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 Betreff des Beitrags: Streitgespräche
BeitragVerfasst: 20.05.08, 15:41 
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Du bist dumm!
Warum bin ich dumm? Wie kommst du darauf, so etwas zu behaupten?
Na schau dich doch an, wo du hingekommen bist, wo du jetzt stehst!
Wie wo ich jetzt stehe? Findest du es wirklich falsch, dass ich nun doch wieder ein Ziel habe, so wage es auch derzeit noch ist?
Ja, dass ganze zeugt von Dummheit und Kurzsicht. Es ist einfach falsch was du tust. DAS ist der falsche erste Schritt. Wie kommt man nur darauf, dass irgendso ein Kerl einem helfen kann?
Du hast doch keine Ahnung, du bist einfach nur verbittert, weil du soweit von allem anderen entfernt bist. Du hast Angst, dass ich dir keine Beachtung mehr schenke, dich vielleicht sogar aus meinem Leben streiche.
Du glaubst wohl auch, dass du die Tollste bist, oder?! Du bist ein Nichts ohne mich. Du wirst mich niemals leugnen können. Ich war immer wichtig für dich, immerhin habe ich dich aus allem herausgeführt!
Ja du hast recht, du warst wichtig für mich, du hast mir wohl manches mal das Leben gerettet, aber .... das war einmal. Ich kann auf mich selbst aufpassen. Ich brauche dich nicht mehr, deine Lügen und Verleumdungen nicht mehr. Ich suche mir jetzt selbst die Klarheit die benötige für mein weiteres Leben.
Du wirst schon sehen, du kommst keine drei Tage ohne mich aus und freiwillig.... FREWILLIG WERDE ICH NIEMALS GEHEN!
Du willst wirklich einen Kampf? Du gegen mich? Bist du sicher, dass du nicht unterliegen wirst?
Du bist so schwach und hilflos, du wirst mich niemals besiegen können. Du hast doch schon Angst vor deinem eigenen Schatten und hockst lieber draußen am Teich herum um dir von diesem Kerl das blaue vom Himmel lügen zu lassen. Na? Wie lang ist es noch hin, ehe er dich einfach nimmt, weil er es will? Bis er sein wahres Gesicht zeigt? Du denkst doch nicht wirklich, dass er so ein Lamm ist? Er ist ein Wolf im Schafspelz. Nicht mehr und nicht weniger!
Hör doch auf mit deinen Lügen, du siehst doch nur deine Felle schwimmen gehen. Jeder Tag der verstreicht schwächt dich und das ist dir nicht recht. Du hast Angst um dein kümmerliches Dasein, Angst davor, was vielleicht morgen schon sein könnte. Ich bin nicht dumm, ich sehe wie du dich in den dunklen Ecken herumdrückst und immer wieder versuchst mich zu den sonderbarsten Dingen zu bringen. Wie du versuchst mir Worte in den Mund zu legen, aber ich lasse dich nicht gewinnen, nicht mehr, nie wieder.
Wir werden ja sehn, du dummes Ding. Du bist zu naiv um zu überleben, schau doch in den Spiegel, da ist nichts von Stärke zu sehen. Ein kleines, weinerliches Kind wird dort nur gezeigt. Du versuchst alles zu verleugnen, was dich ausmacht. "Haaaach, ein Blümchen... wie hübsch und erst der Felaaufgang, oder dieser süüüüße Vogel." Du bist so lächerlich, seit wann ist so etwas wichtig? Du verlierst den Blick auf das wesendliche.
Du bist so armselig. Warum kannst du nicht sehen, was ich sehen kann? Warum kannst du dich nicht einfach, wie ich, auf all das einlassen und einfach glücklich werden?
Glück? ... Glück? ... Wer braucht schon Glück? Macht ist wichtig, die Macht etwas zu bewegen, die Macht anderen zu zeigen wie falsch sie liegen. Sieh dir doch die Schafe um dich herum an, wie kannst du das nur ertragen ohne etwas zu tun? Verleugne dich nicht länger und tu endlich wieder etwas!
Ich verleugne mich nicht. Ich habe nur einen neuen Blick auf das Leben gewonnen und das ist gut so. Genau das habe ich all die Zeit über gebraucht. Behalte dein Gift für dich. Ich werde sowieso nie wieder auf dich hören.
DU ... DU HAST ALLES KAPUTT GEMACHT. Vom ersten Tag an, wo du auftauchtest, hast du gegen mich gearbeitet und mir mein Leben zerstört. Du hast mir mein Ziel genommen und wofür? Für etwas Liebe, eine Liebe, die dich dann doch nur unglücklich gemacht hat, aber mich hat sie alles gekostet. ICH HASSE DICH!
Du hast es doch auch so gewollt. Du wolltest ihn damals, nur deshalb ist alles anders gekommen. Du musst ehrlich dir gegenüber sein, dann siehst du auch, dass wir gar nicht so verschieden sind und dass du nicht gegen mich arbeiten musst.
Ich bin nicht wie du! Ich bin stark, ich weiß was ich will und ich bin nicht so verweichlicht wie du.
Ja, ich bin unsicher und ja, ich bin derzeit nicht so zielgerichtet wie ich es sein sollte, aber ich bin nicht schwach, ich bin ebenso stark wie du und an diesem Wissen kann keines deiner Worte etwas rühren. Wir drehen uns im Kreis und nichts was ich sage, dringt zu dir durch. Du willst es einfach nicht verstehen. Du willst nicht sehen, dass ich recht habe und nicht du. Deine Zeit war einmal, nun ist es an mir etwas zu erreichen und ich werde etwas erreichen. Du wirst es sehen.
Du wirst straucheln, du wirst stolpern und du wirst mich um Hilfe bitten, wenn du im Dreck liegst und ich werde auf dich hinab sehen und dich auslachen.
Denk was du willst, aber ich werde jetzt schlafen. Gute Nacht!

Lillien blickte sich noch einmal im leeren Zimmer um, ehe sie die Kerze auspustete und sich auf die Seite legte. Die aufgebrachte Stimme redete noch immer auf sie ein, doch sie ignorierte sie einfach und schlief schließlich ein.

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 Betreff des Beitrags: Re: Streitgespräche
BeitragVerfasst: 21.05.08, 01:52 
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AAAAAAAH!
Schrei doch nicht so, ich kann dich auch so verstehen.
Ich schrei so viel ich will und werde es noch tun, wenn es dich nicht mehr gibt.
Ach so? Hast du nicht gerade verloren? Bist du nicht gerade auf allen vieren gerade so davon gekrochen?
Halt die Klappe, du dummes Miststück. Ich bin nicht zu Kreuze gekrochen. Er hat nur einen schwachen Moment erwischt, aber du wirst sehen, das ändert gar nichts.
Jetzt werd aber nicht beleidigend. Immerhin kann ich nichts dafür, wenn du dich nicht einmal gegen ihn wehren kannst. Du hattest nicht einmal gute Argumente auf seine Fragen. Merkst du denn nicht, dass deine Zeit vorbei ist? Das ist der Anfang von deinem Ende.
Ich bin es leid mit dir zu streiten. Du und deine heile Welt, du merkst nicht einmal, wie dein Blick sich immer mehr und mehr trübt. Das alles ist schlecht, von Übel!
Hör dir doch einmal zu! Du bist schwach geworden, allein die Nähe lies dich schwächeln, du kannst nicht mehr voran und nicht mehr zurück, also gib einfach auf. Es ist für uns beide besser. Lass mir mein Leben, so wie ich es möchte und zieh dich zurück.
Ich werde dich nicht einfach so ziehen lassen. VERGISS ES! Und wenn ich dich umbringen muss, aber ich werde siegen. Nur ein Moment in dem du nicht aufpasst und ich werde es vollbringen.
Fühlst du seine Hand? Er ist immer noch da, er lässt mich nicht im Stich und er wird dich bekämpfen, so wie auch ich dich bekämpfe.
Mir wird ganz schlecht, gleich muss ich mich übergeben. Sieh ihn dir doch an, hör seine Worte! Nichts als lügen. Er selbst ist eine große Lüge und du fällst darauf herein. Hast du dich in ihn verliebt, dass du ihm so blind vertraust? Du weißt wo so etwas endet. Es hat keine Zukunft.
Du weißt, dass es nicht um Liebe geht. Es geht um Wärme und Geborgenheit, darum, dass man nicht allein ist und jemanden hat, der sich um einen sorgt. Er möchte mir nur helfen. Kannst du wirklich nicht glauben, dass es da draußen Menschen gibt, die anderen einfach so aus Nächstenliebe heraus helfen?
Das ist doch nicht dein ernst, oder? Wie kannst du nur so blauäugig sein? Der Kerl da, der wartet wie alle anderen nur darauf, dass er den passenden Moment erwischt um sich das von dir zu holen, was er will.
Ist dir schon einmal der Gedanke gekommen, dass du es bist, den er will?
....
Warum sagst du nichts mehr? Willst du mir nicht noch ein paar Gemeinheiten an den Kopf werfen? Nicht noch weiter andere verleumden? Du bist doch so stark! Du hast Angst vor ihm, schreckliche Angst und du weißt, dass ich dich besiegen kann mit seiner Hilfe.
Willst du nicht endlich schlafen, du altes Waschweib? Du wirst deine Kraft noch brauchen, auch wenn sie dir nichts nützen wird gegen mich.
Red du nur, lange werde ich dich nicht mehr ertragen müssen.

Der Schlaf übermannte sie, kaum dass der letzte Satz in jener erschöpften Leere verhallen konnte. Das alles war anstrengend gewesen und forderte jetzt unzweifelhaft seinen Tribut und so schlief sie tief und fest und weder seltsame Träume noch irgendwelche Stimmen hielten sie davon ab.

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 Betreff des Beitrags: Re: Streitgespräche
BeitragVerfasst: 22.05.08, 00:40 
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Ich sag nur, Seidenerfaden!
Ich versteh dich einfach nicht, wie kannst du unser beider Leben so ohne weiteres aufs Spiel setzen? Was hattest du jetzt davon, dass es fast um uns geschehen wäre?
Ganz einfach, ich habe dir gezeigt wie ernst es um dich steht. Vielleicht siehst du jetzt einmal über deinen Tellerrand hinweg und hörst mir zu und nicht mehr ihm.
Du hast mir nur gezeigt, wie verrückt du wirklich bist. Du hast nichts mehr, nicht einmal mehr deinen Verstand. Du würdest da draußen sterben, einfach weil du das verloren hast, was zum Überleben wichtig ist. Deine Gedanken drehen sich nur noch darum wie schlecht und verlogen alles ist, aber das ist es nicht.
Ich hasse dich, ich hasse dich aus tiefstem Herzen. Du hast mein ganzes Leben zerstört, meine Zukunft. Du hast mich von denen fern gehalten, die mir wichtig waren. Mein Leben rinnt durch deine Hände und du hast nichts anderes zu sagen als... Pech gehabt.
Das ist doch gar nicht wahr. Warum sagst du, dass mir das alles egal wäre? Ich sehe nur, dass es zu nichts geführt hat und auch zu nichts in der Zukunft führen wird.
Du bist eine kleine Schlampe.... eine Hure, die sich allem und jedem verkauft. Ich spucke auf dich und deine Vorstellung vom Leben.
Was hast du heute da draußen gefühlt, als du die Kontrolle hattest und tun und lassen konntest, was du wolltest? Wie war es für dich an deinem alten Platz zu knien? Ich erinnere mich so langsam, dass du dich allein gefühlt hast. Du hast gefrohren, uns war kalt und das kannst du nicht leugnen. War dir früher je so kalt wie heute?
Es hat geregnet und ich war verletzt und jetzt, verdammt noch eins, heuchel mir nicht vor, dass du dich für mich interessieren würdest. Du hörst dich schon an wie er. Du hast gar keinen eigenen Willen mehr. Du widerst mich an, so wie er mich anwidert. Ich hasse dich, ich hasse ihn, ich hasse euch beide. Ich hätte dich ersäufen sollen!
Überleg doch einmal was du tust. Wie kannst du mich nur so sehr hassen, dass es dir egal ist, was aus uns wird? Du hättest mich heute fast umgebracht. Was wäre dann aus dir geworden?
Das ist mir doch egal. Sagt er nicht die ganze Zeit, dass ich sowieso keine Möglichkeiten mehr habe? Hat er nicht auch gesagt, dass mich alle verlassen haben? Was sollte mich also dazu bewegen keine Rache an dir zu nehmen? Wenn ich eh nichts mehr habe, habe ich auch nichts mehr zu verlieren.
Du bist nur noch ein trauriger Abklatsch deiner Selbst. Du tust mir leid.
Behalte dein Mitleid, spare es dir auf für dich selbst, für deine letzten Augenblicke auf Tare. Glaub mir, es wird bald soweit sein. Ich werde dich nicht ihm überlassen, egal was kommen wird. Das wird mein Zeichen für alle anderen sein. Ich werde recht behalten und du untergehen. Vielleicht heuchelt der Wolf im Schafspelz ja sogar etwas Trauer über dein Ableben, mit etwas Glück, vergießt er sogar noch die ein oder andere Träne für dich. Aber sei dir gewiss, hinter seinem besorgtem Blick steckt nichts, alles nur Fassade. In Wirklichkeit interessiert es ihn nicht was mit dir geschieht.
Ich bin müde, warum bist du für heute nicht einfach einmal still und sag mir nicht, dass du nicht müde bist. Ich weiß, dass auch du mittlerweile schlafen kannst. Wundert dich das gar nicht, dass der Schlaf auch dich übermannen kann? Erinnerst du dich noch an früher, wenn du viel geschlafen hast, dann waren es vielleicht 5 Stunden in der Woche. Jetzt schläfst du so, wie ich es tue. Du hast dich entfernt von dem was dir wichtig war. Er hat eben doch recht. Es ist nur noch eine Frage der Zeit bis du aufgeben musst.
Du bist ihm hörig, du armes dummes Mädchen.

