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 Betreff des Beitrags: Ein kleines Märchen
BeitragVerfasst: 18.05.05, 01:12 
Einsiedler
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Auf dem Marktplatz zu Brandenstein an der Statue sitzt ein etwas älterer Nortrave. Seine Gesichtszüge sehen Väterlich aus und seine Stimme ist nicht so rauh und hart wie von manch anderen Nortraven gewöhnt, sondern eher wohltuend . Er trägt eine lange braune Kutte, aber sein Gesicht ist immer zu erkennen, in den dunkelroten Haaren sind vereinzelt kleine Zöpfe geflochten und sein Bart scheint an einen Zwergen heranzukommen. Um den alten Nortraven Herum ist eine kleine Ansammlung von Kindern zwischen 4 und 8 Morsan. Sie sitzen alle um ihn herum und lauschen was der alte Nortrave von sich gibt. Mit voller Begeisterung schauen ihre Kulleraugen den erzählenden Nortraven musternd an. Und hier beginnt es... ein kleines Märchen.


"Soll ich euch eine Geschichte von dem König und seinem Vogel erzählen?", kleine piepsige stimmen entgegneten ihm. " Jaa.. ohh jaa bitte". "Nun gut" erwiderte der Geschichtenerzähler und fing an.

Ein König hatte einen sehr schönen Vogel. Zum Unglück flog er aus seinem Garten, ein Alter aber fing ihn ein. Er wollte ihn zum König bringen, aber er wusste nicht den Weg zu ihm. Da lief ihm ein Mann in die Quere. Den Bat der Alte, ihm den Weg zu zeigen.
Der Mann antwortete: "Wenn du mir die Hälfte der Belohnung gibst, die du von dem König für den Fang des Vogel erhälst, so will ich dich hinführen." Was sollte er tun? Er ging auf den Vorschlag ein. Sie kamen zu dem Schloss des Königs. Da stand ein Soldat am Tor und ließ ihn nicht hinein. "Wenn du mir die hälfte deiner Belohnung gibst, die du für den Vogel empfängst, so will ich dich durchlassen", sagte der Soldat.
"Ich habe schon dem Mann da die Hälfte der Belohnung für seine Führung versprochen", erwiderte der alte Mann.
"Nun, dann die Hälfte von dem, was dir bleibt", entgegnete der Soldat. Der Alte ging darauf ein und er gelangte in das Schloss. Da stand wieder ein Soldat und ließ ihn nicht vorbei. Er sagte: "Wenn du mir die Hälfte der Belohnung für den Vogel gibst, werde ich dich hineinlassen.""Ich habe schon die Hälfte der Belohnung dem Mann da für seine Führung versprochen.""Nun, dann die Hälfte von dem, was dir bleibt", entgegnete der Soldat."Davon habe ich schon die Hälfte dem Soldaten am Tor für den Einlass versprochen."
"So gib mir das, was dir übrig bleibt." Der Alte ging darauf ein.
Sie traten bei dem König ein. Der Mann wartete draußen an der Tür. Der König freute sich sehr, als er seinen lieben Freund, Den Vogel, sah und fragte: "Was willst du dafür, dass du mir den Vogel gefangen hast?"
Der Alte dachte nach: "Wenn ich eine Dukate erhalte, bekommt der mann, der mich führte, die Hälfte, der erste Soldat ein Viertel, der zweite den Rest, und für mich bleibt nichts. Wenn ich hundert Dukaten erhalte, so ist es genau das selbe. Wie viel ich auch erhalte, immer bleibt für mich nichts. " Als er sich das so überlegt hatte, sagte er zum König: " Ich will hundert Rutenhiebe."
Der König fragte: "Willst du wirklich hundert Rutenhiebe?"
"Wirklich, wirklich", entgegnete der Alte, "Ich habe die hälfte dem Mann versprochen, der mich hierher führte."
Der König ließ ihn rufen. Der ging voller Freude zum König und dachte, wer weiß wieviel Geld zu empfangen. Aber er hatte sich geirrt. Der König hieß ihn auf die bank legen und die Diener verabreichten ihm fünfzig Rutenhiebe auf seine Rückseite. Die gaben es ihm aber so, dass er nicht einmal mehr die Hose zuknöpfen konnte. Darauf sagte der König: "Nun Alter, leg du dich auch hin!"
"Nein, erlauchter König, Die Hälfte der anderen Hälfte habe ich dem Soldaten versprochen, der mich zu Euch einließ."
Da ließ der König auch den Soldaten rufen und ihm fünfundzwanzig Rutenhiebe verabreichen. Wieder forderte der König den Alten auf sich hinzulegen. Der aber erwiderte:"Das letzte Viertel habe ich dem zweiten Soldaten versprochen, weil er mich einließ."
Der König Ließ den zweiten Soldaten rufen und auch er erhielt sein Teil. Jetzt aber bekam der Alte sogar ein großes Geschenk: nicht für den Vogel, sondern für seine Klugheit.


Damit beendete der alte Nortrave seine Geschichte und kaum als er fertig war, kamen auch schon die Mütter von den Kindern und zerrten die Kinder zurück in ihre Häuser. Die Kinder weinten und quängelnten das sie beim Nortraven bleiben dürfen, doch ohne Erfolg. Der alte Nortrave blickt dann über den tobenden Markt, nur er steht ganz alleine da, und alles verschwimmt in Grau. Der Alte geht aus der Stadt.

-mfg sear

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 Betreff des Beitrags: Ein kleines Märchen
BeitragVerfasst: 18.05.05, 14:54 
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Es ist garnicht lange her, sogar noch am selben Tag, als der alte Nortrave aus der Stadt ging, weil die Anwesenden dort ihm nur verachtende Blicke zuwarfen. Den weg entlang der von Brandenstein zum Schlachtenpass führte, entschied sich der Alte eine Rast am Wegesrand einzulegen. Als er gerade ein Brot laib auswickeln wollte, kam ein etwas jüngerer Geschäftsmann, mit einem Packpferd, die Straße entlang. Der Alte lächelte über beide Ohren hinaus, als er ihn erblickte, denn jeder der ihn Erblickte würde sofort wegen seiner großen Knollnase anfangen zu lachen, die er so mit Stolz trägt, wie er auf der Straße geht. Als der Geschäftsmann am Nortraven in Kutte vorbei geht blieb er stehn und fragte ihn "Wo geht es hier zur Zwergensiedlung? Ich habe dringende Geschäfte zu tätigen, müsst ihr wissen" mit einem Rümpfen der Knollnase, dass der Nortrave unter seinen Barte schmunzelt und erwiderte: "Ich kann euch den Weg gerne Zeigen. Allerdings wollte ich gerade ein Laib Brot essen, wenn ihr wartet komme ich mit". Der Geschäftsmann nickte darauf bekräftigend und bindete sein Packpferd an den nächst gelegenden Baum und setzte sich zum Nortraven hin. Dieser fing dann an zu sprechen: "wollt ihr eine interessante Geschichte erfahren?" "hmm nur zu werter Nortrave" sagte der Mann. Mit einer geschwenkten Handgestik fängt er an, während er dazwischen das Brot ist.

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Ganz am Ende eines Galadonischen Dorfe auf Falandrien lebte eine alte Frau mit ihrem Enkel. Es war eine böse, gehässige Alte, zanksüchtig und geizig wie keine zweite. Und wenn die Leute im Dorf flüsterten, dass sie mit den bösen Geistern im Bunde stehe, so hatten sie nicht einmal so unrecht. Alle gingen ihr lieber aus dem Weg und hüteten sich, sie gegen sich aufzubringen.

Im Nachbarzelt lebte ein junger Jäger, und da er ihr Nachbar war, ließ er es sich angelegen sein, mit der Alten im Guten auszukommen. Von jedem erlegten Wild schnitt er ein Stück Fleisch ab und schickte seine Frau damit zu der Alten. Aber statt Dank bekam die Frau nur jedes Mal zu hören, ihr Mann hätte gut und gern ein größeres und besseres Stück schicken können.

,Das nächste Mal bekommt sie gar nichts', nahm sich der Jäger dann immer vor, aber es blieb doch alles so wie bisher, weil er sich nämlich fürchtete, die Alte könne sich an ihm rächen.

Einmal kam ein Fremder zu dem jungen Ehepaar. Niemand wusste, woher er gekommen war, niemand fragte ihn, wie lange er zu bleiben gedenke. Auf jeden Fall musste er ein erfahrener Jäger sein, denn er zog jeden Morgen in die Tundra hinaus und brachte jedes Mal seinen Gastgebern reichen Fang heim. Der junge Mann wollte wie immer auch der Nachbarin davon abgeben, aber der Fremde gebot ihm Einhalt.

"Wer es sich nicht verdient hat, der bekommt auch nichts", erklärte er.

Und so ließen sie sich's halt allein schmecken.

Der verlockende Duft, der vom Nachbarzelt aufstieg, trieb die Alte schier zum Wahnsinn. Sie konnte sich wohl denken, wer daran schuld war, dass die Quelle, aus der es sich so gut gelebt hatte, plötzlich versiegt war, und sie schwor sich, den Fremden aus der Welt zu schaffen.

Sie kochte eine Suppe aus Wolfshirn, streute ein giftiges Kraut hinein und murmelte dabei geheimnisvolle Sprüche über dem Kessel.

Dann schickte sie den Enkel zu den Nachbarn, um den fremden Mann einzuladen. "Sage ihm, er möge mich mit seinem Besuch beehren, denn ich hätte für ihn etwas so Gutes gekocht, wie er sein Lebtag noch nicht gegessen und auch nie mehr essen wird", trug sie dem Jungen auf.

Der Junge ging und richtete den Nachbarn die Einladung der Großmutter aus.

Der Fremde kratzte sich hinterm Ohr und fragte nachdenklich:

"Und was hat deine Großmutter denn für mich gekocht? Ist es vielleicht Fleisch vom Wolf?"

"Ja. . .", stotterte der Junge, weil die Großmutter ihn ermahnt hatte, die Zunge im Zaum zu halten.

"Also gut", meinte der Mann lachend. "Sag der Großmutter, ich käme gern, ich würde mich sogar sehr freuen."

Und dann überlegte er, wie er die Alte überlisten könne. Und es dauerte nicht lange, da hatte er es. Doch ehe er der Einladung nachkam, weihte er seinen Gastgeber ein, dessen Unterstützung er zur Ausführung seines Planes brauchte.

Dann begab er sich gemächlich zu der Alten, die ihn mit geheuchelter Freundlichkeit empfing und ihm eine Schüssel Suppe vorsetzte.

Kaum hatte sich der Fremde gesetzt, da klangen draußen Schritte, und der junge Jäger trat ein und teilte der Nachbarin mit, er wolle ihr ein Stück Fleisch von dem Ren abschneiden, das er eben erlegt hätte, sie möchte doch so gut sein und es sich selbst aussuchen.

Die habgierige Alte konnte natürlich nicht widerstehen und ging mit dem jungen Mann hinaus. Diesen Augenblick nutzte der Fremde, goss schnell die Suppe in einen mitgebrachten Lederbeutel, und aus einem zweiten füllte er die leere Schüssel mit einer anderen Suppe, die ihm die Frau des Jägers gekocht hatte. Als die Alte wieder ins Zelt trat, saß ihr Gast über der Schüssel und löffelte sie gerade schmatzend leer.

