Siebenwindhomepage   Siebenwindforen  
Aktuelle Zeit: 15.11.25, 14:48

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]




Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 6 Beiträge ] 
Autor Nachricht
 Betreff des Beitrags: Löwenbeute
BeitragVerfasst: 7.09.06, 00:49 
Bürger
Bürger
Benutzeravatar

Registriert: 23.05.05, 15:16
Beiträge: 346
Es ist kurz vor dem 8- Dunkelzyklus, als die Getreuen Recken des Ordens der wachenden Löwen den Auftrag erhalten, nach Spinnennestern in der Ödnis zu suchen. Zu oft hatten sich diese Wesen in den vergangenen Tagen dem Wall genähert, ihn sogar fast überrant. Es sollte etwas geschehen. Ohne zu zögern brach der Orden mit 5 Mitgliedern noch vor dem Einbrechen der Nacht auf. Das Ödland lag ruhig da, hier und da sah man einen Schatten in den Ruinen Rohehafens und in der Ferne wohl über Buckelhausen eine Harpie. Sie hatten noch gar keine Ahnung was sie erwarten würde, und doch waren sie zuversichtlich. Cendaric Tibur, der Führer der Gruppe entschied sich über die dunkle Brücke zur Feste der Löwen zu reiten, um dort vielleicht des Nachts eine Möglichkeit der Verteidigung zu haben. Es dämmerte als die 5 dort ankamen. Und in der Feste, der alten Kriegerakademie war wie gewohnt alles ruhig.
Erst als die Sonne gänzlich hinter dem Horizont verschwunden war, kam Leben in die Ödnis. Man hörte das klackern von Citinbeinen auf den Felsen vor der Feste. Mutig, wohl wissend das sie keine andere Chance als den Kampf hatten, bereiteten sich die 5 auf diesen vor. Mit den Schwertern in der Hand traten sie vor das zerfallene Tor und im Dunkeln sah man die vielen Schatten und leicht leuchtenden Augen von unzähligen Spinnen. Eine Große trat hervor, 3 Schritt hoch und den Männern wurde ganz mulmig, wichen aber keinen Schritt zurück. Die Vorderbeine des riesigen Wesens glichen Sensen, groß und scharf schienen die Krallen daran zu sein. Das Wesen hebte diese an und deutete damit auf die tapferen Recken. Wie aus dem Nichts sprangen die Spinnen aus der Nacht und griffen an. 3 Wellen schlugen die Krieger nieder, immer wieder mit ihrem lauten Schlachtruf sich anfeuernd. Immer wieder klang es laut durch die Nacht: \"AUREOLE\". Im Kampfesrausch erschlugen sie eine Spinne nach der anderen, 3 Angriffswellen lang. Und noch immer konnte man die Spinnen dort draussen hören. Der Mond hatte seinen zenit mittlerweile erreicht. Doch die Recken zeigten in Ihrem Kampfesrausch nicht die geringste Erschöpfung.
Dieses große grüne Wesen, es hatte scheinbar genug. Es hob wieder ihre Krallen an, doch keine andere Spinne kam, stattdessen nahm es selber Anlauf. So schnell wir ein Pferd rannte es auf die Recken zu. sie konnten zwar den Beinen ausweichen oder mit den Waffen abwehren, doch war der Ansturm so heftig das sie alle samt nach hinten taumelten, die Linie war durchbrochen. Die Mäner griffen nun vereinzelt aus verschiedenen Richtungen an, und versuchten, den Panzer zu durchbrechen. Doch trotz schwerer Waffengelang es nicht den Panzer an sich zu durchbrechen. Ein Glückstreffer des Gruppenführers Cendaric traf aber auf die Naht zwischen Körper und den oberarmdicken Beinen des Brüters. Zähe und grüne Flüssigkeit schoss hervor, die Schwachstelle war gefunden. Wie wild hieben die Recken nun nach den Beinen bis das Wesen von seinen 8 nur noch 4 übrig hatte und sein eigenes Gewicht nicht mehr tragen konnte. Es sackte in sich zusammen und mit vereineten Kräften wurde ihm eine Klinge in den Hals gejagt.
Einige letzte Zuckungen und es war vorbei.
Man konnte nur noch das klackern der anderen Spinnenbeine hören, wie sie sich langsam entfernten. Und diesmal umso lauter klang es durch die Nacht hinaus in die Ödnis, dem Brüllen eines Löwen gleich: \"AUREOLE!\"
Und doch war Eile angesagt, die Nacht war noch lang, der Weg weit und jetzt der Beste Zeitpunkt den Rückweg zu beginnen. Rasch stieg man auf die Pferde, warf dem Brüter ein Seil um den Leib und schleppte ihm mit dem Pferd gen Westen, zum Wall. Dem harten Spinnenpanzer schien das wenig zu stören. Noch vor dem ersten Tageslicht erreichte die kleine Gruppe den Wall, andere Wesen näherten sich ihnen nicht. Sie schienen zu wissen was geschehen war und begnügten sich mit dem Zuschauen.
Am Wall angelangt übernahm man sogleich eine Wachschicht. Nur einer, der der das Wesen die ganze Zeit geschleppt hatte, ritt weiter gen Falkensee. Die Wache am Nordtor staunte nicht schlecht als sie sah was dort angeschleppt wurde, doch sagte er nichts. Der Krieger ritt direkt auf den Marktplatz und bugsierte mit Hilfe seines Tieres das Wesen auf den Pranger wo er es mit den Ketten festmachte.
Mit Kreide zeichnet er dann einen Löwenkopf auf den menschenähnlichen Oberkörper.