Als keine Antwort mehr darauf erfolgte, wurde es schließlich ruhig in dem Zimmer und auch die zweite schlief anstandslos ein. Die Verletzungen waren wohl doch zu schwer gewesen, als dass auch nur eine der Beiden diese Nacht ohne Schlaf ausgekommen wäre.

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 Betreff des Beitrags: Re: Streitgespräche
BeitragVerfasst: 23.05.08, 05:11 
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Siehst du, du selbst zweifelst daran, dass du die Stärkere von uns beiden bist, also gib doch einfach auf und mach es uns nicht schwerer, als es ist.
Ich zweifel nicht.
Ach nein? Und was war das heute, was du so lang und breit erzählt hast? Dein ganzes Sein ist durchwoben von Zweifeln und der Kerl .... der kann dir auch nicht mehr helfen. Zieh dich einfach zurück und überlass mir das Feld. Ich werde es auch kurz und schmerzlos für ihn machen, hätte ich letztens ja schon, hättest du mich nicht daran gehindert.
Wärst du stark genug, so hättest du ihn töten können, aber du konntest es nicht, weil ich eben doch stärker bin. Ich würde es nie zulassen, dass du dergleichen tust.
Hörst du nicht seine Worte? Er bettelt doch gerade zu darum. Er WILL es! Er wartet nur auf jemanden der ihn von seinen Leiden erlöst und er scheint viele Leiden zu haben.
Warum willst du das ganze unbedingt auf seinem Rücken austragen? Reicht es nicht, dass du uns in Gefahr und fast umbringst? Ich verstehe deinen Hass einfach nicht. Er ist es, der am wenigsten für unsere Lage kann.
SCHWEIG! Ich will nichts mehr von diesem Heuchler hören. Ich will ihn nie wieder sehen und ... sorg dafür, dass er dich nie wieder berührt. Ich schwöre dir, ich bringe ihn sonst wirklich um! Darauf hast du mein Wort.
Wenn ich nicht mehr zu ihm gehen würde, würdest du es aufgeben? Würdest du mir mein Leben lassen, so wie es jetzt ist? ... Nein, dass würdest du sicherlich nicht. Du wärst erst zufrieden, wenn ich genau das tun würde, was du willst, aber das will ich nicht.
Oh, wenn du dich von ihm fern hälst, so fern wie nur irgendmöglich, dann könnte ich es mir überlegen und dich vielleicht in Ruhe lassen. Dann würde ich ihm wohl auch nichts antun, denn freiwillig, würde ich auf jeden Fall nicht seine Nähe suchen. Du weißt, dass ich deratigen Abschaum hasse wie die Pest.
Rede nicht so abfällig über ihn, er will mir nur helfen.
Das ich nicht lache, wenn er es wirklich nicht nur auf das eine, du weißt schon, bei dir abgesehen hat, so will er mich auf jeden Fall los werden. Ich bin ihm unbequem und er hasst mich, wenn er mich, für ihn und dich, schadlos aus dem Weg schaffen könnte, so hätte er es getan.
Lass ihn doch einfach aus dem Spiel. Hier geht es nicht um ihn, sondern um dich und mich.
Hier soll es nicht um ihn gehen? Worum denn dann? Du klebst ja förmlich an diesem Dreckskerl. Gibs zu, wenn du nicht so ein kleines Mimöschen wärst, hättest du ihn längst in dein Bett gezerrt.
Du fängst ja schon wieder an. Du drehst dich immer nur im Kreise und versuchst mich mit zuzerren. Ich finde das nur noch bedauerlich, wie du dich aufführst.
Wir werden ja noch sehen, triff dich ruhig mit ihm, aber du wirst auch mit den Konsequenzen leben müssen und die werden nicht nur dich, sondern eben auch ihn betreffen. Du wirst ihn dieses mal nicht schützen können.

Sie zupfte eine Blume aus dem Blumenstrauß und legte sich zurück auf das Bett, leicht drehte sie die Blume zwischen den Fingern und hob den Blick hinauf zur Decke an.

Wenn du mich nicht immer so träge und müde machen würdest mit deinen ständigen Anschuldigungen, könnten wir vielleicht auch endlich einmal auf einen gemeinsamen Punkt kommen. Überdenk deinen Standpunkt noch einmal und versuch die Dinge aus meiner Sicht zu sehen und nicht aus deiner.

Die Blume sank mit der letzten Silbe hinab auf ihren Oberkörper hinab, wo sie sanft im Rhythmus ihrer tiefen und regelmäßigen Atemzüge im Schlaf auf und ab getragen wurde. So endlich Ruhe und nur die eigenen Träume findend.

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 Betreff des Beitrags: Re: Streitgespräche
BeitragVerfasst: 25.05.08, 17:01 
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Unsicherheit begleitete ihren Tag, was wohl noch kommen wird? Was dieser ... Kerl, noch alles mit ihr vorhatte. Sie traute ihm kein Stück über den Weg. Sie wusste, dass er log, jemand wie er konnte nur Lügen, aber er verwirrte ihren Geist. Sie war schwach geworden über die Zeit hinweg, sie wusste es genau. Dennoch, sie wollte nicht sang und klang los untergehen. Wenn sie dieses dumme kleine Waschweib doch nur dazu bringen könnte sich mehr in den Gefilden des Einen aufzuhalten, dann würde sie schon wieder die Oberhand gewinnen, da war sie sich sicher, zumindest ..... einigermaßen sicher. Es musste einfach so sein und da konnte dieses Gefühl von Kälte und Ablehnung, welches ihr dort entgegenschlug nichts daran ändern. Er hatte einfach nicht recht, durfte nicht recht haben. Wenn er wirklich recht hätte, so hätte sie wirklich alles verloren und das konnte nicht sein. Sie wollte ihr altes Leben zurück, sie war zufrieden mit dem gewesen, was sie hatte, war zufrieden gewesen mit ihrem Weg. Es konnte wieder so werden, so wie früher.

Von alle dem, was in ihr vorging, durfte sie nur nichts nachaußen dringen lassen. Würde sie nur eine winzige Schwäche zeigen, so würden die Beiden es ausnutzen und sie wäre Geschichte. Niemals wollte sie dieses stumpfsinnige Leben führen. Sie würde kämpfen und würde sie es nicht schaffen, so würde sie dieses naive Mädchen mit sich nehmen in die Abgründe. Sie konnte ihm dieses dumme Geschöpf einfach nicht überlassen, würde sie dies tun, so hätte sie wirklich versagt und versagen kam nicht in Frage - niemals.


Du bist so still, dass bin ich gar nicht von dir gewöhnt.
Du könntest dir ja einmal ein Beispiel an mir nehmen und aufhören mich ständig zu nerven!
Ich habe nur das ungute, unbestimmte Gefühl, dass du etwas ausheckst, wenn du nicht die ganze Zeit an meinem Handeln etwas auszusetzen hast.
Ich bin doch eh soooo schwach, du brauchst dich also gar nicht fürchten, nicht wahr?!
Wenn du das sagst...
Ja, das sage ich und jetzt ..... lass mich in Ruhe!
Aber sicher doch, brüte du nur weiter, so lange du es noch kannst.

Es machte sie unruhig, wenn nichts kam, wenn sie nicht mit Beschuldigen überhäuft wurde. Ob diese Verrückte jetzt gerade über einen Plan brütete? Es war fast schlimmer, wenn sie nicht miteinander sprachen, als wenn sie es taten. Diese Stille war ungewohnt für sie. Was wenn sie ihr doch unterlegen war? Sie wollte nicht zurück, wollte nicht all das noch einmal durchmachen, was sie dereinst durchgemacht hatte. Sie würde eingehen, ganz sang und klanglos und niemand würde es bemerken.

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 Betreff des Beitrags: Re: Streitgespräche
BeitragVerfasst: 26.05.08, 05:38 
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Die Dunkelheit war angebrochen und überall in den Straßen wurden die Laternen angezündet. Sanft breitet sich das Licht von den unzähligen Laternen aus und erhellte die Wege um denen sicheres Geleit zu bieten, welche zu dieser Stunde unterwegs waren. Licht, wunderschönes Licht, so hell, klar und warm, so anziehend. Eine kleine Motte ließ sich verführen und umschwirrte die Laterne in einem grazilen kleinen Tanz. Immer wieder begann sie den Reigen aufs Neue. Das Licht zog sie gerade zu magisch an und nichts, wirklich rein gar nichts konnte sie davon abhalten. Die kleine Motte konnte an nichts anderes mehr denken, als an dieses strahlend schöne Licht und so vollführte sie ihren Tanz bis zur Erschöpfung.

Die kleine Motte war so anders sie selbst es war und doch ähnelte sie ihr in diesem Moment. Er war ihre Fackel und sie die Motte, welche sich nichts sehnlicher wünschte, als in seinem Lichte aufzugehen. Jedes seiner Worte, jede kleinste Berührung ließ sie erneut in einen Taumel geraten. Sie stand einfach nur, direkt vor ihm, doch innerlich begann sie zu tanzen, wie die kleine Motten draußen im Laternenlicht. Kein Wort kam über ihre Lippen und doch schrie sie innerlich vor Erleichterung, gar Glück? auf. Nie zuvor hatte sie etwas derartiges erlebt. Nie zuvor so etwas gefühlt. Es war so, als würde ihr ganzes Sein von ihm - von ihnen überflutet werden. Sie schwamm auf einer Woge von Gefühlen und Wärme. Es überwältigte sie einfach und sie konnte nichts anderes mehr als ihn anzusehen. Und sogar diese Stimme, welche sie Tag ein Tag aus quälte, jene Stimme, die ihr immer wieder Vorhaltungen machte und sie als dumm und naiv beschimpfte verstummte für diesen Augenblick, als hätte sie niemals existiert und sie sie konnte einfach nur sie selbst sein.

Ewigkeiten schienen vergangen zu sein in denen sie beieinander standen, als hätte jemand einfach die Zeit angehalten und doch war jener Moment viel zu kurz gewesen. Er hatte ihr diesen Wimpernschlag der Zeit geschenkt, jenen Augenblick, den sie so gerne noch länger ausgekostet hätte, doch irgendwie war ihr klar, ohne dass es ihr jemand hätte sagen müssen, hätte er sie nicht gehen lassen, so wäre sie wohl in seiner Nähe, in jenem Bad aus purem Licht, verglüht.

Mit einem Gefühl, als würde sie auf Wolken gehen verließ sie ihn und ging zu Bett. Nur noch ein kurzer Blick zu ihm zurück, einen Moment des Innehaltens. Warum er da war, was ihn dazu bewog sich ihrer überhaupt anzunehmen, wusste sie nun. Sie sah es klar vor sich, ohne kleinsten Zweifel, doch eine Frage blieb. Wer war dieser Mann eigentlich? Sie kannte seinen Namen, sie kannte seinen Weg, doch war dies nun einmal nicht alles was einen Menschen ausmachte und so blieb die Frage bestehen, auch wenn sie nur klein und leise im Hintergrund jener überwältigenden Erfahrung dahin floss.

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 Betreff des Beitrags: Re: Streitgespräche
BeitragVerfasst: 27.05.08, 17:06 
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Sie frohr in der Kühle der Nacht, wohl auch nicht zuletzt, weil sie noch immer klatsch nass mitten auf dem Boden saß. Vor ihr lag dieser Kerl, jener den sie so unglaublich hasste. Sie starrte auf ihn hinab und fragte sich erneut, warum sie ihn überhaupt aus dem Wasser gezogen hatte. Sie wusste es einfach nicht. Für einen winzigen Moment hatte sie so etwas wie Reue empfunden, obwohl sie nicht einmal wirklich etwas dafür konnte. Immerhin hatte sie ihn nicht ins Wasser geschubst... sie hatte ihn nur los werden wollen, da konnte ihr doch niemand einen Vorwurf drauß machen! Sie legte die Arme um die angezogenen Beine und bettete das Kinn auf den Knien, den Blick weiter auf ihm ruhen lassend. Sie hatte ihn sogar beatmet, war ihm freiwillig so nah gekommen und hatte irgendeinen Unsinn von sich gegeben. Das war nicht sie gewesen und doch war sie es. Das ganze war so verworren. Sie konnte es weder in Worte fassen, noch wirklich in ihrem Geist Ordnung schaffen.