Dann wischte er sich zufrieden den Mund ab und erklärte: "So etwas Gutes habe ich wirklich schon lange nicht gegessen. Aber auch ich bin nicht mit leeren Händen gekommen. Bei uns zu Hause ist es Brauch, dass der Gast dem Gastgeber eine Kostprobe vom Besten, was er im Haus hat, mitbringt." Er zog unter seiner Jacke den Lederbeutel hervor und goss dessen Inhalt in die Schüssel zurück. "Und nun koste von meiner Suppe!"

Die Alte musste wohl oder übel zulangen. Aber kaum hatte sie ein paar Löffel gegessen, da fiel sie tot um.

Der geheimnisvolle Fremde verschwand noch am gleichen Tag aus dem Dorf und ward nie wieder gesehen.

Und alle waren heilfroh, dass sie die böse Alte endlich loswaren.

Damit beendete der Nortrave seine Geschichte und wischte sich die Krümel, die vom Brot entstanden sind, von der Kutte, ehe er ächzend Aufsteht."Hmm eine interessante Geschichte, ist die auch Wahr?" fragte der Mann "Ob sie wahr ist? Überzeugt euch selbst davon, oder wollt ihr sagen das ich Lüge" erwiderte der Nortrave mit einem amüsierten Gesichtsausdruck. Er legte die Hände hinterm Rücken zusammen und ging die Straße entlang. Der Geschäftsmann noch in Gedanken vertieft bekam das Spazieren vom alten Nortraven garnicht mit und viel fast vom Baumstamm, als er wieder zu Sinnen kam. Schnell entknotete er die Zügel vom Baum und holt den Nortraven mit schnellen Schritten ein." Ahh kommt ihr auch wieder?" sagte der Nortrave mit einem schmunzeln " Ich dachte ihr würdet schon garnicht mehr kommen, wollt ihr ein zweites Märchen hören um die Zeit zu vertreiben?", der Geschäftsmann nickte nur schwach und ging im gleichen Schritttempo wie der Alte.

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Es war einmal ein Soldat, der hatte dem König lange Jahre treu gedient: als aber der Krieg zu Ende war und der Soldat, der vielen Wunden wegen, die er empfangen hatte, nicht weiter dienen konnte, sprach der König zu ihm 'du kannst heim gehen, ich brauche dich nicht mehr: Geld bekommst du weiter nicht, denn Lohn erhält nur der, welcher mir Dienste dafür leistet.' Da wusste der Soldat nicht, womit er sein Leben fristen sollte: ging voll Sorgen fort und ging den ganzen Tag, bis er abends in einen Wald kam. Als die Finsternis einbrach, sah er ein Licht, dem näherte er sich und kam zu einem Haus, darin wohnte eine alte Frau. 'Gib mir doch ein Nachtlager und ein wenig Essen und Trinken' sprach er zu ihr, 'ich verschmachte sonst.' 'Oho!' antwortete sie, 'wer gibt einem verlaufenen Soldaten etwas? doch will ich barmherzig sein und dich aufnehmen, wenn du tust, was ich verlange.' 'Was verlangst du?, fragte der Soldat. 'Dass du mir morgen meinen Garten umgräbst.' Der Soldat willigte ein und arbeitete den folgenden Tag aus allen Kräften, konnte aber vor Abend nicht fertig werden. 'Ich sehe wohl' sprach die alte Frau, 'dass du heute nicht weiter kannst: ich will dich noch eine Nacht behalten, dafür sollst du mir morgen ein Fuder Holz spalten und klein machen.' Der Soldat brauchte dazu den ganzen Tag, und abends machte ihm die alte Frau den Vorschlag, noch eine Nacht zu bleiben. 'Du sollst mir morgen nur eine geringe Arbeit tun, hinter meinem Hause ist ein alter wasserleerer Brunnen, in den ist mir mein Licht gefallen, es brennt blau und verlischt nicht, das sollst du mir wieder heraufholen.' Den andern Tag führte ihn die Alte zu dem Brunnen und ließ ihn in einem Korb hinab. Er fand das blaue Licht und machte ein Zeichen, dass sie ihn wieder hinaufziehen sollte. Sie zog ihn auch in die Höhe, als er aber dem Rand nahe war, reichte sie die Hand hinab und wollte ihm das blaue Licht abnehmen. 'Nein' sagte er und merkte ihre bösen Gedanken, 'das Licht gebe ich dir nicht eher, als bis ich mit beiden Füßen auf dem Erdboden stehe.' Da geriet die alte Fau in Wut, ließ ihn wieder hinab in den Brunnen fallen und ging fort.

Der arme Soldat fiel, ohne Schaden zu nehmen, auf den feuchten Boden, und das blaue Licht brannte fort, aber was konnte ihm das helfen? er sah wohl, dass er dem Tod nicht entgehen würde. Er saß eine Weile ganz traurig, da griff er zufällig in seine Tasche und fand seine Tabakspfeife, die noch halb gestopft war. 'Das soll mein letztes Vergnügen sein' dachte er, zog sie heraus, zündete sie an dem blauen Licht an und fing an zu rauchen. Als der Dampf in der Höhle umhergezogen war, stand auf einmal ein kleines schwarzes Männchen vor ihm und fragte 'Herr, was befiehlst du?, 'Was habe ich dir zu befehlen?, erwiderte der Soldat ganz verwundert. 'Ich muss alles tun' sagte das Männchen, 'was du verlangst.' 'Gut' sprach der Soldat, 'so hilf mir zuerst aus dem Brunnen.' Das Männchen nahm ihn bei der Hand und führte ihn durch einen unterirdischen Gang, vergaß aber nicht, das blaue Licht mitzunehmen. Es zeigte ihm unterwegs die Schätze, welche die alte Frau zusammengebracht und da versteckt hatte, und der Soldat nahm so viel Gold, als er tragen konnte. Als er oben war, sprach er zu dem Männchen 'nun geh hin, bind die alte Hexe und führe sie vor das Gericht.' Nicht lange, so kam sie auf einem wilder Kater mit furchtbarem Geschrei schnell wie der Wind vorbeigeritten, und es dauerte abermals nicht lang, so war das Männchen zurück, 'es ist alles ausgerichtet' sprach es, 'und die alte Frau hängt schon am Galgen - Herr, was befiehlst du weiter?, fragte der Kleine. 'In dem Augenblick nichts' antwortete der Soldat, 'du kannst nach Haus gehen: sei nur gleich bei der Hand, wenn ich dich rufe.' 'Es ist nichts nötig' sprach das Männchen, 'als dass du deine Pfeife an dem blauen Licht anzündest, dann stehe ich gleich vor dir.' Darauf verschwand es vor seinen Augen.

Der Soldat kehrte in die Stadt zurück, aus der er gekommen war. Er ging in den besten Gasthof und ließ sich schöne Kleider machen, dann befahl er dem Wirt, ihm ein Zimmer so prächtig als möglich einzurichten. Als es fertig war und der Soldat es bezogen hatte, rief er das schwarze Männchen und sprach 'ich habe dem König treu gedient, er aber hat mich fortgeschickt und mich hungern lassen, dafür will ich jetzt Rache nehmen.' 'Was soll ich tun?' fragte der Kleine. 'Spät abends, wenn die Königstochter im Bete liegt, so bring sie schlafend hierher, sie soll Mägdedienste bei mir tun.' Das Männchen sprach 'für mich ist das ein leichtes, für dich aber ein gefährliches Ding, wenn das herauskommt, wird es dir schlimm ergehen.' Als es zwölf geschlagen hatte, sprang die Türe auf, und das Männchen trug die Königstochter herein. 'Aha, bist du da?' rief der Soldat, 'frisch an die Arbeit! geh, hol den Besen und kehr die Stube.' Als sie fertig war, hieß er sie zu seinem Sessel kommen, streckte ihr die Füße entgegen und sprach 'zieh mir die Stiefel aus' warf sie ihr dann ins Gesicht, und sie musste sie aufheben, reinigen und glänzend machen. Sie tat aber alles, was er ihr befahl, ohne Widerstreben, stumm und mit halbgeschlossenen Augen. Bei dem ersten Hahnschrei trug sie das Männchen wieder in das königliche Schloss und in ihr Bett zurück.

Am andern Morgen, als die Königstochter aufgestanden war ging sie zu ihrem Vater und erzählte ihm, sie hätte einen wunderlichen Traum gehabt, 'ich ward durch die Straßen mit Blitzesschnelle fortgetragen und in das Zimmer eines Soldaten gebracht, dem musste ich als Magd dienen und aufwarten und alle gemeine Arbeit tun, die Stube kehren und die Stiefel putzen. Es war nur ein Traum, und doch bin ich so müde, als wenn ich wirklich alles getan hätte.' 'Der Traum könnte wahr gewesen sein' sprach der König, 'ich will dir einen Rat geben, stecke deine Tasche voll Erbsen und mache ein klein Loch in die Tasche, wirst du wieder abgeholt, so fallen sie heraus und lassen die Spur auf der Straße.' Als der König so sprach, stand das Männchen unsichtbar dabei und hörte alles mit an. Nachts, als es die schlafende Königstochter wieder durch die Straßen trug, fielen zwar einzelne Erbsen aus der Tasche, aber sie konnten keine, Spur machen, denn das listige Männchen hatte vorher in allen Straßen Erbsen verstreut. Die Königstochter aber musste wieder bis zum Hahnenschrei Mägdedienste tun.

Der König schickte am folgenden Morgen seine Leute aus, welche die Spur suchen sollten, aber es war vergeblich, denn in allen Straßen saßen die armen Kinder und lasen Erbsen auf und sagten 'es hat heut nacht Erbsen geregnet.' 'Wir müssen etwas anderes aussinnen' sprach der König, 'behalt deine Schuh an, wenn du dich zu Bett legst, und ehe du von dort zurückkehrst, verstecke einen davon; ich will ihn schon finden.' Das schwarze Männchen vernahm den Anschlag, und als der Soldat abends verlangte, er sollte die Königstochter wieder herbeitragen, riet es ihm ab und sagte, gegen diese List wüsste es kein Mittel, und wenn der Schuh bei ihm gefunden würde, so könnte es ihm schlimm ergehen. 'Tue, was ich dir sage,' erwiderte der Soldat, und die Königstochter musste auch in der dritten Nacht wie eine Magd arbeiten; sie versteckte aber, ehe sie zurückgetragen wurde, einen Schuh unter das Bett.

Am andern Morgen ließ der König in der ganzen Stadt den Schuh seiner Tochter suchen: er ward bei dem Soldaten gefunden und der Soldat selbst, der sich auf Bitten des Kleinen zum Tor hinausgemacht hatte, ward bald eingeholt und ins Gefängnis geworfen. Er hatte sein Bestes bei der Flucht vergessen, das blaue Licht und das Gold, und hatte nur noch einen Dukaten in der Tasche. Als er nun mit Ketten belastet an dem Fenster seines Gefängnisses stand, sah er einen seiner Kameraden vorbeigehen. Er klopfte an die Scheibe, und als er herbeikam, sagte er 'sei so gut und hol mir das kleine Bündelchen, das ich in dem Gasthaus habe liegen lassen, ich gebe dir dafür einen Dukaten.' Der Kamerad lief hin, und brachte ihm das Verlangte. Sobald der Soldat wieder allein war, steckte er seine Pfeife an und ließ das schwarze Männchen kommen. 'Sei ohne Furcht,' sprach es zu seinem Herrn, 'geh hin, wo sie dich hinführen, und lass alles geschehen, nimm nur das blaue Licht mit.' Am andern Tag ward Gericht über den Soldaten gehalten, und obgleich er nichts Böses getan hatte, verurteilte ihn der Richter doch zum Tode. Als er nun hinausgeführt wurde, bat er den König um eine letzte Gnade. 'Was für eine?' fragte der König. 'Dass ich auf dem Weg noch eine Pfeife rauchen darf.' 'Du kannst drei rauchen' antwortete der König, 'aber glaube nicht, dass ich dir das Leben schenke.' Da zog der Soldat seine Pfeife heraus und zündete sie an dem blauen Licht an, und wie ein paar Ringel vom Rauch aufgestiegen waren, so stand schon das Männchen da hatte einen kleinen Knüppel in der Hand und sprach 'was befiehlt mein Herr?, 'Schlag mir da die falschen Richter und ihre Häscher zu Boden, und verschone auch den König nicht, der mich so schlecht behandelt hat.' Da fuhr das Männchen wie der Blitz, zickzack`, hin und her, und wen es mit seinem Knüppel nur anrührte, der fiel schon zu Boden und getraute sich nicht mehr zu regen. Dem König ward angst, er legte sich auf das Bitten, und um nur das Leben zu behalten, gab er dem Soldaten das Reich und seine Tochter zur Frau.