Pranger in Falkensee

Es könnte durchaus als Mahnmal dienen ......

_________________
Bild


Zuletzt geändert von Thoran: 7.09.06, 13:47, insgesamt 1-mal geändert.

Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 7.09.06, 12:53 
Einsiedler
Einsiedler
Benutzeravatar

Registriert: 28.05.05, 01:32
Beiträge: 247
Wohnort: Vandrien
Noch immer wankte der Streiter, leicht benommen von dem Gift welches kurz zuvor noch durch seine Adern floß. Hali hatte es ihm zwar mit einem Aderlass aus seinem Körper geschafft, aber die Wirkung dieser fast tödlichen Dosis war immer noch spürbar. Vom Tor der Feste her hörte er immer nur wieder die Schreie der Kameraden, eine neue Welle stünde bevor, wieder kämpfen, wieder funktionieren, nicht denken, nicht nachdenken. Es sind deine Kameraden, kämpfe und sterbe wenn es sein muß.

Unter den verwunderten Blicken der anderen Kameraden hob er wieder die Klinge und ein schwaches Aureole fand den Weg über seine Lippen, während er gleichsam wankend das leichte Beidhänder anhob. Ein neues Heer an Spinnen stürmte an, wieder und wieder haute er herab auf die Spinnen, Spinnenbeine und Leiber flogen durch die Luft, Stücke von Panzern, Spritzer von Gift und Schleim und ein Geruch von Verwesung verteilten sich auf dem kleinen Schlachtfeld vor dem Tor der Feste.

Wie eine Mauer standen die drei Löwen vor dem Tor, undurchdringlich selbst für die dritte Welle gewesen. Spielten sie etwa mit ihnen ? Warum lebten sie immer noch ? Eine unzählbare Masse an Spinnenschatten huschte hinter der großen Spinne herum, wie viele würden noch kommen ? Ein ungezählter Leiberwall aus Spinnenkadavern erstreckte sich vor den dreien bereits, es müssen hunderte gewesen sein.

Das große Spinnenbiest setzte sich in Bewegung, war es etwa beeindruckt ? Oder gar verzweifelt ob der Löwen welche Tapfer ihren Mann standen ? Cen und Sarel stürmten los auf die Spinne, die Klingen prallten am harten Panzer ab. Vel wusste das dies so sein würde, in Falkensee war es nicht anders als er darauf einschlug. Er blieb hinten und dachte nach, gelähmt starrte er darauf wie seine Kameraden gegen das Biest stürmten, vergebens.