"Ich hasse dich, verschwinde endlich aus meinem Leben!"

Sie schrie ihn gerade zu an, auch wenn er sie nicht einmal hören konnte, es brach einfach so aus ihr heraus und sie trat den dort liegenden Körper, doch sie blieb sitzen, warum auch immer. Sie kramte etwas in der ihrer Tasche herum, auch wenn sie ihr fremd vorkam. Unter allem anderen was sie dort finden konnte, lag noch ein Gehrock, welchen sie darauß hervor zog. Er würde sie wenigstens etwas wärmen, doch noch in den Moment als sie ihn überziehen wollte, seufzte sie leise aus und legt das Kleidungsstück noch über den zerrissenen Umhang, welcher über ihn gelegt war und schon ärgerte sie sich wieder über sich selbst.


Du hast das Richtige getan.
Halt die Schnauze, du Miststück. Ich will nicht mit dir reden.
Spürst du es nicht? Die Grenzen verwischen immer mehr und mehr, welche bislang zwischen dir und mir herrschten und das ist gut so.
Ich will das nicht hören! Sei endlich still!
Und warum sitzt du überhaupt noch da? Nicht ICH bin es, die neben ihm sitzt und über ihn wacht, sondern DU. Du hast schon immer einen guten Kern in dir gehabt, du wahrst ehrlich, aufrichtig und hast immer das getan, was du als richtig erachtet hast. Gesteh es dir doch ein, dass wir uns mehr ähneln, als du immer zugeben wolltest.
Ich will... ich will ihn mit eigenen Händen umbringen und nicht einfach so durch einen dummen Zufall gewinnen. Mehr ist das nicht.
Du wolltest ihn von Anfang an lieber tot als lebend sehen und jetzt hast du einen Rückzieher gemacht und ich soll dir glauben, dass du ihn dir nur für später aufbewahren willst und das obwohl du genau weißt, dass er wesendlich stärker ist als du?
Er ist nicht stärker als ich! Niemals!
Du hast es ihm doch schon selbst gesagt, dass du weißt, dass du nur verlieren kannst im offenem Kampf. Warum belügst du dich selbst? Warum sitzt du denn noch hier? Warum legst du alles was du finden kannst zum wärmen über ihn? Warum? Du hättest längst fort sein können und wärst ihn auf ewig los gewesen. Du hättest gewonnen, denn ich ... ich hätte dies alles hier nicht überlebt und das weißt du.
Sei endlich still. Ich will nicht mehr mit dir reden.
Wie du willst, im Gegensatz zu dir, achte ich nämlich deinen Wunsch und erzähl nicht noch Stunden lang weiter. Aber als letztes noch... denk über meine Worte nach, sieh ihn dir an und mach dir klar, dass ich recht habe.

Sie drückte sich auf und sammelte etwas Feuerholz zusammen, welches sie am Ufer des kleinen Teiches aufschichtete und es in Brand setzte. Etwas Wärme konnte nicht schaden.... konnte ihr nicht schaden, der Rest war egal. Sie setzte sich wieder auf ihren alten Platz und blieb die Nacht über wach. Immer mal wieder fachte sie das Feuer etwas an, auf dass die Nacht nicht zu kalt werden würde.

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 Betreff des Beitrags: Re: Streitgespräche
BeitragVerfasst: 28.05.08, 02:47 
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Warum hast du das getan? Warum hast du mich dem allen hier ausgesetzt?
Ich komme anders nicht zu dir durch, wenn ich dich hätte gehen lassen, wäre das ein Fehler gewesen. Ich wollte dir beweisen, dass deine Kraft schwindet und das habe ich. Du unterliegst meinem Willen, nicht deinem und selbst dein Wille nähert sich immer mehr und mehr dem meinen an. Ich musste dir doch irgendwie zeigen, dass das alles nicht so schlimm ist wie du glaubst. Aber du hättest wirklich besser aufpassen können, als Heeron auftauchte.
ICH ??? .. ICH??? Du hättest dich ja blicken lassen können, dann wäre nichts geschehen. Es ist deine Schuld, dass ich jetzt hier in diesem Haus hocke und nicht rauskomm!
Ich frage mich mal wieder, ob du dir eigentlich zuhörst. Immer wieder beschuldigst du andere und vor allem, du hast gerade eingestanden, dass du verloren hast und ich die Stärkere von uns beiden bin. Sicherlich hätte ich dich aus der Situation ziehen können, aber nicht ich habe ihn gefordert, sondern du. Du wolltest kämpfen und so erreichen, dass du deine Ruhe bekommst, nicht ich, also musst du da auch ganz allein durch.
Du hast mich gestern schon im Stich gelassen, als dieser Kerl fast abgesoffen wäre. Warum hast du ihn nicht einfach gerettet? Warum hast du mich seinem Spott und Hohn ausgesetzt? Ich ertrage das alles nicht mehr. Ich bin müde und jeder Moment in dem du mir den Vortritt lässt ermattet mich noch mehr. Ich kann einfach nicht mehr kämpfen.
Dann sag es!
Was soll ich sagen?
Gib zu, dass du dich danach sehnst mit mir Frieden zu schließen.
Ich gebe gar nichts zu.
Du hast vorhin verloren, du hasst das Duell gegen ihn verloren und du hattest versprochen, dass du das akzeptieren wirst. Ist denn wirklich kein Funken Ehre mehr in dir, dass du dich trotz allem dagegen sträubst, obwohl du dein Wort gegeben hast?
Ich ... habe Angst. Ich will nicht einfach so vergehen. Ich habe doch schon einmal alles verloren.
Du verlierst nichts, du kannst nur hinzugewinnen. Ich will auch nicht mehr gegen dich kämpfen. Ich will einfach nur, dass wir das gemeinsam schaffen. Eines musst du aber noch durchstehen...
Und das wäre?
Du musst die Sache mit Heeron hinter dich bringen. Das einzig Positive an dieser Situation ist wohl, dass er keine Möglichkeit hat uns bis morgen wirklich ernsthaft zu schaden. Immerhin weiß man wo wir sind und bei wem.
Ist ja schon gut. Mir scheint ja eh nichts anderes zu bleiben derzeit.
Denkst du, dass wir klar kommen können.. zusammen? Handelnd wie eine?

Alles ist still, eine Antwort in weite Ferne gerückt, als Lillien schließlich einfach so, vor Erschöpfung und der Anstregung der letzten beiden Tage in dem fremden Haus eingeschlafen ist. Man würde warten müssen, was der neue Tag mitsich brachte. Warten auf das Ende, wie auch immer es schlussendlich aussehen würde.

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 Betreff des Beitrags: Re: Streitgespräche
BeitragVerfasst: 30.05.08, 05:15 
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Was sollte nur aus ihr werden? War es gut, dass sie sich derart hatte gehen lassen? Sie wusste es nicht. Sie wusste eigentlich gar nichts mehr. Gefühle, damit konnte sie nicht mehr wirklich viel anfangen. Sie hatte sie immer unterdrückt. Sie waren einfach nur hinderlich, man verlor den Blick auf das wesendliche, wenn man zu viele Gefühle zuließ. So etwas war nie gut. Zumindest war es, was man ihr beigebracht hatte und sie hatte lange Jahre danach gelebt. Es war schrecklich, dass sie nicht einfach so wegkonnte, obwohl sie es wollte. Sie war wirklich schwach geworden, dass musste sie sich so langsam doch eingestehen. Jeden Tag war da die Hoffnung, dass sie erlöst werden würde und endlich ihre Ruhe hatte, aber morgens wenn sie aufwachte, war eines klar, die Hoffnung war nicht zur Realität geworden. Sie saß einfach fest und das in seiner Nähe.

Er hatte sie in der letzten Zeit mehr als einmal in die Ecke gedrängt, diesmal sogar buchstäblich. Sie fühlte sich hilflos und ausgeliefert. Seine Worte schwirrten ihr im Kopf herum, seine Nähe machte es nicht besser. Sie wäre am liebsten davon gelaufen, so weit wie möglich, aber entweder hielt er sie zurück oder .... sie konnte einfach nicht. Es war wie verhext, als hätte man sie verflucht. Und immer wieder war da diese leise, sonore Stimme, die sich tief in ihr festfraß und ihren Verstand gerade zu ausschaltete. Wahnsinn konnte nicht schlimmer sein, als dieses hier, zumindest vom .... Gefühl .... her, war da wohl kein Unterschied.

Ich will das nicht.

Du wiederholst dich.
Ich weiß, aber ... das ist auch das Einzige, was mir derzeit durch den Kopf geht. Erlöse mich doch endlich. Du bist doch die Gutherzige von uns beiden!
Gerade darum ändere ich nichts an deinem Zustand. Erst wenn du wirklich ein Einsehen hast.
Was soll ich denn noch alles durchmachen? Ich habe hier gesessen und geweint. Was willst du denn noch?
Ich möchte, dass du ihm zuhörst und ihn verstehst, dass du anfängst mich zu verstehen. Nur so kann etwas derart entzweites wie wir wieder zusammen kommen.
Ich hindere dich doch an gar nichts mehr. Hab doch Erbarmen mit mir.
Sei ehrlich, wenn es umgekehrt wäre, hättest du Erbarmen mit mir oder würdest du nicht genau das selbe tun?
Ich ertrage all diese Gefühle nicht mehr. Nimm die Last doch von mir... bitte!
Wovor hast du denn Angst? Was ist so schlimmes an dem was er sagt?
Ich kann es nicht sagen, nicht in Worte fassen, aber du musst doch gar nicht fragen, du weißt es doch sowieso schon, also frag nicht mehr.
Ja, ich weiß, aber du solltest es aussprechen. Es zumindest dir selbst eingestehen.

Alles konnte sie, aber sicherlich nicht das. Nein, sie weigerte sich, sie wollte das nicht. Sie wollte nur ihre Ruhe und das so bald wie möglich. Lang würde sie das wirklich nicht mehr aushalten. Es war so unfair, dass sie derart ausgeliefert war und nichts dagegen tun konnte.

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 Betreff des Beitrags: Re: Streitgespräche
BeitragVerfasst: 31.05.08, 05:34 
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Sie hatte alles versucht sich aus der Situation zu ziehen, doch sie hatte keine Möglichkeit. Sie wurde langsam immer schwächer und genau das war wohl auch das Ziel. Sie sollte sich wohl einfach nicht mehr gegen ihn zur Wehr setzen können und so saß sie auch heute wieder neben ihm, als er ihr von seiner Vergangenheit erzählte und ihr das Ordensschwert zeigte. Sie mochte dieses Ding nicht wirklich, aber eine Wahl hatte sie nicht.

Er wollte sie dazu bringen erneut Gefühle zu zeigen und brachte sie dazu sich ihre Familie vorzustellen, wie sie nur auf sie warteten um sie in die Arme zu schließen, aber nein... nein, ihre Familie hasste sie, dass wusste sie, vor allem ihre Schwester hasste sie, musste sie einfach hassen. Sie ertrug es nicht, sprang auf und schrie ihn an, ehe sie hinauf rannte in ihr Zimmer um sich in ihr Bett zu verkriechen.

So lag sie zusammen gekauert auf dem Bett. Sie wollte diese Gefühle nicht, diesen Schmerz, diese Trauer, sie hasste das Gefühl, welches sie auseinander zu reißen drohte. Sie hatte so viele Fehler begangen in den letzten Jahren und sie hatte sie, diese Unschuld in Person, umgebracht, es war noch gar nicht so lang her, nicht einmal zwei Götterläufe. Sie wollte nicht darüber reden, aber er saß bei ihr und fragte sie und dann, als hätte sie es nicht wirklich selbst in der Hand, begann sie zu erzählen, von all jenen schlimmen Dingen, von dem Gefühl der Angst, dem beginnenden Wahnsinn und eben jenem Tod.

Ich wollte das nicht erzählen, warum zwingst du mich?

Ich? Nein, ich zwinge dich nicht, du warst es selbst.
Ich ... ich war das nicht. Nicht ich habe ihm dies alles über uns erzählt. Du MUSST es gewesen sein. Ich vertraue ihm doch nicht einmal.
Hör tief in dich hinein und du wirst sehen, dass das Vertrauen schon länger dort ist, auch wenn du es immer wieder abstreitest.

Nein, dass konnte nicht sein, durfte nicht sein. Sie spürte, wie er aufstand und zur Tür ging und wieder war da dieses Gefühl plötzlich allein zu sein. Sie hielt ihn auf, wollte nicht allein sein mit diesem Wissen, wollte nicht, dass er sie für feige hielt, aber warum? Er bliebt da, sie noch immer auf gewisse Weise angehend und schließlich gab sie auf. Jegliche Gegenwehr wurde fallen gelassen und sie weinte und bat um Vergebung und Vergebung wurde ihr zu teil.

Geht es dir gut?

Ich fühle mich, als hätte ich alles verraten und doch .... es ist seltsam. Was ist das nur? Kannst du es mir sagen?
Du veränderst dich und das ist gut so.

