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 Betreff des Beitrags: Ein Kriegstagebuch
BeitragVerfasst: 28.07.07, 00:47 
Edelbürger
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25. Querler

6. Hell, unterwegs

Heute haben wir Watengaar verlassen, um uns dem fürstlichen Heerbann unter unserem Herren Wohlgeboren Raaken anzuschließen. Noch ist ungewiss, wie lange dieser Zug dauern wird, und welchen Erfolg wir erzielen werden. Daher habe ich mich entschlossen, über diese Zeit Tagebuch zu führen.
Wir, das sind die wehrfähigen Freibauern aus Watengaar bei Weteka, einem Dorf von rund 100 Seelen unter der Herrschaft seiner Wohlgeboren Ilkhold Raaken von Klauenklamm. Treyis und Tregos Arand, Coran Derlynn, Ragos Dergon, Saban und Parwen Deysteg, Eric Forsten, Barrem und Derwin Gamberg, Calvin, Baresch und Benjamin Hufer, Alfred und Calvin Kober, Paran Kufer, Aldan und Yerrus Lavan, Arlon, Bran und Doran Navardas, Marik und Xavier Sundas, Gundolf und Kurdolf Verres und Furron Wemberg.
Fast seit dem Lichthoch schon gab es immer wieder Gerüchte über Überfälle auf Tempel und Klöster vor allem an der Grenze zu Malthust und an den südlichen Hängen der Klauenberge. Auch wenn anfangs niemand an solche Frevel glauben wollte, häuften sich doch die Berichte. Und wer immer diese Untaten verübt, es scheinen nicht nur ein paar versprengte Wahnsinnige zu sein, sondern eine ernsthafte Gefahr. Sonst hätte Fürst Raziel nicht den Heerbann ausgerufen, um gegen die Bedrohung vorzugehen. So sind wir nun also unterwegs.
Wir sind zur Mitte des sechsten Hells unter klarem Himmel und dem warmen Schein Felas zur Heerschau auf Burg Klauenklamm aufgebrochen. Die Stimmung unter den Männern ist gut, gerade die Jüngeren freuen sich auf die Möglichkeit, sich zu beweisen und Heldentaten zu vollbringen. Wir älteren sind nicht ganz so unbeschwert, aber Wohlgeboren Raaken ist ein guter Herr und ein erfahrener Kämpfer, mit viel Erfahrung, der das Leben seiner Leute nicht unnötig für wilde Abenteuer oder persönlichen Ruhm riskiert. So sind auch wir Älteren guter Hoffnung, dieses Abenteuer heil zu überstehen und gesund zu Familie und Hof heimzukehren.

6. Dunke, Burg Klauenklamm

Wir haben Burg Klauenklamm erreicht. Wohlgeboren Raaken hat uns persönlich willkommen geheißen. Zum siebten Hell will er unsere Ausrüstung überprüfen und, soweit möglich, aus seinen eigenen Beständen ergänzen. Morgen werden wir nach Burg Falkenhorst im Süden aufbrechen, ein Marsch von rund einer Woche. Dort werden wir uns laut Wohlgeboren Raaken mit anderen Rittern und ihrem Gefolge treffen.



26. Querler

4. Dunkel, unterwegs

Wir sind planmäßig zum 4. Hell aufgebrochen und rasten wärend des Dunkels an einem kleinen Bach, wo ich Zeit habe, ein paar Zeilen zu schreiben. Die Stimmung ist weiterhin gut, besonders, da noch manch einer von uns von Wohlgeboren Raaken eine robuste Lederrüstung oder ein Kurzschwert aus der Waffenkammer der Burg erhalten hat. Besonders Benjamin Hufer, mit seinen 15 Jahren unser Jüngster, ist ganz stolz auf seinen Langdolch. Wohlgeboren Raaken, der, obwohl mindestens so alt wie ich, keinerlei Müdigkeit zeigt, beschäftigt sich damit, die Kampffertigkeiten von uns zu prüfen und uns Ratschläge zu geben. Ich habe nicht gut abgeschnitten, aber meine Aufgabe wird sowieso eine Andere sein. Ich hoffe nur, ich werde nicht zu viel gebraucht werden.
Finwen, der Knappe von Wohlgeboren Raaken ruft zum Aufbruch. Ich werde später am Tag weiter schreiben.

