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 Betreff des Beitrags: Schlaflos in Brandenstein
BeitragVerfasst: 18.05.06, 17:54 
Altratler
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Mit der Dunkelheit kehrt auch langsam wieder Ruhe in das Forsthaus zurück...
Nur einer der Bewohner scheint keinen Schlaf zu finden...
Die Beine auf den Stuhl, nah an ihren Körper gezogen, die Arme fest um die Beine geschlungen, sitzt sie am Tisch im Erdgeschoss. Völlig übermüdet sinkt ihr Kopf vor auf ihre Knie, nach einigen Augenblicken schreckt sie dann aber wieder auf und lässt ihren von Sorge gezeichneten Blick über die Schulter in Richtung der Kammertür wandern. Ein leises Seufzen entfährt ihr, ehe sie die Beine vom Stuhl ab lässt und dann mit leisen Schritten in Richtung der Kammer geht. Kurz hält sie vor jener inne, bevor sie langsam, etwas zögerlich und darauf bedacht keinen Laut von sich zu geben, die Tür einen Spalt weit öffnet und hineinblickt. Ihr Blick schweift sofort zum Bett, wo sie ihn dann einige Augenblicke sorgenvoll mustert, nur kurz mag dabei ein Lächeln über ihre sonst recht betrübte Miene huschen. Rasch verlässt sie die Kammer dann wieder und schließt die Türe dann so leise wie möglich wieder hinter sich.
Blass und müde lässt sie sich wieder auf einem der Stühle nieder und fährt sich mit den Fingern immer wieder leicht über die Stirn...
Was war das nur für ein Zyklus gewesen...langsam lehnt sie den Kopf etwas zurück an die Stuhllehne und schließt dabei die Augen...
Was war nur passiert, dass es zu all dem kommen konnte...wie glücklich war sie erwacht, entschädigten doch diese wunderschönen Zeilen dafür das er schon vor ihr aufgestanden war.
*bei der Erinnerung daran streicht sie mit ihrer Hand sacht über ihren Beutel, wobei kurz ein Lächeln ihre Züge umspielt, die dann aber gleich wieder recht sorgenvoll und betrübt wirken*
Und dann...sie war nach Falkensee geritten...Warum? Das konnte sie sich auch nicht erklären, war es wohl als würde sie irgendetwas dort hin ziehen...da stand er dann...nach all den Zyklen stand sie ihm wieder einmal gegenüber...
*noch jetzt allein bei dem Gedanken daran fröstelte sie etwas...so kühl und abweisend benahm er sich ihr gegenüber* und doch musste sie mit ihm reden, das ungesagte endlich aussprechen und für Klarheit sorgen...
*kurz schreckt sie aus ihren Gedanken auf und blickt erneut in Richtung der Kammer, ehe sie sich langsam wieder zurück lehnt und erneut die Augen schließt* "Es ist doch alles ruhig" *murmelt sie dann leise, wohl um sich selbst etwas zu beruhigen ehe sie die Gedanken wieder zum Geschehen der letzten Zyklen zurück kehren lässt*
Lysi, ihre Schwester im Geiste, hatte dann mit ihrer forschen Art zwischen ihnen beiden verucht zu vermitteln und so fanden sie sich einige Zeit später in ihrem Hause wieder...die manchmal doch recht feinfühlige Elfe zog sich dann zurück und lies sie mit ihm allein...nun war es an der Zeit zu den eigenen Gefühlen zu stehen, auch wenn sie wußte wie schwer das für ihn und auch für sie selbst werden würde...*es schnürte ihr auch jetzt noch die Kehle zu, allein bei der Erinnerung daran wie traurig sie ihn mit ihren Worten gemacht hatte* Doch was konnte sie für ihre Gefühle?
Tränen flossen aus seinen wie auch aus ihren Augen, als sich ihre Lippen, wohl ein letztes Mal, ganz vorsichtig und sacht berührten, ehe er dann von ihr ging...
Einige Augenblicke später und mit einigen weisen Ratschlägen ihrer lieben Schwester ausgestattet schlenderte sie zurück zum Markt...hatten es die Götter so gewollt? Denn dort traf sie wieder auf ihn...wie gesteuert lief nun ab, was sie tat, sie trat erneut an ihn heran und griff dann vorsichtig nach seiner Hand, legte dann die ihre hinein, in welcher sie einen Bergkristall verbarg, welchen sie dann langsam, ihm dazu einige Worte zuflüsternd in die Hand gleiten ließ. Schmerz und Kummer lag in seinem Blick als er sich den Kristall kurz auf seine Brust, wohl auf die Stelle unter welcher sein Herz schlägt drückte und sich dann rasch von ihr abwand...
*bei den Gedanken daran, kullern ihr einige Tränen aus den ohnehin schon rotgeweinten Augen über ihre Wangen, welche sie mit einer raschen Handbewegung wegwischt*
*unruhig beginnt sie nun leicht auf ihrer Unterlippe zu kauen*
wie verworren von nun an alles war...traff sie doch auf Herrn Distel, welcher ihr bereichtete, dass ihre Bestellung fertig sei und er sie gern vorbeibringen würde...froh darüber Falkensee entfliehen zu können, folgte sie ihm nach Brandenstein...die ganze Zeit waren ihre Augen und Sinne wohl blind und getrübt und nahmen Yaris nicht wahr, welcher sich wohl die ganze Zeit in ihrer Nähe aufgehalten hatte...so verhielt er sich recht kühl und abweisend, als sie ihn endlich bemerkte....schon da machte sich eine gewisse Unruhe in ihr breit....unterwegs verlohr sie die beiden Herren aus den Augen und war etwas erstaunt das keiner da war, als sie endlich am Haus ankam...
Herr Distel traff kurz darauf ein, allerdings allein und sie plauderten recht nett miteinander, bis der Ruf ihres Namens sie diese Unterhaltung unterbrechen lies...wohl hatte Yaris seinen Schlüssel vergessen, war ihr Gedanke als sie zur Tür ging und diese öffnete...doch blickte ihr nicht sein so vertrautes und unendlich lieb gewonnenes Gesicht entgegen, sondern einige Flammen schlugen ihr entgegen als sie die Türe öffnete...erschrocken ließ sie ihren Blick umherwandern...sie erblickte Yaris, welcher wohl in sicherer Entfernung zum Feuer stand, seine Miene von Zügen umspielt die sie vorher noch nie an ihm gesehen hatte...ihr Blick wanderte dann weiter und erblickte wohl den Grund welcher ihm soviel Zorn und Wut auf die sonst so liebevollen Züge legte...da stand er nun, hinter den Feuern, die Armbrust geladen und angelegt, genau auf sie gerichtet...doch obwohl die Situation sehr bedrohlich erschien, empfand sie sich selbst nicht in Gefahr, doch wanderte ihr Blick dann zurück auf Yaris, von dort wieder zu Xeyth...wozu war er fähig...würde er wirklich?
*seufzend schüttelt sie langsam ihren Kopf*
Von nun an waren ihre Erinnerungen an das Geschehen irgendwie nur noch verschwommen; wie durch einen Nebel nahm sie alles um sich herum wahr...plötzlich fiel ein Schuss und Yaris ging blutend zu Boden, nichts mehr hielt sie im Haus, sie bahnte sich einen Weg durch die Flammen, welche vom Regen wohl schon etwas gelöscht waren und eilte zu ihm...der Bolzen hatte sich in seinen Bauch gebohrt und unaufhaltsam sickerte das Blut heraus und färbte seine Weste langsam rot...doch bat Xeyth um Verzeihung, sie war verwirrt...wenn das nicht seine Absicht gewesen war, was wollte er dann, was sollte das alles hier?...
Als sich der Nebel um ihre Erinnerungen wieder lichtet, findet sie sich mit Yaris in dessen Kammer wieder...
*betrübt legt sie ihren Kopf auf das harte Holz der Tischplatte*
Wohl hatten sie aneinander vorbeigeredet...keiner den anderen richtig verstanden...er war wohl von ihr enttäuscht und sie sich nicht genau bewusst weshalb...und er bat sie zu gehen...sie fühlte sich als hätte man ihr Herz angehalten...wie betäubt hatte sie seine Kammer verlassen und war hinauf in die ihre gegangen, wo sie unzählige Tränen in das Fell ihrer Stoffkatze vergossen hat...
Schlaf konnte sie keinen finden, so setzte sie sich an ihren Tisch und schrieb; schrieb sich ihre Ängste und Sorgen von der Seele...fast wie von allein füllte sich das Pergament...dieses vollendet, schlich sie langsam und leise wieder hinab, huschte in seine Kammer und legte das zusammen gerollte Blatt neben ihn auf die Bettkante, ihren Blick dabei liebevoll und sogleich besorgt über ihn wandern lassend...dann verließ sie die Kammer rasch wieder...und ließt sich dann am Tisch nieder...und da saß sie nun...schlaflos in Brandenstein...
Völlig übermüdet, das Herz ergriffen von einer kalten Hand, Unsicherheit und Angst die in ihr aufkrochen und ihr schier den Atem nahmen...
*langsam schließt sie ihre Augen, legt die Hände unter ihren Kopf auf den Tisch und fällt in einen sehr unruhigen, dennoch erlösenden Schlaf*

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~Ich bin nicht verrückt...nur anders!~
~Bella Buchenhain ~ Hobytlan im Backrausch~
~Rebecca Grunenberg ~ Schlaflos in Brandenstein~


