hatte mühe die Augen offen zu halten. Verwundert stellte sie fest, dass sie die Weinflasche fast gänzlich geleert hatte. Was wohl der Auslöser ihrer Kopfschmerzen war.
Neben ihr lag noch immer das Messer und der durchtrennte Knebel.
Wieder griff das Mädchen nach dem Wein und trank einen schluck, doch ihre Zunge fühlte sich genauso taub an wie zuvor.
Wenigstens hatte sie ein wenig geschlafen, auch wenn ihre angekettete Hand schmerzte.

Aus der ferne näherte sich Hufgetrappel. Sahra’s Herz machte einen Hüpfer. Ob das jemand war der sie befreit? Doch gleich darauf wurde ihr bewusst, dass es ebenso nur ihr Entführer sein konnte. Erschrocken packte sie das Wurfmesser und schob es unter das Fell auf dem sie saß. Kurz darauf kam auch schon der Mann mit dem Goldhelm in ihr Blickfeld. Gleichzeitig schwanden ihre Hoffnungen wieder.

„Grüß dich..“ hörte sie dumpf aus seinem Helm.
„mh.. ja Hallo“ erwiederte das Mädchen langsam.
Er senkte seinen blick auf den Knebel, welcher noch immer neben Sahra lag und musterte diesen kurz.
„Brah, du hast doch nicht um Hilfe gerufen?“
Sahra blickte wieder zu ihm auf, sie hatte noch immer mühe sich zu konzentrieren.
„hmm? Ne.. hört ja eh keiner..“
Er sah sich kurz um, ehe er sich wieder dem Mädchen zuwandte.
„Hmhm.. Hoffentlich. Und dir geht es noch gut?“
„noch… ja“
Er setzte sich neben ihr auf die Felle. Die Kleine musterte ihn dabei kurz.
„Dein Vater hat von mir Bescheid bekommen. Ist nur noch eine frage der Zeit, bis du gehen kannst.“
„Dann ist ja gut..“
„ja, jedenfalls wenn dein Vater das macht was ich von ihm verlange..“
Sahra senkte ihren blick und stierte auf die Felle
Plötzlich waren die Bauchschmerzen wieder da und so doll wie vorher.
„und.. wenn nicht..?“
„weiß noch nicht was dann. Ich gehe davon aus, dass er es nicht riskiert dich zu verlieren, na ja.. ich habe versucht ein paar Sachen für dich zu finden, ein paar Bonbons. Mehr konnte ich nicht auftreiben.“
Er zog ein paar Bonbons aus der Tasche hervor und drückte ihr diese in die Hand. Sein blick glitt zur Weinflasche und, auch wenn Sahra es nicht sah, sein blick war missmutig.
„Na gib schon..“ sprach er schließlich und streckte die Hand in ihre Richtung aus. Sahra hob den Blick fragend.
„hmm? Was geben?“
„Die Flasche natürlich..“
„achso.. die Flasche..“ sie griff nach der Weinflasche und reichte sie ihm. Er erhob sich und verschwand aus ihrem Blickfeld.
Das Mädchen nutzte den Augenblick und zog das Messer unter ihrem Bein hervor. Zusammen mit dem Knebel stopfte sie beides in die Tasche.
Dann kam er auch schon mit der, mit Wasser befüllten, Flasche wieder. Er stellte sie neben ihr ab und setzte sich wieder auf das Fell.
„sag mal.. was wolltest du gestern eigentlich über Caeden erzählen?“ fragte sie langsam.
„hrm, war ganz schon fahrlässig von mir, dir nicht beide Hände zu verbinden. Diesen Luxus werde ich dir wohl nicht mehr gewähren können. Vor allem nicht wenn man gegebenenfalls nach dir sucht.“ Bekam sie erst als antwort, dann fügte er an.
„und na ja.. viel weiß ich auch nicht. Nur ein paar Kleinigkeiten die Erich mir erzählt hat. Er war wohl öfter mit deinem Vater unterwegs, hat Leute auf den Straßen bereichert, so wie wir den Nortraven.“
„warum fahrlässig? Ich hab doch gar nichts gemacht..“ brabbelte sie los und setzte noch hinzu.