Sie betrachtet ihn während dieses kurzen Zwiegespräches und irgendwie konnte sie ihn nicht mehr hassen. Irgendetwas anderes hatte diesen Hassersetzt in den letzten Tagen, doch sie konnte es nicht in Worte fassen. Sie kochte den Tee und sie gingen hinüber um am Kamin noch weiter zu sprechen. Es war anders als zuvor. Ihre Angst vor ihm war fast gänzlich verraucht.

Hörst du ihm überhaupt zu?
....
He? Du scheinst nicht einmal mir zu zuhören.
....
Du kannst ihn doch nicht wirklich...

Für einen winzigen Moment keimte so etwas wie .... Neid in ihr auf. Warum gerade sie? Vor allem, warum tat sie das überhaupt? War nicht sie es immer gewesen, die sich sogar mit ihm ein Duell nach dem anderen liefern wollte? Und jetzt das da. Wozu ein Kaminfeuer nicht alles gut war. Es schmolz auch Eis und sei es das Eis, welches ein Herz umhüllte. Irgendwie war es seltsam. Zwar saß nicht sie selbst vor dem Kamin, aber dennoch, es war anders als sonst, als würden Trennlinien so langsam verwischen.

Leises Summen erfüllte den Raum, als sie sich für die Nacht zurecht machte. Sie löste den festen, akuraten Zopf, schlüpfte aus den Sachen, die sie über den Tag hinweg an gehabt hatte und zog zum Schluss das lange Hemd über den Körper.

Wie fühlst du dich?

Leicht, als ... würde ich gerade das fliegen lernen. Warum hast du mir nie gesagt wie es ist sich nicht mehr einzuigeln?!
Ich habe es doch immer wieder versucht, aber du hast mir ja nie zu gehört.
Bist du mir böse?
Nein, bin ich nicht. Es überraschte mich nur, dass du die Mauer eingerissen hast, welche dich so lange von allem abschottete.
Ich weiß nicht, nach allem was heute war.... Du hast mich wohl lang genug all dem ausgesetzt und ich glaube fast, ich war nicht allein dort unten vor dem Kamin, kann das sein?
Du meinst, ob ich es so gefühlt habe wie du? Zeitweise, schienen wir wirklich fast eins gewesen zu sein.
Ich glaube, ich habe nicht einmal mehr Angst davor, wenn es so ist wie es heute war, dann verlieren wir beide nichts und gewinnen nur dazu. Das weiß ich jetzt, das wurde mir heute erst klar, auch wenn du es schon länger wusstest.

Sie lag auf dem Bett, zum ersten mal seit langem zufrieden mit sich und der Welt. Vergessen war die Trauer, welche sie noch vor wenigen Stunden drohte umzubringen. Gefühle.... Vielleicht waren sie ja doch nicht so schlimm, wie sie immer gedacht hatte.

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 Betreff des Beitrags: Re: Streitgespräche
BeitragVerfasst: 3.06.08, 17:57 
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Mir reichts, du warst lang genug genug unterwegs. Du hast es ja scheints verstanden, was ich dir verständlich machen wollte.
Ach? Passt dir die Situation gerade nicht? Ist es etwas anders gelaufen, als du gedacht hattest? Ich kann da doch auch nichts dafür es so kam.
Aber du hast dich auch nicht dagegen gewehrt.
Jetzt sag nicht, dass ich ihn hätte zum Duell fordern sollen.
Nein, natürlich nicht, aber .... Es ist einfach .... Egal, du hast jetzt erst einmal wieder Pause!
Dein Wille und ich werde mich diesem beugen, bleibt mir ja eh nichts anderes übrig.

Sie stand aus dem Bett auf und ging hinab in die Küche. Die Flasche Rum, die noch im Schrank stand, hatte eine gewisse Anziehungskraft auf sie, obwohl sie eigentlich gerade erst aufgestanden war und so nahm sie sich jene und setzt sich auf die Stufen der Terasse. Es war einfach nicht fair, es war verwirrend und überhaupt ... nichts, was sie zuordnen konnte. Sie trank einen Schluck vom Rum und starrte auf die Straße, als er von der Seite her auftauchte und mit ihr sprach.

Siehst du, du hättest dich gar nicht so aufregen müssen. Er sieht es ganz anders. Er sieht uns nicht getrennt und ... vielleicht ... sind wir es auch kaum noch. Vielleicht halten wir beide einfach an irgendetwas fest, was gar nicht mehr da ist.

Ach? Willst du jetzt die Vernünftige von uns beiden sein? War doch sonst immer meine Aufgabe.
Wie man es macht, man macht es verkehrt. Hör du ihm doch einfach mal zur Abwechslung zu. Ich hab ihm die letzten Tage über auch zugehört und ich glaube nicht, dass es mir wirklich geschadet hat.

Es war einfach zum Mäusemelken, kaum wollte man sich überzeugen lassen, tauchten da diese ... Idioten auf. Ihr erster Reflex war, sich einfach dazwischen zu stellen, das Augenmerk von ihm auf sich zu lenken, so wie sie es immer getan hatte, aber dann, als ihr Blick auf ihn fiehl, trat sie aus unerfindlichen Gründen, sogar etwas von ihm zurück. Irgendwie wäre es falsch jetzt das "übliche" zu tun. Wie oft hatte sie sich schon zwischen Angreifer und Angegriffenen gestellt? Sie wusste es nicht, es war oft gewesen. So oft, dass sie ihr Leben eingesetzt hatte, einfach um wen anderen zu schützen. Es wäre eh dumm, jetzt nach vorn zu springen, oder vielleicht.... vielleicht sollte sie ja doch einfach diesen Magier von den Füßen holen? Äußerlich wirkte sie ruhig und abgeklärt, aber innerlich brodelte es in diesem Moment in ihr.

Sie wollen doch "nur" seinen Ring.

Ja, ich weiß, aber .... was wenn sie es sich doch noch überlegen? Ich mein... sie überfallen da gerade eben, einfach so einen Hochgeweihten. Solchen Leuten ist nichts heilig.
Komm schon, ganz ruhig. Er weiß was er tut.
Du verwirrst mich. Du redest schon wie ich, da weiß ich schon gar nicht mehr, bist du es oder ist es ein eigener Gedanke von mir.
Du hast es dir doch so gewünscht, also mecker jetzt nicht.
Ich mecker gar nicht, ich bin nur .... so angespannt wegen den zweien da vorn.

Als wäre es die letzte Möglichkeit, nicht doch noch nach vorn zu stürmen und die anderen dort zu überrennen, löste sie den Schlüssel vom Gürtel und ging zur Tür hinüber, auch wenn es sie ungeheure Kraft kostete.

Die Situation verging, die beiden Räuber verschwanden und noch einiges anderes strich an diesem Abend so an ihnen vorbei, einfach so ... jeder Moment gleichzeitig einer Ewigkeit ähnlich und doch wieder so, als würde die Zeit davon rasen. Als sie schließlich abends in ihrem Bett lag, nachdem es zuvor noch einen Angriff, ein Essen in der Taverne und dann doch noch ein paar Augenblicke lang Ruhe gegeben hatte, starrte sie an die Decke.

Ich hab dir immer gesagt, dass du los lassen sollst und was tu ich? Jetzt halte ich an unserem Status fest.

Sei nicht so streng zu dir ... zu uns. Wir müssen uns an dies alles auch erst einmal gewöhnen. Es ist nicht schlimm, wenn wir die Zeit brauchen. Denkst du wirklich, dass es mir leicht fällt wirklich alles hinter mir zu lassen und mich dir anzunähern?
Nein, wohl nicht. Aber eigentlich sollte es mir leichter fallen, immerhin ist das ganze hier mein Weg, den ich anfangen habe und damit auch mein Wille und nicht deiner und doch wirkst du gerade um so vieles erwachsener als ich.
Na sind wir doch mal ehrlich, wenn ich nicht gerade versuche gegen dich oder ihn anzukämpfen bin ich auch die erwachsenere von uns beiden.
Und jetzt wirst du frech!
Klar, immerhin bin ich auch ein wenig wie du.

Als Lillien schließlich einschlief, hatte sie noch immer ein Lächeln auf den Lippen und ihre Träume umfingen sie mit nur noch mehr Dingen, die einen einfach so zum Lächeln bringen können.

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 Betreff des Beitrags: Re: Streitgespräche
BeitragVerfasst: 4.06.08, 04:39 
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Denkst du, dass ein Hochgweihter ein ganz normaler Mensch sein kann?
Wie meinst du das? Warum sollte er das nicht sein?
Naja, er lebt doch eigentlich nur für seinen Gott, nichts was da wichtiger wäre. Meinst du nicht, dass das einen Menschen verändert und ihn ... anders macht?
Hm, anders sicherlich, aber das macht ihn ja nicht zu einem unnormalen Menschen. Warum fragst du überhaupt grad mich so Dinge?
Du bist nunmal halt da, ob ich will oder nicht, also frag ich dich zu erst. Ich finde es logisch das zu tun, außerdem hast du die Erfahrung doch schon in die Richtung gemacht.
Da könntest du dich auch gleich selbst fragen, so viel Unterschied ist da ja nun nicht und ich habe eigentlich nicht einmal ansatzweise erfahren wie so etwas sein kann. Immerhin war ich nur ein kleines Licht.
Aaach, die ganze Situation verwirrt mich. Bist du jetzt ich? Bin ich du? Wer sind wir? Mal ehrlich, wir sind auf jeden Fall einmal nicht normal, wenn es mehr von uns geben würde, dann wär die Insel schon im Chaos versunken.
Möglich, besser ist es wohl wirklich, wenn nicht jeder so .. verrückt .. ist wie wir.
Wenn ich ehrlich sein soll, ich würde es vermissen, wenn es dich nicht mehr geben würde. Ich brauch nicht lang suchen mit wem ich mich streiten sollte, äußerst praktisch und zeitsparend.
Du bist zu gut zu mir.
Das war ich schon immer, nur wolltest du es nie wahrhaben.
Soll ich dir noch etwas sagen? Willst du meinen Rat haben?
Versuch es doch, vielleicht nehm ich den Rat ja sogar an.
Denk nicht so viel über alles nach. Manchmal lohnt es sich die Dinge einfach geschehen zu lassen.
Und das sagst gerade du mir? Du die nicht einen Moment einfach so dahin ziehen lassen kann, ohne alles gleich gedanklich auseinander zu pflücken und zu untersuchen?
Gerade darum, weiß ich auch genau wovon ich rede. Ich habe zu viel Zeit damit verbracht alles erklären zu wollen, alles bis ins kleinste zu erforschen und ich hatte nichts davon. Es war ein Leben, welches nur aus Pflichterfüllung bestand, aber nicht den kleinsten Funken Spaß beinhaltete. Das war schon immer deine Stärke, dass war wohl auch das, was dich stärker machte als ich es je war.
Ich geb mich ja schon geschlagen, aber hin und wieder übernimmt deine nachdenkliche Art.... Habe ich gerade zugegeben, dass wir mittlerweile gar nicht mehr so entzweit sind? Erstaunlich, vorhin war ich doch wieder so unsicher als er mich fragte, aber so langsam glaube ich fast selbst daran.
Schön, schön, jetzt hab ich nur noch eine Bitte an dich.
Die da wäre?
Halt endlich die Klappe. Ich will schlafen und du lässt mich einfach nicht.

Schmunzelnd drehte sie sich auf die Seite und zog die Decke weiter auf. Es war nicht leicht mit sich selbst zu streiten oder normal zu reden, schon gar nicht, wenn man ein solcher Wirrkopf war.

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 Betreff des Beitrags: Re: Streitgespräche
BeitragVerfasst: 4.06.08, 14:26 
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Lass dir Zeit. Vieles braucht seine Zeit. So werde man dir auf diesem Weg helfen, dich leiten und dich begleiten.

Sein Blick haftete auf ihrem Gesicht, ihren Augen, als würde er direkt durch diese in Ihre Seele blicken. Die beiden Personen betrachtend, wie sie einst fern voneinander waren, nun mehr zum greifen nah wirkend. Doch dies mag er nicht schaffen, dies mag nur sie alleine tun.

Lass deinen Gedanken freien Lauf, nehme deine Umgebung war, spüre sie, erlebe sie! So vieles liegt noch vor dir. Nehme es in dich auf, versuche es zu verstehen.

Ein lächeln umspielt dabei seine Mundwinkel, kleine Grübbchen umspielen dabei seine Lippen. Das wettergegerbte Gesicht zeichnete den gestandenen Mann. Seine tiefe und sonore Stimme wirkte beruhigend, als würde diese Stimme immer wieder hallend, lockend rufen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Streitgespräche
BeitragVerfasst: 6.06.08, 03:59 
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Ohne Erudin wird es sehr ruhig werden. Es wird schwer werden ohne ihn.
Ich weiß was du meinst und ja, dass wird es. Er war immer für uns da, zu jeder Zeit. Jetzt müssen wir eben auf eigenen Beinen stehen.
Ich will aber nicht auf eigenen Beinen stehen, wenn es bedeutet, dass er uns verlässt.
Es wird alles wieder in Ordnung kommen, irgendwie wird es das doch immer und wir haben ihn an unserer Seite und er wird uns helfen wo er nur kann.
Ja, vielleicht hast du recht.
Mach dir nicht so einen Kopf und geh lieber endlich das Pferd striegeln, dass wartet schon seit zwei Tagen darauf.
Ich geh ja schon. Ich geh ja schon.