Die Beine, die Beine ! Wieder stürmte er voran, ein lautes Aureole schrie er aus während er auf das Biest stürmte, das Beidhänder über den Kopf hinweg gehoben und hinter dem Rücken beim laufen haltend, schwang er wieder über den Kopf herab auf das hinterste Bein des Biestes.

Ein Knacken, ein Schrei und er sprang zurück ob der heftigen Reaktion des Biestes mit welcher er nicht gerechnet hat. DIE BEINE ! Schrie er mit voller Kraft aus Leib und Seele heraus, GREIFT DIE BEINE AN KAMERADEN.

Er richtete sich auf, versuchte die Aufmerksamkeit der Bestie auf sich zu lenken, es wusste er hatte sie verletzt, er winkte es provozierend zu sich komm her komm her, lockte er wieder und wieder, während er langsam zurückwich. Das Biest folgt ihm und stürmte einem Pferd gleich an Geschwindigkeit auf ihn zu. Ein Schwerer Hieb ging gegen seinen Brustpanzer und er flog ein paar Schritt weit zurück in Richtung der Feste.

Das Biest schrie wieder auf, Cen und Sarel droschen auf die nun gut angreifbaren Beine an, ein zufriedenes Lächeln bildete sich auf seinen Lippen, ein wenig Blut floß aus seinem Mundwinkel und er richtete sich wieder auf. Seinen Helm langsam wieder aufsetzend umwanderte er das Biest welches wieder und wieder ob der Hiebe gegen seine Beine aufschrie vor Schmerzen.

In einem letzten Ansturm, einem letzten laut gebrüllten AUREOLE, schlug er auf das Biest ein.

_________________
Bild
Spieler von: Velyan Lunarius Tziradai
Ehrwürdiger Tardukai seiner Allerheiligkeit, Fürst Raziel von Vandrien.

Kontaktgesuche bitte per PN in RP gerechter Fom, die in Ewigwacht abgegeben wurden.


Nach oben
 Profil E-Mail senden  
 
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 7.09.06, 15:05 
Ehrenbürger
Ehrenbürger
Benutzeravatar

Registriert: 25.02.06, 23:31
Beiträge: 649
Wohnort: 1848
Irgendwie hatte er geahnt, dass es so kommen musste. Eine Art Krönung des bisherigen Tages, so könnte man es nennen. Cendaric war ein auf seine Weise misstrauischer Mensch, schon immer. Aber während er mit schwerem Atem im zerfallenen Eingangstor der alten Kriegerakademie stand und mit beiden schwer gepanzerten Händen den mit allerlei Schleim verschmierten Zweihänder aller Erschöpfung zum Trotz in die Luft stemmte, dämmerte ihm langsam, dass die Expedition zur Festung keine allzu gute Idee gewesen war. Für den Bruchteil einer Sekunde sprangen seine Augen nach links und rechts, eingerahmt durch das Sichtfenster des viel zu unbequemen Helms. Eine durchaus eindrucksvolle Kombination, dachte er dann bei sich: auf der einen Seite Sarel, ein fanatischer Endophali, der sogar seine eigene Mutter mit der Klinge beehren würde, wenn es sein musste. Rechterhand stellte sich Velyan den anbrandenden Horden entgegen, der gerade in den letzten Tagen am Wall – an seinem Wall – eindrucksvoll bewiesen hatte, dass er keinesfalls nur ein einfacher „Schreiber“ war, wie er gerne zu erzählen pflegte. Jedenfalls redete er sich gerade ein, dass er mit den beiden Streitern an seiner Seite durchaus einen Kurzausflug in die Vorhölle wagen würde, wenn nur die Landschaft dort unten den Besuch lohnte, was sie aber nicht tat. Zumindest berichteten die Geweihten derlei und auf einen Selbstversuch wollte er es dann doch nicht ankommen lassen.

