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 Betreff des Beitrags: Ruhe am Schrein Bellums
BeitragVerfasst: 19.07.08, 17:42 
Edelbürger
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Vollkommene Ruhe und Dunkelheit umgab den Schrein und den davor Knienden. Nur eine einzelne Kerze auf dem Boden zwischen Schrein und dem Mann erhellte den Ort der Besinnung mit einem langsam im Wind flackernden Licht. Kein Wort durchbrach die Stille und es schien als würde nichts in diese kleine Ruhige Szenerie eindringen können. Doch eben dies geschah als ein Vogel mit leichtem Zwitschern herüber gesegelt kam und sich auf die Schulter des Mannes am Boden ließ. Jener jedoch blieb ungerührt weiter in seiner Haltung verharren. Der Kopf gesenkt und die Hände vor sich gelegt auf das Schwert welches auf seinen Schoß gebettet lag. Die Finger umgriffen jenes ohne dabei klammernd zu wirken. Immer wieder verließen einige Psalme den Mund des Mannes und die Schulterlangen Schwarzen Haare lagen zu einem Zopf gebunden auf der Rechten Schulter. Die Kleidung war schlicht. Keine aufwendigen Dinge sollten Ihn zieren und so bekleidete nur eine Tunika und eine Lange Hose samt Stiefeln den Mann. Die Gedanken schienen weit fort und so vergingen die Minuten und Stunden während sich die Zyklen am Schrein abwechselnden und die Sonne und die Monde Ihre Bahnen zogen.

Er stand auf dem Hügel vor dem Haus, es war Oner und so stand der etwa Zwölf Morsan alte Knabe dort und ließ den Blick gen Osten Schweifen. Hin zu Bergen und dem Dort gerade tobenden Sturm. Der Wind zog an seinem dicken Bärenfellumhang in den er sich gewandet hatte und darunter blitzte das Kurzschwert hervor das Ihm sein Onkel gegeben hatte. Ein kalter Schauer zog über seinen Rücken und er genoss es das Spektakel der Natur zu beschauen. Hinter Ihm hörte er die Schritte der beschlagenen Feldstiefel den Schotterweg hinauf kommen. „Hier bist du also…“ Hallte die Stimme seines Onkels und jener trat hinter Ihn. Die kräftige Hand legte sich auf seine Schulter und beide sahen nunmehr voraus. Ein Blitz war gerade in eine Baumreihe vor dem Hang der Berge eingeschlagen und es war ein überragender Anblick. „Wir sind nur klein und vergänglich, es gibt einige von uns die teile der Natur zu bändigen wissen, die mehr können als andere, und doch ist stets der Mensch an sich und sein Charakter das was wichtig ist.“ Istrigur hatte bei diesen Worten auf gesehen zu seinem Onkel und jener hatte ebenso seinen Blick gesenkt. Die beiden sahen sich einige Momente an und die harten Züge des Mannes und dessen Narbe über dem linken Augen verlangten dem Knaben Respekt ab. Er sah auf zu seinem Onkel denn jener schien Ihm so viel lehren und zeigen zu können. Die Beiden gingen anschließend zurück zur Hütte und nachdem der Wasserkessel für die abendliche Suppe über dem Feuer hing setzten die beiden sich auf ihre Schemel und sahen sich einen Moment an, dann erhob der alte Mann wieder die Stimme. „Sei dir einer Sache gewiss, sei stets ehrlich und wahrhaftig. Sei den Göttern gefällig. Schütze jene welche deinen Schutz brauchen und richte nicht über jene von denen du nichts weißt. Diene dem Reich und der Krone, und versuche stets die Welt zu ändern und selbst stets vorran zu kommen und dich zu verbessern!“
Istrigur sah Ihn mit großen Augen an, solch Worte hatte er ewig nicht gehört und er nickte nur erneut ehrfürchtig. Dann schwiegen Sie und nachdem das Mahl verspeist war gingen sie zur Ruhe. Der Knabe lag lange Wach und dachte ob der Worte bevor er endlich den weg in den Schlaf fand.