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BeitragVerfasst: 29.05.06, 14:09 
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*ein wohliges Seufzen enfährt ihr, als sie sich in ihrem Bett ausstreckt*
Mal wieder allen Platz für sich alleine haben...nicht das sie nicht gern das Bett mit ihm teilte, oh nein, ganz im Gegenteil, doch konnte sie so vor dem Einschlafen noch eine Weile ihren Gedanken nachhängen, die sie für sich behalten wollte, um sein Gemüt nicht zu betrüben...
*langsam verschränkt sie ihre Arme unter dem Kopf und läßt ihren Blick vor sich ins Nichts schweifen, kurz schließt sie ihre Augen*
Und wieder ist ER es der sich in ihre Gedanken drängt und diese fast gänzlich ausfüllt...Xeyth...ganz deutlich hatte sie sein Bild nur vor sich...
Warum nur tat er das? Natürlich war ihr bewußt, dass sie ihn tief verletzt hatte, doch gab ihm dass nun das Recht es ihr gleich zu tun? War es denn wirklich ganz allein ihre Schuld?
*kaum merklich schüttelt sie etwas trotzig den Kopf*
Oh nein, gewiß nicht...er hatte wohl auch seinen Teil dazu beigetragen, dass es jetzt so ist, wie es ist...hatte doch alles so wundervoll begonnen, aber dann hatte sie immer öfter das Gefühl beschlichen, dass sie ihm gar nicht so wichtig war, wie sie es gerne gewesen wäre...empfand sie ihn doch ihr gegenüber immer wieder etwas gleichgültig...
wo war er denn, wenn sie sich in Gefahr befand, wo war er wenn sie sich fürchtete oder sich einsam fühlte...sie hatte nunmal auch ihre Bedürfnisse, die eben nicht mit einem, wenngleich wunderschönen und unvergeßlichen, Besuch im Badehaus erfüllt waren.
Sicherlich verstand sie auch ihn und konnte in gewisser weise auch nachvollziehen das er seine Freiheit brauchte und sich nicht einengen lassen wollte, doch konnte er sie denn überhaupt nicht verstehen?
*leise seufzend schließt sie die Augen, wobei ihr eine Träne aus dem Augenwinkel über die Wange läuft*
Waren seine Worte, dass sie Freunde bleiben würden, also doch nur so dahingesagt?
Hatte sie doch so gehofft, das er diese ernst meint und waren die ersten Treffen danach auch einigermaßen "normal", wenngleich recht angespannt, aber dennoch respektvoll verlaufen...aber das vorher auf dem Markt in Falkensee war zuviel des Guten...nein, das hatte sie nicht verdient...ihr Herz hatte sich nunmal entschieden und es hatte sich richtig entschieden, dessen war sie sich sicher...
*langsam dreht sie sich dann auf die Seite, die Augenbrauen dabei etwas tiefer ins Gesicht gezogen*
Aber bitte, wenn er seine Ruhe vor ihr haben wollte, würde sie dem nicht im Wege stehen...sie würde ihm nicht länger nach laufen und für die Freundschaft kämpfen die er ja gar nicht haben wollte...sie konnte und wollte auch nicht mehr...ihre Kraft hierfür war aufgebraucht...zwar nahm ihr der Gedanke, ihn für immer verloren zu haben, fast die Luft zum Atmen, doch konnte sie ihm ihre Freundschaft und die Liebe - ja Liebe, doch leider nicht die Art von Liebe, die es ihr ermöglichte ihm das zu schenken was er sich von ihr erhofft hatte - die sie noch immer für ihn empfand nicht aufzwingen...
Nein, sie würde sich von ihm fern halten, so wie er es ihr angewiesen hatte...sie mußte ihn vergessen...sie mußte es einfach...sie durfte nicht zulassen, das er ihrem Glück im Wege stand und ihr Gemüt immer wieder so sehr betrübte...
Sie war glücklich und sie liebte...bedingungslos und uneingeschränkt...
*ihre Mine erhellte sich unweigerlich, als ihre Gedanken dann zu Yaris weiterwandern*
ER gab ihr all das nachdem sie sich schon so lange gesehnt hatte...
Liebe, Schutz, Geborgenheit, Wärme, Halt und Unterstützung...egal wobei und in welcher Situation!
Er war immer für sie da, ihm konnte sie vertrauen und mit ihm über alles reden...
Ihn an ihrer Seite zu haben, machte sie so unendlich glücklich, das sie es nicht annähernd schaffte dieses Glück in Worte zu fassen...doch wußte sie eines...er war es der sie vervollständigte, ihre verwandte Seele, wie Lysi es immer so schön auszudrücken wußte...und ja, da war dieses Funkeln in seinen Augen, wenn sie sich ansahen, von dem sie das letzte mal gesprochen hatte...
*zufrieden seufzend zieht sie die Decke etwas weiter über sich und kuschelt sich hinein, ein liebevolles Lächeln umspiet ihre Lippen als sie dann erneut ihre Augen schließt und friedlich einschläft*

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BeitragVerfasst: 14.06.06, 12:09 
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*kurz streicht sie sich mit der Hand über die Augen, ehe sie diese öffnet und sich vorsichtig neben ihm etwas streckt. Liebevoll wandert ihr Blick dann langsam über ihn...die Wärme und Geborgenheit die selbst im Schlaf von ihm ausgehen, veranlassen sie unweigerlich dazu sich wieder an ihn zu kuscheln und ihre Augen zu schließen. Langsam verselbständigen sich ihre Gedanken...ist es noch kein Träumen, doch scheint es auch nicht mehr ganz real*

So viel war in den vergangenen Zyklen passiert, auf einiges davon hätte sie gern verzichtet...
*etwas unruhig bewegen sich ihre Augen unter den geschlossenen Lidern*
So viel, das ihr Körper sich darauf hin in einen langen traumreichen Schlaf verabschiedet hatte...so wusste sie nach dem Erwachen teilweise nicht mehr recht, was davon nun wirklich geschehen und was nur geträumt war...
Doch leider waren sie zurück gekehrt, die grausamen Erinnerungen und ihr war bewusst, das diese leider nicht nur ein Traum waren.
Es half nichts, die Erinnerungen an jene Geschehnisse mussten weg...am besten dorthin, wo sie auch schon die anderen schlimmen Erfahrungen ihres Lebens verbannt hatte...wie in eine Eisentruhe gesperrt, ruhten jene ganz tief in ihrem Gedächtnis, stets darauf bedacht diese „Truhe“ nicht zu öffnen...genau dorthin würde sie auch diese Erinnerungen verbannen...
*auf ihrer Stirn zeichnen sich leicht einige Falten ab*
Aber war es denn gerecht ihm gegenüber, gerecht sich selbst gegenüber, diese „Truhe“ nicht endlich zu öffnen und ihn alles über sich wissen zu lassen? Wollte sie nicht im Grunde nichts mehr als das...diese Erinnerungen endlich frei lassen, auszusprechen und nicht länger zu verbergen?
*kaum merklich bewegt sich ihr Kopf zu einem kleinen Nicken und ein Lächeln erhellt ihre Züge*
Außerdem hatte er in gewisser Weise auch ein Recht darauf, wollte er doch sein weiteres Leben mit ihr verbringen...
*langsam öffnet sie ihre Augen und betrachtet ihn erneut liebevoll, wobei ihre Fingerspitzen sacht über seine Brust streicheln*
*ihr Blick wirkt etwas verträumt, als wohl die Erinnerung an die schönen Momente der letzten Zyklen vor ihrem geistigen Auge ablaufen*
Schönes und Leid gehören wohl immer ganz nah zusammen...wohl weis man so das Schöne auch viel mehr zu schätzen, wenn man das Leid im direkten Vergleich sieht...
*leise seufzend schließt sie ihre Augen dann wieder und legt ihren Arm sacht um ihn*
Aber nun war es an der Zeit für das Schöne...Leid hatten sie wahrlich genug erfahren...
*langsam breitet sich in ihr ein wohliges Gefühl aus...ein Gefühl das sie wissen lässt, dass nun alles gut werden würde...glücklich lächelnd und nah an ihn geschmiegt, schläft sie dann wieder friedlich ein*

