Ein junger Astraeldiener bewegt sich mit weit ausholenden Schritten über den weißen Marmorboden der Tempelhalle, unterm Arm ein in Leinen eingeschlagenes Bild. Er passiert die kleine Gruppe diskutierender Männer und Frauen, die sich in einer Nische des Tempels offenbar angeregt unterhalten. Außer dem Satzfetzen " ... weswegen ich den nihilistischen Grundgedanken dieses Ansatzes nicht teilen kann. Vielmehr muss doch ein jeder für sich selbst begründen können ... ", bekommt er davon nicht viel mit. Er bewegt sich durch eine Türe, die in die hinteren Bereiche des Tempels führt und geht rasch die Gänge entlang. Als er eine verzierte Holztüre erreicht hat, hält er kurz inne und sieht an sich herab. Die maßgeschneiderte Robe aus feinem Tuch wird zurechtgerückt, dann klopft er an. Nachdem er ein leises, aber doch bestimmtes "Herein!" vernommen hat, öffnet er die Türe.
"Astrael zum Gruß, Euer Hochwürden. Ich bringe das Gemälde, das ich für euch abholen sollte."
Der Mann in dem bequem aussehenden Lehnsessel scheint um die 40 zu sein. Die braunen Haare sind etwa schulterlang, das Gesicht markant, ein wenig streng und vogelartig vielleicht, was von dem festen, teils stechenden Blick aus den blauen Augen untermalt wird. Auf einen Handwink hin legt der jüngere das Bild auf den Tisch und zieht sich wieder einen Schritt zurück.
"Ich danke euch, Anerio. Ihr dürft euch für den Rest des Tages dem Studien der Bibliothek nach eigenem Ermessen widmen."
Als der Jüngere sich wieder entfernt hat, steht der Geweihte auf, nimmt aus einer Kirschholzkommode ein Weinglas heraus und befüllt dieses aus einer ebenso dort befindlichen Flasche. Wieder am Tisch angekommen entfernt er die Hülle des Gemäldes und betrachtet dieses.
"Der Tanz der Endophalie... mmh... ein trefflicher Name, ja. Wahrlich ein Kunstwerk, ordentlich gemalt, die Farben passend zur Szenerie... ein inspirierter Maler, dieser Ereardo."
Das Gemälde, welches mehrere südländische Frauen in kunstvoll verzierten Tanzgewändern, teils sogar mit goldenen Schleiern zeigt, wird von dem Geweihten ohne Eile an der Wand angebracht. Einen Nagel und einen Hammer hatte er ohnehin bereits auf einem kleinen Beistelltisch liegen. Danach setzt er sich wieder in den Sessel, greift nach dem Weinglas und nimmt einen Schluck davon. Der Blick wird dabei auf das Bild gerichtet.
"Eine gute Ablenkung, gar eine Muse, 21'er Spätlese und ein anregendes Bild. Also gut... den Brief, zunächst einmal nochmals im Kopf: .. Sehr geehrter Stadtrat Friedebald von Eichingen, ich schreibe zu euch bezüglich eures wohlgeschätzten Sohnes, der, wie ihr vermutlich wisst, mit der Bitte an mich herangetreten ist, ..."
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Spieler von: Gerion ( inaktiv) ... wenn ihr wissen wollt, was Gerion in Endophal getrieben hat: 
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