Die schmalen Hände zittern, während Elis das restliche Material zusammen sammelt.
Ihre abgegriffenen Klöppel, schon lange nicht genutzt, hatten sich heute hin und wieder quer gelegt, aber nach und nach hatte sie es endlich geschafft, sie zu überzeugen, wieder mit zu spielen.
Nun endlich war es geschafft und sie kann sich endlich ausruhen.
Dafür lohnt sich die Arbeit, die Mühe, wie sie zufrieden fest stellt, während sie das fertige Kleid vor sich anhebt und aus schüttelt.
Zwar nicht perfekt oder eine Meisterleistung, doch sie hatte mit viel Herzblut daran gearbeitet und den ganzen Nachmittag alleine mit dem Klöppeln der Spitzenarbeit für den Halsbereich verbracht.
Sie beneidet das Mädchen, welches das Kleid auf dem Ball wird tragen dürfen, fast, aber eigentlich freut sie sich nur auf das Gesicht, das sie zu sehen hofft - ein freudiges, ein lachendes, der Lieblichen liebster Gesichtsausdruck.
Soll sie sich nun zur Ruhe legen?
Klug wäre es, die ganze Nacht hatte sie schließlich, bei schwachem Kerzenschein, damit verbracht, die letzten Stickereien auf das Gewand zu bringen.
Überall war es nun verziert mit roten Rosen entlang der Säume, die Säume selbst verziert mit Ranken und derlei. Zusätzlich, als kleine extra-Überraschung, hatte sie in die Eckpunkte jeder Naht, etwa an den Ärmeln, kleine Löwenköpfe in zartem, kaum sichtbarem Gold eingestickt.
Da das Kleid in einem wie gewünscht warmen Orangeton gefärbt war, würden die Löwen nicht allzusehr auffallen, so das sie hoffen kann, das die kleinen Fehler in den Katzenköpfen nicht sogleich ins Auge springen..
Was hast du dir dabei gedacht? fragt sie sich lachend und hängt das Kleid über ihren Stab, damit es nicht verknittert.
Ein wenig Schlaf, ja, und heute Abend leuchtende Augen. Ganz bestimmt.
Müde sucht eine junge Dienerin Vitamas ihre Schlafstätte auf, um dort nach einem dankbaren Gebet an ihre Göttin in tiefen, beinahe traumlosen Schlaf zu sinken.
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