Das Vergehen
Leere. Unendliche Leere. Es war einfach weg. Was hatte er getan? Er erinnert sich nur noch schwach. Er hat sich eingemischt, sich gegen ihn gestellt und ihn nicht anerkannt. Doch es war doch nur zu ihrem besten, er wollte ihr helfen. Und nun war er verschwunden, einfach weg. Wie konnte er das nur tun? Es war alles lautlos. Es war ruhig. Stille.
~ Der silberne Umhang wehte kräftig im Wind. Fela stand hochdroben am Himmel und schmetterte mehr und mehr ihre Strahlen herab auf Tares Rücken. Der Umhang empfing das Licht Felas glänzend und fein, schimmernd und hell, leuchtend und reflektierend. ~
So schritt der Knabe mit den smaragdgrünen Augen wie einen jeden Tag, seit er auf diesem Eiland ankam, vom Grenzwall zur Hauptstadt. Viel hatte sich ereignet. Veränderungen im ganzen Großreich mit denen er fertig werden musste, einfach zuviel war geschehen. Ein gesamtes System wurde umgeworfen, doch wenn es seiner Heiligkeit Zälator's Wunsch ward, so ward es richtig, denn er war und ist der Gesalbte der heiligen Viere. Die Türe öffnend trat er hinein, jämmerlich der Anblick. Wie Sie dort am Boden lag, wie ein verhungernder Dackel dessen Herrchen sie an die Leine genommen und die Leine irgendwo festgebunden hat und fort ging. Es war schon verrückt wie man sich einfach so hingeben konnte, mit derartigen Blößen. Und überhaupt, was kauerte sie dort unten am Boden und schleckte faktisch schon diesen ab, verheult und vergrämt wie sie stets war. Lächerlich. Ihr Schwert, ihre Seele festgebunden an den Fußboden. So ein Unsinn, soll sie gefälligst ihre Muskeln benutzen und es einfach aufheben. Dieser Kerl, unglaublich wie naiv er ist, glaubt noch immer ihr helfen zu können, dabei verfällt sie schlicht und ergreifend mehr und mehr dem Wahnsinn der Nähe des dunklen Sohnes. Werde ich halt ihr Schwert führen, dann hat sie ein neues Herrchen. Wo sie gerade unten im Keller ist, sollte einfach jemand das Schwert aufheben.
~ Der silberne Umhang hing schlaff an ihm herab, es ward Windstille. Fela ward untergegangen und am Himmel zogen sich mehr und mehr die dichten Regenwolken zusammen und liessen nichts als Xan's Tränen herabsinken sowie die Zähne von Ventus blecken. Der Umhang ward nun mehr matt und glanzlos, befleckt und dreckig, zerrissen und zerknüllt. ~
Zuletzt geändert von Vencurius: 30.03.08, 13:22, insgesamt 1-mal geändert.
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