„du meinst so.. erpresst?“
„na ja du hättest. Wenn jemand vorbei gekommen wäre.“
„hmm ja sicher. Wär auch ganz schön doof von mir wenn ich das nicht tun würde.“
„siehst du und das kann ich nicht riskieren. Und ja, erpresst, ausgeraubt, niedergeschlagen, was man als Strauchdieb halt so macht.“
Sahra runzelte die Stirn. Caeden? Ein Strauchdieb? Das passte nicht. Ganz und gar nicht.
„so was hat Caeden mal gemacht..?“ fragte sie unschlüssig und der Mann nickte.
„Ja, so hat es mir mein Freund erzählt.“
„kann ich mir gar nicht vorstellen.. so wie er jetzt ist, ich meine Ritter und so.“
„mhja, ein Leben als Ritter ist weitaus ungefährlicher als, na ja, als Räuber. Du siehst ja, meinen Freund wollen sie hängen und wenn ich erwischt, werde droht mir wohl dasselbe.“
„machst du das schon lange? Macht das so viel spaß oder wie? Ich mein, wenn man mal erwischt wird ist das ja nicht gut.“
„ja, schon sehr lange. Auf dem Festland vor allem. Na ja hier weniger. Ich wurde in all den Jahren noch nie erwischt. Mein Verstand hat mich bisher immer davor bewahrt. Auch wenn das Gestern alles andere als Klug von mir war.“ Sprach er weiterhin ruhig.
„Gestern? Du meinst weil du im Haus warst und Caeden jeden Moment hätte kommen können?“ plapperte Sahra wieder drauf los. Ihre Bauchschmerzen waren endlich wieder einigermaßen überwunden.
„nein, weil ich dich nicht anständig gefesselt habe. Mit etwas Pech hätte hier das Banner auf mich warten können.“
Kaum das sie daran dachte begann ihr Magen sich wieder zusammen zu ziehen.
„Eigentlich.. bin ich auch nicht so der Wegelagerer. Das ist sehr gefährlich und riskant. Mehr was für Leute wie Erich.“
„nicht? Was denn dann?“
„na ja ich würde sagen das ist nicht so wichtig. Erich wurde schon oft geschnappt, glaube ich.“
„warum nicht? Woher wusstest du eigentlich wo ich wohne?“ die Fragen sprudelten dem Mädchen nur so aus dem Mund. Sie fühlte sich besser, wenn sie reden konnte.
„darum wollen sie ihm jetzt auch richtig an den Kragen. Ich habe mich eben Kundig gemacht, ein wenig. Oder na ja um ehrlich zu sein war es Zufall.“
„ahja? Sag doch mal..“
„wenn ich dir jetzt erzähle woher ich davon weiß, wirst du dich möglicherweise an mich erinnern.“
„achso und das würde ich dann Caeden sagen, verstehe.“
„Richtig und dann lande ich am Galgen.“
Es war ein merkwürdiges Gefühl, welches sich in das Herz des Mädchens schlich. Denn irgendwie begann sie den Mann zu mögen.
„und woher kennst du Erich?“
„er hat mich mal überfallen. Oder besser, es versucht. Er hat nicht besonders viel Grips, weißt du?“
„ach deswegen haben sie ihn erwischt.“
Er nickte und blickte wieder auf die Felle hinab. Für eine weile schweigen beide.
Sahra versuchte sich Caeden vorzustellen. Wie er mit einem Schwert in der Hand verkleidet an einem Weg steht und irgendwen bedroht. Jedoch kam ihr der Gedanke reichlich merkwürdig vor.
Schließlich brach der Entführer das Schweigen.
„Sagmal, wo ist überhaupt mein Knebel? Der lag vorhin noch da.“
Das Mädchen spürte wie ihr alle Farbe aus dem Gesicht wich.