Es waren etwa zwei Zyklen vergangen als der Mann dort kniend sein Haupt hob und sich berautete. Dann sagte er nur leise zu sich selbst. „Ich werde tun wie du mir geheißen hast oh mein Oheim!“ Dann erhob er sich und schritt fort gen Westen. Seine Schritte fest und der Blick erhoben, gen Zukunft blickend.

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Petyr Unterbau, Soldat der Malthuster Armee auf Siebenwind


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 Betreff des Beitrags: Gedanken am Bellums - Schrein zu Seeberg
BeitragVerfasst: 21.07.08, 09:45 
Edelbürger
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Früh war der Tag und gerade erst hatte der zweite Zyklus begonnen als in Seeberg bereits ein junger Mann mit schwarzem Haar vor dem Schreine Bellums kniete. Das Haupt gesenkt und im Kniestand dort stehend sprach er leise einige Gebete vor sich her. Die Augen geschlossen und die Rechte auf das Aufgestellte Knie gebetet, so stand er da und schien wie ein Ebenbild eines wahrhaftigen Bellumsstreiters. Die Uniform und der Wappenrock flatterten im seichten Morgenwind und einige Perlen von Morgentau hatten den Weg auf die Rüste gefunden und benetzen jene mit Feuchtigkeit, so das die Kupferne Rüste rötlich in der Morgensonne schien. Doch all jenes schien so unglaublich weit fort in den Gedanken des jungen Mannes, denn jener war nicht hier, seine Gedanken waren fort geschweift.

Er stand auf einem Markt, um Ihn herum reges Treiben. Er schien wohl an die 14 Morsan alt und sah voran zu einer Bühne auf der ein Junge, wohl seines Alters, ein Mann scheinbar hohen Ranges so man dies an seiner Kleidung ablesen konnte und zwei Wachen standen. Er musterte die Szene und sah sich dann ruhig um die Umstehenden ansehend und abschätzend was hier wohl geschehen mochte. Er spürte einen kräftigen Griff auf seiner linken Schulter und so wand er sein Haupt herum und sah hinauf zu jenem Ihm wohl bekannten Mann. Sein Oheim stand neben Ihm und sah nur ruhig hinab zu Ihm. „Schau hinauf und sieh die Rechtsprechung des Pöbels…“
Wieder hob er den Blick und sah gen des Podestes. Die Stimmung um Ihn heizte sich immer weiter auf und die Stimmen der Männer und Frauen auf dem Platz überschlugen sich vor Beschimpfungen und Anfeindungen gegen den jungen Knaben der dort droben wie ein Häufchen Elend stand und den Blick nur gesenkt hielt. Man sah Ihm wohl seine Armut an und auch den Weg den er bisher gegangen war, denn jener schien steinig gewesen zu sein. Dann trat der scheinbare Richter vor und machte eine beruhigende Geste bevor er seine Stimme erhob.

„So höret dann Ihr Bürger Falkensteins und vernehmt das Urteil welches im Namen seiner Majestät, Hilgorad dem Weisen, gesprochen werden mag. So soll diesem Jungen welcher Vieh vom Bauern Adalberth stahl die Hand am Rechten Arme gebrochen werden auf das es Ihm eine Lehre sei niemals wieder das Eigen der anderen zu stehlen.“

Ein Johlen ging durch die Menge und der Knabe sackte noch weiter in sich zusammen so schien es. Dann wurde er gen Richtklotz geführt und ein Mann, welcher Schafrichter des Lehens war, trat heran mit einem Knüppel um dem Knaben die Hand wie geheißen zu zertrümmern. Unter jauchzen und Geschrei mochte man das knacken der Knochen hören und der Junge sackte neuerlich in sich zusammen. Die beiden Wachen schleiften Ihn vom Podest und warfen Ihn herab in einen Strohhaufen wo er sodann nieder lag und seine Hand, sich vor schmerzen krümmend, hielt. Die Bürger gingen vorbei und bespuckten den Knaben um Ihre Missbilligung für sein Tun zu zeigen und verteilten sich rasch in alle Winde Ihrem Tagewerk nachgehend. Auch Istrigur und sein Oheim verließen den Markt und langsam auch die Ortschaft um heim zu kehren in Ihre Hütte. Auf dem Weg herrschte allgemeines Schweigen und die beiden gingen nur ruhig nebeneinander her. Nach einiger Zeit durchbrach der Alte das Schweigen und sah gen Istrigur.

