„Und wo einige auf die Knie fallen werden und ein – Warum - in die Nacht hinaus rufen, werde ich ihnen zulächeln und ihnen den Grund nennen. Sie werden es für Schicksal halten, doch ich weiß es besser – es war Sein Wille“
Tardukai Bheliar - Wandeltag, 26. Querlar 17 nach Hilgorad
„Es ist alles vorbereitet, beginnen wir“ auf einem Stein sitzend vernahm ich die Worte. In dunkler Nacht fernab allen Lebens sollte am heutigen Tage der nächste Schritt getan werden eine weitere Seele zu befreien – den Krieg ein Stück mehr seinem Ende näher zu bringen.
„Gut, ich komme“ in dieser unwirtlichen Gegend wo niemand das Wort Hoffnung zu nennen wagt gibt es Orte welche Kraft spenden, Orte die das Wort der Hoffnung nicht brauchen, Orte seiner Allmacht des Gottkönigs Angamon. An einem solchen befinden sich zum Ende jenes Tages drei Personen. Die letzten Stunden der Dunkelheit bevor ein neuer Tag anbrechen wird und neue Aufgaben auf sie warten. Doch eben jene eine, kann nicht bis morgen warten.
Der Altarplatz ist in aller Sorgfalt vorbereitet und wartet auf das dunkle Wirken jener Nacht. Ein Pentagramm, drei Personen in schwarzen Roben und in der Mitte der drei gehalten von zwei der wohl niederen Diener, das Zentrum des Denkens eines Augendämons. Begleitet von Gebeten an den dunklen Fürsten wandelt sich der Ort und vollkommene Stille legt sich über ihn. Der Stille folgend breitet sich ein Schleier kühlen Nebels auf dem Platz aus und raubt auch den Kreaturen welche der Nachtsicht Herr sind den Blick auf das Tun der Männer.
Als der schwarze Opferdolch das Gehirn an der Oberseite öffnet, erklingt der Schrei eines Kindes in der Nacht …
Anderorts, einige Zeit zuvor.
„Wir gehen baden. Schlaf gut.“ waren ihre Worte. Er versuchte ihr die Weinfalsche abzunehmen aber die Kleine klammerte sich an sie. „Ja, gute Nacht“. „Schlaf gut meine Kleine“ zu jenen Worten gab er ihr noch einen Kuss auf die Stirn, ehe er ging. Die Kleine kuschelte sich in den Schlafsack und schlief dann ein. Den Schlaf der Gerechten zu Schlafen die schönen Ereignisse dieses Tages noch einmal zu erleben.
„Am Abend mag man lächelnd einschlafen und doch am Morgen Tränen in den Augen haben.“
Im recht unruhigen Schlaf findet sich die Kleine auf dem Rücken liegend wieder, der Blick ist starr gen Decke gerichtet die Augen sind aufgerissen und doch schläft sie. Unter der Nachtgewandung der Kleine liegt eine Anhänger nahe ihres Herzens auf der Brust. Sie schwitzt und ist warm ein leichtes Beben im Körper.
In ihren Träumen, im Tempel zu Falkensee …
„So sind wir am heutigen Tage zusammengekommen um einen Mann zu Ehren welcher tapfer und edel ein Schild des Volkes gegen alle Gefahren war. Er ist von uns gegangen. Im Kampf gegen den Einen fiel er in einer Schlacht unter dem Banner unseres Herren Bellum soll er ewig behütet sein. Vergesst niemals seine Taten und erinnert euch Seiner stets im Guten, war er doch ein Held dieser Tage. Lehnsherr, Freund, Ritter und Vater…“
Bei jenen Worten zuckt die Kleine im Schlaf zusammen und die Worte hallen in ihrem Geiste nach. lassen ihr Blut kochen für eine Weile und ihr Herz rasen.
„Vater …“
Der Marktplatz zu Falkensee …
Ihre Mutter an der Seite eines jungen Mannes, edel und schön in schillernder Rüstung. Sie lacht. Sie albert herum. Vergessen der Schmerz des Todes. Vergessen die Pflicht. Allein …
Sie weint.
„Allein, wieder allein …“
Die Krypta von Falkensee …
Eine Tafel nennt das Jahr und den Tag seines Todes.
Eine weitere nennt das Jahr und den Tag ihres Todes, nur wenige Monde danach.
Dunkelheit …
Ein Schatten erhebt sich aus der Dunkelheit, eine schwarze Rüstung bedeckt teilweise durch eine schwarze Robe, das Gesicht halb verborgen unter eine Kapuze. Ein alter Mann mit ergrautem Bart. Er spricht zu ihr, ein Wispern der Dunkelheit, das Lied der Nacht, leise und doch voller Führsorge.
“Du hast keinen Vater. Du bist allein. Du wirst bald sterben. Schlaf gut S …“
|