„muss ich wohl.. ääh.. weggewühlt haben oder so.“
„weggewühlt? Wie weggewühlt?“
„hmm najaa.. irgendwie.. so.. wegge..schoben?“
Er hob nun seinen Blick und fixierte das Mädchen.
„aha..aha.. und wo ist er jetzt?“
„mhm, vielleicht sitze ich drauf? Oder.. oder unter den Fellen!“
Sahra sah sich scheinheilig um und rückte so gut es ging hin und her.
„hmja, vielleicht. Gib mir mal deine Tasche.“
Nun spürte sie wie sich ihre Eingeweide endgültig zusammen zogen. Ihr wurde schlagartig schlecht.
„hmm? Warum? Da ist gar nichts drin!“ plapperte sie schnell und schnappte nach Luft. Doch die Übelkeit schwand nicht.
„dann kannst du sie mir ja zeigen, oder?“
„nene! Das ist doch gar nicht wichtig!“
„doch schon, womit soll ich dich denn sonst bis Morgen zum schweigen bringen?“
Er beugte sich vor und griff nach der Tasche. Sahra zog sie vor ihm weg, soweit es ging.
Plötzlich hörten sie stimmen und Hufgetrappel. Das Mädchen blickte umher. Doch bevor sie überhaupt auf die Idee kommen konnte zu schreien, drückte der Mann ihr schon seine Hand auf den Mund. Einen Moment horchten sie so, dann zischte er ihr zu.
„ein Wort und ich lenke sie ab indem ich dich herunter schmeiße.“
Sahra blieb still, als er seine Hand von ihrem Mund nahm. Er sah sich um. Nach einer weile kam er wieder und blickte auf die hinab.
„gut sie sind weg. Ich hatte schon gedacht es wäre jemand bei dir gewesen. Falls doch würde ich es an deiner Stelle sagen.“
„wenn jemand da gewesen wäre hätte ich geschrieen und dann wärst du jetzt schon im Kerker.“
„Kluges Mädchen, womit wir wieder beim Knebel wären.“
Nach ein wenig Gerangel entriss er ihr die Tasche und begann darin zu wühlen.
„Wohr..!“ grollte er auf, als er das Messer fand und sah kurz auf das Mädchen hinab.
„soso, nichts mehr dabei mit dem man schneiden könnte hm? Aha.. aha.“
Er drehte die Tasche um und kippte sie auf den Fellen aus. Als er den Gurt mit den weiteren Messern fand packte er diese und Warf sie seitlich gegen die Wand.
„man könnte meinen ich wäre gestern volltrunken gewesen. Lasse mich von einem kleinen Mädchen belügen!“
Er griff ihr Wachhorn hervor und musterte es.
„hast nicht gerufen wie? Nur die ganze Nacht lang da hinein geblasen, nehme ich an. Miststück“
„hab ich nicht, nicht damit! Als ich meine gar nicht!“
Sahra sog Luft ein und schauderte bei dem Gedanken, dass sie sich den halben Tag die Seele aus dem Leib geschrieen hatte. Aber sie hatte nicht an das blöde Wachhorn gedacht.
Dann griff er nach der kleinen Schachtel.
Nein, nicht öffnen! Nicht öffnen! Flehte das Mädchen in Gedanken.
Doch er öffnete sie und blickte auf die Dietriche.
„woher hast DU solche Dinger und was noch viel wichtiger ist, was machst du damit?“
„das sage ich nicht!“
„das sagst du nicht.. aha? Und du glaubst ich finde mich jetzt mit der Antwort ab? Vor allem wo du mich angelogen hast, gleich mehrmals. Wo ich dir doch so ans Herz gelegt habe das besser zu lassen.“
Kopfschüttelnd griff er nach dem zeug und stopfte es wieder in ihre Tasche.
„na ja deine Milch kannst du vergessen. Die Krapfen auch. Ab jetzt gibt es nur noch trockenes Brot und abgestandenes Wasser für dich.“
Er zog eine Hand voll Bandagen aus der Tasche.
„Mund auf.“
Sahra musste wieder nach Luft schnappen um die Übelkeit für einen Moment zu unterdrücken.