In seinem Rücken spürte er die mehr oder weniger aufmerksamen Blicke des Ordensarztes und Akoras, beide wie immer in derartig brenzligen Situationen zum Zuschauen verdammt, was sie wohl weniger stören mochte als ihn. Ab und an fragte er sich, ob Hali eigentlich den Feinden oder den eigenen Leuten die Daumen hielt – wie konnte er sonst seinen Wert und seine Fähigkeiten unter Beweis stellen, wenn nicht durch den tollkühnen Kampf gegen das grausam von Feindeshand angerichtete Unheil? Und dann erst dieses rothaarige Mysterium! Manchmal, in stillen Stunden unten am Wallgatter, gelangte er zu der festen Auffassung, dass Akora sich nur aufgrund der Dichte an wohlproportionierten Männern dem Orden angeschlossen hatte. Das passte zu ihr wie die Zwergenfaust auf’s Orkauge, oder so ähnlich. Jedenfalls bewies sie in solchen Momenten eine geradezu beneidenswerte Abgebrühtheit, die er wohl niemals erreichen würde... jedenfalls, solange ihr hinreißendes Äußeres nicht zu leiden hatte.

Energisch schüttelte er den Kopf. Du musst dich konzentieren, Cendaric! tönte es in seinem Schädel, der nach wie vor im kalten Metall des Helmes eingezwängt war. Schweiß rann an seinem Gesicht hinab, wie er spürte. Der innere Ruf war angemessen, denn als er seinen Blick langsam anhob, stürmte schon die jüngste Welle an achtbeinigen Pelzträgern auf das Tor zu. Er presste die Zähne aufeinander, bis sie anfingen zu knirschen. Spinnen! Warum bei allen Göttern ausgerechnet und immer wieder nur Spinnen? Er wusste keine Antwort darauf. Irgendjemand oder irgendetwas meinte es nicht gut mit ihm. Er hasste diese Wesen mehr als alles andere auf Tare. Und es gab eine Menge Biester auf der weiten Welt, die nicht minder abscheulich waren. Warum konnten es nicht schlichte Orks sein oder Oger? Oder Schlangen? Oder ein paar dieser eigentümlichen Kreaturen aus den südlichen Ländern, die er in seiner Jugend ab und an auf dem Marktplatz von Ersonts Tal gesehen hatte? Erneut kniff er die Augen zusammen, seine Hände krallten sich den Schwertgriff, bis sie zu schmerzen begannen. Je schneller du sie erledigt hast, desto eher kannst du hier verschwinden! feuerte er sich selbst an und riss den Zweihänder schräg über die Schulter, bis knapp vor dem Punkt, an dem er das Gewicht verlieren und rücklings stürzen würde, und empfing das erste Biest mit einem ungemein kraftvollen Frontalhieb, dass es nur so spritzte. Von der Seite hörte er seine Kameraden energisch brüllen, als die Spinnenschar gegen das Tor brandete, fast musste er laut auflachen, als ein haariges Bein in hohen Bogen gegen die Mauer flog... wenn es nur nicht so anpassend gewesen wäre. Er riss die Klinge aus dem stinkenden Leib der just zertrümmerten Kontrahentin und schwang sie einfach wieder zischend voran in das Gewimmel von Klauen, Augen und Beinen, bei dem Zielnahme nicht mehr so recht lohnen wollte. Drei oder vier pelzige Gäste später war ihm klar geworden, dass diese Biester heute, auch wenn sie zu tausenden anstürmen würden, diese drei Löwen nicht überwinden können. Als sich das Gefecht gelegt hatte, erblickte er auf der Anhöhe dieses bizarre Wesen, halb Mensch, halb Spinne... er hätte wirklich am Wall bleiben sollen.


Zuletzt geändert von Nebulon: 7.09.06, 16:22, insgesamt 1-mal geändert.