"Das war das Ende?" fragte der Mann leicht verdutzt "Ziemlich unglaubwürdig wenn ihr mich fragt... die ist nie und nimmer Wahr" "Wer weiß, wer weiß" entgegnte der Nortrave richtlich amüsiert über den Geschäftsmann. "Wenn du mir dieses Märchen nicht glaubst.. wie wäre es denn mit noch einem?" "Nagut aber nur noch eines" sagte der Mann

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Zwei Diebe sahen einmal einen Mann auf der Landstraße, welcher einen Esel am Zaume hinter sich führte. Der Mann sah etwas einfältig aus, und der eine Dieb sagte deshalb zu dem andern: "Ich werde diesem Mann den Esel stehlen!" "Was, am helllichten Tage?" rief der andere erstaunt. - "Gewiss! Komm nur mit!" sagte der erste. Er ging, ohne dass der Führer des Esels es bemerkte, an das Tier heran, nahm demselben den Zaum ab und hing ihn sich selbst um den Hals. Der Eseltreiber ging ruhig weiter, weil er glaubte, der Esel folge ihm noch immer. Währenddessen ging der andere Dieb mit dem Esel ab. Nach einiger Zeit blieb der Dieb, welcher sich den Zaum umgelegt hatte, plötzlich stehen und ging nicht mehr vom Flecke, so sehr der Treiber auch ziehen mochte. Ärgerlich wandte sich dieser um und war sehr erstaunt, anstatt des Esels einen Mann im Zaume zu finden. "Wer bist du?" rief er erschrocken. - Ich bin der Esel", antwortete der Dieb. "Ich war früher ein Mensch. Weil ich sehr viel in schlechter Gesellschaft lebte, wurde meine alte, fromme Mutter ernstlich böse. Sie prügelte mich gehörig durch, und damit ich ernstlich einmal arbeiten lernte, verwandelte sie mich auf zehn Jahre in einen Esel. Als solcher habe ich dir bisher treulich gedient. Heute nun sind die zehn Jahre um, und deshalb habe ich meine menschliche Gestalt und meinen Verstand wieder bekommen."

Der Besitzer des Esels machte sich Vorwürfe, dass er so lange Zeit einen Menschen, ohne es zu wissen, als Esel hatte arbeiten lassen. "Es tut mir aufrichtig leid", sagte er, "dass es dir so schlecht gegangen ist; aber ich kann es doch nicht mehr ändern. Hier, nimm diesen Beutel mit Dukaten als Belohnung für deine Dienste und fang ein ordentliches Leben an." Damit entließ er den Dieb.

Dieser ging den Weg zurück und fand bald seinen Genossen mit dem gestohlenen Esel wieder. Sie freuten sich über den Spaß und verkauften den Esel in der Stadt.

Der frühere Besitzer des Esels wollte sich nun einige Tage darauf einen neuen kaufen. Er kam auf den Markt und betrachtete sich mehrere, welche dort feilgeboten wurden. Da bemerkte er auf dem Rücken des einen Esels ein bekanntes, eingebranntes Zeichen. Er betrachtete ihn genauer, und siehe da! es war richtig sein alter Esel! "O du Bösewicht!" rief er aus. "Kaum warst du ein paar Tage wieder Mensch, hast du schon wieder gebummelt, und deine Mutter hat dich gewiss deswegen wieder verwandelt! Dich kaufe ein andrer!" Er ließ ihn stehen und ging weiter.

"Ähm ihr seid doch nicht auch einer dieser Diebe von der Geschichte, ich sehe nur sie, aber keinen zweiten" sagte der Mann aufgeregt mit etwas Angst im Tonfall. Der Nortrave fängt an lauthals zu lachen und schüttelt nur den Kopf. Als sie schon bei der Zwergensiedlung ankamen. "Ak nejfern und viel Glück" sagte der Alte und ging die Straße weiter. Der Geschäftsmann bedankte sich und winkte ihm fort.


-mfg sear

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 Betreff des Beitrags: Ein kleines Märchen
BeitragVerfasst: 19.05.05, 12:22 
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Es wurde schon Abend und der Alte Nortrave hat schon 4 Geschichten an diesem Tage erzählt, es wird wohl auch nicht seine Letzte sein. Nachdem Felia sich langsam verabschiedet, suchte der Nortrave eine Herberge auf um zu Übernachten. Derweilen wurde es zu einer Sternenklaren Nacht. Als er in den Gasthof eintritt, räumten die Angstellten schon die Stühle auf und putzten den Tavernen boden. Hinter dem Thresen stand ein Galadonier mit gezwirbelten Barte und putzte die Krüge im stehen mit einen Lappen aus. Als der Nortrave dann zum Thresen hingeht, bemerkte ihn erst überhaubt niemand. Der Wirt brummte als er den fremden Nortraven erblickt und mit einer Arroganten mine mustert er den Alten. Dieser sprach dann auf: "Ich würde gerne Übernachten in euren wunderschönen und warmen Herberge". "Von mir aus... ein Zimmer ist noch Frei, am ende des Flurs, das kleine Zimmer mit einem Bett und einer kleinen Kommode. Das macht dann 120 Dukaten" sagte der Mann mit Gezwirbelten Bart unfreundlich. "Soo Teuer? das kann ich mir garnicht Leisten"." Dein Pech"."Hmm... ich mache ihnen einen Vorschlag, ich Erzähl euch eine Geschichte und wenn sie euch Gefällt, dann darf ich Übernachten." sagte darauf der Nortrave mit einem freundlichen Gesichtsausdruck, das sich seine Augen verengen. Der Wirt nickte darauf nur wage aber willigte schließlich ein. Der Nortrave setzte sich noch auf einen freigelegten Hocker und machte es sich Bequem, während im Hintergrund immer noch Aufräumarbeiten herschten.

Es war einmal eine jungen Bande..

"Hey du, wo kommst du denn plötzlich her" rief Bjoern ausser sich vor Schreck. Vor ihm stand ein kleines Mädchen, das er hier noch nie gesehen hatte.
Die Kleine sah ihn mit grossen Augen an " Rywa heiße ich und ich komme aus dem grossen alten Langhaus da drüben".Bjoern folgte mit seinen Augen dem ausgestreckten Finger von Rywa.
"Du willst mich wohl auf den Arm nehmen, in dem Langwaus wohnt doch niemand, ausser ein paar Gespenstern."
"Nein wir wohnen dort seit gestern. Meine Eltern haben das alte Haus von meiner Urgrossmutter geerbt. Ausserdem haben wir noch einen Hund, eine Katze und eine Amsel."
"Du spinnst, so eine Ansammlung von Viechern hat doch niemand, weisst du denn nicht, dass ein Hund die Katze fressen will, und die Katze die Amsel, das weiß doch jedes Kind."
"Du musst dich irren, wie heißt du eigentlich. Hat dir denn niemand Manieren beigebracht, weißt du denn nicht, daß man sich vorstellt wenn man einen neuen Nortraven kennenlernt."
Bjoern bekam einen feuerroten Kopf. Diese Rywa war ganz schön frech, so etwas hatte noch niemand gewagt. Er war schliesslich der Sohn des Häuptling vom Dorf.
Aufgebracht mischte sich nun Sigmund ein "sag Sohn des Häuptling lässt du es dir gefallen, wenn ein Weib, dich so maßregelt, und noch dazu eine Fremde!"
Das konnte Bjoern nicht auf sich beruhen lassen, denn auch Arnulf und Worran sahen ihn fragend an. Aber was sollte er denn tun. Er hatte natürlich Manieren. Allerdings musste die Kleine bestraft werden. Also begann er mit hochwichtiger Miene.
"Also Rywa, ich bin Anführer dieser reinen Jungen Bande, eigentlich heisse ich Bjoern, das hier sind meine Krieger, Schwarzer Bär oder auch Sigmund , das ist der Wolf", damit zeigte er auf Worran. "Und das hier ist Arne , einfach nur Arnwulf, er ist noch kein grosser Krieger.Wir sind zusammen große Abenteurer!
Und dir sage ich, Weiber haben bei uns nichts zu sagen, also bevor du mir das nächste mal dumm kommst nimm deinen Kopf und dann lass deinen Mund lieber zu, bis ich dich frage."
Hinterher ließ er noch ein besonders grimmiges," ich habe gesprochen", folgen, und die anderen nickten zustimmend.
Rywa überlegte kurz und meinte dann mit tränenerstickter Stimme: "Also du musst doch nicht gleich böse werden, ich wollte dich doch nicht beleidigen, nur kannst du dir denn nicht vorstellen wie es ist wenn man in ein neues Dorf kommt und noch niemanden kennt. Ich wollte doch nur jemand kennenlernen zum Spielen".
Worran brauste auf "wir spielen aber nicht mit Mädchen, das musst du eben einfach einsehen, lauf einfach die straße runter, da sind Minda und Sandri, die spielen bestimmt mit dir."
"Ich will aber nun mal nicht mit Mädchen spielen, ich finde es spannender mit euch rumzutollen. Spielt ihr denn eigentlich auch Tauziehen?."
"Was für eine Frage, natürlich spielen wir auch Tauziehen, oder hast du schon einmal Jungs gesehen, die kein Seil, wie die großen bei Festen, ziehen?."
"Dann ist es ja gut, dann bleibe ich, sagte Rywa freudenstrahlend."
Die Jungs standen drum herum und waren total verblüfft. Bjoern musste sich etwas einfallen lassen, wenn das so weiter ging würde er noch von seiner Bande ausgelacht, denn wer um alles in der Welt spielte schon Tauziehen mit einem Mädchen.
"Na also gut, wenn du mit uns spielen willst, mußt du uns schon zeigen ob du es auch kannst. Ausserdem mußt du eine Mutprobe bestehen."
"Was soll ich tun", fragte Rywa forsch.
"Das werden wir dir mitteilen, wenn wir beraten haben, ich habe gesprochen.
Jetz geh nach Hause, denn kleine Mädchen müssen früh ins Bett."
"Denkst du", sagte die Kleine, ich muss erst viel später ins Bett als du, denn ich bin ja schon sehr a.....gross für mein Alter." Beinahe hatte sie sich verplappert, das war ja noch einmal gutgegangen. Sie lief schnell nach Hause.
Auch für Bjoern und seine Freunde war es Zeit nach Hause zu gehen.
Am nächsten frühen Morgen trafen sich alle zufällig übern Weg und Bjoern verkündete seine Nachricht zu Rywa mit Stolz im Gesicht."Ich habe mich entschieden das du gegen Worran und meinen ehrenwürdigen Bären Sigmund antreten wirst"
"Bei einem Tauziehen? Ui Ui da bin ich dabei" sagte Rywa aufgeregt und freundlich. "Nein! Wir haben uns was viel viel schwereres ausgedacht. Wer zuerst die alte Kornkammer bis obenhin voll bekommt, der Gewinnt. Sollte Worran oder Sigmund gewinnen, wirst du nicht mit uns Spielen. Die Wette geht bis heute Abend, wenn Eydis noch Dämmert. Ich werde da warten und kontrollieren."
Alle nickten zustimmend und rannten so schnell sie können in alle Windesrichtungen, um sich gleich für die Wette zu Rüsten. Nur das kleine Mädchen spaziert vergnügt nach Hause und legte sich in bettchen.