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BeitragVerfasst: 13.07.06, 14:29 
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Früher als sonst war sie erwacht, hatte sich in seine Richtung gedreht, den Ellenbogen auf die Matratze gestützt und den Kopf auf ihrer Hand abgelegt...eine ganze Weile verbrachte sie damit einfach nur dazuliegen und ihn beim Schlafen zu beobachten. Immer wieder stieg das Verlangen in ihr auf, sich entweder nah an ihn zu kuscheln oder mit ihren Fingern sacht über seine warme, weiche Haut zu streicheln...doch sie unterließ beides, wollte sie ihn doch nicht wecken, wo er ohnehin immer zu viel arbeitete und seinem Körper zu wenig Erholung gönnte...auch mit dem Essen war er sehr nachlässig...*ein leises Seufzen entfährt ihr und sie schüttelt leicht den Kopf* Manchmal konnte sie sich über ihn nur wundern...
sie entschied sich dafür aufzustehen und das zu üben, was er ihr so geduldig gezeigt hatte, sie wollte ihn nicht enttäuschen, nein er sollte stolz auf sie sein...doch zuerst hatte sie noch etwas zu erledigen...So leise wie möglich krabbelte sie aus dem Bett und begann sich ihre Arbeitskleidung über zu ziehen...mit einem letzten liebevollen Blick in seine Richtung klettert sie dann die Sprossen der Leiter hinab....um dann in der Werkstatt zu verschwinden...rasch sind alle benötigten Werkzeuge und Materialien zusammen gesucht und sie schürt das Feuer in der Esse, pustet dann immer wieder sacht in die heiße Glut, ehe sie zufrieden vor sich hinnickt sich dabei die Schürze umhängt und die Handschuhe überstreift..."Dann woll'n wir mal..."*murmelt sie leise vor sich hin und greift mit einer Zange nach einer größeren, länglichen Form, welche sie dann in der Glut abstellt und einige Eisenbarren in jene legt...konzentriert beobachtet sie wie die Barren sich langsam verflüssigen und zu einer Einheit zusammen liefen, dabei die Form komplett ausfüllend...kurz bewegt sie die Form etwas von rechts nach links, wobei die Flüssigkeit in jener etwas hin- und herschwappt ehe sie mit der Zange nach der Form greift und diese dann vorsichtig auf dem Boden neben der Esse zum Auskühlen abstellt. *leise seufzend wischt sie sich mit dem Handrücken dann die kleinen Schweißperlen von der Stirn ehe ihr Blick über die anderen Werkzeuge wandert und sie kurz nickt...greift dann nach einem kleinen Hammer und dreht die Form am Boden um, ehe sie auf die Rückseite dieser mit dem Hammer zwei kurze gezielte Schläge ausführt, wobei sich der "Inhalt" dieser herauslöst und auf den Boden fällt. Kritisch betrachtet sie nun das Stück Eisen, ehe sie es mit einer großen Zange greift und es nun komplett in die Glut drückt....nach einigen Augenblicken glüht das Eisenstück rot auf und sie zieht es dann langsam wieder heraus, legt es vor sich auf dem Amboß ab und beginnt mit dem großen, schweren Hammer einige gezielte kräftige Schläge auf das Eisenstück abzugeben...mit der Zange dreht sie es dabei immer wieder von einer Seite auf die andere, so dass es gleichmäßig von beiden Seiten bearbeitet werden kann....*ihre Wangen beginnen sich ganz allmählich zu röten und auf ihrer Stirn bilden sich erneut Schweißperlen, von denen dann einige über ihre Wangen hinab kullern*
immer wieder hält sie das Eisen kurz in die heiße Glut, bis dieses sich rötlich glühend verfärbt und sie es dann mit dem Hammer weiterhin bearbeitet und ihm langsam eine gewisse Form verleiht...die Mitte des langen, schmalen Eisenstücks ist etwas dicker, während die Ränder dann ganz schmal auslaufen...zufrieden betrachtet sie ihr Werk und hält es erneut in die Glut, länger als zuvor lässt sie es gänzlich durchglühen und steckt es dann kurz in das neben sich stehende Wasserfass....ein lautes zischen ist dabei zu vernehmen...mit einem Stofflappen reibt sie die Klinge trocken und dreht sie dabei immer wieder hin und her...ehe sie nach einem groben Stein greift und diesen mit raschen, gleichmäßigen Bewegungen an den schmalen Rändern entlang zieht, wodurch diese blanker und noch dünner werden...wechselt dann den Stein in einen feineren und widerholt ihr Tun von neuem, ehe sie ihren Handschuh von den Fingern schüttelt und mit der Fingerspitze des Zeigefingers sacht die Schneide entlang streicht, da die Prozedur mit den Steinen den gewünschten Erfolg erzielt hatte, läuft etwas Blut aus ihrem Finger über die Klinge...leise brummelt nimmt die den Finger dann kurz in den Mund, ehe ein breites grinsen sich auf ihre Lippen legt und sie sichtlich zufrieden einmal kurz nickt...ein kurzer Blick auf die Fingerkuppe, nachdem dieser nicht mehr blutet, greift sie nach einem Lederstreifen und beginnt diesen langsam, gleichmäßig und fest um den Griff zu wickeln...das weiche und geschmeidige Leder umhüllt dann gänzlich das harte, kalte Eisen am Griff...dann nimmt sie einen Metallstift heraus und hält diesen in die Glut bis dessen Spitze etwas aufglüht und brennt dann ein schön geschwungenes "R" ins Leder am Griff...*tief atmet sie durch und wischt sich erneut die Schweißperlen von der Stirn* "Das wäre vollbracht *dabei legt sie die Klinge des Schwertes vorsichtig auf zwei Finger der rechten Hand und versucht es im Gleichgewicht zu halten, ganz so wie Witt es ihr in ihrer ersten Unterrichtsstunde am See gezeigt hatte. Ein Lächeln erhellt ihre Züge, als es ihr gelingt das Schwert auszupendeln*... und jetzt erstmal frühstücken"
Nach einem ausgiebigen Frühstück, dem ein Umkleiden folgte, trat sie mit ihrem Schwert bewaffnet vors Haus wo sie erstmal tief die Morgenluft einzog, dabei die Augen schließend..."Wie wunderschön es hier ist...und so still"...immer wieder stellte sie mit Freuden fest, wie friedlich es hier im Vergleich zu Falkensee zuging...
*langsam fast suchend lässt sie ihren Blick dann umherwandern, ehe sie einen Baumstumpf fixiert und kurz vor sich hin nickt ehe sie auf jenen zusteuert*
*fest umgreift ihre kleine Hand dann den Griff des kurzen Schwertes, stellt einen Fuss etwas vor sich und den zweiten dann ein Stück zurück...die Stiefel dabei in den erdigen Boden drückend ehe sie hörbar ausatmet und die Augen kurz schließt, leise, fast schon ermahnend spricht sie dann zu sich selbst*
"Der Baumstumpf wird zum Angreifer, bewaffnet mit einem Schwert...und jetzt konzentrier dich...erinnere dich genau an das was er dir gesagt hat...was ist wichtig das du tust und was darfst du nie vergessen..."
*erneut ein kurzes Nicken, die Augen etwas zusammenkneifend, den Baumstumpf dabei fest fixierend, ehe sie die Stimme dann verstellt, wohl um die eines Mannes nachzuahmen*
"Hee...du da...." *in ihre normale Stimmlage wechselnd, antwortet sie sich dann selbst*
"Meint ihr mich, der Herr?
*erneut ist dann wieder die verstellte Stimme zu hören* "Steht hier denn sonst noch jemand so blöde rum...los gib mir deine Dukaten"
"Gewiss...NICHT, der Herr" *kurz ein leises Kichern über sich selbst, die Stimme jedoch wieder normal klingend*
"Jetzt würde der Angreifer seine Waffe wohl anheben und auf mich richten" *bei ihren Worten weicht sie dann einen Schritt zurück, rasch wieder einen festen Stand herstellend und fixiert den alten Baumstumpf weiterhin fest*
"Na wird's bald..." *etwas lauter spricht nun die fremde Stimme*
"Ich würde dann jetzt ebenfalls mein Schwert ziehen und die Spitze auf ihn richten....und ihm versuchen auszuweichen wenn er mir folgt...kann ich ihn überlisten, dann muss ich schnell sein und flüchten" *leise erklärend spricht sie nun wieder in ihrer Stimme zu sich selbst*
"Schnell und wendig muss ich sein...versuchen meine Vorteile auszunutzen und die Schwächen meines Angreifer herausfinden..."
*während sie spricht legt sie die zweite Hand fest um den Schwertgriff und nimmt es dann seitlich am Körper etwas nach oben, ehe sie es mit Schwung vor sich in das Holz des Baumstumpfes krachen lässt, wobei die Klinge ein paar Holzfasern abspaltet* "Dabei ist angreifen doch viel interessanter..." *seufzt dann leise* "aber soweit sind wir ja noch nicht..."
*nickt dem Baumstumpf dann freundlich lächelnd zu* "Ich komme wieder" *ein kurzes Zwinkern, ehe sie das Schwert scheidet und zurück ins Haus schlendert*

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BeitragVerfasst: 7.08.06, 13:39 
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*genüsslich seufzend reckt sie ihre Arme weit über sich, die Augen noch einige Momente geschlossen haltend, ein zufriedenes Lächeln auf den Lippen*...es scheint fast als wolle sie ihre Traumwelt noch nicht gänzlich verlassen...*ehe sie sich sacht über die Augen reibt und diese öffnet* Langsam dreht sie ihren Kopf auf seine Seite, wobei sich ihre Mundwinkel unweigerlich noch etwas weiter anheben...zögerlich streckt sie ihre Hand in seine Richtung und streicht ihm mit den Fingerspitzen, fast einem Windhauch gleich, über die Schulter...Nein es war kein Traum...ER war kein Traum...jeden Morgen erfüllte sie diese Tatsache aufs neue mit einem unbeschreiblichen Glücksgefühl...nie zuvor hatte sie für einen anderen Menschen so etwas empfunden und schon lang hatte sie nicht mehr zu hoffen gewagt jemanden zu finden der ihr die gleichen Gefühle entgegenbrachte und sie so lieben konnte wie sie war...und dennoch hatte sie das Gefühl, als würde diese jetzt schon kaum mehr in Worte zufassende Zuneigung und Liebe durch all das was sie gemeinsam erlebten stetig weiter wachsen.
*langsam schlägt sie die Decke zurück und schwingt die Beine nacheinander aus dem Bett, drückt sich von der Matratze auf, schlüpft rasch in ihr Kleid und danach in die Sandalen, einen letzten liebevollen Blick auf die gemeinsame Schlafstätte richtet klettert sie leise die Leiter hinab*
Fröhlich summend beginnt sie den Stall auszumisten, das Wasser aufzufüllen und den Pferden kleine Leckereien in Form von saftigen Äpfeln und einer großen Portion Streicheleinheiten zukommen zu lassen. Als dies vollbracht ist, schlendert sie gemütlich hinüber zum Gatter, füllt auch hier das Wasser nach und verteilt frisches Futter, ehe sie sich auf den Weg zum Park macht. Dort angekommen lässt sie ihren Blick kurz prüfend umherwandern...Niemand da...
*rasch schlüpft sie aus Sandalen und Kleid und hopst kopfüber, wie sie es bei ihm jetzt schon einigemale beobachtet hatte, ins kühle Wasser*
Laut prustend taucht sie rasch wieder auf und streicht sich die Haare aus dem Gesicht, ehe sie beginnt den See mit gleichmäßigen Zügen zu durchqueren.
Sich auf den Rücken drehend, lässt sie sich einen Augenblick so treiben, ehe sie kräftig mit den Beinen zu paddeln beginnt, so dass sie sich rasch wieder dem Ufer nähert...mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen klettert sie die Böschung hinauf und lässt sich erschöpft auf die Wiese fallen, die Arme unter ihrem Kopf verschränkend, lässt ihren Blick vor sich ins Leere wandern, weiterhin umspielt das Lächeln sacht ihre Züge...ihr Blick wirkt verträumt als sie ihren Gedanken nachhängt und dabei zurückwandert zu den Geschehnissen der letzten Zyklen...
Was hatte sich alles getan...nach langem warten hatte man ihnen die Fürsorge für das Handwerkshaus in Falkensee übertragen und sie hatten sich sofort in die Arbeit gestürzt...so langsam aber sicher, wurde ihr Tun sichtbar, die ersten neuen Möbel standen jetzt schon und wie toll erst der Ofen geworden war...sie war jedes mal aufs Neue begeistert davon was man aus diesen einfachen Rohstoffen herstellen konnte und wurde sich dann bewusst wofür sie ihrer Arbeit nachging, außerdem war sie froh darüber das sie schon viele nette und zuverlässige Handwerker gefunden hatten, die sie bei ihrem Vorhaben, den Handwerkern endlich einen zweckmäßig eingerichteten Raum, sowie die notwendigen Werkzeuge zur Verfügung zu stellen und unerfahrenen Handwerkern helfend mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, unterstützen...und doch...doch hatten sie trotz der ganzen Arbeit viel Zeit zu zweit allein verbracht...*ein leises Seufzen entfährt dabei unweigerlich ihrem kleinen Körper als ihre Gedanken weiterwandern*...hatte sich doch einiges zwischen ihnen verändert...*glucksend kichert sie in sich hinein als sie an das Gespräch mit Witt denken muss* Fast schon konnte er einem Leid tun, doch was sollten sie denn machen...wen hätten sie noch um Rat fragen können, nachdem im Tempel keiner anzutreffen war der ihnen weiterhelfen konnte...das Gespräch mit ihrem "Brodir" hatte sie mehr als beruhigt, wollten sie ja beide nichts tun, was ihnen noch nicht gestattet war...und konnte etwas, das sich so wunderschön und richtig anfühlte, falsch sein? Wahrlich nicht....
Nachdem jetzt das meiste im Handwerkshaus erledigt war, sollte auch wieder etwas Zeit sein um Schwester Celina aufzusuchen...war sie doch mehr als gespannt darauf, was sie noch erwartete...zwar hatte sie bei ihrem letzten Gespräch schon einiges erwähnt, doch war es aber bislang aber nur bei diesen Andeutungen geblieben...*die Augen öffnet setzt sie sich langsam im Gras auf ehe sie sich gänzlich erhebt und ihr Kleid überstreift, die Sandalen aufnimmt und barfuss, fröhlich summend den Weg entlang zurück zum Haus schlendert* Den Vitamabund...ja..den wollten sie eingehen, noch deutlich ist ihr jener Moment im Gedächtnis, als sie nach ihrem ersten Gespräch dieses Ritual betreffend den Tempel verließen...hatten sich doch genau zu jenem Zeitpunkt die beiden Monde Tares vereinigt...konnte es denn ein deutlicheres Zeichen für zwei sich liebende Menschen geben...*glücklich lächelnd betritt sie das Forsthaus*