Nach oben
 Profil E-Mail senden  
 
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 7.09.06, 16:06 
Bürger
Bürger
Benutzeravatar

Registriert: 23.05.05, 15:16
Beiträge: 346
Die Schlacht war geschlagen, das seltsame Wesen besiegt und als Warnung auf den Markt gebracht worden. Mittlerweile doch recht erschöpft, und mit einer Ausrüstung, die vor lauter getrocknetem Blut, grünem Sekret und Citinresten so dick war, das wohl die beste Rüstung nicht mehr schützen würde als seine dreckige Tunika, begab sich Sarel zum Ordenshaus. Er stieg die Stufen hinauf, und so wie er war schmiss er sich einfach nur auf eines der leeren Betten. In den letzten Tagen sind die Gemächer des Ordenshauses ziemlich leer, die meisten schlafen bei diesem nicht enden wollenden Krieg direkt am Wall. Doch nach dem er 2 Tage lang nur in der Schlacht stand brauchte er einfach eine vernünftige Mütze voll Schlaf.
Sarel schloss die Augen, doch anstatt in einen dankbaren und tiefen Schlaf zu fallen glitten die Bilder der letzten beiden Tage an ihm vorbei.
Gestern, als der Wall fast gefallen wäre, konnte man die zerstörerische Macht und Brutalität der verdorbenen Wesen regelrecht spüren. Sicher ... sie fielen alle unter den Hieben der Recken, und dem Feuer und Blitzen der Magier und doch schien sie es nicht zu stören. Eine neue Welle krabbelte einfach über die Kadaver der vorangegangenen. Wo kommen all diese Wesen her? Wer führt sie? Dazu diese Gewisseheit .... Kämpf, bei den Göttern, Kämpf oder Stirb ....
Sarel wusste, er wird immer kämpfen. Dann heute ... der Tag begann wie der andere endete ... Mit einem Angriff auf den Wall, wieder unzählige dieser 8beinigen Wesen und wieder war es das reinste Gemetzel. Und wieder die gleichen Bilder, ein Recke fällt, niedergestreckt vom tödlichen Gift der Spinnen, kraftlos sackt er zusammen, die Linie bricht und die Achtbeiner krabbeln einfach über den tapferen Streiter. Was kann der Mensch nur gegen solche Kräfte tun? Es wird nicht reichen nur den Wall zu verteidigen ... Jeden Tag werden es weniger Krieger, aber mehr Spinnen, die Waffen rosten, drohen zu brechen .... Und wieder spritzt das Blut gegen die Steinmauern .... Dann ist es vorbei, jedenfalls für kurze Zeit, der nächste Auftrag kommt, ganz gewiss.
"Oh Nein, Nester sollen wir ausspähen!" eine undankbare Aufgabe ... Und doch ist sich Sarel bewusst, dass dies wichtig ist, um vielleicht irgendwann einmal einen Gegenschlag führen zu können.....
5 Löwen reiten aus, vorne weg Cendaric, Sarel dicht dahinter, gefolgt von Velyan, Dorion Hali und Akora. Cendaric bläst lautstark in sein Horn, weithin hallt es über die öde Ebene, bricht sich an den Felswänden und wird von den vereinzelten Harpien am Himmel beantwortet.... "Sie wissen das wir kommen" ... Für den König für die Götter ... vorran Recken, zeigt was ihr wert seid ....
Doch ist dies Heldenmut oder Selbstzerstörung? hat es überhaupt einen Sinn? Seit fast einem Sonnenlauf versucht der Orden nun schon das Ödland halbwegs unter Kontrolle zu bekommen und die tapferen Löwen kommen keinen Schritt vorran ohne 2 Tage später wieder zurück geworfen zu werden. Wo sind die Götter? Was ist mit dem hochgepriesenen Bellum? Hilft er nicht? Wohl doch, denn die 3 Löwen standen wie eine Mauer vor der alten Kriegerakademie, eine Mauer, frisch gebaut, dicker als der Wall, und eine Mauer die sich wehrt....
Sarel sieht die verzweifelten Augen seiner Kameraden jetzt in der Nacht, wie sie aus den Helmen hervorschauen, durchaus ängstlich, aber fest entschlossen nicht zu weichen .... den Auftrag aus zu führen .... Und er selber? "Wie hast du dich geschlagen Sarel?"
Du bist immer der Erste.... immer wieder heisst es das du deine Arbeit gut gemacht hast ... doch zu sehen ist es nicht ....
In seinen Gedanken sieht er, wie er sein Schert wieder hebt und einfach nur stumpf nach unten schlägt und sticht. Ständig und immer wieder .... Mit diesen Bildern schliessen sich seine Augen ... Eine undankbare Nacht ...und ganz sicher nicht erholsam .....

