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 Betreff des Beitrags: Offener Brief an die "Schlange" am Marktbrett zu Falkensee
BeitragVerfasst: 24.08.08, 08:43 
Festlandbewohner
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Offener Brief an die Schlange

Und es begab sich nach der Wiederherstellung der Ordnung in Vandrien, dass jene, die Chaos und Unheil säten, in Scharen nach Siebenwind flohen und sich ihrer gerechten Strafe entzogen. Hier angekommen, haben sie sich wie die Tiere in Höhlen und Spalten verkrochen, wo sie sich von Wurzeln und Gewürm ernähren und dem Tiere näher sind als dem edlen Geschlecht Mensch, dem sie dereinst im Schosse lagen. Mit solchen Menschen, im Ödland verkrochen, muss sich unsereins dennoch weiter beschäftigen. Denn wahrlich was wäre es für ein Mensch, der klaglos das Elend hinnehme, in das sein eigenes freies Entscheiden ihn gebracht hat. Nein! Geifer und Hohn wird dennoch ob jener ausgeschüttet mit Zunge und Feder, die von den Göttern berufen sind und diese Natternbrut in dieses triste Leben vertrieben haben und wahrlich Natternbrut ist das Wort der Stunde, denn selbst nennt sich diese Kreatur dem Leben abhold und den Tode fürchtend: Schlange!
Beklagenswert die Kurzsicht mit der jene Kreatur jedwede Regung menschlichen Seins erkennt, sei es der Gerechtigkeitssinn, die Liebe, das Streben nach Erkenntnis oder die Gewissheit ob seiner eigenen Endlichkeit, doch anstelle der Freude ob seiner Freiheit sich zu für die Götter in Einsicht und Demut zu entscheiden, grollt er diesen und wirft ihnen Doppelzüngigkeit vor, ihren Dienern gar Heuchelei. Anstelle der eigenen Rückschau und dem Erkennen, dass das eigene Leben in eigenen Entscheidungen die Führung annimmt, die es derzeit hat, wird geflucht und gezetert als sei die Welt Strafe und Ausgeburt zynischer Allmacht wider dieser armseligen Kreatur im Ödland, sich selber Schlange nennend.
Mehrerlei Schwäche des Charakters kann nun ein jeder, der dessen Schriften gelesen hat, an dieser Kreatur sehen.
1. Fatalismus
Er hat aufgehört zu streben. Es wird die Welt als fest begriffen, als gegen einen selbst gestellt. Es gilt nichts mehr zu verändern oder zu erhoffen. Die Sünde wider Astrael!
2. Egomanie
Der Liebe schönsten Teil hat er davon geworfen, denn die Liebe besteht aus zweierlei Personen nicht nur aus einem selbst. Jede Silbe seiner Pamphlete offenbart, am liebsten hört er sich selber zu und liebt es sich an sich zu weiden. Die Sünde wider Vitama!
3. Selbstgerechtigkeit
Es fehlt jedwedes kritische Nachdenken über das eigene Handeln. Stets erfreut er sich an seinem Tun, glaubt im Recht zu sein und Gerechtigkeit geübt zu haben. Keine Selbstzweifel, keine Demut, nur Arroganz und Selbstgerechtigkeit. Die Sünde wider Bellum!
4. Todesangst
Und über allem hängt als größte Schwernis des Lebens, die Frage der Vergeblichkeit, soll’s dass denn nun gewesen sein? Ein Leben in der Ödnis als Krone der Schöpfung, als Manifestation göttlichen Willens? Dergestalt erbärmlich! Da verzagt dann die Vernunft und fragt sich, was werde geschehen, wenn der Vorhang fällt und die Ewigkeit ob meiner zu Gericht sitzt und nichts von Bestand vorzuweisen ist. Anstelle des eigenen Erniedrigens wird verhöhnt und verlacht. Dies ist die Sünde wider Morsan!
Allein der Übertrag deines Lebens auf die göttlichen schlichten Gebote offenbart deine Lasterhaftigkeit und nicht die Heuchelei der Geweihtenschaft oder gar der Götter.

Doch nicht Rache oder Zorn soll dich anheimfallen aus meinem Munde, Schlange. Nein sei dir gewiss, ich bete für dich vor den Vieren und vor den Menschen. Ich werde dein Anwalt und Leumund sein vor der Ewigkeit, auf dass auch dir die Pforte zur Glückseligkeit niemals ganz verschlossen sei. Nur der erste Schritt obliegt dir.

Wim Derfflinger
Geweihter des Astrael


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"Es wird der Diamant an sich selbst nur erkannt.
Denken lernst du im Denken, das Wahre erkennst du am Wahren.
Liebe nur, wenn du schon liebst, nichts durch die bloße Kritik."
Ludwig Feuerbach


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