„kann ich nicht noch etwas Trinken?
„heute nicht, also Mund auf.“
„und wenn ich irgendwann Durst bekomme?“ harkte sie weiter nach. Aber es hatte keinen Sinn.
„dann hast du eben Pech gehabt. Sei froh, dass ich dich nicht windelweich schlage.“
Inzwischen war Sahra’s Sympathie für den Mann wieder in der Luft verpufft.
„das hättest du dir eben vorher überlegen müssen. Hast du dir jetzt selbst zu verdanken.“
„aber ich habe doch gar nichts gemacht..“ murmelte sie leise.
„Bis jetzt habe ich versucht alles für dich so angenehm wie möglich zu machen. Doch das wird sich jetzt ändern. Du hast mich belogen und damit mein Vertrauen verwirkt, im Übrigen könnte ich jetzt ... ach, ist doch scheißegal. Weißt du, wenn das hier schief geht dann ist nicht nur Erich tot sondern ich auch. Und eigentlich sind wir keine schlechten Kerle.
Mach jetzt einfach deinen verdammten Mund auf, wir sehen Morgen weiter. Ich muss mir überlegen was ich jetzt mit dir mache.“
Sie gab schließlich nach und lies sich die Verbände in den Mund stopfen. Er wickelte noch einen weiteren um ihren Mund und verknotete ihn am Hinterkopf. Dann zerrte er grob an ihrem noch freien Arm und fesselte diesen neben den anderen an den Pfosten.
„so, wir sehen uns Morgen wieder. Am Tag darauf darfst du vielleicht schon nach Hause zurück. Ansonsten.. na ja, ansonsten keine Ahnung. Ansonsten bin ich wahrscheinlich Tod oder im Kerker.“
Er wandte sich wieder um und verschwand.
Er hat Angst, dachte Sahra. Und plötzlich war die Sympathie wieder da.

Diese Nacht wurde mit abstand die schlimmste für das Mädchen. Ihre Arme taten weh und sie konnte sich kaum rühren. Der Knebel schnitt ihr in die Mundwinkel. Und überhaupt, alles tat irgendwie weh. Es war kalt, schrecklich kalt. Denn sie erreichte die Felle nicht mehr, um sich zuzudecken.
Ihre Gedanken schweiften immer wieder ab. Zu Caeden, Letalis und ihrem zu Hause. Sie quälte sich mit dem Wunsch durch die Nacht, endlich wieder zu hause sein zu wollen.
Erst am späten Morgen viel sie erschöpft in den Schlaf.


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 Betreff des Beitrags: Lebendige Last
BeitragVerfasst: 16.02.06, 13:08 
Einsiedler
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Durch ein grobes rütteln an ihrem Arm erwachte Sahra. Sie schlug ihre Augen mühsam auf und fixierte den Goldhelm mit dem blick.
Ihre Kehle war trocken und ihre Arme schmerzten, ebenso wie der Rest ihres Körpers.
„ich werde dich an einen anderen Ort bringen.“ Hörte sie die dumpfe Stimme über sich. Dann löste er, zu Sahra’s Erleichterung, ihre gefesselten Arme.
Mühsam massierte sie ihre schmerzenden Glieder. Ihr Entführer machte sich sogleich daran ihre Beine mit einem Seil zusammen zu binden. Kurz darauf griff er wieder nach der Kette.
„Hände hinter den Rücken, los es eilt.“ Befahl er knapp und das Mädchen lies sich die Handgelenke wieder auf dem Rücken zusammen binden.
Sie fühlte sich einfach nur matt und müde. Alles schmerzte bei der kleinsten Bewegung.
Doch auch ihre Magenschmerzen kamen mit brutaler Geschwindigkeit zurück, als er einen Sack hervor zog und begann sie dort hinein zu pferchen. Um sie herum wurde es dunkel. Sie spürte nur, dass er sie auf seine Schulter hob und trug.
Unsanft landete sie auf dem rücken des Tieres. Jedoch auf zwei weiteren Säcken welche scheinbar mit Stroh befüllt waren. Dann wurde sie als Lebendige Last auf dem Rücken des Tieres festgebunden.