„Nun, meinst du er wird es nicht wieder tun? Oder meinst du er wird es erneut tun, aus Leid und Hunger, wird stehlen um sich zu ernähren und die seinen?“

Istrigur sah nur schweigend voran und zuckte dann kurz mit den Schultern. Der Oheim nickte nur knapp und sagte dann nur kurz.

„Was ist recht ist soll Recht bleiben, doch mag man immer beide Winkel der Geschichte betrachten bevor man ein Urteil fällt. Der Knabe wird wählen müssen welchen Weg er geht, wie es ein jeder im Leben tun muss. So hat er die Wahl zwischen dem rechten Pfad und jenem der einen langfristig ins Dunkel und in die Furcht und den Hass treiben wird.“

Schweigend gingen sie dann heim und keiner der beiden Sprach mehr über das geschehene. Istrigur führte Abends seine Leibesübungen durch und doch schwangen die Gedanken vom Tage stets mit in seinem Tun.


Der Mann berautete sich und erhob sich sodann das Haupt weiter gesenkt haltend. Dann hob er den Blick der dunklen Augen und ließ jenen herum schweifen seine Umgebung musternd. Bis auf das Getier im Stalle hinter Ihm war aber alles ruhig. So strafte er seine Uniform und rückte den Gurt des Schwertes zurecht bevor er dann auf dem Absatz kehrt machte und sich gen Osten aufmachte.

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Petyr Unterbau, Soldat der Malthuster Armee auf Siebenwind


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 Betreff des Beitrags: Re: Ruhe am Schrein Bellums
BeitragVerfasst: 25.07.08, 09:03 
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Nach dem Dienst hatte er sich hier her aufgemacht um etwas Ruhe in der Einsamkeit dieses Ortes zu finden. Er hatte schon lange nicht zum Herrn Morsan gebetet und sich für dessen Schutz und zutun im Kampfe bedankt. Hatte eben jener Herr Ihm doch so oft den Weg in seine Hallen versperrt und Ihn auf Tare belassen. Hatte doch aber wiederum seinen Feinden einen raschen und schmerzlosen Tod gewährt. Er hatte die Uniform angelegt und kniete nun im Westen in der kleinen Kapelle. Nur der Schein der Beiden Kerzen erhellte jenen Ort und sein Blick verharrte einen Moment auf der vor sich hin rieselnden Sanduhr. Dann senkt er das Haupt und begann sich in einige Psalme des Gebetes zu vertiefen. Seine Gedanken schweiften Dabei wieder fort an eine andere zeit, an einen anderen Ort und Erinnerungen stiegen auf in Ihm welche weit zurück lagen.