_________________
Bild


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 7.09.06, 21:33 
Altratler
Altratler
Benutzeravatar

Registriert: 9.12.01, 12:26
Beiträge: 11213
Wohnort: Dur´sches Imperium
Männer! Es war immer das selbe mit ihnen. Nun standen sie da, mit Stolz und Zufriedenheit im Blick vor ihrer vermeidlich erlegten Beute, die Brust erhaben geschwellt und eine leichte Westbriese, die die Haare der Protagonisten heroisch, wie siegreiche Standarten flattern lies. Nicht ahnend, dass sie es war, die es ihnen überhaupt erst ermöglicht hatte das riesige Ungetüm von Schwarmbrüter zu erlegen.

Voller kalter Berechnung hatte das Vieh die drei Recken des Löwenordens attackiert, jede Schwachstelle ausnutzend, während die Klingen der Krieger abgewehrt wurden oder am Panzer abprallten. Es war Zeit einzugreifen, ehe sie wieder ein paar Kerle halbtot durchs Ödland ziehen musste.
Gift war eine der vielen Waffen der Spinnen. Gift sollte es sein, das dem Brüter zum Verhängnis wurde. Eine einfache Geste und das Wesen verlor seine Konzentration, begann wie von Hornissen gestochen umher zu rennen, was es aber nicht minder gefährlich machte. Ein Koloss, der außer Kontrolle geraten war und alles rücksichtslos niederwalzte.
Nur Hali bekam den schwachen, Einhalt gebietenden Deut mit, der bewirkte, dass der Kreatur die Beine versagten und die Ordensmänner den Brüter in Stücke hacken konnten.

Da standen sie nun, erschöpft, kraftlos und voller Stolz über den Sieg, der ihnen ohne ihre Hilfe verwehrt geblieben wäre. Aber dafür war sie da. Das unbemerkte Ass im Ärmel, von denen nur wenige Ordensleute wussten, dass es da war. Aureole. Sie mochte diesen Ausruf nicht, er klang zu sehr nach dem Namen einer Handsalbe. Aureole - für geschmeidig zarte Finger. Männer brauchten sowas. Einen Ausruf, der ihre Zusammengehörigkeit bewies. Warum madig reden?

Sie lenkten ihre Tiere hinweg über die verbrannte Erde, zurück zum Wall. Ihr Blick wanderte von einem zum andern. Da war Sarel, ein endophalischer Krieger, der wie eine Sense zwischen seinen Feinden wütete. Von dem sie aber auch nicht mehr wusste, als eben jenes.

Velyan, der ebenso sanft und verletzlich sein konnte, wie auch grob und vernichtend. Einer ihrer ehemaligen Verehrer, der sich nun mit einer anderen vergnügte. Insgesamt kam es ihr so vor, als würde es generell nur drei Arten von Verehrer geben. Die, die den Korb hinnahmen und sich schnell wieder auf Freiers Füsse begaben. Jene, die nur schwer und nach langer Zeit, wenn überhaupt, über ihr gebrochenes Herz hinweg kamen und die Spezies derer, die sich nach Offenbarung der längst insgeheim bekannten Gefühle und einholen entsprechender Abfuhr zurück zogen, um vom Vertrauten zum sachlichen Bekannten zu mutieren.