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BeitragVerfasst: 11.09.06, 15:03 
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*Unruhig bewegt sich ihr zierlicher Körper unter der Decke, ehe sie ruckartig aufschreckt. Im Bett sitzend lässt sie ihren Blick noch recht verstört durch das Zimmer wandern sich mit der zittrigen Hand über die feuchten Augen streichend. Einige Augenblicke vergehen, ehe sich ihr Brustkorb wieder in einem normalen Rhythmus hebt und senkt. Unter einem tiefen erleichterten aufseufzen lässt sie sich zurück auf die Matratze fallen*

Gab es die Flammen, den Göttern sei Dank, diesmal nur in ihrem Traum, dort wohl auf Grund der Geschehnisse der letzten Zyklen....
*erneut erschaudert sie, ehe sie ihren Kopf sacht auf seiner Brust ablegt* Sein gleichmäßiger Atem, der beim Ausatmen immer wieder ihr Haar streift, das beruhigende Schlagen seines Herzens und die Wärme die von seinem Körper ausgeht, ließen sie langsam wieder ruhiger werden.
*Die Augen weit geöffnet, verklärt sich ihr Blick langsam, deutlich kamen die Bilder wieder in ihre Erinnerungen zurück, wobei sie sich etwas enger an ihn schmiegt*

"Feuer!" hörten sie die leise Frauenstimme, ungläubig sahen sie sich an...wobei sie nun den beißenden Geruch bewußt wahr nahmen, rasch sprang er vom Stuhl auf und eilte die Treppen hinab....sie dicht hinter ihm...kurz nur wich er zurück, sie dabei schützend hinter sich drückend, ehe er die Gittertür aufzog und in den Raum hinein trat, aus dem ihnen nun dicke Rauchschwaden und einige Flammen entgegen schlugen. Etwas verängstigt blieb sie auf dem Treppenabsatz stehen, während er geistesgegenwärtig die Eingangstür aufstieß um einen Augenblick später mit dem Wasserfass, das dort stand zurück zu kehren...bei diesem Anblick löste sie sich aus ihrer Erstarrung und eilte zu ihm, um ihm zu helfen, das Fass in den Raum zu zerren...nah an den Flammen schütten sie dieses dann um...zischend löschten sie damit einige der kleineren Brandstellen auf dem Holzboden.
*besorgt fällt ihr Blick auf das größere Feuer im Bereich der Küche...sich die Hand hustend vor den Mund haltend, deutet sie mit dem Kopf in Richtung des zweiten Ausgangs* "Wir brauchen das Fass das vor der anderen Tür steht" sie hatte die Worte kaum ausgesprochen, da bahnte er sich auch schon einen Weg durch die Flammen, seinen Körper dabei schützend in seinen Umhang gehüllt. *Die Augen zusammen gekniffen folgt sie ihm zögerlich durch die Räume* Als er die glimmende Tür aufstößt bricht diese aus den Angeln...rasch bewegen sie das Wasserfass zusammen ins Haus und kippen es um, so dass das Wasser in Richtung der Küche fließt und die Flammen löscht. Mittlerweile waren noch weitere Helfer dazugekommen und mit vereinten Kräften hatten sie die Flammen irgendwann unter Kontrolle gebracht. Doch wie sah es jetzt hier aus.... *betrübt ließ sie ihren Blick durch den Raum wandern, ehe sie sich ihm zuwendete* "So lange haben wir dafür gebraucht alles einzurichten und schon straft man uns mit so einem Feuer" *meinte er dann sichtlich erschöpft und unter einem tiefen seufzen* Ihre Gedanken waren die selben und tröstende Worte wollten ihr keine für ihn einfallen, so schlang sie sacht ihre Arme um ihn worauf er es ihr gleich tat und so lagen sie sich in diesem Chaos einige Augenblicke schweigend in den Armen.
"Alles kaputt, wofür wir so lange gearbeitet haben, die Decke muss neu gemacht werden, ein neuer Fussboden und vor allem der Keller...ohje das ganze Wasser .. " *kopfschüttelnd und voller Trauer sprach der Mann mit einer fast schon weinerlichen Stimme vor sich hin*
"Und bis dieser Gestank erst draussen ist .. dafür brauchen wir .. ohje .. Wochen gar ganze Monde?"
*Besorgt und liebevoll betrachtet sie ihren Verlobten, ehe sie ihre Hand in seine Richtung aussteckt und ihm mit dem Handrücken sacht über die Wange streicht* So schwach und niedergeschlagen sie sich auch selbst fühlte, mußte sie für ihn jetzt stark sein "Das schaffen wir schon, das bauen wir alles wieder auf! Eine große Stadt ohne ein Handwerkshaus? Sowas gibt es doch überhaupt nicht!" *beruhigend und sanft sprach sie die Worte in seine Richtung und versuchte dabei ansatzweise ihm aufmunternd zu zulächeln* Ihre Worte hatten den erwünschten Erfolg und sie begannen darauf hin die größten Schäden zu beseitigen. Wie gut das Witt nach einiger Zeit zu ihnen stieß, auch er wurde beim Anblick des Hauses erstmal bleich vor Schreck, doch fing er sich rasch wieder und half, wie auch einige andere Freiwillige, die sich eingefunden hatten die Keller wieder einigermaßen trocken zu legen.
Als sie mit ihrem Tun viele Zyklen später fertig waren, war das Innere des Handwerkshauses wieder soweit hergerichtet, das die Handwerker ihre Arbeit dort wieder aufnehmen konnten. Sie konnten den Göttern dankbar sein, das niemand zu Schaden kam...nicht auszudenken, wenn....
*Tränen liefen aus ihren Augen, über ihre Wange hinab auf seine Brust, worauf er sich im Schlaf kurz bewegt und liebevoll seinen Arm um sie legt.*
So stark sie war wenn es drauf ankam, so schwach wurde sie wenn es keiner sah...doch für ihn, ihre Familie und die gemeinsamen Ziele würde sie immer stark sein komme was wolle... *müde schließt sie ihre, von den Tränen nassen Augen und fällt, eng an ihn geschmiegt in einen ruhigeren Schlaf*