Der Duft des Waldes lag Ihm in der Nase und einige Sonnenstrahlen welche sich durch das Blätterdach gekämpft hatten tänzelten nun auf seinem Gesicht. Er kniete dort hinter einem kleinen Busch, unter Ihm eine Decke aus Blättern welche den aufgewühlten Boden bedeckte und neben Ihm hockte jener alte Mann, sein Oheim. Beide sahen ruhig voran und betrachteten Ihn. Einen stolzen 12 Ender. Der Oheim deutete dem um die 16 Morsan alten Knaben den Bogen zu heben und anzuvisieren. Jener tat wie Ihm geheißen und legte auf das Tier an. Die Sehne des Bogens spannte sich mit einem zwirbelnden Geräusch und der Pfeil und dessen federn berührten nunmehr beinahe die Wange des Knaben. Dann ließ er los und der Pfeil sauste mit einem zischenden Geräusch voran. Er durchschnitt die Luft auf seinem Wege und schlug dann mit einem dumpfen Geräusch in sein Ziel ein. Istrigur atmete tief durch und beschaute sich den Erfolg seines Schusses doch jener war nicht perfekt. Er hatte nur die Hüfte des Tieres getroffen und jenes humpelte nun mit scheinbar gebrochener Hüfte über die Lichtung. Versuchte sich zu retten. Istrigur zögerte einen neuen Pfeil einzulegen und betrachtete nur das sich vor schmerzen windende Tier. Sein Oheim sah Ihn an und als keine Reaktion erfolgte brummte jener nur tief auf und nahm dem Knaben den Bogen aus den Händen und einen Pfeil zur Hand. Er spannte die Sehne erneut und ließ den Pfeil fliegen. Jener schlug erneut ein und ein Aufschrei des Tiere folgte bevor es dann zu Boden sank. Der Oheim reichte den Bogen wieder bei Seite und erhob sich dann auf den Hirsch zugehend. Istrigur brummte kurz etwas ob seines Versagens und stapfte dann hinterher. Angekommen bei dem Tier musterte sein Onkel das am Boden liegende Wesen bereits. Es schien noch zu Leben, wenn auch ohne Bewusstsein und so nahm der Alte sein Messer hervor und trieb es in die Brust des Hirsches welcher sich nicht weiter rührte und langsam verebbte der Atem des Tieres. Er wandte sich herum den Dolch mit einem Tuch reinigend und sah den Knaben mit ruhigem Blicke aus den Dunklen Augen heraus an.
„Der Tod mag faszinierend sein, doch soll nie ein Wesen leiden. So du töten musst tue es schnell und mit bedacht. Wen du einmal zu Morsan geschickt hast, der wird nicht wieder kehren. Wem die Seele genommen der wird Tare nicht wieder betreten. Achte die Lebenden und gedenke der Toten. Und eines Tages wirst auch du in Morsans Hallen eingehen und mit Ihm dein Mahl nehmen.“
Die Stimme des Alten hatte ruhig geklungen und doch ebenso mahnend. Die hand legte sich auf die Schulter Istrigurs welcher nur ruhig und bedacht nickte. Dann wandten sich die Beiden dem Tiere zu um es Transport fertig zu machen. Am Himmel kreisten bereits die Raben, jene wollten ebenso einen Teil abhaben von der Beute.


Langsam kamen die Gedanken zurück in das Hier und Jetzt und Istrigur beendete das Gebet. Er senkte das Haupt etwas weiter und tippte sich auf Stirn und Brust. „Seid mir Gewogen mein Herr, Morsan!“ Hatte er leise gesagt und hob dann das Haupt. Langsam kam er aus dem Kniestand und verbeugte sich noch einmal kurz bevor er dann auf dem Hacken kehrt machte und den Acker querte um gen Westen und gen Ausgang zu schreiten. Dabei ließ er andächtigen Blickes die Augen über die Gräber schweifen und bedachte wohl ein jenes mit Respekt und Achtung. Dann verschwand er im Halbdunkel der Gassen Falkensees nachdem er das Tor passiert hatte.

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Petyr Unterbau, Soldat der Malthuster Armee auf Siebenwind


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 Betreff des Beitrags: An einem Weiher nahe Brandenstein
BeitragVerfasst: 28.07.08, 10:08 
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Der Blick ruhig voraus gerichtet beobachtete er die seichten Wellen welche über dem Wasser lagen. Hier und da hörte er die Grillen um sich zirpen und den Wind durch die Büsche von Schilf am Ufer streichen. Die Sonne stand hoch zum dritten Zyklus und er hatte wohl ein Bad genommen um sich Abkühlung zu verschaffen ob der Drückenden Hitze. Seine Uniform lag wohl gefaltet einige Schritt neben Ihm unter einem Baum. Er genoss die Ruhe und ließ wie so oft, fast schon ungewollt, seine Gedanken schweifen.