Als sie so da draußen stand, hatte sie keine große Lust mehr um diese Zeit das Pferd zu striegeln, also packte sie nur den Sattel und wollte gerade wieder hinein gehen, als ihr Lucius auffiehl. Sie hatte die letzten Tage über sowieso schon zu ihm gewollt. Nun ja, wenn er da schon stand, konnte sie das alles auch jetzt klären. So bat sie ihn herein und sie sprachen eine ganze Weile lang, tauschten alles mögliche aus und klärten einige Dinge. Zyklen vergingen so ehe er sich wieder verabschiedete und sie sich, noch angezogen, auf ihr Bett legte.

Denk nicht einmal darüber nach!
Warum sollte ich nicht?
Du weißt genau warum. Denkst du, dass er es lustig fänd? Er macht sich so viel Mühe mit uns und dann lässt du dich von Lucius einfach so einwickeln. Du bist ja förmlich an seinen Lippen gehangen.
Bin ich gar nicht, aber er hat doch irgendwie recht.
Lillien Degner, du wolltest den richtigen Weg einschlagen.
Hee, er ist einer der Guten, also wo ist dein Problem? Stört es dich, dass ich nun doch mal eine Aufgabe gefunden hab? Willst du jetzt doch wieder übernehmen und mich los werden?
Jetzt hör doch auf, da ist doch gar nicht die Rede von gewesen.
Also was willst du dann von mir?
Such dir doch etwas anderes. Es kann doch nicht so schwer sein für jemanden wie dich.
Was genau willst du eigentlich von mir? Willst du dich jetzt doch wieder gegen mich stellen und ein Eigenleben anfangen?
Lilliiii..... Muss ich dir das jetzt wirklich erklären? Gerade ich? Er mag ja ein Guter sein, zweifelsohne, aber du wolltest dich ändern. Was ist damit?
Es ist nur eine Arbeit und was soll auch schon passieren?
Man! Bist du manchmal naiv! Das geht ja auf keine Kuhhaut mehr. Das ist der einfache Weg, der bei dem du dich nicht ändern musst. Der Weg der sorgar verlangen wird, dass alles beim Alten bleibt.
Es ist eine Aufgabe und ich brauche eine Aufgabe. Ich kann nicht mehr nur so vor mich hinleben und hoffen, dass alles in Ordnung kommt. Ich muss etwas tun und da kann ich es wenigstens. Gib mir einfach die Möglichkeit mich zu beweisen. Du wirst sehen, an dieser Arbeit können wir beide nur wachsen und es wird uns helfen.
Ist ja schon gut, ich rede dir nicht hinein, zumindest so lange ich denke, dass alles in Ordnung ist.
Danke.
Bitte, aber .... glücklich bin ich dennoch nicht damit.
Warum musst du eigentlich immer das letzte Wort haben?
Weil ich recht habe und ich die Gefahr sehe, dass du, anstatt voran zu gehen, wieder zurück gehen wirst. Das wird dich in des Einen Küche bringen.
Ach verdammich, sei endlich still! Ich hör dich gar nicht mehr!

Sie drückte sich das Kissen über die Ohren, doch die leise Stimme konnte sie damit nicht abwürgen, also fing sie an sie nach einer Weile an diese einfach zu ignorieren, bis sie schließlich, nach einem weiteren Zyklus des wachens, doch noch einschlief.

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 Betreff des Beitrags: Re: Streitgespräche
BeitragVerfasst: 8.06.08, 04:09 
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Sie stand im Viertel, um sie herum herrschte organisiertes Chaos und irgendwie war sie unfähig auch nur den kleinen Finger zu rühren, stattdessen stand sie da, die Finger so fest um den Schwertknauf ihres Schwertes gelegt, dass die Fingerknöchel weiß hervortraten.

Ich hab es dir gesagt!
Ja, hast du, aber was soll ich tun?
Geh einfach, dass hier ist nichts für uns.
Ich kann nicht gehen. Das wäre ja gerade zu Fahnenflucht!
Verdammt, geh einfach. Was soll er nur von dir denken, wenn er mitbekommt, dass du hier dabei warst?
Sei doch still. Ich will das nicht hören. Ich .... Ich kann hier nicht weg.
Ist es wirklich das hier, was du willst? Diese Zerstörung? Du wolltest doch gerade so etwas hinter dir lassen und nicht noch tiefer in diese Dinge verstrickt werden.

Ihr Blick ging zu dem Geweihten Bellums hinüber und der innere Zwispalt wurde nur umso schlimmer. Fast hätte sie sich gewüscht einfach nur unsichtbar werden zu können. Sie wollte nicht hier sein und so stand sie weiter nur so da, völlig nutzlos eigentlich.

Das hier ist falsch und das weißt du.
Ja, aber es wäre ebenso falsch die anderen allein zu lassen. Ich mag vieles sein, aber ich bin mit Sicherheit kein Kameradenschwein.
Schau es dir an, schau dir das hier genau an, das Feuer überall, die Leute, die einfach so niedergeschlagen werden. Sieh es dir an und schau nicht immer weg. Red dir nicht ein, dass du hierher gehörst, denn das tust du nicht. Du bist anders.. wir sind anders.

Der Zweifel stieg immer mehr und mehr in ihr auf, doch rühren konnte sie sich schon lange nicht mehr. Das alles geschah einfach um sie herum und sie war machtlos, konnte nicht einmal ein einziges Wort über die Lippen bringen. Als alles vorbei war schlich sie eher zur Burg zurück, drückte sich in die Ecke und hoffte nur, dass man sie übersehen würde. Das dicke Ende würde jetzt noch kommen. Immerhin war Lucius nicht dumm und blind schon gar nicht. Als er schließlich kam und sie entdeckte, schlich sie ihm nach seinem Ruf nach. Doch das Gespräch entwickelte sich anders, als sie gedacht hatte, kein Anschreien, keine Vorwürfe, nichts dergleichen. Als sie schließlich ging um nach Hause zu reiten, gingen ihr viele Dinge durch den Kopf.

Das ganze hier verwirrt mich. Ich verstehe es nicht, wenn ich er wäre, hätte ich mich schon in Grund und Boden gestampft.
Du traust ihm doch nicht, oder? Der Kerl ist noch verschlagener als alle anderen die uns je begegnet sind.
Sprich nicht so über ihn. Seine Argumente sind doch auch wirklich gut, oder nicht? Seine Sichtweise ist gar nicht so falsch, auch wenn die Vorgehensweise vielleicht nicht das ist was was andere tun würden, aber muss es deshalb falsch sein?
Du machst mich fertig und da hast du mir immer Vorwürfe gemacht für mein Handeln und Denken.
Das ist doch etwas ganz anderes!
Ist es das? Warum?
Weil ... es so ist. Du hast immer für das Falsche gekämpft, auch wenn du dachtest, dass es das Richtige ist.

Sie band das Pferd am Pflock fest, als sie zu Hause ankam, sie nahm sich ein Glas Wein und legte sich in die Badewanne. Der Geruch von Rosenbadeöl lag schwer in der Luft und sie tauchte für einen Moment gänzlich unter Wasser. Als sie wieder auftauchte, nahm sie einen Schluck vom Wein und lehnte sich zurück.

Du wirst dir Gedanken machen müssen, was du wirklich willst.
Ich will etwas richtig tun und nicht immer nur an meinen alten Dummheiten kleben.
Siehst du, da sind wir schon zwei die genau das selbe wollen und doch wäre ich nicht mit dahin gegangen. Du hättest dich verweigern sollen.
Das konnte ich nicht. Ich stelle mich meinen Pflichten, so wie du es auch immer getan hast.
Aber ich habe nie einfach so irgendetwas getan und es dann mit Gerechtigkeit gerechtfertigt.
Das tue ich auch nicht.
Und ob du das tust, zumindest versuchst du dir das gerade einzureden und sag nicht nein. Ich weiß genau, was in deinem Kopf vorgeht.

Sie trank das Glas Wein aus und stieg aus der Badewanne. Sie zog sich den Morgenmantel an und wollte sich gerade hinlegen, als ihr der Schlüssel wieder einfiehl. Sie nahm sich einen Zettel, notierte schnell einige Worte darauf und unterschrieb das Ganze. Eine Weile lang starrte sie auf die Worte hinab, immer wieder den Stift auftippen lassend, ehe sie noch einen Zusatz darunter setzte und das ganze nach oben in sein Zimmer brachte.

Sie war so müde. Der Tag war einfach anstrengend gewesen und sie fiehl samt Morgenmantel einfach ins Bett. Morgen.... Morgen würde sie darüber nachdenken, doch heute gab es nicht mehr zu tun, als zu schlafen und kaum, dass ihr Kopf das Kissen berührte, tat sie auch genau das, sie schlief ein, tief und fest und nichts auf ganz Tare hätte sie daran hindern können.

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 Betreff des Beitrags: Re: Streitgespräche
BeitragVerfasst: 9.06.08, 13:14 
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Sanft strich ihm die kalte Brise über die Haut. Die Straßen waren geleert, die Nacht ist über die Stadt gekommen. Stumm ruhte er auf den Stufen der Treppe, sein Blick verlief sich in der Leere. Die Stunden verrannen um ihn herum, die Fela erhellte immer wieder sein Gesicht, als die Hellzyklen vorbeischritten. Nur leicht presste er die Augen zusammen. Ein leichtes lächeln huschte ihm immer wieder über die Lippen. Kein Wort verliess währenddessen seinen Mund.

Dennoch kreisten seine Gedanken umher. War es richtig ? Sollte er sie dieser Gefahr aussetzen ? Kann sie es überhaupt fassen, welche Gefahr von ihm ausging ? Es ist noch ein Unterschied zwischen Viertlern und Dämonen. Kaum fassbar sind die Greueltaten, noch die Bilder, die in seinem Kopf schwiirrten.

Das rote Banner hiesste vor seinem Auge, er trug die Standarte im Namen der Inquisition. Laut erbebte seine Stimme über die Köpfe der Anwesenden. Jeder wusste, dass kaum einer den heutigen Tag überleben wird. Der Feind wird die Dämonen aus den tiefsten Niederhöhlen holen. Doch waren Sie bereit an diesem Tag zu sterben. Für die Krone, für Tare, für die Viere. Am Firmament erkannte man bereits die ersten Flügelschläge. Er reckte das Banner in die Luft, der Wind umspielte es, er spürte die kalte Brise, nur einen Moment schloß er die Augen, um dann seine Stimme das letzte mal erklingen zu lassen. „Für die Krone, für Tare und für die Heiligen Viere!“

Viele Bilder…zu viele Bilder…zu viel Blut, zu viel Leid. Er konnte es kaum in Worte fassen. Niemand sollte darüber erfahren, was dort vorgefallen ist. Ein Verstand könnte unter dieser Last erdrückt werden… So oft holen ihn diese Albträume ein, erschweren ihm das schlafen.

Er drehte seinen Kopf zur Türe, für einige Momente verweilte sein Blick dort, dann schüttelte er nur bedächtig sein Haupt und lehnt sich wieder gegen die Wand an der Treppe.

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 Betreff des Beitrags: Re: Streitgespräche
BeitragVerfasst: 10.06.08, 01:37 
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Ihr Kopf schien explodieren zu wollen. Wie sie doch diese Art der Kopfschmerzen nach einer Auseinandersetzung hasste, aber sie blieb liegen, auch wenn sie wieder wach geworden war. Sie wollte einfach keinen Krach machen.

Da hast du es, jetzt musst du dich schon mit so Dingen herum schlagen und alles nur weil das Fräulein ja unbedingt diese Stellung haben wollte.

Ich hätte auch nicht anders gehandelt in einem anderen Fall.
Dafür hast du jetzt wieder Kopfschmerzen.
Wichtig ist nur, dass niemandem etwas ernstliches geschehen ist, wenn das der Fall gewesen wäre, dann hättest du mich ruhig ausschimpfen dürfen, aber so sicherlich nicht.
Er hätte sterben können.
Ist er aber nicht.
Hätte er aber.
Er lebt aber!
Dafür hat es ihm den Arm ausgekugelt gehabt und er wird ein Weilchen nicht mehr gescheit kämpfen können und daraus könnte wieder schlimmeres entstehen.
Du willst mir unbedingt ein schlechtes Gewissen einreden, oder? Dabei brauchst du das nicht einmal, dass habe ich auch so schon.
Ich frage mich wo das enden wird. Ehrlich, dass kann nichts gutes werden.
Das ist doch gar nicht wahr.
Und ob es das ist, bei dir ist es normal, dass es schlimm endet und das weißt du.
Es wird nicht schlimm enden. Ich habe mich geändert und ich bringe nicht jedem gleich Verderben, der sich auch nur drei Schritte an mich heran traut.
Glaubst du das wirklich, oder versuchst du dir das gerade nur einzureden?
Quäl mich doch nicht so.
Ich will dich gar nicht quälen. Ich will nur nicht, dass du blind wirst für ... das Übliche. Du könntest dich auch einfach mehr in deine Arbeit stürzen, dann passiert vielleicht nicht so viel.
Könntest du dich einmal entscheiden? Gerade noch fandest du die Arbeit schlecht für uns. Jetzt doch wieder nicht?
Wenn es bestimmte Personen schützen kann, dann bin ich auch nicht abgeneigt gemeinsame Sache mit diesem Lucius zu machen.
AAAAH... mir schwirrt der Kopf. Hör endlich auf. Gestern so, heute so. Manchmal glaub ich fast, dass du doch noch nicht aufgegeben hast und nur auf den passenden Moment wartest.
Du traust mir wohl alles zu, oder?