Diesmal dauerte der Ritt um einiges länger. Sahra fragte sich wohin er sie brachte. Sie versuchte sich verzweifelt an den Bewegungen des Pferdes oder den Geräuschen um sie herum zu orientieren. Aber es half nichts, denn sie wusste ja nicht einmal wo sie vorher war.

Schließlich hielt das Tier und sie wurde von dem Rücken wieder auf seine Schulter verfrachtet. Er ging wieder mit ihr und um sie herum wurde es schlagartig dunkel. Dann setzte er den Sack in einer Ecke auf den Boden.
Erst ging er nur neben ihr auf und ab. Es raschelte und er schein an irgendetwas herum zu hantieren.
Dann löste er die Kordel mit dem der Sack zugebunden war und zog ihn von dem Mädchen ab. Ihr blick huschte in einem Dunkeln Raum umher. Offenbar ein Keller. Doch als sie wieder zu dem Goldhelm aufblicken wollte stellte sie fest, dass er nur einen Hut auf hatte. Sie konnte für einen kurzen Moment schemenhaft das Gesicht erkennen.
„äh! Ahh arg!“ gab er leise fluchend von sich und eilte um die Ecke aus dem Raum. Kurz darauf kam er mit dem Goldhelm auf dem Kopf wieder.
„du musst Hunger und Durst haben..“ bemerkte er langsam und begann ihren Knebel am Hinterkopf zu lösen.
Er griff wieder zu der mit Wasser befüllten Weinflasche und hielt sie ihr an den Mund. Er hob sie leicht an und das Kind begann das Wasser gierig in den Mund zu saugen und die Kehle hinab laufen zu lassen.
Nachdem sie etwa die Hälfte getrunken hatte stellte er die Flasche neben sie ab und drückte den Korken drauf. Er holte ein Brot aus der Tasche hervor und riss einen Bissen davon ab. Diesen hielt er dem Mädchen dann vor den Mund.
„iss nur, es ist nicht alt.“
Sie schlang den Bissen stumm in sich hinein. Schmecken tat sie von dem Brot ohnehin nichts. Ihre Zunge war wieder taub und schwer.
Er fütterte sie langsam mit weiteren bissen von dem Brot.
„sagst du mir nun, wozu du das Werkzeug in deiner Tasche hast?“
Sahra verschluckte sich beinahe. Schüttelte dann stumm den Kopf und hastete nach dem nächsten bissen.
Doch wie sie befürchtete stellte er das Füttern ein und ihr blieb nichts anderes als das Brot hungrig anzustarren.
„warum nicht? Was ist denn so schlimm daran?“
Stumm hob sie die Schultern an, den Blick auf das Brot fixiert.
„dann kannst du es mir doch sagen, oder?“ Sie blieb stumm.
„na komm schon.“ Er rupfte nun wieder ein stück von dem Brot ab und schob es ihr in den Mund.
„ich..ich kann.. damit umgehen..“ murmelte sie leise und krächzend hervor. Ihr Hals tat beim sprechen weh.
Er fütterte sie nun wieder mit den Brotfetzen.
„ahja? Und wer hat dir das beigebracht?“
Erst wollte sie einfach nicht antworten. Aber sie wollte auch nicht das er ihr nichts mehr von dem Brot gab und sie wieder die Nacht lang Hunger leiden müsste.
„i..ich.. übe.. selber damit.. also so direkt.. niemand.“ Murmelte sie während ihrer pausen zwischen schlucken und einen neuen Bissen kauen.
„hmm und woher hast du die Dietriche?“ harkte er weiter nach. Warum kann er nicht einfach still sein, dachte das Kind. Aber sie antwortete.
„das.. na ja.. hab ich.. versprochen nicht zu sagen..“
Er nickte langsam und schob ihr den letzten Bissen des Brotes in den Mund. Ihr Hunger war endlich gestillt. Doch ein Gedanke lies sofort wieder Übelkeit in ihr aufsteigen. Sie hob ruckartig den Kopf.