Es war der Quelar 15 nach Hilgorad. Es war ein guter Sommer und so wechselten sich tage des Regens mit tagen der Sonne ab, fast wie im Rhythmus und sich verständigt habend um der Ernte der Bauern einen hohen Ertrag zu bescheren. Der nunmehr fast erwachsene Knabe hatte dem Bauern Odalfin auf dem Felde geholfen und war nunmehr an einen kleinen Bach geritten um dort etwas ruhe zu finden. Auch wollte er den Schmutz der Arbeit von sich spülen bevor er dann mit seinem Oheim aufbrechen wollte in die Stadt. Er hatte die geschundenen Kleider abgelegt und war rasch in den Lauf des Rinnsals hinab gestiegen um noch etwas des kühlen Nasses zu erhaschen. Er genoss es die kühlende Feuchtigkeit auf sich zu spüren doch er musste sich sputen. So stieg er dann wieder hinauf und warf sich seine Kleider über. Sein Schimmel aus dem Süden, Regulier hatte er Ihn genannt, stand unter einer Weide und hatte im Schatten etwas gedöst als Istrigur dessen Zügel ergriff und sich auf den Rücken schwang. Er setze an zu einem Schnellen Trab und eilte auch schon den Schotter Weg entlang Richtung Osten, hin zum Hofe seines Oheims Remus. Dort angekommen stand jener schon bereit und mahnte den Knaben zur Eile. Dies ließ sich selbiger nicht zwei mal sagen und eilte in die Hütte um sich rasch einige Saubere Kleider über zu werfen und stand in Windeseile auch schon wieder vor der Türe bei seinem Oheim. Jener nickte nur ruhig und so bestiegen beide Ihre Pferde und machten sich dann auf den Weg nach Torfeld. Die Sonne senkte sich langsam um den Vierten Hell Zyklus zu beenden als die beiden gerade die Handelsstraße von Falkenstein nach Torfeld passierten. Noch etwa einen halben Zyklus dann würden sie in Torfeld eintreffen. Der Blick des jungen Istrigur schweifte immer wieder über die Landschaft. So beschaute er sich das Korn welches auf den Feldern im Wind wippte oder die Bäume wie sie im selbigen tanzten und scheinbar ihren Reigen hielten ob der nieder gehenden Sonne, jener zuwinkend auf das sie rasch wieder kehren möge. Verträumt sah er sich seine Umwelt an, was seinem Oheim wohl keineswegs verborgen blieb. „Träum nicht so viel, denn Träume geben uns Ansporn doch handeln müssen wir selbst, erkunden müssen wir selbst, wagen müssen wir selbst!“ Sagte jener mit seiner tiefen, den Tascaros angeborenen Stimme. Istrigur hob den Blick und sah gen seines Oheims. „Ich…ja…“ Er stotterte nur eine Antwort zurecht und sein Oheim lächelte kurz auf. „Du hast viel gelernt und doch wird es langsam Zeit das du mehr wagst. Ich war damals an die 20 Sommer alt als Ich mich zum Dienst für das Reich meldete. Als ich meine Kraft dem König zur Verfügung stellte. Sicher, ich war unsicher, doch ich fand Kameraden welche mich aufnahmen und mir beibrachten was es hieß ein Soldat zu sein und für das recht und die Freiheit zu streiten.“ Remus atmete tief durch, fast schon seufzend und musterte Istrigur dann ausgiebig. „Du bist kräftiger geworden doch magst du noch stärker werden, du bist klüger geworden doch halte nicht zurück noch mehr Wissen zu erlangen. Du bist mutiger geworden doch wage stets mehr, mit Überlegung und Sorgfalt.“ Er zügelte sein Ross etwas und beide trabten nunmehr nur langsam nebeneinander her. „Ich war damals um die 25 Morsan als ich zum Obergefreiten Berufen wurde. Lange hatte Ich da schon gedient und so manches Gefecht miterlebt. In meiner Frau Leutnant hatte ich einen verlässlichen Vorgesetzen gefunden und Sie in mir einem treuen und tapferen Recken. So war es dann das jene mich kurz nach meiner Beförderung zum Adjutanten machte. So begann es, damals, so begann mein Aufstieg. Ja, er war weit, aber ich schaffte es bis zum Hauptmann, bevor…ja…bevor…“ Er stockte dann und schwieg. „Wir müssen uns sputen Istrigur, komme, eilen wir uns!“ Istrigur nickte nur und gab dann dem Schimmel die Sporen und setzte seinem Oheim mit kräftigen Sprüngen nach.

