Er war den gesamten gestrigen Tag entlang des Gebirges gezogen. Hatte dort nach einer Möglichkeit jenes zu passieren gesucht und hatte doch nichts augenscheinliches, einfach zu überwindendes gefunden. Enttäuscht hatte er am Abend sein Lager aufgeschlagen, etwas nordwestlich von Kesselklamm. Er hatte ein kleines Feuer geschürt, sollten Ihn doch keine wilden Tiere oder gar andere Wesen des Nachts besuchen. Sein Schlaf war unruhig und immer wieder lag er lange Wach und überlegte die Möglichkeiten durch welche sie nun hatten. Der Fluss, ein Tunnel oder ein Pass? Er würde seine Vorschläge dem Oberkommando vorlegen und jene sollten entscheiden.
Die Sonne kroch langsam über die Gipfel der Berge und weckte das Land aus seinem Schlafe. Um den jungen Gefreiten erwachte langsam das Leben. Die Pflanzen reckten sich gen Sonne und jegliches Getier machte sich auf sein Tagewerk zu verrichte. So auch der Gefreite. Er hatte seine Ausrüstung auf dem Rücken verschnürt und entschied dann noch einmal einen Ausfall gen Süden zu machen um dort am Wall nochmals die Lage zu sondieren bevor er sich aufmachen würde gen Falkensee.
Etwa einen halben Zyklus später hatte er die Nordflanke des Walls erreicht. Hinter einer Baumreihe welche mit dichtem Gestrüpp durchsetzt war hatte er sich heran geschlichen. Die Ausrüstung ließ er etwas weiter hinten zurück, sie hätte Ihn wohl nur behindert. Als er eine gute Stelle gefunden hatte legte er sich flach hin und beobachtete einige Zeit die Sammler und Ihre Schergen. Scheinbar schienen sie ruhig und keineswegs unsicher in Ihrem tun. Die Mauern des Walls waren besetzt mit Gargoylen soweit das Auge reichte. Davor robbten und krochen Ungeformte, Goblins und Sklaven herum. Auch die Feste fiel Ihm in den Blick. Wie konnten solch primitive wesen nur solch etwas Bauen, und sei es noch so einfach? Er brummte leise und machte sich dann daran wieder zurück zu kriechen, als Ihn etwas am Fuße packte. Verdammt, ein Goblin hatte Ihn entdeckt. Er fletschte Ihn an aber machte keine Anstallten Alarm zu schlagen. Istrigur musste schnell handeln. Die Klinge zu ziehen würde Ihm nicht gelinden. So fuhr seine Hand rasch herab zu deinem Stiefel während der Goblin Ihn weiter aus dem Gebüsch zerrte. Auf dem Rücken liegend blickte Istrigur Ihn an und zog sodann blitzschnell den Dolch aus dem Schafft des Stiefels. Die Augen des Goblins öffneten sich etwas weiter vor schreck und er wollte gerade etwas zurück springen als der Gefreite auch schon den Dolch vorangetrieben hatte und Ihn im Halse dieses Kreatur versenkte. Der Goblin gurgelte auf und Istrigur riss die Klinge zurück. Blut schoss aus der Wunde an der Seite des Halses, scheinbar hatte er eine Arterie getroffen. Er raffte sich schnell auf und trat dann den Goblin zu Boden. Dieser sah noch einen Moment zuckend auf zu dem Gefreiten doch sackte dann ohne jedwede Lebensgeister in sich zusammen. Istrigur atmete schnell durch. Dies hatte Ihm einen gehörigen Schrecken und einen ebenso großen Adrenalinschub verpasst. Er musste vorsichtiger sein. Wie konnte der Goblin Ihn nur umgangen haben? Egal, er musste nun schnell fort bevor jemand etwas merken würde.
Er war die letzten Stunden gerannt, hatte immer wieder wachsam umher geblickt und war nun vollkommen aus der Puste. Er hatte gerade die Brücke vor dem Westtor hinter sich gelassen und war nun kurz vor Falkensee. Er konnte bereits die Türme der Mauer vor sich aufragen sehen. Langsam stellte sich ruhe ein. Er hatte es geschafft. Schweiß rann Ihm von der Stirn und Schmutz bedeckte seine Uniform und sein Gesicht. Er würde nun die Ausrüstung in die Wache verbringen und anschließend dann das Badehaus aufsuchen um dort dann in ruhe und frisch gebadet den Bericht für seine Vorgesetzten zu verfassen. Vielleicht würde man seine Vorschläge berücksichtigen. Oder sie einfach nur ignorieren.
_________________
|