Irgendwie wütend ignorierte sie die Stimme schließlich einfach, doch an Schlaf war noch eine Weile lang nicht zu denken. Erst eine Weile später übermannte sie die Müdigkeit doch noch. Eigentlich hätte sie heute ja besser schlafen sollen. Eigentlich glücklicher sein sollen. Eigentlich .......

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 Betreff des Beitrags: Re: Streitgespräche
BeitragVerfasst: 10.06.08, 11:42 
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Der Schmerz in seinem Arm brannte. Es war nicht das erste mal, dass der Arm ausgekugelt war, doch wurde die Verletzung mit jedem mal unangenehmer. Es wirkte fast so, als könnte er das Gelenk einfach rausspringen lassen, ohne große Einwirkung auf dieses zu haben. Als sie endlich die Ruhe gefunden hatte, erhob er sich auf blanken Füssen und trat wieder auf das Vordach. Nichts war mehr von der Unruhe der letzten Stunden zu sehen. Die Rauchschwaden der Schornsteine verstummten zusehends. Die Nacht war die gekommen.

Es sei keine weise Entscheidung gewesen von ihr. Sie ist noch nicht bereit dazu. Zu unsicher ist sie noch, wisse nicht mit den Gedanken umzugehen, die auf sie einwirken. Doch sollst du dies entscheiden, was für sie der richtige Weg sei ? Nein, das kannst du dir nicht erdreisten. Jeder habe das Recht selbst zu entscheiden, wie sein Weg aussehe.

Seine Hände glitten über den Zaun, strichen drüber. Sein Blick verlor sich einmal mehr im Nichts. Kurz funkelten seine Augen im Lichte der Kerzen, nur kurz spiegelte sich seine Seele in der Flamme wieder.

Die Schlacht dauerte nun mehr 2 Tagesläufe an, die leblosen Körper türmten sich aufeinander. Der Geruch war kaum noch zu ertragen. Tod, Verderbnis, Pestilenz lag in der Luft. Die Körper der Toten entsetzlich entstellt. Die Gesichter zu Fratzen entstellt, ihr Körper teilweise kaum noch zu erkennen. Blut und Gedärm füllten den Boden aus, ein jeder Schritt war von diesem gesäumt. Nur müssig kam er noch vorwärts, die Anstrengung ihm anzusehen. Vandris lag nicht mehr fern, das Heer war aufgerieben, aber die Verluste waren immens. Die Schreie halten über das Schlachtfeld, schmerzerfüllt. Laiber ohne Beine krochen mühsam vorwärts. Es war kein Sieg, ein Sieg war etwas anderes. Das kann nicht der Wille der Viere sein, dies sei einer Perversion des Lebens.

Werde man dies jemals vergessen ? Will man dies vergessen machen ? Wohl kaum. Viele Erkenntnisse hat ihm das gebracht, viele Gedanken…Hinterfragen, soviel gilt es zu hinterfragen…Doch, will man dies erfahren…? Soll sie das erfahren ? Nein, das kann man ihr nicht zumuten. Sie muss mit sich selber erst einmal ins Reine kommen…

Noch einmal atmete er tief ein und wendete sich dann wieder hinein zum Bett.

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 Betreff des Beitrags: Re: Streitgespräche
BeitragVerfasst: 11.06.08, 03:02 
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Registriert: 2.10.06, 21:32
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Wohnort: Irrenhaus in Seeberg
Sie lag ausgestreckt in ihrem Bett und starrte an die Decke. Das Haus lag still da, keine Lebenszeichen von anderen, geschweige denn von ihm, da war nur dieser Brief gewesen, als sie wieder zurück nach Hause gefunden hatte. Sie hatte eigentlich sowieso nicht daran geglaubt, dass er noch da wäre, nicht nach dem ganzen Mist vom Tag, selbst ein Hochgeweihter hatte irgendwo seine Schmerzgrenze, die sie offenkundig übertreten hatte.

Was besprichst du eigentlich sowas mit Lucius?
Ich weiß auch nicht. Ich hatte überlegt, ob ich einfach weglaufen soll, aber ... mal ehrlich, es war doch keine schlechte Idee. Er hat doch recht gehabt.
Der lauert doch auch nur auf seine Chance, dass seh ich ihm auf 10 Schritt Entfernung an.
Gestern wolltest du ihm noch folgen, wenn ich dich daran erinnern darf.
Das war auch ein anderer Kontext!
Gib es doch zu, du bist noch unsicherer als ich es bin und du suchst nur nach den Schlupflöchern, die uns wieder von allem anderen entfernen.
Das tue ich mit Sicherheit nicht. Du bildest dir das nur ein.
Ach ja? Und warum war das jetzt schon wieder eine schlechte Idee?
Weil man dem nicht trauen kann. Der kann Worte viel zu schön verpacken, als dass da auch nur ein Funken Wahrheit dran sein kann und du verrätst ihm alles.
Es war meine Entscheidung und damit musst du eben leben.
Es ist aber unser Leben, nicht nur deines, wenn etwas geschieht, so geschieht es nicht nur dir, sondern auch mir.
Ich habe keinen anderen mit dem ich sonst reden kann und das weißt du.
Du hättest statt mit Lucius mit ihm reden können.
Hätte ich, ja, aber ich habe einfach nicht den nötigen Abstand zu ihm, so dass jedes Wort alles nur noch schlimmer macht. Du weißt wie ich... wie wir uns zum Teil verhalten.
Ja... man hat es eben nicht leicht mit uns.
Ganz und gar nicht und bisher haben wir ja immer alle wunderbar von uns fernhalten können, aber vielleicht sollten wir so langsam wirklich einmal von alle dem, was einmal war zurücktreten und einfach ... leben.
Leben und glücklich sein? Denkst du wirklich, dass wir das können?
Wenn wir es wollen, dann mit Sicherheit. Wir müssen nur endlich einmal den Kampf aufnehmen und uns nicht ständig wieder zurück schlagen lassen.
Und was hast du nun vor?
Ich werde versuchen das zu tun, was Lucius sagte, wenn ich es nicht tue, dann traue ich ihm zu, dass er den Befehl noch einmal ausspricht und es diesmal ernst meint.
Ich geb mir Mühe, dass ich dich unterstütze und dir nicht in den Rücken falle.
Ich danke dir.

Die Nacht wurde lang, extrem lang. An Schlaf war nicht zu denken, nur jene Gespräche waren da in dem ansonsten stillen Haus.

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 Betreff des Beitrags: Re: Streitgespräche
BeitragVerfasst: 11.06.08, 09:41 
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Es war Ihr Wille, Ihre Entscheidung. Ich habe sie zu akzeptieren. So schwer es mir auch fällt. Vielleicht habe ich sie emotional überrannt, zu viel auf einmal gezeigt, dass sie noch unsicherer wurde, als zuvor. Warum hast du es mir nicht gesagt ? Warum lässt du diese Zweifel so offen, statt sie auszusprechen ?

Er schrieb einige Worte nieder, klare Worte, damit sie ihren Blick auf wichtigeres legt. Er war nur zweitrangig im Moment. Sie soll sich finden, ihren Weg gehen und so sie klarer sieht, entscheiden. Seine Worte waren für seine Verhältnisse emotional gewählt, nur unterbewusst. Es war ihm in diesem Moment gleich. Das Hadernblatt unter ihrer Tür hindurch schiebend, für einen kurzen Moment dort verweilend, als er sich dann scheppernd wegdreht und durch die Türe verschwindet. Sein Griff ging zu den Zügeln, hievte sich mit beiden Händen an dem Sattelknauf auf und zog das Ross herum. Ein letzter Blick, dann verschwand er aus Brandenstein.

Sie wird Ihren Weg machen, ich werde sie nicht aufhalten. Meine Aufgabe war nicht erfüllt, doch befand sie sich nun auf einem guten Weg. Das erfreut mein Herz.

Doch schmerzte ihm sichtlich die Brust. Seine Entscheidung war sicherlich richtig, auch wenn sein Herz dies anders betrachtete. Es war an ihr zu entscheiden, ob es für sie richtig ist. Und so ihre Berufung nun das richtige ist, so werde man dies unterstützen.

In den nächsten Zyklen sieht man einen gerüsteten Reiter an einigen Plätzen im Grünland auftauchen, bis er dann in der Ödnis auftaucht, das Schwert gereckt zum Himmel, und dort dann verschwindet….

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 Betreff des Beitrags: Re: Streitgespräche
BeitragVerfasst: 12.06.08, 02:59 
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Ein Feuerball, ein paar Schritte weiter ein Schlag auf den Kopf, dann sank sie vom Pferd hinab. Sie war einfach zu unvorsichtig gewesen auf ihrer Suche nach ihm. Sie konnte wohl noch von Glück sprechen, dass der Oger sein Interesse an ihr verloren hatte, als sie erst einmal bewusstlos auf dem Boden lag. Sie rappelte nach einer kleinen Ewigkeit wieder auf und hievte sich so gerade eben wieder in den Sattel.

Was reitest du auch hier her?

Ich hab doch sonst überall nachgesehen. Ich wusste sonst nicht mehr wo ich noch suchen sollte. Ich muss ihn einfach finden...
Hättest du gestern nicht...
Mooooment, hätte ich gestern nicht? Du hast mich doch dazu getrieben ihn vor den Kopf zu stoßen. Du warst es doch, die sich wieder festbiss und mich dazu brachte.
Seit wann nimmst du... heee.. nicht ohnmächtig werden, wir sind noch im Ödland, wäre keine gute Idee.

Das Pferd suchte seinen Weg praktisch von alleine, lief an den Leuten vorbei, die sich im Wall befanden und trottete, ohne, dass sie groß etwas tun musste, heimwärts. Als sie die Augen wieder auftat, war sie bereits vor dem Haus, doch sie wollte nicht hinein.

Lillien Degner, geh rein und leg dich hin, du kippst hier sonst gleich noch weg.
Nein, ich muss ... andere Dinge tun. Ich muss wenigstens beten gehen, dass hat doch sonst alles keinen Sinn.
Ach, es hat also mehr Sinn sich mit letzter Kraft in diese .. bescheuerte .. Kapelle zu schleppen? Du bist wirklich seltsam geworden, meine Liebe.
Ich muss einfach, kannst du dass denn nicht verstehen?
Nein, nicht wenn es dir so schlecht geht und du kaum einen Schritt vor den anderen gesetzt bekommst, außerdem weißt du, dass ich mit diesen Dingen immer noch so meine Schwierigkeiten habe, wenn es um das Thema Glauben geht.

Es ging nicht anders, sie musste sich in die Kapelle schleppen, koste es was es wolle. Sie wollte beten und es hätte sie wohl so gut wie nichts daran hindern können und so erreichte sie schließlich tatsächlich ihr Ziel und sank vor dem kleinen Altar auf die Knie. Wie sie sich dort aufrecht halten konnte, war wohl das größte Rätsel dieses Tages, aber sie schaffte es und sie bete. Für sich, für ihn, so kam ihr nach und nach alles über die Lippen, was ihr durch den Kopf ging. Erst als sie bemerkte, dass sie nicht mehr allein war, verstummte sie und sah zurück. Er war es. Er! Hier! Mit einem erleichtertem ausseufzen und einem Lächeln auf den Lippen sank sie einfach zu Boden und alles um sie herum wurde schwarz. Sie ergab sich einfach der Ohnmacht, denn nun musste sie sich nicht mehr mit aller Kraft wach halten, schließlich ging es ihm gut und das war das wichtigste gewesen.

Er hatte sie nach Hause gebracht und eine ganze Weile verging, teils mit Gesprächen, teils mit der Heilung ihrer Wunden, die schon nicht unbeträchtlich gewesen waren. Es war einfach nur gut zu wissen, dass nichts schlimmes mit ihm geschehen war und dass sie ihn nicht verscheucht hatte. Schließlich hatte sie so einigermaßen wieder alles geregelt, zumindest alles, was ihr wichtig gewesen war und nächtliche Ruhe hatte sich über das Haus gelegt.


Du bist einfach unverbesserlich.