Sigmund und Worran gingen davon und kam an einem Feld vorbei, wo die Arbeiter dabei waren, das Getreide zu ernten und in einer Mühle zu zermalen. Die ausgequetschten Getreidehalme lagen nutzlos umher. Da dachte Worran sich: "Das ist eine gute Gelegenheit, mit diesem nutzlosen Zeug die Kornkammer zu füllen." Mit dem Aufseher der Arbeiter wurde er einig, und sie schafften bis zum späten Nachmittag das ausgedroschene Getreide in die Kornkammer. Als sie gefüllt war, gingen sie zu Bjoern und sagte: "Wir haben Deine Aufgabe erfüllt. Auf das Mädchen brauchst du nicht mehr zu warten. Mach uns zum Gewinner." Bjoern antwortete: "Es ist noch nicht Abend. Ich werde warten."
Das Mädchen stand dann am späten Nachmittag auf und rieb sich verschlafen ihre Kulleraugen. Danach war sie ganz aufgeregt, weil sie doch die Wette eingegangen ist. Sie wusste nicht wie sie es schaffen sollte in der kurzen zeit die Kammer zu füllen. Ihr war schon die Tränen Nahe, als sie dann in den Himmel schaute und Fela sah. Danach rannte sie so schnell sie konnte in die Küche und durchwühlte alle Truhen und Kisten.
Es wurde später und später und Bjoern wartete Ungeduldig auf der Stufe zur Kornkammer. Bald darauf kam das junge Mädchen. Es bat darum, das ausgedroschene Getreide wieder aus der Kammer zu entfernen. So geschah es. Dann stellte sie mitten in die Halle eine Kerze und zündete sie an. Ihr Schein füllte die Kammer bis in die letzte Ecke hinein.

Bjoern's Bande schaute nur verblüfft, während sie quietsch lebendig kicherte und Bjoern die Nase anstupft und kurz in die Seite Picks, ehe sie weg rennt. "Fang mich fang mich... hihi". Bjoern schmunzelte und sah sie nun anerkennend an. "Nagut du hast es nicht anders gewollt" mit einem lustigen und vergnügten Kinderton. Und so spielte die ganze Bande mit ihr.

Die Aufräumarbeiten in der Taverne haben längst aufgehört nur noch die beiden sind ganz alleine im Raum."Eine sehr schöne Geschichte, werter Nortrave... sehr schön"sagte der Galadonier und so entgegnete ihm der Alte "Aye.. sie ist sehr schön schade das ich jetzt sehr müde bin sonst würde ich euch eine zweite erzählen. Ak nejfern und bis Morgen. Ich werde mich nun hinlegen." Der Wirt gab ihm den Schlüssel und er sah sehr zufrieden aus. Danach war nur noch der Wirt ganz allein, und das Kaminlicht schimmerte über ihn. Er Gähnte auf und sah in den leeren Tavernenraum, räumte den letzten Hocker auf, worauf der Nortrave saß und wollte sich zu Bett legen. Zuvor stand aber des Wirtes kleine Tochter auf und rieb sich die Augen und sagte ganz verschlafen "papa.. ich kann nicht schlafen, erzähl mir eine Geschichte""Also es war einmal eine jungen bande...." So fing er an und nahm sie in den arm und ging in das Schlafzimmer, wo er die Geschichte weitererzählt.

-mfg sear

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 Betreff des Beitrags: Ein kleines Märchen
BeitragVerfasst: 12.06.05, 01:14 
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Von dem Prinz der alles hat un seine Diener hörn ihm zu

Tief in der Savanna auf einem Dromedara ritt ein nortravischer Abenteurer durch den Dattelhain.
Da sah der Mumienkeiler ein Mädchen namens Laila Magische Erregung fährt im ins Gebein.
Er rief: "Sag mir, wer bist du, die mich trunken macht? Komm und heile meine Wunden!"
Sie sprach: "Ich bin Laila, die Königin der Nacht!" Simsalabim! war sie verschwunden!

Wie eine Fata Morgana,
So nah und doch so weit,
wie eine Fata Morgana.
Abarakadabara!
Und sie war nicht mehr da!

Er folgt den Gesängen dort, wo die Datteln hängen, dem Trugbild namens Laila und sah nicht die Gefahr. Ein alter Beduine saß auf einer Düne, biß in die Zechine und sprach: "El-Galamhidili! Oh Effendi, man nennt mich Rahnhas. Befreie dich von ihrem Zauber, sonst bist Du des Todes!" rief der Muezzin, und weg war der alte Dattelklauber.
Es kroch der Effendi mehr tot schon als lebendi unter heißer Sonne durch den Wüstensand. "Beim Barte des Nortraven, jetzt muß ich abraten!" sprach er und erhob noch einmal seine Hand, und er sah am Horizont die Fata Morgana, drauf starb er im Lande der Endophaler. Die Geier über ihm, die krächzten: "El-Galamdaler! Endlich wieder ein Kadaver!"

Wie eine Fata Morgana,
So nah und doch so weit,
wie eine Fata Morgana.
Abarakadabara!
Und sie war nicht mehr da!

-mfg sear (vorsicht just for fun)

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BeitragVerfasst: 20.10.05, 00:52 
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Ach, was war das Erwachen ein Vergnügen für den Nortraven. Seit langem konnte er sich nicht mehr so gediegen zur Ruhe setzen wie in dieser einen Nacht. Doch was er heute noch Erleben wird, glaubt kein sterblich Wandelnder. Falkensee hat sich im laufe der Zeit, drastisch im guten Sinne verwandelt. Alles scheint im neuen Glanz zu strahlen. Die Straßen überraschend sauber, machen sich die Einwohner bereit die Fensterläden zu entstauben und gegebenenfalls auch neu zu bestreichen. Jeder grüßt jeden, wie er es nur aus Dörfern kennt. Alles erscheint dem alten Nortraven anders. Doch soll man aufhören wenn es am schönsten ist. So entschloss er sich zurück in die Hafenstadt zu gehen, um weiter seine Lehren bzw. Märchen anderen zu erzählen. Zumal dieses sehr anstrengend sein kann, andere Menschen zu belustigen, denn Humor ist ein schmaler Pfad zwischen Amüsieren und Lächerlichkeit. Am Nordtor aus der Stadt getreten, breitete sich garnicht weit am Wegesrand eine Krypta auf. Sofort schossen ihm unzählige Gedanken, von Kritik, Lob bis hin zu herablassigkeit der Toten in den Sinn. Den Personenkult am Leben zu erhalten, während der Geist längst in Morsans hallen ruht. Die sterblichen Überreste, für ein jedermann sichtbar zu machen, um vielleicht doch mal zu überprüfen wie groß das männliche Glied eines Ritters war. Was haben sie sich dabei gedacht, war sein letzter Gedanke. Doch als er in dieser Gedankenpause ruhig verharrte, spricht ihn ein etwas älterer Mann an.

Er schien viel Erfahrung zu haben und sein Gesicht ist ein stummer Zeuge davon. Er könnte sich als Hexenkundigen ausgeben, so sein äußeres auftreten. Dieser, wie der Zufall will, fragte ihn nach näheren Sinn dieser Krypta. Bey Thjarek, das hat den alten nortraven noch gefehlt, soll er nun alle Gedanken aufzählen, die ihm zu dieser Krypta einfallen? Lebensphilosphie, leere Phrasen, das ständige im Kreise drehen und placebo Gespräche. Nein um Thjareks willen bitte nicht. Er hat diese Leid, ein jeder der was von sich hält, besonders Hexenkundige verfallen in diese Trance immer. Das dämliche belehrene Geschwafel , wovon sie ausgehen das es doch eh kein sterblicher verstehen kann/will und trotzdem drängen sie es einem auf. Doch das Gemüt des alten Nortraven willigte mit gequältem gesichtverzerren ein und lässt sich die Fragen stellen, die doch so wichtig erscheinen für den "Hexenkundigen". So beschloss sich der Nortrave als der Wächter oder der Wärter der Krypter auszugeben, der die Leichen präperiert im Namen des zustelligen Lehensversall Sir Fedral Lavid, dessen Namen er nur von einem Herold kennt. Authentisch brachte er es dem "Hexer" sein Lügenmärchen rüber. Die Geschichte geschluckt, wollte er einen Rundgang durch diesen "Friedhof" unter der Erdoberfläche. Auch wenn der alte Nortrave die Krypta selber zum erstenmal betrat, so versuchte er zielstrebig durch die dunklen und hallenden Gänge zu gehen, um den willen des "Hexers" zu befriedigen. Und so stark er sich bemühte die Fragen von ihm beim besten willen nachzugehen, scheint dieser ihn zu belehren mit seinen so doch so großartigen Thesen. Darauf beschließt der alte Nortrave, um dem zu umgehen, eine These von ihm anzuhören. Der "Hexenkundige" willigte ein und setzte sich an den Rand von einer staubigen steinernen Bank und schwieg endlich.



Zur Zeit als es noch schöner auf Tare war wie heutzutage, geschah es, daß ein Wachtmeister des Soldatenlebens müde wurde und desertirte. Im ersten Wirtshaus über der Grenze zum Nordland machte er Halt, denn er war scharf geritten und müde, das war sein Pferd auch. Er saß nicht lange im Zimmer, da trabte etwas über die Landstraße daher und hielt vor dem Wirtshaus: als er herausschaute, waren es zwei Lehensbannerreiter. Nun war guter Rat teuer, denn er glaubte, die kämen ihn einzufangen; er sagte rasch dem Wirt, daß er Deserteur sei und der gute Wirt versteckte ihn in die Nebenkammer. Die zwei Banneristen traten herein und frugen: "Ist nicht ein Wachtmeister hier eingekehrt?" "Nicht, daß ich wüßte" erwiederte der Wirt. "Hier hilft kein Leugnen", sprachen die Banneristen, "wir haben sein Pferd im Stalle gesehn und er muß hier sein, aber er mag nur hervorkommen, denn wir sind auch desertirt." Als der Wachtmeister das hörte, sprang er aus der Kammer heraus und rief: "Dann seid willkommen, ihr Brüder" und sie waren alle drei lustig und guter Dinge. Endlich sprach der Wachtmeister: "Es ist nicht gut, daß wir drei zusammen weiter reiten, geht ihr voraus, ich komme nach." Das geschah, die Banneristen machten sich auf den Weg und eine Viertelstunde nachher folgte der Wachtmeister.