7. Dunkel, unterwegs

Wohlgeboren Raaken wirkt besorgt. Ich kann es nicht wirklich festmachen, und von den Anderen scheint es niemand zu bemerken. Aber wenn er nicht gerade mit einem von uns oder seinem Knappen spricht blickt er in die Ferne wie jemand, den schwere Gedanken plagen. Im Gespräch gibt er sich optimistisch, angeblich geht es nur um kleinere Gruppen von Brandschatzern, und der Heerbann wurde nur ausgerufen, da die Fürstengarde zahlmäßig zu klein ist, um das ganze betroffene Gebiet zu überwachen. Das klingt nicht, als würden uns große Schlachten mit erfahrenen Gegnern erwarten, wie ich es insgeheim befürchtet hatte. Wenn alles gut klappt sollten wir in einem, höchstens zwei Monden alle wieder zu Hause sein. Aber irgendwie scheint Wohlgeboren Raaken selbst nicht so recht den Berichten zu glauben. Ich werde meinen Verdacht trotzdem für mich behalten, es macht keinen Sinn, die Anderen zu beunruhigen. Vielleicht werde ich auf die alten Tage auch einfach nur wunderlich...
Wir lagern bis Morgen auf einer Lichtung am Wegrand unter freiem Himmel. Das Wetter ist gut und es wird keine Probleme geben. Für die Jungen ist alles ein großes Abenteuer, aber ich freue mich trotzdem schon auf die verspannten Muskeln und schmerzenden Gelenke morgen. Und aus den Blicken von Alfred und Yerrus schließe ich, dass es ihnen ebenso geht.

Ich vermisse Jarina und Shanna. Mögen die Viere sie behüten, bis ich wieder bei ihnen sein kann.

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Rowin Rodeberg


Zuletzt geändert von Evan: 29.07.07, 00:26, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 29.07.07, 00:26 
Edelbürger
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27. Querler

Ende des 5. Hell, immer noch unterwegs

Wie erwartet hat sich mein Rücken herzlich bedankt, aber das Marschieren hat die Muskeln rasch wieder gelockert. Ich muss gestehen, dass es mich mit einer gewissen Befriedigung erfüllt hat, das viele von den Jungen am Morgen steifer wirkten als ich. So alt bin ich scheinbar doch noch nicht.
Die Landschaft hat sich verändert. Die Wälder bestehen vornehmlich aus Nadelbäumen und die Klauenberge rücken näher. Der Weg wäre bedrohlich düster, wenn nicht das Wetter so gut wäre und die Monde die Dunkelzyklen erhellen würden. Noch ist das Lichthoch nicht zu lange vergangen und die Monde stehen fast die ganzen Dunkelzyklen beide hell am Himmel. Inzwischen haben wir uns an das Marschieren gewöhnt und Wohlgeboren Raaken hat befohlen, auch die Dunkelzyklen zu nutzen und nur noch kurze Pausen zu machen. Wir kommen gut voran. Das Ziel der heutigen Etappe ist Tannenfarning, ein Ort etwa einen Zyklus weit hinter der Naiddafurt.

