Ruhe ist es, die er hier unten im Schreine Morsans sucht und Ruhe ist es auch, welche er dort findet. Ein Mann, komplett in Schwarz gekleidet steigt die Treppen zum Tempel hinauf, durchschreitet die Tempelhalle und steigt eben zu jenem Schrein seines Herren hinab.
Demütig kniet er sich vor den Altar, entzündet eine Kerze vor sich und senkt sein Haupt um abermals in die Welt seines Herrens einzutreten, die Welt der Träume und der Ruhe, um sich dort wieder ein Stück seinem Herren zu nähern.
Eine kurze Erinnerung: Leicht weht der Wind durch die braungefärbten Blattwerke der Bäume, völlige Stille umgibt die beiden Reiter. Die Zwei Reiter stehen sich mit ihren Pferden gegenüber, der Eine von ihnen, gerüstet in einer tiefschwarzen Rüstung auf einem edle Schlachtroß, der Andere gekleidet in einfachster Kleidung. Wenige Worte werden gesprochen, ein Angebot wird gemacht und doch ändert sich nichts für den alten Mann, der nun seit über 50 Jahren an den Herr des Todes und den Herr über die Zeit, glaubt.
Nein Herr, man kann sie nicht überzeugen. Sie werden niemals von ihrem törichten Glauben abweichen und die einzige Möglichkeit ihrem frevelhaften Leben einen Sinn zu geben, ist es ihnen zu nehmen. Auch die anderen Geweihten werden es bald erkennen und dann werden sie mir Recht geben.
Diese oder ähnliche Monologe führt der alte Kerl in jedem Moment der Stille. Es mag absurd klingen doch scheint es so als würde er durch diese Träume, in tiefer Meditation, mit seinem Herren sprechen und so seine neuen Aufgaben erhalten
Ja Herr, sie sind es nicht würdig zu sterben, denn ihre Seele wird nie nach Vidor gelangen, das weiß ich. Ich danke dir, dass du mich für diese Aufgaben auswählst oh Herr. Es ist mir eine Ehre deinen Worten zu folgen und in deinem Namen zu dienen. Einzig für deine Zwecke wurde ich geboren und einzig dafür werde ich mein Leben einsetzen.
Vater vergib mir meine Fehler, die ich machte...
Vater vergib ihnen die Fehler, die sie machten....
Vater behüte all jener Seelenheil, die treu deinen Worten folgen und all jenen die nach deinen Werten leben....
Oh Vater, der du bist der Herr über den Tod, die Zeit und unseren Schlaf...
Lass mich weiter dein Schwert sein...
Lass mich vollführen wozu andere nicht in der Lage sind...
Nur dir will ich dienen...
Vater... Hüter meiner Seele... Richter über mein Leben...
Vergib mir meinen Frevel...vergib mir meine Gier nach Reichtum und Wohlstand...denn ich weiß, dass dies alles nichtig ist...einzig meine Taten in deinem Namen werden dir meine Treue zeigen...
Vater... Bestimmer über meine Zeit... wie lange muss ich noch fern von deinem Reich leben...? wie lange muss ich für meinen Frevel noch hier verweilen...?
Wie viele Prüfungen muss ich noch bestehen...?
Nein oh Herr, ich will nicht klagen... gib mir neue Aufgaben, Herr damit ich dir meine Treue erweisen kann.
Nach diesem kurzen Gebet, steht der Alte, völlig in schwarz gehüllte, auf und verlässt in aller Ruhe den Schrein