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Werter Erzgeweihter des Astrael, Donarius Derrvus
mit Freuden habe ich eure Stellungnahme zu einer alten Debatte gelesen.
Wahrlich eure Worte sind klar und deutlich. Wer mit dem alten Feind packtiert wird am Ende nur das nichts ernten, denn er steht für den Untergang der Schöpfung, jedoch auch für einen Neubeginn. So sollten wir uns nicht fragen, ob wir ihm dienen wollen, sondern eher ob wir nicht mit dem derzeitigen Zustand der geschaffenen Welt zufrieden sind. Wer im hier und jetzt seine Beine auf dem Boden hat, der ist mit dem Geschenk der VIERE glücklich. Wer diese Schöpfung ablehnt, und eine neue erschaffen will, sieht eventuell eine Alternative in den Reihen des Ungenannten.
Die Versprechungen sind doch auch verlockend, langes Leben solange man treu dient, Macht und Einfluss. Auf Seiten der VIERE muss ich mit Krankheit, einem begrenzten Leben und der Ohnmacht was die Geschicke der Welt angeht leben. Die Gläubigen der VIERE haben genug mit sich zu schaffen, und dem Wille zu überleben. Eben dieser Wille ist es, der uns auf dem Weg der VIERE hält.
Ein Paktierer ist wie ein Baum, der eine eiserne und unbezwingbare Rinde hat. Niemand, auch die VIERE können diese Rinde durchdringen. Doch sobald der Ungenannte uns nicht mehr braucht, nimmt er uns die Rinde, und das morsche Innere fällt in sich zusammen.
Als Anhänger der VIERE muss ich täglich um mein Leben kämpfen, und sei es als Tagelöhner um mir kärgliches Brot zu kaufen. Meine Rinde ist morsch und schwach. Der Alltag hat sie gezeichnet. So nun etwas nach dem Leben trachtet, zerschlägt es ohne Widerstand die Rinde, doch dann kommt ein harter Kern der von dem bisherigen Leben gezeichnet ist.
Ein Beispiel aus dem Leben verdeutlicht es umso mehr.
Ein Geweihter des Ungenannten wird in den Tempel der VIERE gebracht, er liegt darnieder, seine Kraft ist von dannen.
Ein Geweihter der VIERE der in ein Unheiligtum des Ungenannten gebracht wird, liegt ebenfalls darnieder.
Ihre Abhängigkeit von den Göttern hat sie für ihr Leben gezeichnet, ohne die Götter sind sie nichts. Anders ist es bei denen die sich nicht auf die Macht der Götter verlassen haben. Jene profitieren von der Macht ihrer Gottheit, doch auch ohne diese Macht wissen sie sich durchzusetzen. Letzteres ist die Art der VIERE uns langes Leben, Macht und Einfluss zu offenbaren, nur sehen wir auf den ersten Blick nicht, das es die VIERE sind die uns im Hintergrund begleiten.
Leider ist der Weg der VIERE der schwierigste, und ich persönlich habe nunmehr 72 Götterläufe aktiv suchen müssen, um bis hierher vorzudringen. Und ich bin bei weitem nicht am Ende jenes Weges. Leider gibt es auch, wie bei jedem Weg, Sackgassen und Irrwege, doch wenn man jene übersteht, überlebt, meistert und überwunden hat man man noch zielstrebiger seinen Weg fortsetzen. Dies ist der Dienst, den die Suchenden von euch abverlangen können und dürfen, handelt, denn nichts anderes tun Abgesandte des Ungenannten, sie versuchen uns durch Einflüsterungen und „gute“ Ratschläge ins straucheln zu bringen.
Entgegen aller Vermutung schreibe ich nun diesen Brief, und auf Abraten meines Umfeldes, doch muss geschrieben stehen was ausgesprochen werden sollte.
Hochachtungsvoll Midas Zandor, Schreiber und Leuchtturmwärter.
_________________ Midas Zandor alt schrullig und niedlich, Arkanist des Grauen Pfades und Garde-Sergeante der Ersonter Garde 10 Jahre Siebenwind, und noch nicht tot! Aber nach 10 Jahren und einem Tag abgereist!
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