Er war schon eine Stunde weit geritten da traf er auf zwei Holzhacker und frug sie, ob nicht zwei Banneristen vorbeigeritten wären? "Aye, wohl vor einem Zyklus" war die Antwort. Der Wachtmeister ritt noch schärfer zu und als er wiederum eine gute Strecke weiter war, fand er ein paar Leute am Wege, welche Steine klopften. "Sind nicht zwei Banneristen hier vorbeigeritten?" frug er. "Aye, möglich, wohl vor etwa zwei Zyklen" sprachen die Leute. Da ritt er noch besser zu und sah bald einen Dreiweg vor sich. Was nun machen? "Ich will mein Pferd gehen lassen" dachte er, "vielleicht weiß das besser den rechten Weg wie ich." Das Pferd lenkte eben rechts in den Wald ein und ging immer und immer zu und es wurde immer dunkler und dunkler, so daß man keine Hand vor den Augen sah. Plötzlich stutzte das Pferd und wollte nicht weiter. Der Wachtmeister stieg ab und untersuchte den Boden, da fand er, daß er am Rande eines tiefen Grabens stand. Er ging zurück, band den Gaul an den nächsten Baum und legte sich nieder, um den Tag abzuwarten und dann zu sehn, was das sei. Nach einiger Zeit ging der Mond hinter den schweren schwarzen Wolken hervor und siehe, da lag ein großes schwarzes Schloß vor ihm und an einem Fenster brannte ein helles Licht. Er setzte sich wieder zu Roß und ritt um das Schloß herum. Als er an die Brücke kam, wurde dieselbe niedergelassen und er trabte in den Schloßhof hinein. Alsobald traten viele schwarze Diener auf ihn zu, nahmen sein Roß und führten es in den Stall, ihn aber führten sie in das Schloß und in einen Saal, der war ganz schwarz ausgeschlagen und eine leere Stille durchzog ihn. Da war eine prächtige Tafel gedeckt und Speisen aller Art standen darauf, nur waren die Schüsseln und Teller, Gabeln und Messer alle schwarz. Das kümmerte den Wachtmeister nicht, denn er war müd und hatte argen Hunger und so ließ er es sich ganz vortrefflich schmecken.

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Gegen elf Uhr ging die Türe auf und herein trat eine schöne Jungfrau in königlichen Kleidern; sie war aber ganz schwarz und hatte zwei Kammerjungfern zu ihrer Seite, eine zur Rechten die andere zur Linken. Sie grüßte ihn freundlich und sprach: "Auf dich habe ich schon viele hundert Morsan gewartet, denn du sollst mein Erlöser sein. Willst du drei Nächte hier schlafen und schweigen und dich nicht fürchten, was auch um dich vorgehen mag, dann hast du das Schwerste vollbracht und wir werden glücklich sein auf ewige Zeit." "Ja sicher doch, das will ich schon" sprach der Wachtmeister. "Wer so lange gedient und so viele Leichen auf dem Schlachtfeld gerochen hat, wie ich, der hat verlernt was Fürchten heißt." "Rühme dich nicht zu früh" sprach die Prinzessin, lächelte ihm holdselig zu und ging mit ihren Kammerjungfern fort. Der Wachtmeister war aber im siebten Himmel, denn die Prinzessin war gar zu schön und sein Herz in heller Liebe zu ihr entbrannt. Er warf sich ganz glückselig auf das schwarze Bett, welches nebenan in einer prächtigen schwarzen Schlafkammer stand; ans Schlafen aber dachte er nicht.

Als es zwölf Uhr schlug tat es einen Schlag, als sollte die Welt untergehn. Zugleich flog die Türe auf und drei schwarze Männer traten herein und setzten sich an den Tisch. Einer von ihnen zog Karten aus dem Sack, mischte sie und sprach: "Drei sind wir, aber zum Spiel gehören vier." "Der vierte ist der Wachtmeister, der dort in der Kammer auf dem Bette liegt" sprach der Andre. "Ich will ihn holen, er muß mit spielen" sagte der Dritte, ging zu dem Bette und lud den Wachtmeister zum Spiele ein. Der stand auf, setzte sich zu ihnen und spielte mit, schlug kräftig mit der Faust auf den Tisch, wenn er auftrumpfte, gewann und verlor, aber er sprach kein Wort. Die Andern gaben sich zwar alle Mühe, ihn zum Sprechen zu bringen, sie frugen ihn allerhand, schimpften ihn, taten als ob sie ihn schlagen wollten, er aber hielt sich ganz ruhig und schwieg, als könnte dieser garnicht anders, egal wie er sich bemüht und sich selbst über sein Verhalten wundert. Wie ein magischer Bann erscheint es ihm. Da schlug es ein Uhr, die drei Männer rafften in aller Eil ihre Karten zusammen und fort waren sie. Der Wachtmeister legte sich aber zu Bett und schlief bis zum hellen Tage, als würde es ihn garnicht stören, dass drei schwarzberobten sein Gästezimmer anektierten. Wie ein Traum erschien es ihm, doch hörte dieser nicht auf, die Diener brachten ihm, sobald er aufstand, sein Frühstück; sie hatten jetzt alle Gesichter weiß und rot, wie andere Menschen, die Schüsseln und Tassen weiße Ränder und die Messer und Löffel weiße Stiele; auch die Decke seines Zimmers war weiß geworden und die Laken und Kissen auf seinem Bette. Da öffnete sich die Tür und die Prinzessin trat ein, grüßte ihn noch viel freundlicher als das Erstemal und er bemerkte, daß auch sie einen weißen Schleier trug, der wollte ihr bis auf die Brust herab. "Nun halte nur noch zwei Nächte aus, mein Erlöser", sprach sie, "und Alles ist gut. Laß dich nichts anfechten, was auch um dich herum vorgehen mag, es geschieht dir nichts zu Leide." Alsdann reichte sie ihm holdselig lächelnd ihre Hand und verschwand wieder mit ihren beiden Kammerjungfern.

Dem Wachtmeister hüpfte das Herz im Leibe wie ein Eichhörnchen und er vergaß Himmel und Erde über der wunderschönen Prinzessin. "Wo mag die nur ihren Aufenthalt haben?" dachte er und da ihm ohnedies nichts als das Sprechen bei der Nacht verboten war, so ging er einmal im Schlosse herum, von einem Zimmer ins andre. Das ganze Schloß schien aber leer, keine Diener, keine Prinzessin. Ach nein, was das eine Pracht und Herrlichkeit war! Gold und Silber und Sammt und Seide überall wohin man blickte, so daß man sich gar nicht satt genug daran sehen konnte. Wenn der Wachtmeister mit dem letzten Zimmer fertig war, fing er wieder mit dem ersten an und tat nichts anderes als sehen und sehen. Mittags stand sein köstliches Mahl auf dem Tisch und Abends wiederum Aber immerzu schien er alleine zu sein. Gegen zwölf Uhr tat es wiederum einen Schlag, daß die Schindeln auf dem Dach rasselten und die Fenster und Türen fast aus den Angeln flogen. Der Wachtmeister, welcher sich schon zu Bette gelegt hatte, richtete sich auf und schaute auf die Türe hin. Da kam einer der Männer vom vorigen Abend und brachte eine lange blutrote Tischplatte, die beiden andern hatten Messer, Hackmesser und Schlachtbeile und waren wie auch der erste über und über mit Blut bespritzt. Sie legten die Platte über ein paar Tische und fingen an ihre Messer zu wetzen und die Hackmesser und Beile zu schleifen. Dazwischen unterredeten sie sich, wie sie den Wachtmeister schlachten wollten. Der eine sollte ihn mit dem Beil vor die Stirn schlagen, wie einen Ochsen, der andre ihn mit dem Schlachtmesser zerschneiden und der dritte das Fleisch zerhacken. Da wurde es dem Wachtmeister zwar ein wenig schwül, aber er biß sich die Zunge und hielt aus, er gab auch keinen Laut von sich, als sie kamen ihn zu packen. Ehe sie aber noch an seinem Bette waren, schlug es eins und da liefen sie was gibst du, was hast du, packten ihre Siebensachen zusammen und waren weg, ehe man eine Hand umdreht. Der Wachtmeister atmete frisch auf und schlief auf den ausgestandenen Schrecken wie ein Prinz. Als er wieder aufwachte, da war es gar freundlich und hell um ihn her, das ganze Zimmer war weiß geworden und nur das Schloß an der Tür noch schwarz. Als die Diener ihm das Frühstück brachten, trugen sie weiße Kleider und hatten nur noch schwarze Krägen und Handschuhe. Ebenso die Prinzessin und ihre Kammerjungfern. Wie war die jetzt so schön und wie war sie erst jetzt so freundlich! Sie sprang ordentlich ins Zimmer herein vor lauter Freude und drückte dem Wachtmeister die Hand und sprach: "Jetzt halte nur noch eine Nacht aus, mein Erlöser, und fürchte dich nicht; dir kann nichts geschehen; dann ist das Schwerste überstanden und wir sind glücklich auf ewig." Der Wachtmeister war ganz außer sich vor Glück und schwur ihr hoch und teuer, er wolle sie erlösen und sollte er auch in Stücke zerhackt werden.

Nachdem die Prinzessin fort war, ging der Wachtmeister wiederum durch die Zimmer des Schlosses und betrachtete sie eins nach dem andern. Er wußte die Zeit nicht besser tot zu schlagen, als daß er sie alle abmalte, denn sein Vater war ein Kunstmaler gewesen und hatte ihn in der Malerei gehörig unterrichtet, so daß er Alles malen konnte, was er nur sah. Als es kaum zwölf Uhr in der Nacht geschlagen hatte, da krachte es wieder, daß ihm fast Hören und Sehen verging. Zugleich sprang die Tür auf und einer von den Männern kam herein und trug einen ungeheuren Kessel auf den Schultern, der andre rollte ein Faß Öl herein und der dritte trug eine schwere Last Holz. Sie hingen den Kessel in der Mitte des Zimmers auf, gossen das Öl hinein und machten Feuer darunter an. Während dessen sprachen sie zu einander, heute würden sie Ernst machen und den Wachtmeister lebendig in dem Öl sieden; bis jetzt hätten sie ihn nur schrecken wollen, und sie schürten das Feuer immer ärger, so daß es ihm in seinem Bette heiß wurde und er meinte, das ganze Schloß müsse in Flammen aufgehen. Er dachte aber bei sich: Bangemachen gilt nicht und lag ruhig da und schwieg, wie der Fuchs, wenn er den Geist aufgegeben hat. Als das Öl nun recht kochte und große Blasen warf, da streiften die drei Kerle die Hemdsärmel in die Höhe, rieben die Hände und riefen: "Jetzt muß er hinein!" Also liefen sie auf ihn zu, aber da schlug es ein Uhr und es tat einen Donnerschlag, daß die Fenster und Türen aus den Angeln fuhren. Die drei Kerle, das Feuer und der Ölkessel verschwanden in einem Augenblick, dagegen entzündeten sich tausend Lichter wie von selbst in dem Saal, und war da eine Pracht, daß es nicht zu sagen ist. Draußen erscholl eine fröhliche Musik, die Tür flog auf und eine ganze Reihe von hohen Herren und Damen kam herein, zuletzt die Prinzessin und alle waren schneeschloßenweiß und in Gold und Silber gekleidet. Sie aber flog auf den Wachtmeister zu, küßte ihn und schloß ihn in ihre Arme und rief: "Sei willkommen, mein herzliebster Erlöser und Gemahl!" Und als sie das gesagt hatte, steckte sie ihm ihren goldnen Ring an den Finger und hing ihm ihre goldne Kette um den Hals; da neigten sich die hohen Herren und Damen dreimal vor ihm und Alles war Jubel und Freude.

Ein stechender Schmerz in seiner Bauchgegend vom Wachmeister und der Saal versinkt in ein endloses Schwarz. Nach und nach verschwindet alles, jeder einzelne Diener, außer die Prinzessin. "Nun sind wir eins" sprach sie und er steht regungslos auf seiner Stelle. Als eine dumpfe Stimme hallend dröhnt.