Die Sonne war tief gesunken und es war kühler geworden. Istrigur hatte sich erhoben und seinen neuen Wappenrock angelegt welchen er just von seiner Frau Leutnant erhalten hatte. Er musterte die Rangabzeichen. „Obergefreiter Tascaro…“ murmelte er und nickte ruhig mit einem Lächeln auf seinen Zügen. Er würde seinem Oheim nicht nachstehen. Er würde der Familie Tascaro Ehre bereiten. Dann legte er den Schwertgurt an und machte sich auf den Weg gen Falkensee. Dort würde er seinen Dienst Gewissenhaft und Treu wie eh und je verrichten.

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 Betreff des Beitrags: Wache in der Burg Finanswacht
BeitragVerfasst: 8.08.08, 08:38 
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Der junge Obergefreite hatte den Burghof auf seiner alltäglichen Patrolie betreten und sah sich hier ruhig um. Ein Gespräch mit den Wachen, eine Kurze Rast mit einem Schluck frischen Wassers am Brunnen. Es war fast wie immer. Gerade als der Soldat sich herum wenden wollte hörte er hinter sich das klappern einer Eisenrüstung und wandte sich langsam herum. Als er dort hinter sich Sire Steiner entdeckte senkte er rasch sein Haupt und straffte die Haltung. „Ehre der Krone Sire Steiner…“ entfuhr es Ihm während Ihn der Ritter nur ruhig musterte. „Ehre dem Königspaar Obergefreiter Tascaro, Kann man euch bei etwas helfen?“ „Nein Sire, Ich bin nur auf meinem Wachgang.“ „Gut, so folgt mir, Ihr könnt die Wache für die Tafelrunde übernehmen, so Ihr denn Zeit hierfür erübrigen könnt!?“ Der Obergefreite dachte nicht lange nach, Nickte und folgte rasch dem Ritter. Sie gingen hinauf zum Südöstlichen Turm und der Ritter wies den Soldaten an Ausschau zu halten nach Sire Lutter, dem Hauptmann Gropp und jedwedem anderen Ritter welchen er erspähen möge. Der Soldat tat wie Ihm geheissen und bezog mit strammer Haltung und kühlem Gesichtsausdruck Stellung.

Die Zeit schwamm dahin und weiter stand der Obergefreite Regungslos da. Der Blick strich immer wieder über die Zinnen, in den Hof, ringsherum und zurück vor sich. Er ordnete in den Augenblicken in denen er sich unbeobachtete wähnte seine Kleidung. Und versuchte sich die Feste so gut es ging einzuprägen. Er sponn im Kopf Pläne für eine Verteidigung der Burg. Später kam Ihm ein altes Kriegslied seiner Heimat in den Sinn und er begann es leise vor sich her zu summen. Immer wieder huschten Wortfetzen über die Lippen und wurden jäh von dem tief brummenden Summen seiner Stimme unterbrochen. Als er da nun so stand und dieses Lied summte trieb es seine Gedanken immer weiter fort. Er dachte an seine Jugend und an die Zeit im Wald, auf der Lichtung, Die Zeit als sein Oheim ihm das Kämpfen näher brachte. Den Nahkampf.