Eben letzterem Personenkreis gehörte Hali an. Seit seinem Geständnis war etwas zwischen die beiden getreten, dass sie nicht besser als gegenseitiges Resignieren und aus dem Weg gehen zu beschreiben wusste. Die Vertrautheit war verflogen. Er lief ihr nicht mehr nach und im Turm nächtigte er kaum noch. Vielleicht hatte es aber auch etwas mit Nithavela zu tun. Eine der wenigen weiblichen Wesen, die Hali als würdig genug erachtete um mehr mit ihr zu plaudern, als nur ein "Hallo" und "Tschüss". Akora würde es ihm jedenfalls von Herzen gönnen.

Und dann gab es noch Cendaric, von ihr neckisch auch "der Mauerfürst" genannt, ein Spitzname, dessen Adeption durch andere schon begonnen hatte.
Er hätte ein schöner Mann sein können, wären da nicht die zahlreichen Narben, die ihn fürchterlich entstellten und über deren Herkunft Akora vermutlich die einzigste Person auf der Insel war, die Bescheid wusste. Sein Trauma, das ihn zu dem gemacht hatte. Ein nüchterner loyaler Recke, den Viern und dem König treu ergeben, das Paradebeispiel für das, was der Orden repräsentieren sollte. Aber er war auch labil, ihm fehlte das entscheidende Quäntchen Durchsetzungsvermögen und auch mit dem Selbstwertgefühl haperte es enorm. Und was das schlimmste war, er reagierte nicht auf sie. Eine Umarmung, die weder erwidert noch abgelehnt wurde. Ein Kuss auf die Wange, den er genauso hinnahm, wie die Ohrfeige einer Frau, wo der Anstand gebot nicht zurück zu schlagen. Die Bezeichnung Unnahbar traf es am besten.

Männer. Sie seufzte schwer, als sie den Wall erreichten und die Krieger stolz ihre Beute den Streitkräften an der Mauer präsentierten. Lassen wir den Jungs ihren Spaß, wer weiss, wie lange sie ihn noch haben.

_________________
„Probleme können nicht von den Personen gelöst werden, die diese erst verursacht haben.“


Zuletzt geändert von Thara: 8.09.06, 17:20, insgesamt 1-mal geändert.

Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 7.09.06, 22:44 
Bürger
Bürger
Benutzeravatar

Registriert: 11.10.05, 13:05
Beiträge: 432
Wohnort: Ruhrgebiet
Aureole. Hali wusste gar nicht, ob seine Kameraden überhaupt begriffen, was dieses Wort bedeutete. Die Lichterscheinung von Fela oder den Monden durch den Wolkendunst. Auf alle Fälle ließ es sich gut rufen. Aber dennoch, worauf hatte sich Hali da nur wieder eingelassen? Unbewaffnet, durstig und müde. Aber rasch wird aus einem einfachen Wallbesuch eine Grenzpatrouille und aus einer Grenzpatrouille ein kleiner Ausflug zur Feste mitten in der Ödnis des Ostens. Aber alles nur halb so wild. Es war nur dunkel, es herrschte nur Krieg und Hali war lediglich unbewaffnet (nicht, dass er mit Waffe eine Hilfe gewesen wäre). Die Chancen standen gut, dass dies der letzte Ausflug sein könnte –