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BeitragVerfasst: 10.10.06, 10:42 
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*vorsichtig hatte sie sich aufgerappelt und saß nun wie ein kleines Häufchen Elend zusammen gekauert neben ihm auf der Matratze...die Stirn in Falten gelegt...besorgt ihren Blick auf ihn gerichtet*
Sie hatte es wieder getan...ihn wieder einmal enttäuscht und verletzt...wieder einmal waren ihre Worte nicht die richtigen gewesen um das auszudrücken, was sie bewegt hatte...*leise seufzend senkt sie den Blick auf seine Brust ab...welche sich gleichmäßig hebt und senkt* Dabei war sie so voll Freude und Glück gewesen als sie ihn traff...war sie doch all die schönen Orte abgelaufen...all die Orte an denen das mit ihnen so zaghaft bekonnen hatte...*die Augen schließend legt sie ihre Stirn auf seine Brust...ganz leicht nur um seinen Duft zu atmen und seine Wärem zu spüren* Ihren Gedanken freien Lauf lassend, begeben sich diese auf eine Zeitreise...hangeln sich langsam die Orte entlang die sie erst aufgesucht hatte...beginnend bei ihrer ersten Begegnung in Falkensee am Markt...
Recht unscheinbar hatte der junge Mann gewirkt...und doch hatte er etwas an sich, dass sie schon innerhalb von wenigen Augenblicken fesselte...immer nur schüchtern und möglichst unauffällig hatte sie einen Blick in seine Richtung gewagt und plötzlich war er verschwunden...glücklicherweise nicht für immer und so kam es, dass sie, als sie ihn das nächste mal sah, all ihren Mut zusammen nahm und bat, sich neben ihn auf die Bank am Markt setzen zu dürfen..."Wertes Fräulein" hatte er sie genannt...*nur kurz umspielt ihre Lippen ein Lächeln, während zeitgleich einige Tränen aus ihren Augen auf sein Hemd tropfen* und so kamen sie ins Gespräch...er war auf der Suche nach einem Lehrmeister, der ihm alles nötige Wissen über das Schürferhandwerk vermittelte...Konnte das denn Zufall sein? Sie hatte ihm angeboten, ihm alles notwenige Wissen zu vermitteln, so ihm auch eine "Lehrmeisterin" recht wäre...und zu ihrer Freude nahm er das Angebot an...Von nun an verbrachten sie viel Zeit miteinander...nicht nur beim Arbeiten in der Mine...nein, auch nach getaner Arbeit saßen sie oft noch zusammen und unterhielten sich über alles mögliche...erzählen sich von einander oder gingen im Park vor Brandenstein spazieren und saßen dort dann einfach schweigend beisammen...langsam wuchs etwas in ihr heran, von dem sie sich nicht gleich eingestehen wollt was das war, das sie da fühlte...erst als er, bei einem Besuch im Parkt, bei dem sie wiedereinmal nebeneinander am Wasser saßen, ganz vorsichtig und sacht seine Hand auf die ihre ablegte, war ihr klar, das es ihm wohl genauso gehen mochte...und doch blieb in ihr die Angst...die Angst wie schon so oft wieder verletzt und verlassen zu werden...diese Angst liess sie zögern sich zu entscheiden und sich selbst einzugestehen, was ihr Herz ihr schon so lange aufs deutlichste zu verstehen gab.
Und dann jener Satz, den sie am Nachrichtenbrett vorfand...so simpel und einfach...und doch vermochte er alles auszudrücken:

"Wer überlegt sucht Bewegungsgründe, nicht zu dürfen"

Ihr wurde klar, das sie ihrem Herzen vertrauen musste, sie wusste was sie wollte und es nur ihre Angst war, die sie zurück hielt endlich laut auszusprechen was in ihr vorging...ihm zu zeigen, das sie keine Gründe suchte um nicht zu dürfen...sondern das sie wollte...sie wollte ihn, seine Liebe und sie wollte ihm ihre Liebe schenken...aus Furcht davor, beim Reden nicht die richtigen Worte zu finden begann sie ihre Gedanken nieder zuschreiben um sich ihm endlich zu offenbaren...

"Als zum 1. Mal ich dich sah,
fühlte ich mich dir gleich irgendwie nah.
Du zogst mich so dann,
in deinen Bann.
Hast ganz sanft mich berührt,
doch dabei mein Herz mir entführt.
All die Zyklen mit dir,
weckten die Liebe in mir.
Alles andere tritt zurück,
ich fühle nur noch Glück.
Möge Vitama ihre gütige Hand,
halten schütend über unser Band."


Er erwiederte ihre geschriebenen Worte nicht nur in "Gesten"...hatte sie doch noch nie zuvor einen Mann so geküsst wie ihn...sondern auch in einem wunderschönen Gedicht, das sie eines morgens neben sich im Bett vor fand...

"Der Wind weht, du liegst neben mir,
mein Herz bäumt sich auf - schreit nach dir.
Will dich spüren, will dich fassen -
dich umarmen und nie mehr loslassen.
Deine Schönheit so unendlich-
für mich schier unverständlich,
wie ich dein Herz gewann und dann...und dann...

Stille. Ruhe. Zufriedenheit. Glück. Wärme. Geborgenheit.
Du mit deiner Lieblichkeit,
bald hast du mich soweit.

Ich werd verrückt - meine Sinne beginnen zu fliegen,
ehe sie meinen Verstand vollends besiegen.
Du mit all deiner Güte -
du meine Morgenblüte"


Von nun an, waren ihre Gefühle kein Geheimnis mehr, das man hütete, insgeheim hoffte, das der andere ebensolche hegte aber aus Angst davor zurück gestoßen zu werden, für sich behielt...sie fühlten beide das Gleiche und so wurden die gemeinsamen Zyklen noch schöner als sie es ohnehin schon immer waren.

*ihren Kopf etwas anhebend...ruht ihr verweinter Blick voll Sorge auf ihm...ehe sie ihre Stirn erneut an seine Brust lehnt und den Tränen nun freien lauf lässt...leicht erschaudert ihr kleiner Körper als sie die Augen wieder schließt*

Nach all dem Glück, all den lieben Menschen die in ihr Leben getreten waren wurde es nun auf einen Schlag Dunkel um sie herum...schreckliches war geschehen und viele Zyklen verbrachte sie in unsagbarer Angst...Angst davor ihn zu verlieren...ehe sich dann doch alles zum Guten wendete und er sie im Tempel der Vieren bat, mit ihr den Vitamabund einzugehen...von nun an wussten sie, das sie gemeinsam alles überstehen konnten...wenn sie nur zusammen hielten und einer für den anderen da war.

Doch es war nicht immer leicht...war dies doch für sie beide absolutes Neuland das sie da gemeinsam erkundeten und so kam es, das sie des öfteren aneinander vorbei redeten, sie sich falsch ausdrückte...er es deshalb falsch verstand...zum Glück gab es ja noch all ihre Lieben, die im Laufe der Zeit wie eine Familie geworden waren, um sie herum...die ihnen mit Rat und Tat jeder Zeit zur Seite standen.

Gemeinsam mit ihrer Familie begannen sie Pläne zu schmieden...Pläne wie man den anderen Handwerkern ihr Wissen und ihre Fähigkeiten zu gute kommen lassen konnte...und dann war es soweit...das "Freie Handelskontor zu Siebenwind" wurde gegründet und eröffnet...man übertrug ihnen die Fürsorge fürs Handwerkshaus in Falkensee und sie begannen dieses so herzurichten, das die Handwerker dort auch ihrer Arbeit nachgehen konnten. Und so wurde das Kontor ein weiterer großer Bestandteil ihres gemeinsamen Lebens...leider hatte sie oft das Gefühl, das er sich für alles allein verantwortlich fühlte...sie hingegen fühlte sich nutzlos...überflüssig...er hatte ständig soviel zu tun und sie wusste nicht wie sie ihm helfen konnte...in einem langen klärenden Gespräch hatten sie sich geeinigt, das sie mehr Initiative zeigen solle und er sie mehr einbeziehen würde...er konnte sich wohl nicht vorstellen, das es für sie nichts schöners gab, als neben ihm auf dem Markt am Stand zu stehen...Waren umherzustapeln oder ihm dabei zuzusehen wenn er mit anderen Händlern verhandelte...

Und dann war es endlich soweit...sie gingen, nach einigen Gesprächen mit Schwester Celina, gemeinsam einen weiteren Schritt hin zum bevorstehenden Vitamabund...wunderschön war das Bad im Tempel mit Kerzen und Blüten geschmückt...der Raum voll Dampf und einem Duft, der einen alles viel bewusster, viel intensiver als sonst wahrnehmen lies...da standen sie nun...nach all den größeren und kleineren "Prüfungen" die sie gemeinsam durchlaufen und gemeistert hatten...nebeneinander im Bad des Tempels...die Augen geschlossen, die Hände in Form einer Schale zusammen gelegt...eine wundervolle Wärme durchflutete sie bei Schwester Celinas Worten, sie fühlt sich so leicht und ihm so nah...mit diesem reinigenden Ritual, ließen sie alles Belastende hinter sich und waren nun vollkommen bereit, den letzten Schritt zu tun...im Anschluss an das Ritual hatte Schwester Celina sie noch einige Momente alleine gelassen...still hatten sie sich an den Händen gehalten...es bedarf keiner großen Worte...ein Blick in seine Augen und sie wusste das er genauso empfand wie sie...unendliche Liebe, Wärme, Geborgenheit und Glück...

Die Erinnerungen an diesen Augenblick im Tempel ließen erneut dieses wunderbare Gefühl von Wärme in ihr aufsteigen...was gäbe sie darum wäre er jetzt wach...*sich aufrichtend schiebt sie zögerlich ihre warme Hand unter sein Hemd auf seine Brust...an die Stelle unter welcher sein Herz ruhig und gleichmäßig schlägt...still verharrend, die Augen schließend erhellt sie ihre Miene etwas ehe sie ihren Blick langsam an ihm hinabwandern lässt*
Sie wünscht sich nichts sehnlicher, als seine Augen jedesmal zum Strahlen zu bringen, wenn er sie erblickte...ihm ein Lächeln auf seine Lippen zu zaubern und diese so oft es ging, warm und weich auf den ihren zu fühlen...seine Hände liebevoll und zärtlich auf ihrem Körper zu spüren und sein Herz vor Freude einen deut schneller zum Schlagen zu bringen...und doch war sie es, die ihn mit ihren unüberlegten, voreilig ausgesprochenen Worten oft verletzte...ihm Kummer und Enttäuschung in seinen Blick legten und das liebevolle Lächeln auf seinen Lippen zum Erlöschen brachten, sie wollte ihm nicht weh tun...war er doch das Liebste das sie hatte...*leise seufzend zieht sie ihre Hand wieder zu sich heran und legt sich, eng an ihn gekuschelnd auf die Matratze*
Und schon gar nicht wollte sie, das er sich fühlte wie "der Kerl der im Stall schläft"...war er das doch niemals für sie gewesen...er war doch so unendlich viel mehr...ihr Freund, Vertrauter, die Liebe ihres Lebens...ihr Verlobter und bald ihr Mann...

