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 Betreff des Beitrags: Das Krankenzimmer
BeitragVerfasst: 13.07.07, 09:26 
Einsiedler
Einsiedler

Registriert: 14.06.07, 21:31
Beiträge: 70
12. Querler 18 n.H. – Das Hospiz zu Falkensee
Es war früher Morgen. Ein regnerischer Morgen um genau zu sein. Die Stadt nahezu leer wie üblich zu dieser Zeit. Regen ergoss sich in Strömen über der Stadt, plätscherte hart auf dem steinernen Pflaster der Straße auf. Der Hellzyklus setzte gerade wieder ein und doch war es ein sehr trüber Tag. Nicht unbedingt nach ihrem Geschmack musste Claudia zugeben, als sie raschen Schrittes gerade in die nächste Straße einbog. Der Wind zerrte heftig an ihr, es war stürmisch und so hatte sie die Kapuze weit ins Gesicht gezogen, den Mantelumhang fest um sich gezogen. War es nicht immer das gleiche mit diesem schrecklichen Regen? Sie fühlte sich geradezu verfolgt, jedes mal wenn sie das haus verließ! Aber es war nicht mehr weit, nur wenige Schritt trennten sie noch vom Hospiz und schließlich rettete sie sich in das warme Trocken, schlug rasch die Tür hinter sich zu, wie um den scharfen Wind, der ihr bis eben noch um die Ohren pfiff, auszusperren und schob allmählich die vom Regen schwere Kapuze zurück. Ein Segen war das! Unwillkürlich schüttelte sie das blonde, lockige Haar aus, als er zum vorscheinen kam, spähte flüchtig durch den Raum und seufzte schwach auf, als sie sie niemanden entdecken konnte. Eine ungewohnte Stille für sie, langsam schob sie die behelfsmäßig verbundene Hand unter dem Umhang hervor, bedachte sie noch einmal dieses stillen Momentes so als wollte sie sich des Grundes vergewissern, weshalb sie denn nun eigentlich hier stand. Zumindest einmal umsehen konnte sie sich und so setzte sie auch schon zum Schritt. Leise knarzten die Holzdielen unter ihrem Gewicht, wenn sie auch noch eine recht gute Figur machte für ihre 34 Morsan. Und so schob sie den Vorhang zur Seite und riskierte einen kurzen Blick in den Behandlungsraum. Nein hier war auch keiner, der Vorhang senkte sich wieder und erneut setzte sie zum Schritt an, schlich langsam zum Bettenraum um nun auch diesen Vorhang wieder etwas zur Seite zu schieben. Ihr Atem stockte, die Augen weiteten sich, doch welch Anblick offenbarte sich ihr da? Immer wieder ging sie die zur Gänze ausgefüllte Bettenreihe durch. Ganz vorn eine Kriegerin, friedlich schlummernd und wenn auch nur leicht mitgenommen, darauf folgte ein Robenträger, so man diesen Fetzen noch Robe nennen konnte und ganz hinten ein verletzter Krieger, dazwischen im Bett die Hofmajordoma Beatrice, völlig erschöpft und mitgenommen sah sie aus. Die Haare zerzaust, die Wangen gezeichnet von roten Abdrücken, wie von kräftigen Ohrfeigen und hier und da etwas Blut an der Kleidung. Alle schliefen sie, doch vielmehr waren es der Krieger und der Berobte die ihren Blick gefangen hielten. Beide waren sie bleich, die Kleidung zerrissen und blutig, der Krieger wie nach einem schweren Kampf. Hier und da ein paar Blessuren, doch auffällig waren drei größere Wunden, die bereits versorgt und verbunden waren. Trotzdem machte er keinen gesunden Eindruck. Ähnliches mochte sie von dem Robenträger sagen, der Zustand der beiden glich vielmehr einer Bewusstlosigkeit als einem Schlaf und Robe wollte .. nein konnte sie diesen Fetzen beim besten Willen nicht mehr nennen. Die weiße Robe war der Länge nach sauber aufgetrennt und gab seinen Oberkörper völlig frei, der Stoff hin leblos zu den Seiten, tief durchtränkt von Blut. Und würde man sie wieder zusammenlegen, so würde man einen großen Blutfleck sehen können, der mindestens den Bauchbereich bedeckte, da war sie sich sicher! Vorsichtig tat sie einen Schritt näher heran, sie musste das aus der Nähe sehen. Der Bauch selbst war mit frischen Verbänden eingewickelt, wohl Druckverbände wie es für sie aussah, hier und da schimmerte an den Seiten Blut hindurch oder war bereits vertrocknet und eine einzelne Blutspur, zierte das Gesicht, schien recht kräftig auf dem blassen Hintergrund. Abschätzend blickte sie zwischen den beiden hin und her und beide waren sie in keinem guten Zustand. Zögerlich tat sie wieder einen Schritt zurück, wandte sich schliesslich hastig herum, ein letzter besorgter Blick zurück, dann stürmte sie auch schon wieder durch die Tür hinaus in den Regen. Sie würde sicher jemanden finden, der sich darum kümmern würde, denn schließlich musste jemand über sie wachen, nicht sie .. jemand erfahrenes!


Zuletzt geändert von Frowini: 13.07.07, 09:27, insgesamt 1-mal geändert.

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