"Menschenfleisch riech ich,
Menschenfleisch genieß ich!"
Plötzlich reißt der Wachmeister im Schreien die Augen auf und er findet sich auf der blutigen Tafel wieder, während alles um ihn versammelt ist und einer seine eingeweide aus der Bauchdecke entwendet und die Prinzessin im schwarzen gewandt sich an dem Manne nährt.

Fortsetzung...

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Ich habe es gesehen....

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Der alte Mann saß gebeugt in seinem Stuhl.

Es war ruhig geworden um ihn herum. Seine Freunde, die sich auch gern als seine Schüler bezeichneten, obwohl er sie schon lange nichts mehr lehrte, waren gegangen.
Nur das leise Säuseln des lauen Herbstwindes und die Geräusche der Natur drangen an sein Ohr. Das Konzert zirpender Grillen erfüllte die Luft.

Er registrierte es nur unbewusst, seine Augen schienen starr in die Weite der Landschaft zu blicken, aber sie nahmen nichts wahr.
Für sie herrschte völlige Dunkelheit, seit Jahren hatte kein Lichtstrahl mehr den Weg durch seine erblindeten Augen gefunden.
Diese Augen, die so viel gesehen hatten in seinem langen Leben, Dinge, die zuvor kein anderes Auge erblickte.
Seine Erinnerung ließ ihn aufseufzen.

Diese Dinge, sie hatten sich in seinen Kopf eingebrannt, er konnte sie jetzt noch vor sich sehen, als wäre es gestern gewesen.

Die Krater auf dem Vitamalin, die seltsamen Flecken auf der gleißenden Fela, der Astreyon, die Ringe des Dorayon. Was waren das für Erlebnisse gewesen, wie hatten sie ihn damals aufgewühlt. Welten in welten, welch ein Gefühl der Begeisterung hatten ihre Entdeckung bei ihm entfacht. Utopie.

Ihm lief jetzt noch ein kalter Schauer über den Rücken, wenn er daran dachte.

Als er vor nun schon über 30 Jahren sein erstes Fernrohr baute, hatte er sich all diese Dinge kaum ausmalen können. Als die nordländischen Seeleute eines Tages mit diesen geschliffenen Gläsern auftauchten, ahnte er noch nicht, wie sehr sie sein Leben verändern sollten.

Nun gut, sollten sich doch andere darum streiten, wer denn nun der eigentliche Erfinder des Fernrohres war. Er jedenfalls, und das erfüllte ihn immer noch mit Stolz, er hatte eins gebaut. Und es hatte ihm Welten erschlossen, die es so nicht geben durfte, meinte die Kirche.

Und nun, die Zeit war noch jung, hatte er all das mit eigenen Augen sehen können. Er konnte es beweisen!

Seine Euphorie war Grund genug für ihn, sich mit der Kirche anzulegen, meinte er damals. Und was hatte es ihm eingebracht. Die Verbannung, wie er seinen Hausarrest selbst nannte.

Der alte Mann lehnte sich im Stuhl zurück. Der langsam kühler werdende Herbstwind umspielte seinen grauen langen Bart. Ihn fröstelt. Warum ging ihm all das gerade jetzt wieder durch den Kopf?


"Die Zeit ist noch nicht reif".


Und dabei war es ihm noch relativ gut ergangen. "Es stimmt, die Zeit ist noch nicht reif" murmelte er leise vor sich hin. Zu gern verdrängte er die Tatsache, dass er aus Angst vor der Folter durch die Inquisition seinen Lehren abgeschworen hatte und nicht aus Gründen der Vernunft. Seine guten Beziehungen zu einigen Ordenswächter taten ein übriges. Dass andere für ihre Überzeugung auf dem Scheiterhaufen verkohlten, hatte er nie verstehen können. Oder wollen?
"Eines Tages wird auch die Kirche nicht mehr daran vorbeikommen" versuchte er sich selbst zu überzeugen.


"Die Zeit ist noch nicht reif".


"Ja, wohl wahr" murmelte er leise bestätigend vor sich hin, plötzlich stutzend. Wer hatte das gesagt? Hatte er leise vor sich hin gesprochen oder woher kannte der Besitzer der fremden Stimme seine Gedanken.


"Die Zeit ist noch nicht reif".


Wieder diese Worte. Normalerweise spürte er die Anwesenheit anderer Menschen.
Aber jetzt spürte er nichts, hört keine Geräusche raschelnder Kleidung, roch nicht den Geruch fremden Schweißes.

Aber die Stimme war da, schien mitten aus seinem Kopf zu kommen.

Er lauschte in sich hinein, wartete auf weitere Worte der fremden Stimme, aber sie schwieg jetzt.

Noch einmal schweiften seine Gedanken zurück, zurück in die glückliche Zeit der Entdeckungen. Die Zeit in der er noch entdecken konnte, die Zeit als seine Augen ihm noch den Gefallen Taten und ihm das Entdecken ermöglichten.

Eigentlich glaubte er, sich mit seiner Blindheit abgefunden zu haben. Aber jetzt nach 77 Lebensjahren, nach fast 5 Jahren vollständigen Dunkels, befiel ihn die Sehnsucht nach Licht.
Mehr noch, die Sehnsucht nach dem Okular seines alten Fernrohres. "Einmal noch das Licht der Sterne sehen....." Ein tiefer Seufzer entfuhr seinen zerfurchten Lippen.


"Ich werde dir etwas besseres zeigen"


Er zuckte zusammen. Da war sie wieder. Die Stimme in seinem Kopf. "ja, ja, verspotte du nur einen alten blinden Greis". Er wunderte sich selbst, dass er nun wie selbstverständlich der fremden Stimme antwortete. Er hatte stets andere Leute belächelt, die mit sich selbst sprachen, hatte immer gemeint, er würde es niemals tun.

Ganz kurz und unvermutet spürte er ein kurzes Rucken, als wäre jemand an seinen Stuhl gestoßen. Ein leise zischendes Geräusch erfüllte den Raum um ihn herum für ein paar Sekunden. Dann erstarb es und nahm all die anderen Geräusche mit sich, die Geräusche, die einem nur bewusst werden, wenn man sie plötzlich nicht mehr hört.

Und dann geschah etwas, was ihm den Schweiß auf die Stirn trieb, etwas, womit er in seinem dem Ende entgegen gehenden Leben nicht mehr gerechnet hatte.

Er sah einen Lichtschimmer.

Das diffuse Licht wich langsam und Konturen begannen sich abzuzeichnen. Vor seinen Augen entstanden Bäume, der große rote Ball der untergehenden Fela erfüllte den Horizont. "Was geschieht mit mir", die Verwunderung wich einer wachsenden Ungewissheit und schließlich einem plötzlichen Erschrecken. Sein Blick war nach unten geglitten und sah den Stuhl, auf dem er immer noch saß, einen guten Meter über dem Boden schweben.

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"Keine Angst, du bist noch nicht gestorben".


Die fremde Stimme klang beruhigend, wieder wunderte er sich, woher sie wohl den ihn gerade durchzuckenden Gedanken kannte.


"Ich werde dir etwas zeigen, was du bisher noch nicht gesehen hast".


Die Stimme klang ruhig, sie gab ihm eine Ruhe und Sicherheit über die er sich selbst wunderte. Der beruhigende Klang der Stimme flößte ihm grenzenloses Vertrauen ein, nahm ihm jegliche Angst. Er sah sich genauer um. Ihm wurde jetzt auch klar, warum er keine Geräusche mehr hörte. Ihn umgab eine Art gläserner Sphäre. Er hatte rundum freie Sicht und sah sich nun langsam aufsteigen, wie eine Seifenblase.
Er streckte die Hand aus, wollte die vermeintliche Glaskugel berühren. Aber statt an das erwartete kalte Glas zu stoßen, drangen seine Finger ein paar Zentimeter in die in umgebende Hülle ein, bis sie auf Widerstand stießen. Er spürte ein leichtes Kribbeln auf der Haut, da , wo sie mit der Wand in Berührung kam. Er zog die Hand zurück. Die Wand schloss sich wieder ohne das Spuren seiner Finger zurückblieben.
Er sah, wie die Geschwindigkeit sich jetzt erhöhte, spüren tat er es nicht. Es sah für ihn aus, als würde die Erde von seinem Stuhl abfallen, die Entfernung wuchs schnell.

Und dann sah er es.

Seitlich flimmerte der jetzt wieder weiße Ball der Fela und unter sich sah er sein Heimatland, wie er es aus den Karten der nortravischen Seefahrer kannte. Und er sah mit wissenschaftlichem Blick das, was er seit langem gewusst hatte. Es geschah langsam , sehr langsam, aber es war deutlich zu erkennen.

Sie drehte sich!

Er sah den Schatten, den Tare auf sich selbst warf, wandern. Er sah, wie die Zone der Dämmerung seine Heimat verschluckte und sich langsam kriechend, die Dunkelheit wie ein schwarzes Tuch hinter sich her ziehend, westwärts bewegte.

Seine Geschwindigkeit verlangsamte sich, bis er schließlich zum Stillstand kam. Er konnte Tare nun als blaue Kugel unter sich sehen. Ein Schauer lief ihm über den Rücken. Ein leichter Schwindel bemächtigte sich seiner durch diesen überwältigenden Anblick. Das Blau der Meere, die weißen Wolken, die in das Meer getupften Landmassen. Kein noch so begabter Künstler hätte sich ein Gemälde in dieser Schönheit einfallen lassen können.
Gedankenversunken saß er da, vergaß Raum und Zeit.

"Ich werde dir jetzt noch die anderen 7 Welten aus der Nähe zeigen"

Die Stimme holte ihn aus seinen Gedanken zurück.

"Es sind noch sieben?"



Einen Tag später

Ein kalter Wind streicht um das Haus auf dem Landgut. In einem kleinen Zimmer liegt ein alter Mann in seinem Bett, Seine bleichen Wangen sind eingefallen. Seine blinden Augen scheinen einen Punkt am Horizont zu fixieren. Um das Bett herum stehen schweigend seine "Schüler". Sie wissenm dass es mit ihm, ihrem Freund und Lehrer, zu Ende geht. Der alte Mann versucht noch einmal die Hand zu heben, kraftlos fällt sie auf das Bett zurück. Mit leiser brüchiger Stimme sagt er noch einmal den Satz, den er der Welt entgegengerufen hatte, nachdem er seiner Überzeugung abschwören musste :

"Und sie bewegt sich doch!"

Und nur noch flüsternd, gleichsam damit seine letzten Lebensgeister aushauchend, kaum mehr verständlich und schon gar nicht begreifbar für seine ergriffen lauschenden Freunde fügt er hinzu:

"Ich habe es gesehen....."

(In gedenken am 8.Januar 1642)

mfg
sear

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Zuletzt geändert von wanderer: 9.05.06, 19:56, insgesamt 1-mal geändert.

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Es riecht durchdringend nach Alkohol. Das langsame Schlurfen wird lauter. Jemand nähert sich. Ein verhaltenes Husten klingt wie ein Donnerschlag in dieser Stille. Aus dem Augenwinkel kann ich erkennen, dass die linke hintere Ecke des Raumes in ein Halbdunkel getaucht ist; die Laterne an der Decke glimmt nur noch schwach. Über mir schwebt ein grelles Licht, welches mich kaum etwas anderes erkennen läßt. Es ist unangenehm kalt.