Sie musste endlich lernen in dieser Sache...der Liebe...ihrem Herzen zu vertrauen...es sprach doch deutlich genug zu ihr...ihren "Verstand" konnte sie nutzen wenn es um das finden irgendwelcher Erzadern oder Geschäfte ging...doch hier ging es um soviel mehr...es ging um Gefühle...seine Gefühle, die sie nicht verletzen und schon gar nicht in Frage stellen wollte...und ihre eigenen, beide so kostbare Geschenke, die es unbedingt zu schützen und zu erhalten galt...sie sollten pflegen was sie da von den Göttern geschenkt bekommen hatten und sich bewusst bleiben das sie da etwas so wunderbares miteiander teilten durften...

*ihren Kopf an seine Schulter gelehnt schläft sie eng an ihn geschmiegt ein...die Haut unter den Augen noch feucht...die Mundwinkel jedoch kaum merklich angehoben*

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BeitragVerfasst: 14.05.07, 12:16 
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Kurz wandert ihr Blick durch das Zimmer, ehe sie sich kopfschüttelnd aus dem Bett aufdrückt. So kann es nicht weiter gehen, sie konnte nicht länger Zyklus für Zyklus nur so verbummeln und verträumen, in Falkensee wartet sicher einiges an Arbeit auf sie, es war Zeit das Kontor wieder mit Leben zu füllen, das war sie der Stadt, ihrer Familie, den jungen Handwerkern und auch sich selbst schuldig.

Sie öffnet die Schublade ihrer Kommode und nimmt ein grünes Kleid zur Hand welches sie rasch über zieht. Ja, es war an der Zeit das man die Farben ihrer Familie wieder öfter in Falkensees Straßen zu sehen bekam. Mit flinken Fingern flicht sie ihr Haar zu zwei ordentlichen Zöpfen und schlüpft in ihre Schuhe ehe sie mit beiden Händen den Rock ihres Kleides glatt streicht. Ein zufriedener Blick an sich hinab, ehe sie sich auf der Bettkante niederlässt und sich auf die andere Bettseite hinüber beugt. Zärtlich streicht sie ihm eine seiner Haarsträhnen aus dem Gesicht, ein liebevolles Lächeln umspielt dabei ihre Züge als sie ihn einige Augenblicke beim Schlafen beobachtet.

Langsam setzt sie sich wieder auf und greift erneut in die Schublade, nimmt diesmal ein Pergament und einen Stift heraus und beginnt dieses mit einigen Zeilen zu füllen, dabei ihren Blick immer wieder kurz zu ihm anhebend, ehe sie weiter schreibt.

Vorsichtig beugt sie sich über ihn und küsst ihn sacht auf die Wange, das Pergament legt sie neben ihm auf der Bettdecke ab. Leise verlässt sie dann den Raum. Vor dem Forsthaus angekommen reibt sie die Hände aneinander. "Na dann mal los..." ermuntert sie sich kurz selbst ehe sie sich auf den Rücken ihres Pferdes hinauf zieht.

Wenn er erwacht wird er folgende Worte auf dem Pergament vorfinden:

~auch wenn ich…~

auch wenn ich oft für viele nicht perfekt genug bin,
gibst du mir immer das gefühl ich sei ein hauptgewinn.

auch wenn ich oft zurückweisend, kalt und gemein bin zu dir,
hältst du mir trotzdem deine hand hin und immer zu mir.

auch wenn ich oft das gefühl hab das alles leer ist und trist,
versuchst du mir zu zeigen wie hell und freundlich tare ist.

auch wenn ich oft dummheiten und unsinn hab gemacht,
hast du nie übers mich verlassen nach gedacht.

auch wenn ich oft lieber für mich alleine bin,
gibst du meinem leben ein klein wenig sinn.

auch wenn ich oft mein ich sei unverletzlich und aus stein,
kennst du mich besser und lässt mich auch mal ganz anders sein.

auch wenn ich oft so tu als wäre ich nicht drüber froh,
fängst du mich auf wenn ich abzustürzen droh.

auch wenn ich es oft nicht sagen und zeigen kann,
weisst du tief in deinem herzen ich liebe dich, mein mann.

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BeitragVerfasst: 7.07.07, 18:19 
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Wie erschlagen ließ sie sich auf den Stuhl nieder, den Blick vor sich auf den Tisch gesenkt auf dem sie das Pergamentblatt abgelegt hatte. Kurz streicht sie es mit der Handkante glatt, ehe ihr Blick erneut die Zeilen entlang wandert.

~~~

Meine liebe Becky..
so du diesen Brief nun ließt, stehe ich gerade auf den Planken eines Schiffes und setzte gen Rothenbucht über.
Bitte verzeih' doch ich brachte nicht die Kraft auf, um dir unter die Augen zu tretten.
Es hätt'meinen Abschied von dieser Insel nur unnötig erschwert oder gar ins Wanken gebracht.
Doch trotz'alledem steht meine Entscheidung felsenfest, sowie auch mein Glaube tief verankert in meinem Herzen brennt.
Meine Schritte werden mich auf meiner Pilgerreise an viellerlei Orte führen, von den Gräbern meiner Eltern in Rothenbucht, in's prächtige Draconis und von dort aus weiter gen Ersonts Tal und Ersonts End.
Meine Reise wird mich noch weiter führen, bishin an die galadonische Südgrenze und so mein Herr Bellum es von mir verlangt noch viel weiter.
Zürne mir nicht, Becky.
Denn aufgrund der Gewissheit dich zurückgelassen zu haben, lastet mir mein Gewissen selber schon genug auf meine jetztschon lahmen Schultern.
Du wirst auf ewig in meinem Herzen sein und du bist es, genauso wie mein unerschütterlicher Glaube, die meine Entschlossenheit auf meinem langen Weg stärken wird.
Ich werde auf meinem Weg viele Tempel und Schreine erblickten... viel Leid und Kummer, Freude und Hoffnung, doch eines wird sich nie ändern, meine Gedanken und mein Herz werden immer bei dir auf Siebenwind verbleiben.

So die hochheilgen Sahor es erlauben, so werden wir uns einst wiedersehn und ich sehne diesen glücklichen Augenblick schon jetzt herbei... schon jetzt, da ich diese Insel gerade erst verlasse.

Mögen das wärmende Licht der allheiligen Vier immer deinen Lebensweg säumen, meine liebe Becky.

Du warst mir eine Schwester, die ich nie hatte.
Du warst meine Familie und wirst es immer sein!

Dein dich liebender Bruder Oranor.


~~~

Auch wenn sie seinen Brief nun schon einigemale gelesen hatte, kullert ihr auch diesmal wieder eine Träne die Wangen hinab. Nach und nach gesellen sich zu dieser einen Träne noch ein paar mehr welche dann alle aufs Pergament tropfen so das dieses langsam etwas wellig wird. Ein leises Schniefen, ehe sie mit dem Handrücken rasch die Tränen wegwischt und sich, die Augen kurz schließend, vom Stuhl aufdrückt. Langsam steigt sie die Stufen im Handwerkshaus hinab, als sie die Tür hinter sich ins Schloss zieht, atmet sie einigemale tief durch, ehe sie sich auf den Weg Richtung Südfall macht. Immer wieder leise schniefend und sich über die Augen wischend folgt sie dem Weg bis hin zur kleinen Baumgruppe, zielsicher geht sie auf einen der Bäume zu, lehnt sich an dessen Stamm und lässt sich an diesem entlang langsam nach unten gleiten. Erneut schließt sie die Augen, ein tiefer Seufzer entweicht ihr. Nur zögerlich öffnet sie die Augen und dreht sich langsam zum Baumstamm um, als ihr Blick auf die vier Buchstaben fällt, kann sie die Tränen nicht länger zurück halten, weinend lehnt sie sich seitlich an den Stamm, die Handfälche leicht auf die Rinde legend.
Einige Zeit lässt sie ihren Tränen freien lauf, ehe sie sich mit den Handrücken über Augen und Wangen wischt und mit ihren Fingern sacht jeden einzelnen Buchstaben nachzeichnet, ihre Gedanken wandern dabei zurück zu jenem Tag, als Oranor diese hier in die Rinde des Baumes geritz hatte. Er war mal wieder völlig am Ende gewesen, müde von all der Arbeit. Er brauchte eine Auszeit und so waren sie gemeinsam zum Äpfel pflücken und hatten miteinander herumgetollt wie kleine Kinder. Fern waren für einige Zeit all der Stress und die Arbeit. Als sie danach erschöpft nebeneinander vor dem Baum im Gras lagen war dieses "Kunstwerk" entstanden, ein "W" für Witt, ein "Y" für Yaris, ein "O" für Oranor und ein "R" für Rebecca. Wieder legt sie die Handfläche auf die Buchstaben, tief atmet sie durch. "Meine Familie..." dabei zieht sie einen kleinen Dolch aus ihrem Beutelchen und ritzt hinter die vier Buchstaben noch einen fünften, kritisch betrachtet sie das "G" für einen Augenblick, ehe sie den Dolch in den Beutel zurück schiebt. "Meine Familie...und auch wenn du jetzt so weit weg bist, wirst du immer dazugehören, du hast einen Platz in meinem Herzen und das deine hast du hier auf Siebenwind gelassen, ich werde es für dich verwahren bis du wieder kommst" leise flüsternd, wohl mehr zu sich selbst, spricht sie vor sich hin, sich dabei aus dem Gras aufdrückend. Ein letztes Mal blickt sie über die Schulter zum Baum hin, atmet dabei einigemale tief ein und aus, ehe sie sich auf den Weg zurück nach Falkensee macht. Immer noch recht betrübt ihre Miene, die Augen leicht gerötet vom Weinen, im Inneren fühlt sie sich allerdings nicht mehr ganz so traurig und betrübt wie auf dem Hinweg.
Als sie Falkensee erreicht und Yaris und Gerom auf dem Marktplatz stehen sieht, huscht sogar schon wieder ein kleines Lächeln über ihre Lippen.