„aber du erzählst Caeden davon nichts oder?“ ihr blick bei der Frage zeugte von Angst.
Wenn Caeden das wüsste, wüsste, dass sie mit Dietrichen übte. Er würde sie vielleicht nicht mehr als Kind haben wollen. Er würde sagen, dass eine Rittertochter so etwas nicht tut. Sie musste nach Luft schnappen, damit sie ihr nicht ganz wegblieb.
„wenn du ihm nicht erzählt das ich eigentlich kein Endophali bin.“ Brummte er und blickte auf seine Hände hinab.
Sie nickte mehrmals und das Gefühl schwand wieder. doch es verschwand nicht gänzlich.
„ich treffe mich Morgen mit deinem Vater. Wenn alles klappt kannst du dann nach Hause.“
Wieder nickte sie. Doch in ihr begannen ihre Gefühle erneut einen wilden Tanz aufzuführen. Nach Hause, ja sie wollte endlich wieder nach Hause. Zu Caeden und Letalis. In ihrem Bett schlafen und die Fesseln loswerden. Ihre Arme schmerzen noch immer.
„wenn nicht, musst du wohl noch ein paar Tage mit mir verbringen. Ich kann dich nicht einfach gehen lassen, weißt du? Dann würden sie den Respekt vor uns verlieren. Ansonsten könnte ich dich nur.. na ja.. töten.“
Der wilde Gefühlstanz flaute schlagartig ab und ihre Eingeweide zogen sich zusammen, als wollten sie sich in eine kleine Schachtel zwängen.
„aber.. aber nicht töten, ja?“ fragte sie unsicher und er schüttelte den Kopf.
„keine Angst, ich werde dich nicht töten.“
Sahra atmete erleichtert ein und langsam fand sie auch ihre Stimme wieder.
„gut, weil mich wollte ja schon mal wer töten.“ Plapperte sie nun los.
„achja? Wer denn? Und warum das?“ fragte die dumpfe Stimme zurück.
„der hieß Jarnac und ich hab ihn verraten, dass er andere ausgeraubt hat. Deswegen wollte er mich halt töten.“ Es war für das Mädchen ein erleichterndes Gefühl die Worte loszuwerden. Egal was es für welche waren. Es lenkte ab.
„aha, nun, mit solchen Leuten sollte man auch vorsichtig sein. Ebenso wie ich sehr ungemütlich werde, wenn ich herausfinde das du uns bei einem der Überfälle wieder das Banner auf den Hals hetzt, hm?“
Sahra mühte sich damit ab den, in ihrem Hals anschwellenden, Klos hinab zu schlucken.
„ja, werd ich nicht tun.“

Sie sprachen noch eine Weile. Doch nun wollten die Worte Sahra einfach nicht mehr ablenken. Alles woran sie noch dachte war ihr Vater, ihr zu Hause und.. ihre Mutter? Einerseits war der Gedanke bei Letalis irgendwie komisch. Andererseits hatte sie diese Frau sehr gern.

Er schob ihr schließlich wieder den Knebel in den Mund, deckte sie mit Fellen zu und ging.
Sahra verbrachte die Nacht damit sich zu erträumen wie es wäre nun wieder zu Hause in ihrem Bett zu liegen. Außerdem versuchte sie verzweifelt nicht an die Wasserflasche zu denken, welche neben ihr stand und sie sie nicht erreichen konnte.
Ab und an fiel sie in leichten schlaf. Wachte jedoch nach weniger Zeit wieder auf.
Sie hatte ihr Zeitgefühl nun komplett verloren. Sie wusste hier unten, wo es immer dunkel war, nicht welchen Zyklus sie hatten.
Es kam ihr vor als hockte sie schon Tage in dem Keller.
Ihre einzige Gesellschaft dabei war der Stoffhase, welchen ihr der Entführer auf den Schoß gesetzt hatte. Sie musterte das Stofftier immer wieder. Es kam ihr vor als würde er unendlich traurig zu ihr aufblicken.


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