Auf so eine Dummheit hatte sich Hali seit Ewigkeiten nicht mehr eingelassen. Seit der Dämonenkrankheit. Wobei diese, genauer betrachtet, gar nicht all zu lange zurücklag. Nun blieb aber nicht viel Zeit, darüber nachzudenken. Es war unheimlich. Es regte und zuckte sich etwas in den Schatten und finstere Wesen schienen den Rand des Lichtkegels, den die Fünf warfen, regelrecht zu säumen, um einen unachtsamen und Lichtquell in die Dunkelheit zu zerren, um hin dort bestialisch in Stücke zu reißen. Hali kräuselte die Nase. Keine schöne Vorstellung, es gibt weit bessere Arten eines Martyriums. Beispielsweise der aussichtslose Kampf gegen Horden von Spinnen oder noch besser: Gegen eines ihrer monströsen Oberungeheuer mit einem Dreischrittschultermaß, kräftiger als jeder Bulle und abstoßender als jede noch so fette, haarige, quiekende Spinne. Hali blieb nichts weiter übrig, als dem Treiben zuzusehen und auf seine Recken zu hoffen. Denn von ihrem Erfolg hing sein Leben ab, obzwar Akora durchaus ihre geheimen Finger im Spiel hatte. Im Augenwinkel sah er sie arkane Gesten in die schwere, staubige Luft zeichnen. Was sie wohl dachte? Einen Moment lang starrte er angestrengt ihren Schädel an. Aber vergeblich. Er konnte nicht hineinsehen. Vielleicht war es aber auch besser so. Seufzte sie innerlich über das, was da vor sich ging? Fühlte sie sich von Hali dem Truppanhängsel belästigt? Er wusste es nicht und konnte sich darüber nicht lange den Kopf zerbrechen, denn die Gebeine der zerberstenden Spinnenleiber flogen zuweilen enorm weit.

Schweigend betrachtete er, wie die drei Kämpfer sich durch die Ränge der Achtbeiner hackten. Velyan, der etwas undurchsichtige, treuherzige und ruhige Kerl, den Akora wer weiß wo aufgegabelt hatte. Irgendwas musste er jedoch verbergen. Eine Glaubensfrage. Dann war da Sarel. Wenn es einen Sterblichen auf Tare gibt, der keine Mutter hat, dann ist er es wohl. Vielmehr schien er eines rauen Landes Erde direkt entsprungen zu sein. Seltsames Volk. Und letztlich Cendaric. Halis engster Vertrauter im Orden mit den schauerlichen Narben, über deren Herkunft Hali vermutlich die einzigste Person auf der Insel war, die bescheid wusste.

Was ging in deren Köpfen vor? Was fühlten sie, wenn sie im Blutrausch um ihr Leben stachen und schlugen? Dem wenig zu gebrauchenden Beobachter schossen andere, weniger erfreuliche Bilder von mordlüsternen Haudegen durch den Kopf. Bei Dunkelheit und ganz in Rüstung waren die optischen Unterschiede rein subjektiv. Wahrlich, Krieg ist nicht nett. Und bemerkenswerter Weise musste Hali sich eingestehen, kaum etwas über den Ursprung eben dieses Krieges zu wissen, den sie da ausfochten. Was war das für ein Kampf, den sie in Königs- und Götternamen führten? War er wirklich so unausweichlich? Das Denken setzte Hali aber nun zu sehr zu. Zu anstrengend. Er schüttelte sich kurz. Einfach Kopf hoch, geradeaus schauen und die Pflicht erfüllen. Seine Aufgabe lautete schließlich nur: Bereitstehen und die Seelen der Verwundeten durch Rettung ihrer versehrten Leiber vor der letzten Reise zu bewahren. So ist es gedacht, so soll es sein.

_________________
Gespräch unter Fischen:
Versteckter Inhalt bzw. Spoiler :
blibb
sagte der eine fisch zum anderen

blabb
sagte der andere fisch zum einen

blubb
sagte ein weiterer fisch zum dritten

da haben sich alle gestritten


Zuletzt geändert von Hali: 7.09.06, 23:34, insgesamt 1-mal geändert.

Nach oben
 Profil  
 
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 6 Beiträge ] 

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 21 Gäste


Sie dürfen keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Sie dürfen keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Sie dürfen Ihre Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Sie dürfen Ihre Beiträge in diesem Forum nicht löschen.

Suche nach:
Gehe zu:  
cron

Powered by phpBB © 2000, 2002, 2005, 2007 phpBB Group
Deutsche Übersetzung durch phpBB.de