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Zuletzt geändert von Becky: 7.07.07, 18:30, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 1.09.07, 17:37 
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*Wie den kostbarsten Schatz Tares presste sie das Pergamentblatt, welches sie versiegelt und mit ihrem Namen versehen auf der Theke des Kontors gefunden hatte, fest an ihre Brust.* Endlich ein paar Zeilen von ihm, endlich wusste sie das er lebte und soweit sie das seinem Brief entnommen hatte ging es ihm auch einigermaßen gut. *Langsam lässt sie sich auf einem der Stühle nieder, ehe ihr Blick erneut über die Zeilen wandert, immer wieder stockt sie dabei kurz, ein leises Seufzen entweicht ihr, einige Tränen kullern ihre Wangen hinab.*

Bellums ewige Licht und meine liebsten Grüße und Wünsche seien mit dir, meine liebe Schwester.

Zu lange schon habe ich meine Schreibfeder ruhen lassen und zu lange habe ich mich noch nicht bei dir gemeldet, seit meiner vielleicht überstürzten Abreise.
Doch trotz alle dem habe ich keine meiner Entscheidungen bereut.
Ich habe mir von meinen wenigen Dukaten einen altes, aber dennoch starkes Pferd gekaut und bin just in diesem Augenblicke auf dem Weg von Rothenbucht nach Ersonsts Tal, daher verzeih mir die teilweise krakelige Schreibweise des Briefes.

Viel haben meine Augen bereits auf dieser Reise zu sehen bekommen, ich konnte endlich die Ruhestatt meiner Eltern aufsuchen, ... möge Morsan sie segnen und ihnen weiterhin Ruhe schenken.
Es tat gut die Gassen der alten Heimatstadt wiederzusehn, auch wenn sie mich hauptsächlich an schlimme Zeiten der Armut erinnern, so birgt der Anblick der heimatlichen Gassen doch auch viel Trost.
Immer wieder ströhmen alte Erinnerungen auf mich ein.. wie ich mit meinem Vater immer allmorgentlich zum Markt ging.. oder wenn ich meiner Mutter bei der Arbeit in der Schneiderei half.
Doch auch die unvergesslichen Zeiten mit Yaris, Viidjoeld und Dir spenden mir Trost und Kraft auf meiner schier unendlich währenden Pilgerreise.
Auf dieser Reise durfte mein Herr schon viel durch meine Augen sehen.. Ungerechtigkeit und vor allem Armut, aber auch Unglaube!
Unzählige Schreine und Tempel gilt es noch auf meiner Reise zu besuchen und viele Gespräche und Predigten gibt es noch zu verlautbaren.
Mein Glaube brennt immernoch unverändert stark in meinem Herzen und läst meinen Schritt nicht erlahmen.

In der Ferne sehe ich einen dichten Wald und Rauch aufsteigen.. ich habe das Dorf bald erreicht und ein warmes Mahl wird mir gut tun, genauso wie mein guter, alter Freund, der mich so weit bereits getragen hat, braucht nun etwas Ruhe.

Die Menschen hier und das Land scheint so komplett anders, als auf Siebenwind, auf meiner Reise und den damit verbundenden Predigten konnte ich bereits viele in ihrem Glauben stärken und unterstützen, mein Herz sagt mir das ich das Richtige tu' und den Leuten im Sinne Bellums Gerechtigkeit und Schutz bringe, aber stimmt das auch wirklich?
Handle ich Bellum zum Wohlgefallen?
Oder muss ich meine Anstrengungen verdoppeln?
Verzeih'mir, Du siehst viel schwirrt mir im Kopf umher, viel Ungeklärtes und unzählige Fragen die mein Hirn zermartern.
Wo ist mein Platz Becky?
Wo braucht mich Bellum am meisten?
Wo brauchen die Menschen am meisten Bellums Gerechtigkeit?
Plötzlich komme ich mir verlassen und ratlos vor, wird Bellum mir den Weg weisen?
Und wenn ja?
Wo soll er mich hinführen?
Wo braucht man mich mehr als auf der schicksalumwobenen Insel von der ich so schagartig verschwand?
Nunja.. ich schreibe wirres Zeug.
Ich muss meine Gedanken ordnen, wer weiss, ab und an träume ich von einer kleinen Kapelle am Nordrand der Grenze zum endophalischen Gebiet, die Sklaverei und der Handel mit selbigen will mir einfach nicht aus dem Kopf.

Aber ich bin es leid ständig nur diesen ernsten Gedanken nachzuhängen, ich wünschte ich könnte bei Euch sein und ich wünschte ich wüsste was ihr grade so treibt?
Wie geht es Euch allen?
Wie läuft es mit dem Kontor?
Hat Yaris immernoch diesen furchtbaren Rauschebart? *An dieser Stelle wurde ein, durch den dicht-dunklen Bart gut identifizierbare, Strichmännchen gezeichnet, welches sich grade augenscheinlich im Bart krault.*
Entrichte meinem "Brodir" bitte meine herzlichsten Grüße.
...und Viidjoeld bitte ebenfalls, hab'dank Becky.

Das Liebste was ich im Moment mein Eigen nennen kann ist ausser dem Pferd.. mein Schild.
Mit ihm schütze ich mich im kampfe und er symbolisiert die schützende Hand meines Herren, unsres Allvater Bellum!
Und zugleich ist er mein Talisman, eine heilige Reliquie auf meiner Reise, denn er flößt mir Kraft und Hoffnung ein in den scheinbar dunkelsten einsamen Nächten..
Egal wann es so schien als würde mein Wille dahinsiechen und mich die Karft für diese Reise verlassen, so stärkte mich der Gedanke an diesen einen wundervollen Moment.. leicht nördlich von dem lauschigen Südfall gelegen, wo Wir uns in der Rinde eines Baumes mit unsren Buchstaben verewigten..
Und um wenigstens diesen friedvollen Gedanken mit mir tragen zu können, als geistliche Verbindung zu Euch auf Siebenwind, ließ ich mir unsre Insignien "WYOR" auf die Innenseite des Schildes in einem prachtvollen Rotgold einarbeiten.

Aber wo ich schon von alten Zeiten schreibe.. so sag'mir, wie läuft es mit dem Bund der Vitama, wurdet Ihr Beiden endlich getraut? ... Ich werde mir nie verzeihen können, dass ich diesem freudigen Ereignis -so es denn eingetroffen ist- nicht beiwohnen konnte.

Nun, ich werde in einem Monat auf halbem Wege gen der Stadt Torfeld sein und wenn meine Reise plangemäß verläuft, dann werde ich in zweieinhalb Monden dort sein und mich im dortigen Tempel melden.
Dort werde ich eine Zeit lang Land und Leute versuchen besser kennenzulernen, wozu ich dem dortigen Ordo Belli befristet anschließen werde.
Ich würde mich über einen Brief von dir sehr freuen, bitte schreib mir und erzähl mir ALLES was so bei euch los ist.. wie es den andren geht, was ihr zur Zeit macht und welche Gerüchte durch die Gassen Siebenwinds streifen..
Wie gesagt, schreib mir bitte, ich muss endlich mal wieder etwas von euch hören.

So, ich sehe nun bereits die Tore des Dorfes, ich muss nun schluss machen und meine Augenlider sagen mir, dass ich eine gute Mütze voll Schlaf benötige.

Mögen die hochheiligen Sahor über Euch segnen und möge der Schild des Allvaters Euch schützen.

~Euer Bruder Oranor


*Als sie den Brief einige male gelesen hat, nimmt sie ein frisches Pergamentblatt hervor und legt diese vor sich auf den Tisch. Fast wie von allein füllt sich dieses nach und nach mit Lettern.*

Mein geliebter Bruder,
endlich halte ich den Beweis dafür in den Händen das du noch lebst, du ahnst nicht was ich mir seit deiner Abreise für Sorgen gemacht habe. Es tröstet mich zu hören das du deine Entscheidung von hier wegzugehen nicht bereut hast, allerdings vermisse ich dich dadurch nicht weniger. Aber ich will dir nun lieber deine Fragen beantworten und dir dein Herz nicht noch schwerer machen indem ich nur berichte wie sehr du mir fehlst.

Hier auf Siebenwind ist eigentlich soweit alles beim Alten, Yaris und Witt geht es gut, ebenso dem Kontor. Die einzige Neuerung ist das neue Zunftgesetz, allerdings macht sich davon derzeit noch nicht wirklich viel zu bemerken und so kann ich nicht wirklich was darüber berichten.
Seit kurzem befindet sich auch wieder eine Schneiderin in unseren Reihen, Yaris hat sie irgendwie kennen gelernt und war der Meinung sie würde gut zu uns passen. Ich hab ihm gesagt „Deine Freunde sind auch meine Freunde und hier jederzeit herzlich willkommen“, aber ich glaube er denkt ich mag sie nicht, dabei kenn ich sie gar nicht wirklich, es ist einfach nur das du der Schneider des Kontors warst und jetzt nachdem dein Platz hier neu besetz wurde es allgegenwärtig ist das du nicht mehr hier bist. Du warst ja auch nicht nur der Schneider, du warst viel mehr, mein Bruder, mein Vertrauter, meine Schulter zum Ausweinen, ich hoffe ich kann ihm das irgendwann erklären so das er es versteht.