7. Dunkel, Tannenfarning

Wir haben Tannenfarning heil erreicht. Der Ort wirkt fast ausgestorben, die wehrfähigen Bewohner sind schon aufgebrochen. So sind nur Frauen, Kinder und Greise zurück geblieben. Die Stimmung im Dorf ist gedrückt, und unsere ebenso. Bei uns zu Hause wird es jetzt nicht anders aussehen. Es wird eine harte Zeit werden, für unsere Familien ebenso wie für die aus Tannenfarning. Die Felder müssen weiter beackert werden, sie machen keine Pause für Kriege. Normal schon für die ganze Familie eine Herausforderung, und nun muss es ohne die Männer gehen. Allerdings haben wir heute erfahren, dass der Fürst in seiner Gnade und Weitsicht all jenen, die seinem Ruf zu den Waffen gefolgt sind, Steuererleichterungen versprochen hat. Ein Bote soll die Nachricht vor zwei Tagen nach Tannenfarning gebracht haben.
Wir sind in einer Scheune untergekommen und das Lager im Heu ist weit angenehmer als das Gestern im Freien. Außerdem hat man uns gut mit Brot, Wurst und Käse versorgt. Irgendwie habe ich trotzdem keinen besonderen Appetit. Bei der überquerung der Naidda ist mir klar geworden, dass ich in meinem Leben erst einmal weiter von zuhause fort war... damals, als ich nach Weteka gereist bin, um den Stoff für Jarinas Brautkleid zu kaufen. Es kommt mir vor, als wäre es gestern gewesen, und doch sind es schon über 15 Götterläufe. Ich hoffe, dieses Abenteuer wird ebenso gut ausgehen...

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Rowin Rodeberg


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BeitragVerfasst: 29.07.07, 20:31 
Edelbürger
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28. Querler

Ende des 7. Hell, unterwegs

Heute gibt es nicht viel zu schreiben. Der Tag verlief ereignislos, das Wetter ist nach wie vor gut, wenn auch kälter und windiger. Ich habe mich das erste mal nützlich gemacht und ein paar wundgelaufene Füße versorgt.
Wir übernachten einmal mehr unter freien Himmel. Wenn alles gut geht und wir das Marschtempo noch etwas anziehen können wir es vielleicht sogar morgen schon bis Burg Falkenhorst schaffen. Dann gibt es sicher mehr zu berichten.

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Rowin Rodeberg


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BeitragVerfasst: 3.08.07, 19:03 
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29. Querler

7. Dunkel, Burg Falkenhorst

Wir sind den ganzen Tag über fast ohne Pause marschiert, und ich kann vor Erschöpfung den Stift kaum noch halten. Aber wir haben Falkenhorst tatsächlich noch vor Anbruch des siebten Dunkels erreicht. Die Burg ist aber fast völlig verlassen, nur ein paar Bedienstete haben uns in Empfang genommen und uns ein Quartier zugewiesen. Ich hoffe, Morgen bekommen wir erklärt, was hier los ist. Aber heute ist es mir egal, ich bin nur noch müde.


30. Querler

3. Hell, Burg Falkenhorst

Ein leibhaftiger Herold des Fürsten ist auf der Burg! Nachdem wir heute Morgen nach dem Wecken geschlossen angetreten sind, trat er vor, ganz in Schwarz gekleidet, mit dem Wappen des Fürsten auf der Brust. Scheinbar hat sich die Lage im Süden verschlimmert, angeblich würden Malthuster Truppen auf der Seite der Abtrüngigen kämpfen. Daher werden wohl die einzelnen Gruppen nicht mehr vor dem Abmarsch gesammelt, sondern direkt nach Süden geschickt, um sich ohne Verzögerung der Hauptstreitmacht anzuschließen.
Der Herold, Argen von Trutzstein wohl sein Name, erklärte auch, dass wohl einige der Aufrührer sich auch unter die ausgehobenen Truppen gemischt hätten, weswegen es seine Aufgabe wäre, jeden einzelnen von uns auf seine Fürsten- und Göttertreue zu prüfen um die wahren Gläubigen von den Dienern der Verräter zu trennen. Ein verständliches Anliegen, aber das seltsame Lächeln, das er dabei zeigte, hat mich erschaudern lassen. Wir sind wieder in unserem Quartier, wo ich auch schreibe, und werden jetzt einzeln aufgerufen und befragt. Wie diese Befragung abläuft wissen wir nicht, die Befragten kommen nicht zurück. Wir sind alle ziemlich nervös.