Ich versuche mich zu erinnern, was geschehen ist. Meine Gedanken wandern zurück bis zu jenem Moment, als ich in der Taverne diese Frau sah. Ich hatte sie angestarrt, konnte meine Augen nicht abwenden. Sie bemerkte es und hielt meinem Blick stand. Ich hatte schon viele faszinierende Frauen gesehen, doch diese hier war anders. Man konnte sie nicht einmal als schön bezeichnen. Doch da war etwas an ihr, das es mir unmöglich machte, mich abzuwenden. Bevor ich ergründen konnte, was an dieser Frau so besonders war, befand ich mich mit ihr schon auf dem Weg nach oben. Kein Wort wurde gewechselt. Ich hätte auch nicht gewusst, was ich sagen sollte, war ein Gefangener meiner aufgewühlten Emotionen.
Wie in Trance nahm ich das Glas, das sie mir reichte. Ich merkte nicht einmal, dass ich es in einem Zug leerte. Das letzte, was ich sah, war ihr Lächeln. Ein unnatürliches, wie aufgesetzt wirkendes Lächeln. Zufrieden, dachte ich noch. Dann war da nichts mehr. Stille, Dunkelheit.

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Zwei Banneristen sehe ich neben mir, was zum Geier.
Summ, ein weißes Licht. Was ist los, die Zeit spielt verrückt.
„ Männliche Leiche, ca. 180 , 85 Kilo, kurze braune Haare, keine besonderen Merkmale.“
Mein Horizont kippt zur Seite, verharrt einem Moment und schwingt wieder zurück.
„Der Körper weist keine sichtbaren Verletzungen auf, Blutungen und Blutergüsse sind nicht erkennbar. Keine sichtbare Fremdeinwirkung von außen.“
Summ.
Schritte entfernen sich, Papier knistert.
Ich kann hören, dass gegessen wird. Backenzähne mahlen.Die Schritte nähern sich wieder und ich kann einen warmen Hauch auf meiner nackten Brust spüren. Nackt. Ich bin nackt? Langsam wird mir bewusst, wo ich mich befinde; wird mir klar, was passiert, was passieren würde. Angst kriecht in mir hoch.Beginnende Panik.Ich muss ihm sagen, dass ich noch lebe.In meinem Kopf formen sich die Worte, doch meine Lippen bewegen sich nicht. Bleiben stumm, können nicht.Ich bin nicht tot, hörst du?Siehst du das nicht.Nicht tot.Doch der Mann über mir zeigt keine Reaktion.
Summ.
„Die Zunge sieht normal aus, keine Verfärbungen oder auffällige Beläge.“
Ein glatter Finger wühlt in meiner Mundhöhle. Es schmeckt unangenehm salzig. Dreckig, schießt es mir durch den Kopf. Finger auch in den Ohren.
„Kein Blut in den Gehörgängen, die Nase ist frei.“
Verdammt, er muss doch spüren, dass mein Körper warm ist; dass mein Blut noch pulsiert.
Diese Frau. Das musste es sein. Sie hat mir irgendetwas in mein Eiswasser gemischt. Eine Droge vielleicht, die mich daran hindert, mich zu bewegen, zu sprechen, die mich lähmt.
„Nachdem äußere Einwirkungen ausgeschlossen werden können, werde ich nun die inneren Organe in Augenschein nehmen.“
Summ.
Meine Gedanken rasten.Was tun.Die Panik lässt mich keinen klaren Gedanken fassen.Muss mich bewegen, muss schreien. Nichts. So sehr ich mich auch anstrenge; ich bin nicht in der Lage, etwas zu tun. Metallgeklapper.
Summ.
„Ich werde nun die Bauchdecke öffnen, um die inneren Organe in Augenschein zu nehmen. Besonders der Mageninhalt offenbart häufig einen brauchbaren Anhaltspunkt für die Todesursache. Ich beginne mit dem Schnitt unterhalb des Brustbeins und schneide ...“
Ich schreie.
Durchdringend, panisch, in höchster Verzweiflung.Höre meine Stimme.Höre?Aber...
Summ.
„Was ist mit euch?“, fragt jemand besorgt.
Ich greife an meinen Bauch, reiße die Knöpfe vom Hemd. Warum habe ich plötzlich ein Hemd an? Verstört schaue ich mich um. Mir gegenüber sitzt die Frau aus der Taverne.Sie ist seltsam ruhig.Fixiert mich.
Das Eiswasser in ihrer Hand bewegte sich leicht und das Eis schlägt gegen das Glas.
Summ.
„Beruhigt euch doch, Sie wart wohl mit euren Gedanken einen Moment woanders.“
Sie hält mir das Glas hin.
„Trinkt erst mal etwas, dann geht es euch gleich besser.“
Ich starre abwechselnd das Glas und die Frau an.
„Ich... Nein, ich möchte nichts trinken. Muss jetzt gehen“
Ich stürme aus dem Zimmer.
Renne.
Ziellos.
Die Frau starrt hinter mir her. Plötzlich befinde ich mich auf der Straße. Außer Atem versuche ich mich zu orientieren.
Beruhige dich, Junge.
Ein Traum, es war nur ein verdammter Traum. Allmählich gelingt es mir, meine Gedanken wieder in geordnete Bahnen zu lenken. Als ich den Kopf hebe, schaue ich geradewegs auf ein riesiges Pergament.
Ich erschauere und beginne unkontrolliert zu zittern. Das ist unmöglich.
Auf dem Plakat sitzt eine faszinierende Frau auf einem Sofa, ein Glas in der Hand.
Doch nicht irgendeine Frau, sondern jene aus der Taverne.
Sie scheint mich direkt anzusehen.
Lächelt.

„EISWASSER. EINE NEUE ERFAHRUNG AN DEN GRENZEN IHRER PHANTASIE.“

Die hat mich angeblinzelt.
Ich schwöre.
Summ, Ende das weiße Licht verschwindet im tiefen schwarz.

mfg
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 Betreff des Beitrags: Gefühle
BeitragVerfasst: 28.07.06, 21:29 
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Ein Tag, ein Tag wie jeder andere mit den selben Zyklen, dennoch scheint er nicht an ihm vorrüber zu schweifen, wie der Dunst seiner Pfeife. Schwer im Magen lagen die Worte. Jene Worte einer Frau, einer Frau?

- Fela verschwand und leuchtet im grellem Ton. Ihr Körper zerschmilzt in zarten Pastellfarben, das ist nun ihr Lohn. Der Himmel verdunkelt sicht, am Firmament schwarz. Die Nacht ist unser verbündeter, komm raus sonst ist es Tag. Viele kleine leuchtende Gestirne, aus Zeiten der Helden und noch heute soll ein Held einen Platz zwischen den Sternen dort weit oben schwelgen. Unerreichbar. Ein Tag kommt, ein Tag geht. Eine Nacht beginnt, eine Nacht ist zu Ende. Das leben ist ein Spiel, verspiel es nicht. Spiel mit dem Feuer, verbrenn dich nicht. Was wollen wir hier auf jenes Tare sammeln, wenn wir so und so von ihr gehen müssen? Wozu der Kampf um Macht, Reichtümer und Ruhm.

Ich sage dir wozu, Spiel das Spiel der Götter im nu.

In voller Rätsel sprach sie weiter, gewohnt war es der Nortrave, selbst in Rätsel zu sprechen. Dennoch lauschte er den Worten, das ihn seine Interesse geweckt hat.

Meine Katze schrie,
ich ging als gehobene Dame vor ihr in die Knie.Einer Katze?
Ich sah ihr in die Augen
und bei DEINEN Göttern konnte ich es nicht glauben.

Noch nie hatte ich sie so gesehen,
was würde bloß jetzt noch geschehen?
Würde sie Sterben? Würde mein Leben verderben?

Schon einmal hatte ich das miterlebt.
Die Kleine war am Wegesrand aufgeklebt,
so was nennt man reiterflucht,
der Hass in mir war wie eine Sucht!

Die Katzhe miaute und schnaubte,
dass ich sie zu verlieren glaubte,
>Nein<! laut schrie ich,
und presste sie ganz fest an mich.

ich fühlte ihren Bauch,
er fühlte sich an wie Feuer und Rauch
Die Katze war so heiß,
und es rann mir herunter der Schweiß.

Ich war wie gebannt, müsst ihr mir glauben.
liebevoll fuhr ich über ihr weiches Fell
mein Leben war nicht mehr hell.

Ich fand keinen Halt, natürlich wie kommts
mir war ganz kalt,
ich wollte sie behalten für immer.
verlieren wollte ich sie nie und nimmer.

Ich hörte ein verzweifeltes Knurren, als die vier Kätzchen zufrieden über das Glück schnurren.

Da fiel ihm nur ein bekannter Aberglaube im Norland ein und so sprach er die letzten Worte
Im Norland sagt man.. Katzen sind Glückstiere, besonders natürlich schwarze Katzen, in ihren Augen liegt ein verborgenes Tare. Man sagt, wer eine Katze misshandelt fällt bey den Goden in Ungnade, weswegen man sie hüte wie ein Augapfel. Von den Raben nicht zu sprechen. Ak nejfern.. Galadvine

mfg
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BeitragVerfasst: 8.08.06, 00:21 
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~~~ Die Bestie ~~~
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Sollte man den Nortraven Fragen, wird er euch auf Siebenwind die Geschichte über die Bestie erzählen.

Es Geschah hier auf dieser verfluchten Insel, mit all seinen Märchen und Legenden.

Ein Forstverwalter betrachtete den Kadaver des Tieres. Ein Reh? Oder ein junger Hirsch?
Es spielte keine Rolle. War schon das neunte Tier in diesem Mond. Wer brachte es nur fertig, ein Lebewesen auf solch grausige und unmenschliche Weise zu töten, und es anschließend vor ein Einfamilienhaus zu legen? Ein Wahnsinniger etwa? Es musste ein Mensch sein, soviel stand fest. Es wäre unnatürlich für ein Tier, so nah an die Stadt zu kommen nur um die halb zerfleischte Beute dort zu platzieren, wo es jeder sehen konnte!
Der Forstverwalter stieg auf sein treues Pferd. Seine Arbeit für heute war getan. Banneristen trugen den Kadaver weg und bespritzten den Asphalt mit Wasser um das Blut wegzuspülen.
Zuhause legte sich der Forstverwalter in sein Bett. er war erschöpft und schlief auf der Stelle ein.

