*in großen und sauber geschriebenen Lettern findet sich am Marktplatz Falkensee und an der Ecclesia Elementorum unterhalb des Aufrufs zum Ventusgebet folgende Geschichte*Der Launische Kaufmann
Es war einmal ein Kaufmann, welcher ein wankendes Gemüt hatte. Seine Stimme war mal so sanft und säuselnd, dass man ihm gerne zuhörte und allem was er sagte Vertrauen schenkte. Gern wickelte er so seine Handelspartner um den Finger, versprach und versichtere ihnen das blaue vom Himmel und niemand hatte Grund an seinen Worten zu zweifeln. Nur so kam er zu seinem Reichtum, welchen er über die Jahre angehäuft hatte. Auch vertröstete er mit seiner säuselnden Stimme seine Knechte, denen er von Beginn an ihren Sold schuldig blieb. Doch sie vertrauten ihrem Herrn und blieben ihm treu wenn er so zu ihnen sprach.
Doch nur zu oft ließen den Kaufmann seine Launen die Versprechen brechen, die er gab. Da tobte er, seine Stimme wie der schlimmste Orkan. Wütend und grausam fegte er durch Haus und Hof und wehe jenen die ihm widersprachen. Seine Knechte versuchten ihn dann stets mit Geschenken zu besänftigen, doch sein blindes Urteil zu diesen Stunden immer war unberechenbar und grausam. Viele seiner treuen Knechte verloren so ihre Existenz. Haus und Hof verloren sie durch das unbedachte Gebrüll ihres Launischen Herrn. Wen er nicht wollte, den bließ seine Wut hinfort. Aber noch immer blieben einige Knechte bei ihm, ohne je Lohn von ihm erhalten zu haben, dafür ständig in Angst vor seinen Wutausbrüchen lebend. Eines Tages, als der Kaufmann wieder richtig aufbrauste und wütend tobte, hatte einer seiner Knechte eine Idee. Er beriet sich mit den anderen Knechten und zusammen riefen sie den Kaufmann von jenem Tag an König, obwohl er natürlich keiner war. Für den Moment beruhigte sich der Kaufmann und war stolz auf seine neuen Rang. Doch als König forderte er nun noch mehr Unterwürfigkeit von seinen Knechten und noch mehr materielle Geschenke waren von nun an nötig, um ihn in seiner stürmischen Wut zu besänftigen. Ja, er verlangte nun sogar Steuern von seinen Knechten. Und noch immer blieben einige unbelehrbare Knechte bei ihm. Als nun der König von der Viere Gnaden davon hörte, dass ein weiterer König verehrt wurde, trat dieser auf den Kaufmann zu und bat ihn zur Besinnung zu kommen. Doch der Kaufmann verlachte den König. Darauf bat der König den Kaufmann darum, keine Steuern anzunehmen. Und wieder verlachte der Kaufmann den König, woraufhin der König wieder abzog. Als nun eine große Horde Orken das Land verwüstete kamen diese auch in die Gegend des Kaufmanns. Da sprachen seine Knechte: "Oh großer König, ihr seid unser Beschützer. Rettet uns vor dieser Bedrohung!" Doch der Kaufmann hatte keine Macht, all die Steuern hatte er verschwendet, ausgegeben für unnützen Tand. Wie der Wind machte sich der Kaufmann schnell von dannen, seine Knechte jedoch hatten keine Möglichkeiten sich dem Orkensturm zu erwehren und wurden auf brutale Weise geschlachtet. Die Macht des wahren Königs jedoch war durch die fehlenden Steuern geschwächt, doch reichte es noch dafür die Orken abzuwehren und sein Volk zu retten. Wehe nur, wenn der launische Kaufmann noch mehr verblendete Knechte gehabt hätte!