4. Hell, Burg Falkenhorst

Bei den Vieren, was ein Verhör. Bestimmt eine halbes Dunkel lang Fragen über Fragen. Über die Viere, über den Fürsten, Reichstreue, den König und was weis ich was alles. Und bei jeder Antwort dieses spöttische Lächeln, als hätte man sich gerade noch weiter in den Dreck geritten… jetzt ahne ich, wie man sich nach einem Inquisitionsverhör fühlen muss. Aber ich habe nach bestem Wissen und Gewissen geantwortet und mir nichts vorzuwerfen.
Nach der Befragung wurde ich in ein anderes Quartier gebracht, wo auch die Anderen von uns sind. Allerdings nicht nur. Scheinbar ist auch noch eine andere Gruppe eingetroffen, die ebenfalls verhört wurde. Wir bleiben jeweils unter uns und die Stimmung ist unruhig.

4. Dunkel, Burg Falkenhorst

Die Verhöre sind abgeschlossen. Von uns sind alle wieder da. Von der anderen Gruppe, die aus einem Ort namens Rwylln kommt, fehlt einer. Im Gespräch mit einem der Rwyllner habe ich erfahren, dass derjenige im letzten Jahr bei einem Brand seine komplette Familie und seinen Hof verloren hat. Mutter, Frau und drei Kinder. Seitdem sei sein Glaube gebrochen… wohl der Grund dafür, dass er aussortiert wurde.
Der Herold ist wieder gekommen und hat uns mit seinem spöttischen Lächeln beschieden, dass wir wohl wirklich alle treue Anhänger der Viere wären und weiter reisen dürften. Für den einen Mann aus Rwylln habe man besondere Verwendung. Ich möchte gar nicht wissen, welche das ist, und nicht nur die Rwyllner wirken mehr als bedrückt. Keiner von uns fühlt sich hier wohl. Wohlgeboren Raaken bespricht sich mit dem Junker aus Rwylln und dem Herold über den weiteren Plan. Soweit es zu hören ist, soll es in Eilmärschen weiter nach Süden gehen, um möglichst schnell zur Hauptstreitmacht zu stoßen. Dort würden wir dann weiter eingewiesen. Ich habe schon lange kein so gutes Gefühl mehr bei der Sache, und auch die Jüngeren, die zu Anfang noch voller Tatendrang waren, sind stiller geworden. Das Ganze wirkt viel größer als es zuerst schien.

Die Besprechung ist zu Ende. Wir werden morgen in aller Frühe aufbrechen und in Eilmärschen nach Süden ziehen. Das Ziel ist das Lehen Südmarken, wo das Hauptheer lagern soll. Ein weg von bestimmt zwei Wochen, wenn uns das Wetter gewogen bleibt. Wir nutzen den Rest des Tages, um uns auszuruhen, in den nächsten Tagen werden wir jede Reserve brauchen.


3. Querlar

6. Dunkel, unterwegs

Seit drei Tagen bin ich nicht mehr dazu gekommen, etwas ins Tagebuch zu schreiben. Diesmal nehme ich mir die Zeit, auch wenn ich todmüde bin. Seit dem Aufbruch aus Falkenhorst haben wir nur noch die nötigsten Pausen eingelegt und sind in straffem Tempo marschiert. Die täglichen zwei Zyklen Pause reichen bei weitem nicht, um die volle Kraft zurückzugeben, zumal das Wetter weiter schlechter geworden ist. Obwohl noch Astrael weht ein kalter, beständiger Wind, der nur morgens nachlässt, wenn Weg und Wald von dichtem Nebel umschlossen werden. So sind wir zu Beginn der neuen Tage kaum weniger erschöpft als vor dem Lagern, und daran ändern dann auch die kurzen, über den Tag verteilten Pausen nichts. Wohlgeboren Raaken meint, dass wir morgen ein Dorf erreichen müssten, wo wir die Verpflegung auffrischen und eine längere Rast einlegen würden. Die Hoffnung auf eine warme Mahlzeit und ein geschütztes Nachtlager in einem Heuschober gibt uns die Kraft, weiter durchzuhalten.

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Rowin Rodeberg


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