Es jagte durch den Wald. Stockfinster war es, aber sehen konnte es gut. Der Wind wehte ihm um die Nase und trug diesen süßlichen Geruch des Fleisches immer näher und näher an es heran. Es spürte, seine Beute war ganz nah. Es rannte durch das Wäldchen des Ostparks. Normalerweise jagte es nur außerhalb der Stadt und trug dann seine Beute vor irgendeine Haustür. Doch dort, wo es hinlief gab es keine Rehe oder Hirsche mehr. Und es wusste das auch. diesmal war es hinter etwas ganz anderem her. Heute Nacht war das verlangen danach einfach zu groß geworden. Trotz aller Unterdrückungsversuche hatte es es nicht geschafft, dagegen anzukommen... Menschenblut schmeckte einfach köstlich. was war schon so ein Reh? Rehe hatten keine richtige Angst. Nichts war besser als ein Mensch, dem kurz bevor er gerissen wurde noch eine kräftige Portion Angst ins Blut schoss. das machte den Geschmack perfekt.
Das Wäldchen lichtete sich. Am Wegesrand schlich eine vermummte ärmliche Gestalt dass wohl ein wenig über den Durst gekippt hat. Es mochte Blut mit ein wenig Alkohol. Langsam bewegte es sich auf den Mann zu. Es konnte nun ein Knurren nicht mehr unterdrücken. Auch gut, dachte es. Ich will ihn ja noch ein wenig hetzen. Der Vermummte riss die Augen auf. Sie wurden noch größer, als er sah, was da vor ihm stand. Er sprang auf, schrie aus voller Kehle und rannte los. Ca. hundert Schritt Vorsprung lasse ich ihm, dachte es. Der Mann rannte furchtbar langsam. Der Nachteil an der Menschenjagd, aber auch der einzige. Mann konnte sie nicht so schön hetzen.
Es rannte los. Zehn kräftige Sprünge, und es hatte den Bettler eingeholt und riss ihn zu Boden. die Bierflasche hielt er immer noch in der Hand. beim Aufprall brach die untere Hälfte der Flasche weg und wurde zu einer rasiermesserscharfen Waffe. Reflexartig riss der Mann die Hälfte, die er noch in der Hand hielt hoch und rammte sie der Kreatur von links nach rechts über die Brust. es schrie vor Schmerzen. Nun packte es die rohe Wut. Es heulte noch einmal laut, riss das Maul auf und biss seinem hilflosen Opfer blitzblank die Kehle durch. Mit scharfen Krallen wie Klingen zerfleischte er den Menschlichen Korpus und biss mit seinem Kiefer aus Eisen die innereien heraus.

mfg
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BeitragVerfasst: 8.10.06, 23:51 
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~~~ Die Bestie | Zwei ~~~

Ja ja.. es ist garnicht lange her. Erst letzte Nacht soll es geschehen sein. Die Bestie hat wieder zugeschlagen, mit ihren langen Klauen aus massiven Eisen. Man sagt sie wäre ein Diener eines misshandelten Magier. Gepeinigt weil er nicht die Prüfungen bestanden hat und im Gesicht mit einer Brandnarbe gekennzeichnet. Hier seht euch das an.

Das Anfangsplädoye des Nortraven, sollte man ihm am Wegesrand begegnen und ihm danach Fragen erzählt er euch jenes Märche. Stolz zeigt er euch auch eine Skizze

Bild
ein gezeichnetes Bild der Bestie und des Magiers, dass der Hermit bei sich trägt

Ich sah sie am steinernen Wall der von den Städter errichtet worden ist. Meine wenigkeit war im Hintergrund, es konnte mich keiner sehen, doch meine Augen konnten mehr als genug sehen.Die Dunkelheit hat längst die Mauern verschluckt. Kühl, so kühl. Ein Nebelring umhüllte die Brücke, doch am Brückenkopf sah man einen Wolf im sachten Fackellicht.Die müden und trägen Soldaten machten ihren Wachgang. Wie gewöhnlich zu dieser Zeit auf Siebenwind. Es war alles ruhig zu ruhig die lange lange Zeit. Wer lauschte hörte das heulen der Bestie die im Ödland lauerte und nach beute jagte.

Die Zugbrücke ging warum auch immer mit einem mal herab und donnerte auf den Brückenkopf, ein Fehler?
Der Nebel hüllte sich wie ein Schleier voll nächtlichem geheimnissen um die Sicht der Wachenden Soldaten.
Der erste der sich hinaus gewagt hat, ist bis heute nicht wiedergekehrt. Man hörte nur noch die Schreie, die hilflosen Schreie als die Bestie sie in die Steppen geschliffen hat. Und so stand die Zugbrücke hoch oben offen.

Ich hoffe die Goden haben Gnad um euer Seeln.

mfg
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[edit] aus der versenkung für mich holend [/edit]

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BeitragVerfasst: 28.06.07, 20:12 
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Der weißhaarige Mann

Letzten Wochenlauf war ich in der Stadt Falkensee unterwegs und ging in eine belebte Taverne. Schon als ich es betrat, fiel mir an einem Tisch ein junger Mann auf, etwa so alt wie du, der hatte schneeweißes Haar. Ich ging zu ihm hinüber und fragte, ob ich mich an seinen Tisch setzen dürfe. Er hatte nichts dagegen und so setzte ich mich zu ihm und bestellte ein Met. Ich musste ihn immer wieder anschauen. Und als er einmal fragend zurückschaute, deutete ich auf seine Haare und fragte, wieso sie so weiß sind. Er schaute mich lange an und begann schließlich zu erzählen:



"Als Kind lebte ich in einem kleinen Ort, außerhalb der Stadt. Mit vier Freunden hatte ich eine Bande gegründet. Wir waren fast jeden Tag zusammen unterwegs. Eines Tages zog ein neuer Junge mit seiner Mutter in unseren Ort. Nach ein paar Wochen sprach er uns an und fragte, ob er in unsere Bande aufgenommen werden könnte. Ich beratschlagte mit meinen Freunden und wir beschlossen, dass er eine Mutprobe ablegen müsse. In unserem Ort gab es ein altes, verfallenes Haus, das schon seit Jahren nicht mehr bewohnt war. Wir nannten es heimlich das Spukhaus. Der Neue sollte sich beim nächsten Neumond um Mitternacht mit einer Kerze in das Haus schleichen und die Kerze an das oberste Fenster unter dem Giebel stellen.


Der Junge erklärte sich dazu bereit und so trafen wir uns ein paar Nächte später alle vor dem Spukhaus. Der Junge zündete eine Kerze an und betrat, gerade als die Kirchturmuhr zwölf mal schlug, das Haus. Dann war es dunkel. Meine Freunde und ich standen auf der Straße und versuchten den Kerzenschein durch eines der Fenster zu erkennen, aber wir sahen nichts. Es dauerte eine ganze Weile, bis wir am obersten Fenster einen schwachen Lichtschein ausmachen konnten. Kurz darauf erschien die Kerze im Fenster und hinter der Kerze konnte wir im flackernden Licht das bleiche Gesicht des Neuen erkennen. Er verschwand wieder mit der Kerze von dem Fenster und es war wieder dunkel.


Plötzlich schlugen Flammen aus einem Fenster und erfassten schnell das ganze Haus. Wir bekamen große Angst und rannten nach Hause. Am nächsten Tag erfuhren wir, dass das alte Haus komplett abgebrannt war. In den Trümmern fand man den toten Jungen. Meine Freunde weigerten sich, zur Beerdigung des Jungen zu gehen, aber ich fühlte mich schuldig und fand es sei meine Pflicht, ihm die letzte Ehre zu erweisen. Es war sehr traurig. Nur wenige Menschen standen an dem Grab.


Als die Zeremonie vorbei war, drehte sich die Mutter des Jungen zu mir um, sah mir tief in die Augen und sagte leise: "Du bist Schuld am Tod meines Jungen! An Deinem 25. Geburtstag sollst Du weißes Haar bekommen und wahnsinnig werden!"


Heute ist mein 25. Geburtstag. Weiße Haare hab ich schon.
Verstehst du ein Fluch?! Sie werden mich holen"

Ich begann mir Gedanken zu machen und hatte nur dieses merkwürdige gefühl in meiner Bauchgegend. Dieser weißhaarige war mir ein wenig zu dubios. So beschloss ich einen anderen Platz aufzusuchen und mein Blick viel auf eine alte Frau. Ich diesesmal habe ich darum gebeten mich zu ihr zu setzen. Sie willigte ein. Nach kurzem geplänkel beginnt sie leise und mit einer krächzende Stimme zu erzählen an:

"Die Puppe"


Es war einmal eine ganz normale Familie, also ein Vater eine Mutter und 2 Kinder. Um genauer zu sein: 2 Mädchen. Es war nun der Tag gekommen an dem das ältere Mädchen 6 Vitama alt geworden war. Sie wünschte sich eine Puppe. Nicht irgendeine Puppe, sondern eine ganz moderne die glänzt wie aus Metall. Ihre Mutter sah eine dieser Art in einem kleinen Laden in der Stadt. Es war eine wunderschöne Puppe, sie war blond und blauäugig, wie aus einem Bilderbuch! Sie kaufte sie und schenkte sie der Tochter. In der Nacht darauf hörte sie ein leises Knirschen und ein Schmatzen. Sie merkte dass diese Geräusche aus dem Kinderzimmer ihrer 6-jährigen Tochter kamen. Langsam schlich sie in das Zimmer. Sie schrie leise auf. Das ganze Zimmer war mit Blut beschmiert. Ja, selbst die Puppe war voller Blut. Die Puppe saß mitten auf dem Bett und hatte ein breites Grinsen aufgesetzt. Das Fenster war sperangelweit offen und man gab der Bestie die Schuld, die schon seit geraumer Zeit ihr Unwesen treibt. "

"Die Bestie?" fragte ich

"Ja die Bestie, eine wolfsähnliche Gestalt. Eine Maschine aus Fleisch und Metall die gekommen ist um zu fressen. Fressen nicht des hungerwillens sondern um die Lust zu befriedigen. Sie frisst auch deine Seele."

Mir kam diese Frau sehr merkwürdig vor, sie wusste mehr über diese Bestie auf Siebenwind als ich. Merkwürdig. Und das in dieser Taverne. Sie erzählte dann weiter:

"Ein Jahr später war nun die jüngere Tochter 6 Jahre und wollte auch eine Puppe. Die Mutter schlug ihren Wunsch abermals ab doch nach langer überredungskunst schenkte sie der kleinen die Puppe ihrer Schwester. Die Nacht darauf hörte sie wieder dass knirschen und schmatzen aus dem Kinderzimmer. Sie hastete aus dem Bett und rannte ins Kinderzimmer. Dieses war mit Eingeweiden und Blut verschmiert. Die Puppe saß wieder grinsend auf dem Bett.



Trauer und mit dem Gedanken, dass die Puppe noch das einzige war, was von den Kindern übrig geblieben ist, nahm sie diese zum Andenken die nächste Nacht ins Ehebett. Mitten in der Nacht erwachte sie wieder. Wieder Knirschte es laut und das Schmatzen war dieses Mal ganz nah. Eiskalt lief es ihr den Rücken hinunter und sie knipste die Nachttischlampe an. Voller Entsetzen sah sie wie die Puppe das letzte Stück ihres Mannes verschlang. Sie packte die Puppe, welche in lautes Gelächter verfiel, an den Beinen und warf sie in den Kamin wo sie Feuer fing und verbrannte. Die Reste schmiss sie in die Mülltonne. 10 Jahre später hatte sie ein neues Leben begonnen. Wieder war sie glücklich mit ihrem Mann verheiratet und hat wieder 2 kleine Mädchen. Als das ältere Mädchen 6 Jahre alt wurde wollte es unbedingt eine Puppe. Eine moderne Puppe. Als die Frau in der Stadt auf der Suche nach so einer Puppe an dem alten Laden vorbeikam saß im Schaufenster eine angekohlte blonde, Puppe und grinste sie mit ihren starren blauen Augen an! "

Voller entsetzen schob ich die Tavernenbank zurück und verschüttete das Met. Ich kannte die Frau, eine Hexe vom Festland, mein Glück war, dass sie mich nicht mehr kannte. Als ich durch den Raum sah, sah ich mehr vertraute gesichter. Untote Piraten, weißhaarige Geister, verbrannte Leiber, Krüppel und hinter der Theke stand ein gerüsteter Mensch in schwarzer Rüstung und einem Schwert das feurig verschwamm in der Luft. Es wurden immer mehr Gestalten in der Taverne. Am rande des wahnsinns war ich.

Dann wachte ich schweißgebadet auf, an einem mir vertrauten Ort, den nur ich kenne.


Auf Siebenwind geschieht derzeit etwas, was den kühnsten abenteurern den Verstand raubt. Die Dunkelheit nimmt überhand an Tagen wie diesen, seit der Stein vom Himmel fiel. Was ist das?

mfg
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[aus der versenkung für mich holend]

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Zuletzt geändert von wanderer: 3.03.08, 21:28, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 10.02.11, 22:52 
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