Aber sieh, ich habe gebetet und es hatte einen Effekt. Sie waren da und sie halfen uns. Glaubst du immer noch, dass das alles so schlecht ist? Er ist zurückgekehrt und er wird unseren Weg auch weiterhin begleiten und uns helfen, so wie er es versprochen hatte.
Ach, Lilli, wie soll man mit dir nur ein vernünftiges Gespräch führen, wenn du einen so verklärten Blick hast?
Wir zwei kriegen das auch noch hin, immerhin bist du doch gar nicht mehr so stur, auch wenn du es mich gern immer wieder glauben machen willst. Wir können auch gern noch einmal die Plätze tauschen, wenn dir so danach ist deinen Sturkopf aufzuleben.
Ähm, ach... weißt du, eigentlich... ist schon spät und der Tag war lang. Du solltest dich lieber erholen. Schlaf tut uns jetzt beiden gut.
Du lenkst ab.
Tu ich nicht. Ich bin nur auf dein Wohl bedacht, immerhin sind wir eins, nicht wahr?! Da muss ich schon darauf achten, dass es dir gut geht.

Sie lächelte nur leicht auf, ehe sie sich noch mehr einkuschelte. Alles war gut so wie es war und es würde immer besser werden, da war sie sich sicher. Sie musste nur ein wenig weniger dickköpfig werden und mehr Einsehen in die Dinge um sie herum erlangen, dann war es nur noch ein kleiner Schritt um wenigstens aus dem gröbsten Chaos ihres Lebens herauszukommen. Schließlich schlief recht schnell ein. Der Tag barg eben doch, wenn auch Freude und Erleichterung, viel Anstrengung in sich.

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 Betreff des Beitrags: Re: Streitgespräche
BeitragVerfasst: 12.06.08, 13:40 
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Sein sorgenvoller Blick ruhte auf ihr. Er selber konnte nicht einschlafen.

Die Ödnis lag hinter ihm, im Namen Bellums erschlug er ein jedes Wesen des Einen, welches sich auf seinem Weg befand, diverse Körper türmten sich um ihn herum. Der Kopf war nicht frei, doch sollte dieser Ritt dies auch nicht bezwecken. Zu lange hatte er die Ödnis vernachlässigt. Stundenlang ritt er durch die Ödnis, durch Lillienwall, am Orkfort vorbei. Unruhe herrschte in ihm. Er konnte nicht nur warten.

Sein Weg führte zu Burg Finianswacht, er suchte eigentlich das Gespräch mit der Ritterschaft. Dort verweilend kreisten wieder seine Gedanken. Sie waren nicht unter Kontrolle zu bekommen. Nur kurz sammelte er sich, als Zacharias ihn ansprach. Wie aus den Gedanken gerissen, sprach er mit Zacharias kurz, bis dieser wieder in der Burg verschwand.

Später am Abend kehrte er wieder nach Brandenstein zurück. Eigentlich auf der Suche nach einer Unterkunft für die Nacht. Die Straßen waren bereits geleert. Die Türen der Tavernen und Gasthäuser geschlossen. Er ritt zur Kapelle, um dort für die Nacht Schutz zu finden. Sein Blick schweifte kurz die Gasse entlang, er betrachtete das Haus nur wenige Momente, als er den Kopf dann schüttelte.

Nein, sie hat sich anders entschieden. Akzeptiere es.

Als er sie dann in der Kapelle erblickte, verweilte er stumm an der Türe. Sie wollte es doch so…
Aber anstatt einer erneuten Flucht von ihr, lächelte sie ihn nur matt an, bevor sie zusammen sank.

Wenig später versorgte er Ihre Wunden in Ihrem Zimmer. Er wusste nicht, ob er lieber einen Heiler holen sollte, ob es richtig war, dass er es wieder tut. Er zögerte einen Moment, unsicher.

Warum hast du das getan ? Warum hast du dich in diese Gefahr begeben ? Wegen mir ?

Er atmete nur kurz durch, sein Blick ruhte auf ihr. Aber er achtete jede Ihrer Entscheidungen, doch als Sie ihn berührte, nahm er sie in den Arm, verharrte schweigend, geniessend diesen Moment.

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 Betreff des Beitrags: Re: Streitgespräche
BeitragVerfasst: 13.06.08, 13:24 
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Jetzt willst du ihm also schon verraten, was wir so miteinander besprechen?
Warum verraten? Ich denke, dass ist die beste Lösung, es sei denn, du willst lieber persönlich mit ihm sprechen.
Nerv mich nicht. Ich hab schlechte Laune.
Wieso hast du nun schlechte Laune? Ich hab dir doch gar nichts getan.
Doch, du .... wie kommst du nur auf die Idee unsere Gespräche festhalten zu wollen um sie ihm zu zeigen?
Hättest du doch auch an meiner Stelle vorgeschlagen, als reg dich nicht auf.
So etwas hätte ich niemals getan, dass geht den einfach nichts an PUNKT
Und ob ihn das etwas angeht. Immerhin ist er wegen uns schon ein paar mal in Lebensgefahr gewesen, da steht ihm auch das Recht zu uns auf diese Weise besser zu verstehen.
Lass das!
Was?
Das Schreiben, denkst du etwas ich würde das nicht mitbekommen?
Ich kann meine Gedanken so oft und so lang auf dem Papier festhalten wie ich möchte.
Es sind aber auch meine Gedanken und ich will das nicht.
Hast du Angst? Aber wovor? Wir waren uns doch schon so viel näher, was ist es, dass dich wieder in die Gegenrichtigung treibt?
Ich habe keine Angst! Ich habe nie Angst! Und ich werd mir auch nicht von dir einreden lassen, dass ich Angst hätte. Immerhin bin ich nicht so leicht zu beeinflussen wie du.
Du machst mich einfach nur immer so wirr im Kopf, dass ich kaum noch weiß, wo oben und unten ist, aber ich komme auch jedes mal wieder zur Besinnung.
Dass du dich überhaupt erst einmal Sammeln musst, ehe du gegen mich ankommst, denkst du, dass das ein gutes Zeichen für dich ist?
Ich habe es immerhin sehr viel schwerer als du. Ich kämpfe nicht nur gegen mich und für eine neue Zukunft, nein, ich muss auch immer noch gegen dich kämpfen. Du hingegen willst nur das Alte halte, etwas was du gut kennst, das ist einfacher, sehr viel einfacher, als sich in neue Gebiete vorzuwagen. Nur deshalb schaffst du es mich hin und wieder aus der Bahn zu werfen.
Red du dir nur immer wieder ein, dass du alles im Griff hast. Du wirst schon noch sehen, was du davon hast.
Soll ich dir sagen was ich davon habe?
Na los, mach doch!
Ich habe Glück gefunden, Geborgenheit und Nähe. Warum willst du das nicht mit mir teilen? Warum sperrst du dich so.
Ach, mit dir red ich doch gar nicht mehr. Das ist mir zu dumm, wenn du wieder auf Naivchen machst.
Gut, dann rede eben nicht mehr mit mir, deine Worte wird er dennoch zu lesen bekommen.

Sie hatte tatsächlich ihre Ruhe, es war erstaunlich, sie war es gar nicht mehr gewöhnt ihre Gedanken für sich allein zu haben. Wenn sie zicken wollte, sollte sie das ruhig tun, es hatte ja damit auch etwas positives. Sie schrieb in aller seelenruhe das Gespräch auf, so gut sie es eben zusammen bekam, ehe sie sich draußen auf die Terasse stellte und ihren Gedanken nachging.

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 Betreff des Beitrags: Re: Streitgespräche
BeitragVerfasst: 15.06.08, 04:36 
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Blut

... alles war voll davon gewesen. Eigentlich nichts ungewöhnliches, gerade am heutigen Tage nicht, wo man gegen die Sammler ausgezogen war, wenn auch nicht arg erfolgreich. Doch dieses Blut hier war anders gewesen, denn es war seines und auch ihres. Langsam quoll es aus ihrer zerschnittenen Hand hervor, so wie es bei ihm aus der kleinen Wunde am Bauch sickerte. So ein Dolch kann schon ein gemeines kleines Ding sein.

Dass du es auch immer so dramatisch machen musst.
Tu ich doch gar nicht... er ... bringt mich nur fast um den Verstand, außerdem hast du mich dem allen hier ja auch wieder preis gegeben. Hättest du mich nicht dazu gezwungen, würde er jetzt nicht bluten und ich auch nicht. Und mal ganz von all dem ab, immerhin habe nicht ich ihm den Dolch in den Bauch gerammt, sondern er sich selbst.
Dafür hast du uns in die Hand geschnitten. Sagst du mir mal bitte wie wir da morgen kämpfen sollen, wenn es notwendig sein sollte?
Ach, das heilt auch wieder, dass ist doch nichts schlimmes.
Aber es hätte nicht sein müssen.
Ich wollte ihn aus meinem Kopf raus haben, reicht wenn du da bist, da muss er nicht auch noch.
Was starrst du ihn eigentlich so an?
.... Hmmmm .... ?
He, lass das, ich weiß genau, was du jetzt denkst.
.... Mhmmmm ....

Ein entnevtes Seufzen ging ihr noch durch den Kopf, nicht von ihr selbst, sondern von Lillien, aber damit konnte sie leben.

Blut

Sie konnte einfach den Blick nicht davon wenden. Hatte er gerade etwas gesagt?

Blut

Seine Lippen bewegten sich, sie konnte es sehen, aber sie hörte einfach nicht zu.

Blut

Herje, werd doch endlich wieder klar im Kopf! Man könnte ja meinen, dass du gerade völlig abdriftest.
.... Hast du was gesagt .... ?
Ich rede schon die ganze Zeit mit dir! Hör mir doch endlich zu!
.... Ich hör dir doch zu ....
Nein, tust du nicht. Das ist ja schrecklich mit dir!

Blut

... an etwas anderes konnte sie nicht mehr denken. Die andere Stimme in ihr verhallte ungehört und auch seine Worte hatten Schwierigkeiten zu ihr durchzudringen. Der Gedanke an das Blut beherrschte sie gerade zu, machte sie regelrecht abhängig, ja sogar süchtig. Alles andere war ihr am heutigen Tage einfach nur noch egal. Sie musste der Spur des Blutes folgen, koste es was es wolle.

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 Betreff des Beitrags: Re: Streitgespräche
BeitragVerfasst: 16.06.08, 13:46 
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Sein Leib brannte vor Schmerz. Der Stoss des Dolches schmerzte, die Wunde hatte sich entzündet. Unruhig drehte er sich im Bett, immer wieder blickte er zur Seite, für einige Momente verschwand der Schmerz, ein anderes Gefühl überkam ihn.
Er richtete sich auf, trat nach draußen auf die Terrasse. Einen Zettel und einen Kohlestift in der Hand. Seine Gedanken waren klarer den je, doch sie fixierten sich auf die Sammler. Die Ferrins waren gefallen, überrannt von den Sammlern.

Doch er zagte nicht, zeichnete Taktische Züge ein und schrieb Notizen. So blieben nun die alten Ferrinhöhlen und der Wall, die beide von den Sammlern besetzt wurden. Sternentore…Lava…fluten…Seine Hand konnte seine Gedanken gar nicht so schnell in Worte wiedergeben, die Zeichnungen waren nur angedeutet. Wall….Lillienwald…über das Ödland….Rasend schnell glitten seine Gedanken. Er war eigentlich schon bereit, schon vor dem Angriff hatte er sich die Pläne zurechtgelegt.

Nach fast einem halben Zyklus und diversen Zeichnungen, hob er seinen Kopf. Unwillkürlich drehte er den Kopf zum Haus. Sie machte ihn mehr Gedanken, nur spärlich öffnet sie sich ihm, wehrt sich regelrecht dagegen. Er mag sie nicht zwingen, er darf sie nicht zwingen. Auf Provokationen lässt sie sich ein, reagiert, öffnet sich. Es hat sich als hilfreiches Mittel erwiesen, doch ist es entscheidend, dass sie ihre Hand ausstreckt. Das Blut hat er immer noch vor Augen, als sie ihre Hand aufschnitt. Sie wollte es ihm beweisen, doch sie scheiterte. Sie geriet in seinen Bann. Verharrte vor ihm, willenlos.

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 Betreff des Beitrags: Re: Streitgespräche
BeitragVerfasst: 17.06.08, 05:06 
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Es war so viel Kraft, Energie und Überzeugung, welche sie in seinen Augen erkennen konnte. Das Ganze hatte sie verunsichert. Wer war sie schon im Vergleich zu ihm? Ein Niemand, ein Nichts. Sie ließ ihn einfach da sitzen und ging hinaus um über seine Worte nachzudenken. Waren sie und Lillien sich mittlerweile wirklich so ähnlich? Sie setzte sich draußen auf die Stufen vor dem Haus und legte sich schließlich sogar auf die Terasse zurück, den Blick zur Terassendecke aufgerichtet.