Seinen Rauschebart trägt er immer noch, der wird immer dichter. Morsan ist ja nun nichtmehr weit, ich denke er wird ihn vorher auch nicht mehr abnehmen, sondern weiter wachsen lassen. Übrigens eine sehr gelungene „Zeichnung“.
Deine Grüße werde ich ihm und auch Witt sehr gern ausrichten, sie werden so erfreut sein wie ich endlich von dir zu hören.

Der Vitamabund, nun das ist so eine Sache, leider scheint es derzeit leichter zu sein einen freundlichen Orken zu treffen als einen Diener Vitamas, sprich wir haben den Bund leider immer noch nicht geschlossen. Wenn wir eines mit der Zeit gelernt haben ist es das „Warten“, aber die Götter werden schon wissen warum sie gerade diese Eigenschaft bei uns beiden so auf die Prüfung stellen. Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, irgendwann mit Yaris den Bund zu schließen und dabei das von dir genähte Kleid in Witts Aett zu tragen und vielleicht, so es die Götter wollen bist du dann wieder bei uns und kannst diesen wichtigsten Tag mit uns erleben. Vielleicht ist auch einzig allein das der Grund dafür warum wir noch warten müssen.

Deine Fragen zu dem wo und wie dich dein Herr am Meisten braucht kann ich dir nicht beantworten, da ich leider zu eigennützig wäre und sagen würde „Dein Platz ist hier auf Siebenwind bei deiner Familie“, aber das wäre nicht richtig, drum schicke ich dir diese Worte „Folge deinem Herzen, so wie du es immer getan hast, dann wird alles was du anpackst gut und dein Tun richtig sein.“ Wir sind in deinem Herzen und deinen Gedanken immer bei dir (das du unsere Initialen auf der Innenseite deines Schildes trägst erfüllt mich mit Freude und Stolz) so wie auch du immer einen Platz hier bei uns und in unseren Herzen hast. Denk an die schönen Zeiten hier zurück und lass uns durch diese Gedanken bei dir sein und dir Kraft und Trost spenden wann immer du dies nötig hast.

Ich hoffe wir sitzen irgendwann wieder hier vereint und du kannst uns alles von deiner Reise berichten, bis dahin freue ich mich über jede Zeile die mich hier von dir erreicht und werde mich immer dran machen dir umgehend zu antworten.

Mögen die Götter allezeit ihre Hände schützend über dich und deine Wege halten,

Deine dich liebende Schwester
Rebecca


*Leise seufzend lehnt sie sich auf dem Stuhl zurück, legt den Kohlestift neben sich ab und blickt nochmals prüfend über die Zeilen, ehe sie das Pergament mit einem leichten Nicken zusammen rollt und in ihrem Beutelchen verschwinden lässt*

„Jetzt muss ich nur noch die anderen finden, vielleicht wollen die ihm ja auch ein paar Zeilen zukommen lassen und dann den Brief abschicken“ *zu sich selbst gesprochen drückt sie sich mit diesen Worten vom Stuhl auf und verlässt suchend das Kontor*

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BeitragVerfasst: 30.10.07, 01:49 
Altratler
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Und da war sie wieder, diese schreckliche Kälte die nach ihrem Herzen griff. Es war fast so, als hätte sie all die Zeit in der sie glücklich war nur in einer Ecke drauf gelauert das sie wieder einen Fehler machen würde und somit all ihr Glück zerstörte.

Noch orientierungsloser als sonst setzt sie einen Fuß vor den anderen und stapft so durch den Wald.

Was hatte sie diesmal nur wieder falsch gemacht, war es wirklich der Willen der Götter das sie nicht zusammen sein sollten oder ganz allein ihr Fehler? Langsam suchen sich einige Tränen einen Weg aus ihren Augenwinkeln die Wangen hinab, welche sie mit dem Handrücken eiligst wegzuwischen versucht, doch vergebens. Die Tränen machen es ihr nicht gerade leichter dem Waldweg zu folgen, sie stolperte über einen Baumstamm und bleibt einfach regungslos liegen. „Oh Vater Morsan, hol mich zu dir, seid mir nur dieses eine mal gnädig ihr Götter“, immer wieder geistern einige Wortfetzen des Gespräches durch ihren Kopf. Fast schon schadenfroh rufen sie ihr seine Worte immer wieder ins Gedächtnis „…nicht einmal die Götter wollen das wir zusammen sind…ich könnte dir auch sagen das du das Beste bist das mir in meinem Leben passiert ist, aber ich will ehrlich sein…“

Ein tiefes Schluchzen dringt kurz durch die Stille des Waldes, ehe sich leise eine Unmenge an Tränen auf den kalten Waldboden ergießt.
Was sind das nur für Götter, die einem so etwas wunderbares schicken, die einen so glücklich sein lassen und einem dann all das nehmen wofür es sich zu Leben lohnt?

Zitternd rappelt sie sich langsam wieder auf und stolpert weiter bis sie irgendwann ihr Ziel erreicht. Fast schon verächtlich wandert ihr Blick das Haus hinauf, das Haus, das sie bis vor ein paar Zyklen noch ihr Zuhause nannte. Aber jetzt, jetzt war alles anders, er wollte sie nicht mehr, er wollte jetzt eine andere, zwar hatte er es so deutlich nicht gesagt, doch die andere war es die ihn glücklich machte, die andere war es mit der er gemütliche Abende verbrachte.
"Wir haben doch schon andere Kriesen überstanden..." das waren seine Worte gewesen und wie recht er damit hatte, doch "kämpften" sie dieses mal nicht zusammen wie sonst immer Seite an Seite. Nein, es schien ihr fast so, als würden sie nicht mal mehr auf dem selben "Schlachtfeld" stehen. Heimlich, still und leise hatte er sich kampflos davon gemacht.
War da denn nichts für das es sich seiner Meinung nach zu kämpfen gelohnt hätte? War jedes Versprechen das sie sich gaben, alles was sie sich so schwer erkämpft und aufgebaut hatten wertlos, nur wegen des letzten fehlenden Rituals, nur weil sie den Vitamabund nicht hatten schließen können nachdem Celina abgereist war?

Mit müden Schritten, ein pochender Kopfschmerz ihr Begleiter, steigt sie die Leiter hinauf in die Dachkammer, die jetzt nichts mehr war, als eine Dachkammer und so unendlich kalt und leer wie sie es zuvor noch nie wahrgenommen hatte. Gänzlich bekleidet krabbelt sie auf die Matratze und rollt sich auf seiner Seite zusammen, wieder vergießt sie Tränen als sie sich in sein Lacken einwickelt.

„Du musst stark sein, so wie immer, so wie man es von dir erwartet“, mahnt sie sich selbst. Starr blickt sie dabei vor sich ins Dunkel des Raumes, wobei ihre Augen allmählich zu brennen beginnen was den Tränenfluss erneut auslöst. „Er ist die Liebe meines Lebens, alles was ich habe und wofür es sich zu leben lohnt, aber ich kann ihn nicht mehr glücklich machen. Wie könnte ich glücklich sein, wenn er es nicht ist? Ich hab wieder einmal versagt, ich hab es nicht geschafft, einem Menschen der mir wichtig ist das Glück zu schenken das er verdient, also muss ich ihn loslassen, damit er dieses Glück wo anders findet. Wobei er es ja schon gefunden hat – bei ihr!“

Sie blieb nun hier zurück, einsam und allein, schlaflos in Brandenstein!

Langsam krabbelt sie von der Matratze, lässt sich vor dem Bett auf dem Boden nieder und kauert sich dort zusammen, die halbe Nacht vergeht, ehe sie in einen unruhigen wenngleich gnädigen Schlaf fällt.

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Zuletzt geändert von Becky: 30.10.07, 18:29, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 7.04.08, 06:30 
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Zaghaft fährt sie erneut mit den Fingern übers Pergament, ehe ihr Blick über die paar Zeilen schweift. Einem leichten Kopfschütteln folgt ein tiefer Seufzer. Nun war er also auch weg, fort, nicht mehr hier...
Sie schließt für einen Moment die Augen und lässt ihre Gedanken zurück wandern, zurück zu der Zeit als alles angefangen hatte, als sie alle sich kennen gelernt hatte und gemeinsame Ziele hatten die es zu verwirklichen galt. Wann nur hatte es aufgehört wichtig zu sein? Wann hatte es angefangen zu zerbrechen?
Tief atmet sie durch ehe sie eine leere Seite in ihrem Buch aufschlägt und zu schreiben beginnt...

Dreh doch einfach die Zeit zurück,
ganz vorsichtig und auch nur ein kleines Stück.
Dann kann man alles besser machen,
einfach ausbessern die schief gegangenen Sachen.

Ein paar Tage oder Wochen gar,
nur soweit zurück das alles noch in Ordnung war.
Wenn so etwas nur möglich wär,
dann wäre das Leben nur halb so schwer.

Ein Drehen an den Zeigern der Uhr,
und schon läuft alles in einer anderen Spur.
Man hätte die Möglichkeit Fehler zum Guten zu wenden,
ohne wirklich Zeit und Mühe zu verschwenden.

Doch erfüllt sowas wirklich Sinn und Zweck,
nehmen wir uns mit unseren Fehlern nicht auch etwas vom Leben weg?
Alles was uns zustößt und passiert,
müssen wir ertragen – man gewinnt und verliert.

Auch wenn uns vieles nicht gleich richtig erscheint,
nicht jede Träne haben wir umsonst geweint.
Denn für alles was einem wichtig ist im Leben,
muss man einfach kämpfen und hoffen es ist nicht vergebens.

Hoffnung und Träume sterben zuletzt,
auch wenn man sich selbst bis dahin viel zu oft verletzt.
Kummer und Tränen zeigen uns während die Zeit verrinnt,
das wir noch immer am Leben sind.

Drum lass die Zeit laufen, so schwer es auch fällt,
mit etwas Glück haben wir uns nicht umsonst gequält.


Abschließend wandert ihr Blick noch einmal über den Text, ehe sie das Buch zuklappt und es zurück in die Kommode legt.

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