Plötzlich fand er sich auf eben jener Lichtung wieder. Die Sonne stieß Ihre Strahlen nieder durch das Blätterdach des Waldes und ein leichter Windzug in den Wipfeln sorgte für die Untermalung des Bildes mit einem rascheln der Blätter dort droben. Der junge Knabe stand auf einer kleinen Kuppe und vor Ihm sein Oheim. Jener hielt einen Stock in der Hand mit welchem er immer wieder schnell auf den Knaben herniederschlug. Dieser mochte vielleicht 13 Morsan gesehen haben und trug einen Schild am Rechten Arme mit welchem er die Hiebe abzuwehren suchte. Die Schläge waren nicht hart, doch präzise und so tat ein jeder von den Treffern seiner Wirkung keinen Abbruch. Seit gut einem Zyklus waren sie nun schon hier und sein Onkel Rekar versuchte Istrigur einen sichren Stand zu vermitteln und das Gefühl wann man einen Schlag abfangen und wann einfach nur abgleiten lassen sollte. Man sah Istrigur durchaus das Kräftezerrende Training an und so meinte der alte dann das es Zeit für eine Pause sei. Beide ließen die „Waffen“ sinken und gingen herüber zu einer Eiche um sich in deren Schatten hernieder zu lassen. Ein Bündel mit ein paar Broten und etwas Wurst wurde ausgebreitet und so begannen beide zu speisen. Der Blick des Knaben hing an den Lippen seines Oheims und jener hob seine Stimme.
„Istrigur, so du jemals den Weg einschlagen solltest welchen dein Vater und Ich eingeschlagen haben so bedenke stets folgendes. Pflichten sind da um erfüllt zu werden, mit ganzem Einsatz und stets Sorgsam. Und so dir ein oberer einen Befehl gibt, Befolge Ihn ohne daran offen zu zweifeln, es sei denn er handelt gegen das Reich und dessen Gesetze oder gegen die Viere. Dann Handle weise und verweigere Ihn. Doch gehe nie Leichtfertig mit solcherlei Dingen um. Sei stets höflich und zeige denen Respekt welche es verdienen. Zeige Demut gegenüber solchen die es zu schätzen wissen und sei stets Treu gegenüber dem an was du glaubst und denen du Treue geschworen hast!“
Istrigur nickte, auch wenn er nicht alles verstand so merkte er es sich doch und ging es immer wieder Gebetsmühlenartig im Kopfe durch. Der junge Geist mag zwar noch nicht alles was sein Oheim Ihm da sagte verstanden haben und doch wollte er einen jeden Rat beherzigen. So saßen sie dann noch eine Weile schweigend da und beendeten das Mahl bevor sie sich wieder an das Üben machten.


Ein Windhauch zog über das Gesicht des Obergefreiten und riss Ihn so aus den Gedanken. Er sammelte sich und sah sich um bevor er dann wieder weiter seine Wache fortsetzte. Einige Zeit später öffnete sich hinter Ihm die schwere Eisentüre und der Sire Steiner wie auch der Sire Ruodrik traten hinaus. Beide musterten kurz den Soldaten und begleiteten Ihn dann hinab in den Burghof. Dabei durchschritten sie die Burg. Der neugierige Blick des Soldaten strich durch die Gänge und Säle welche sie durchmaßen und sog alles was er da sah in sich auf. Unten angekommen verabschiedete er sich zackig von den Beiden und machte sich dann auf seinen Dienst wieder weiter in der Stadt zu leisten. Auf dem Weg dorthin fragte er sich was die Herrschaften dort wohl beredet hatten. Aber was ging Ihn das an? Er war nur einfacher Soldat und hatte mit den Dingen welche dort beschlossen wurden wenig am Hut. Sicher, er träumte schon des Öfteren davon einer von Ihnen zu sein, aber das waren nur Träume und Gedankenspiele. Doch was hatte sein Onkel ihm mit den auf den Weg gegeben? „Schau nicht nur starr den Pfad vor dir entlang, sieh auch in die Straßen welche links und Rechts abgehen, vielleicht bietet dir eine ein lohnenderes Ziel deiner Reise?“ Die Zeit würde zeigen welche Straßen seinen Weg kreuzen würden.

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