Sagst du mir mal was ich tun soll?
Warum sollte ich dir sagen was du tun sollst? Das musst du schon ganz allein herausfinden.
Du bist mir wirklich keine große Hilfe.
Ich weiß, aber das ist etwas, was du selbst entscheiden musst.
Ich habe aber keine Ahnung, wie es weiter gehen soll. Übernimm du es doch! Du weißt doch eh immer alles besser als ich.
Das stimmt doch gar nicht. Ich bin zum Großteil genauso verwirrt wie du selbst.
Das ist alles so ... verzwickt.
Denkst du denn wirklich immer noch, dass es nur für dich so verzwickt ist? Wie oft muss ich dir noch sagen, dass es mir nicht anders geht als dir?
Ja ich weiß, ich weiß doch

Sie musste kurz auflächeln, irgendwie war das Ganze eigentlich wirklich so, dass sie genau wusste, dass es weder für sie, noch für Lillien leicht war.


Du könntest einfach los lassen und .... von mir aus Bellumsgeweihte werden, wenn dir danach ist, oder uns, wie auch immer.

Du bist manchmal verrückter als ich, dass ist dir klar, oder? Bellumsgeweihte und morgen werde ich dann auch noch Königin von Tare.
Vielleicht bin ich verrückter als du, vielleicht auch nicht, aber immerhin steht uns so gut wie alles offen. Es war ja auch nur ein Beispiel, was dich wachrütteln sollte. Wir müssen uns ja nicht heute für irgendetwas entscheiden. Wir haben Zeit
Ja, stimmt schon, aber übertreiben müssen wir ja nicht bei unseren Hirngespinsten. .... Bellumsgeweihte .... warum nicht gleich Horwah? Das Beispiel war wirklich überaus seltsam gewählt, meine Liebe. Wir können froh sein, wenn uns nicht doch noch wer Richtung Scheiterhaufen schubst und sei es nur, wegen geistiger Umnachtung.
Ist ja gut! Du könntest auch einfach erst einmal glücklich werden und sehen, dass nichts schlimmes mehr geschieht, nicht so wie früher.
Und wenn doch?
Und wenn doch, und wenn doch... Wir können nicht immer alles vorhersehen.
Es wäre mir aber wohler, wenn wir es könnten. So mache ich mir nur ständig Gedanken über alles mögliche.
Lass dich doch einfach einmal fallen. Mehr verlange ich doch gar nicht.
Und wo soll es hinführen?
Das weiß ich nicht, dass weiß wohl niemand, aber es besteht die Möglichkeit, dass es genau das Richtige ist, denkst du nicht?

Sie drückte sich vom Boden auf und stellte sich ans Fenster um ihn durch jenes hindurch zu beobachten, wie er da so auf der Bank in der Küche saß, wobei sich ein feines Lächeln wieder auf ihre Züge schlich.


Er hat einen sehr festen Charakter. Er ist ein wirklich starker Mann innerlich.
Ja das ist er ..
Aber es ist auch nicht einfach für ihn. Wir machen ihm viele unnötige Gedanken mit unserem ständigen hin und her.
Das weiß ich auch.
Dann lass uns dagegen etwas tun und ihm die Möglichkeit in die Hand geben sich weniger um uns sorgen zu müssen. Er hat das wirklich verdient und uns wird es nicht schaden.
Und du denkst das wirklich? Und was wenn doch?
Was sollte uns denn daran schaden? Denkst du, dass es schadet, wieder fester in unseren Überzeugungen zu werden? Klarer in unserem Handeln?
Aber wir wissen doch gar nicht, wo es hinführen würd. Was wenn wir gänzlich anders sein werden, wenn wir uns auf all das einlassen. Vielleicht gibt es dich und mich dann gar nicht mehr und wir gehen in einer Dritten auf, von der keiner eine Ahnung hat, wie sie sein wird.
Das Risiko sollten wir wirklich eingehen. Es kann auch viel gutes daraus entstehen.
Ihr immer mit eurem Risiko.

Wieder musste sie schmunzeln. Lillien hörte sich zum Teil schon so an wie er, ob sie das wohl wusste, oder ob es nur unbewusst war?


Aber es ist doch auch wahr!

Ist ja gut, aber sieh ihn dir an, wie er da so sitzt, denkst du nicht vielleicht doch, dass er besser dran wäre, wenn wir so weit wie möglich von ihm weg wären?
Er ist erwachsen und er sollte schon selbst wissen, was er will und was er für richtig hält und was nicht.
Ja.. ja weiß ich auch, dass er das ist. Wirkt aber nicht so, wenn er da so sitzt.
Er wartet nur auf ein Zeichen von uns. Willst du es ihm nicht gewähren?

Wieder betrachtete sie ihn durch das Fensterglas und es wurde ihr bewusst, dass sie genau das wollte. Sie wollte ihm jenes Zeichen geben, welches ihm zeigen würde, dass seine Worte nicht nur auf taube Ohren getroffen waren. Mit jenem Gedanken beseelt trat sie wieder ins innere des Hauses und sie schenkte ihm jenes Zeichen, welches aus der Tiefe ihres Herzens geboren wurde und so ging es in die nächste Gesprächsrunde.

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 Betreff des Beitrags: Re: Streitgespräche
BeitragVerfasst: 17.06.08, 11:11 
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Auf blanken Füssen trat er aus dem Haus, ihre Hand leicht gepackt, ruhigen aber sicheren Schrittes ging er mit Ihr in Richtung der Kapelle. Die kalte Abendbrise strich durch die Gassen, als er die Portale der Kapelle öffnete. Nur vorsichtig überschritt Sie die Schwelle, als ob sie etwas erwartete. Sie verharrte, atmete durch. Er wollte sie nicht drängen, stand am Portal für einige Momente. Dann erst langsam schweifte Ihr Blick durch die kleine Kapelle. Er beobachte Sie dabei, hob seine Mundwinkel an und trat dann Richtung Altar, ihre Hand weiterhin haltend. Sie zögerte nicht, aber schritt wie er nur langsam, fast andächtig durch die Hallen. Seine Knie gaben nach, er sank zu Boden, hob seinen Blick zu den Insignien. Für einige Momente stand Sie unbeholfen neben ihm, ihr Blick wirkte fragend. Dann sank sie aber neben ihn nieder, selbst auf Ihren Lippen nun ein lächeln.

Willst du dich nicht bedanken bei den Vieren?

Dabei hauchte sie nur ein …danke…. Über die Lippen. Kurzzeitig musste er sich zusammenreißen nicht zu grinsen. Er wollte sie nicht bloß stellen, doch mochte er Ihre naive und unschuldige Art.

Wofür genau?

Sie schien für einige Momente zu zweifeln. Doch sie erhob die Stimme, dankte den Vieren für Ihre Hilfe, dankte für Ihre neue Möglichkeit, ihr neues Leben, dankte Ihnen für Ihn….

Er haderte bereits, an seinen Grenzen angekommen. Nur spärlich wollte sie sich ihm öffnen, kämpfte gegen ihn an, versuchte ihn zu töten, stach mit dem Schwert auf ihn, stieß ihn unter Wasser, beschimpfte ihn, beschimpfte die Götter, floh mehrfach, biss ihn in die Unterlippe…..Doch er gab es nicht auf, kämpfte dagegen an, drehte den Spieß herum, nahm ihre Eigenschaften an, ihre Art und Weise, um ihr dies alles zu vergegenwärtigen. Sie war nun auf dem richtigen Weg…

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 Betreff des Beitrags: Re: Streitgespräche
BeitragVerfasst: 21.06.08, 03:34 
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Stille, seit ein paar Tagen hörte sie nichts mehr. Da fehlte einfach diese zweite Stimme in ihr, die ihr die ganze Zeit über ins Gewissen redete, oder eben auch nicht. Diese Stille, diese Ruhe in ihr war ihr gerade zu unheimlich. War es das nun wirklich? Waren aus zwei Persönlichkeiten, die um einen Körper kämpften nunmehr eine geworden und... wer war sie überhaupt? War sie Lillien oder war sie die andere? Sie wusste es einfach nicht und das machte ihr Angst. Was würde nun werden, wenn sie nun wirklich das erreicht hatte worum sie die ganze Zeit gekämpft hatte?

He?

Sie lauschte tief in sich hinein, aber noch immer war da nichts, nur ihre eigenen Gedanken, nicht mehr und nicht weniger, so tigerte sie im Zimmer auf und ab und an Schlaf war kaum zu denken. Sie war es wirklich nicht mehr gewöhnt, dass sie allein war. Immer war da irgendein Gedanke gewesen, der nicht der ihre gewesen war, aber jetzt nicht mehr. Vielleicht war es ja auch nur die Ruhe vor dem Sturm? Wie konnte sie sicher sein, dass morgen nicht schon wieder alles beim alten war?

Sie setzt sich an den Schreibtisch, nahm sich ein Blatt Papier und die Feder. Da lag es vor ihr, das weiße Blatt Papier, welches sich danach sehnte gefüllt zu werden. Weiß.. rein.. so wie ihre Gedanken, welche auch etwas an sich hatten, was man weiß und rein nennen konnte, zumindest in Hinsicht auf ihr Wesen. Wer war sie denn nun? Wie könnte sie es heraus finden? Panik stieg in ihr auf und sie musste nach Luft schnappen. Sie hatte eine Vergangenheit, dass wusste sie, sie würde auch eine Zukunft haben, dessen war sie sich gewiss, aber wer würde es sein, der in die Zukunft ging?

Sie drückte sich abrupt auf und floh aus dem Zimmer. Als sie draußen angelangt war, senkte sie die Augenlider hinab und atmte die kühle, nächtliche Luft immer wieder tief ein. Sie musste hier weg, weg von ihrem alten Leben. Hier konnte sie einfach keinen klaren Gedanken, keine Antworten auf ihre Fragen finden und so ging sie hinaus in die Dunkelheit um sich selbst zu finden.

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 Betreff des Beitrags: Re: Streitgespräche
BeitragVerfasst: 27.06.08, 01:51 
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Sie schlich sich nachts aus dem Zimmer, ging hinaus in die sternklare Nacht um sich auf die Stufen des Hauses zu setzen und die Sterne zu betrachten. So langsam fand sie die Ruhe wieder, welche sie so lange Zeit hatte vermissen müssen, dennoch war es noch immer seltsam, dass sie jetzt allein zu sein schien. Jene zweite Stimme in ihr war allem Anschein nach, tatsächlich verstummt. Einerseits machte ihr das immer noch etwas Angst, andererseits spürte sie mit jedem Tag mehr, wie sie ausgeglichener und stärker wurde. Es war gut, dass sie nicht mehr gegen sich selbst kämpfen musste und sich so umsomehr auf die wichtigen Dinge im Leben konzentrieren konnte.

Was war denn das Wichtige überhaupt?

Sie lehnte sich etwas mehr zurück und versank nur noch tiefer im Anblick der Gestirne. Wichtig war, dass sie lernte wieder für sich selbst zu denken, dass sie ihren eigenen Weg fand und einen Glauben, wobei, einen Glauben hatte sie diesen schon längst gefunden und an diesem hielt sie fest. Doch das Wichtigste in ihrem Leben war wohl er. Kurz blickte sie über die Schulter zurück zur Tür und musste unweigerlich Lächeln. Ja, er war sehr wichtig bei alle dem. Ohne ihn hätte sie es nicht soweit geschafft, auf jeden Fall einmal nicht so schnell. Er sah so vieles in ihr, was sie selbst nur hin und wieder einmal durch die Oberfläche blitzen sah und er war so fest davon überzeugt, dass sie ihr Leben meistern würde. Es tat ihr einfach gut, dass da jemand war, der so sehr an sie glaubte. Er glaubte zum Teil sogar mehr an sie, als sie an sich selbst, aber vielleicht würde sich das auch noch ändern und sie würde ebenso fest an sich glauben können.

Ihr Blick glitt über das Firnament. Die Viere würden ihr schon bei stehen, so wie er es tat und sie würde glücklich werden, mit jeder Entscheidung, die sie treffen würde. Vieles würde noch entschieden werden müssen, doch sie würde jede einzelne Entscheidung fällen und sich nicht wieder davor drücken. Mit dem Gedanken erhob sie sich wieder von den Stufen und schlich zurück ins Haus um sich wieder ins Bett zu legen und so langsam verebbte auch die Angst vor der Zukunft in ihr.

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 Betreff des Beitrags: Re: Streitgespräche
BeitragVerfasst: 27.06.08, 13:01 
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Die ersten Strahlen der Fela huschten in das Zimmer hinein. Sein Blick schweifte zur Seite, sachte hob er seine Mundwinkel an. Sie könnte es sein, sie könnte es sein….
Zaghaft zog er die Decke von seinem Körper, setzte barfuss auf den Boden und ging aus dem Zimmer heraus. Vieles galt es noch vorzubereiten für den zweiten Lichthoch. Er schritt in die Küche, trat an den Wasserbottich und legte seine Hände ins kühle Nass. Mit beiden Händen hob er das Wasser wie eine Kehle heraus, führte sie an sein Gesicht. Frische…
Kurz drehte er den Kopf zum Schlafzimmer, nickte zuversichtlich. Zeit, sie braucht Zeit. Doch noch zu frisch war alles um sie herum, ihre Gedanken zu ungeordnet. Der Glaube war stetig gewachsen in ihr, doch noch nicht greifbar.

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