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 Betreff des Beitrags: Academia Patria Nostra
BeitragVerfasst: 17.09.08, 03:12 
Festlandbewohner
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Kurzzeitig gleißt helles Licht hinter der krummen Esche am Dainumas'Gai auf und blendet die Blicke der Umstehenden, denen die Dunkelheit die Augen getrübt. Dann tritt er aufrecht hervor, kurz fröstelnd und die Robe zurechtstreichend. Er verstaut die Rune dann in dem Holzkästchen, und steckt sie zurück in seine Tasche. Der tiefrote Umhang liegt über seinen Schultern und er wendet sich der Akademie zu.
Schnauffend erklimmt er die Stufen zu dem Zimmerchen und hält kurz inne, den Blick auf den Sitzenden vor der Türe richtend. Knapp mustert er die Gestalt, die auf die Bank gekauert das linke Bein ausgestreckt hält. Jenes versehen mit einem Verband.


"Novize Comari... ihr könnt nicht ruhen?"
"Guten Abend, Magister. Seht es mir nach wenn ich nicht aufstehe. - Und ich hatte eigentlich noch gehofft, jemanden anzutreffen."

Mit seinen Worten klappte der Novize das Büchlein zu und verstaute es. Besorgter Miene meinte der Alte dann

"Was sei euch wiederfahren...?" Den Blick nicht von dem Beine nehmend.

Mit schnellen, präzisen Worten erklärte ihm der Novize, dass er beim Bergsteigen gestürzt war. Doch wie genau es dazu kam, das musste sein Verstand ihm vernebelt haben. Die Heilerin des Hospizes selbst war es gewesen, die den Novizen zu denen sandte, die seit jeher dem rechten Pfade folgten. Denn auf Heilungen... besonders denen von Brüchen, verstanden sie sich wahrlich.

"Es sei also der Knochen zerborsten...?" spricht der Alte wieder und der Novize erklärte ihm, dass er die äußeren Wunden bereits selbst versorgt hatte. Magistra Ekre also, oder er, Magister Argus, sollten sich dessen annehmen.

Nach einigen aufklärenden Worten, wie er den Novizen dann an, das Bein freizumachen. Und unter jenem Verband offenbahrte sich der Fuß. Er war tiefblau und an einigen Stellen nicht wirklich so geformt, wie ein Fuß geformt sein sollte.

Daraufhin steicht der Alte seinen Umhang zurück und rafft die Robe etwas, um sich am Stabe vor des Novizen Fuß zu kauern. Bläuliche Blutergüsse zogen sich über Ferse und Knöchel. Magister Argus lehnt den Stab an seine Schulter und mit kaltem Griff umfasst er das Bein. Unter dem Zähneknirschen des Novizen betastet der Alte behutsam den Fuß.

"Ich.. h..habe.. versu.. cht .. das .. Blut.. in Wallung.. zu halten." stammelt der Novze hervor, ehe er scharf Luft durch die Nase zieht. Der Blick des Novizen geht zur Decke.

Dann schon wurde des Alten Griff scheinbar wärmer, wohlig warm fast.

"Versucht ihn ruhig zu halten..." sprach er fast nebensächlich, mit der Linken den Fuss fixierend. "Es werde sich unangenehm anfühlen... Doch euer Körper werde den Knochen neuern!"

Der Novize atmete pfeifend und rasch aus. Er ballte eine Hand zur Faust. Und der Alte schloss unterdess die Augen. Dann hallten seine ersten Worte durch den Raum.

"Yinnah Bhal'sama...." sprach er mit einer seltsam festen Stimme, stark intoniert und abgesetzt. Die weiteren Worte muteten etwas an, wie alte Beschwörungsformeln oder religiöse Lithaneien in einer Zunge, die freilich an altes Endophali erinnerte.

Unter seiner Berührung des Beines mit der Rechten klang mit einem Male ein dumpfer Schlag durch den Leib des Novizen. und mit jedem Schlag des Herzens trieb der seltsame zauber seltsame Wärme durch den Leib, mit jedem Schlag fester und tiefer. Die Ergüsse selbst schienen langsam an Farbe zu verlieren. Leise nur ächzte der Novize auf, als neuerlich Blut durch den Fuß getrieben wurde und mit ihr jene Wärme, die eine wohlige Taubheit hinterliess. Unter jenem Mantel aus Wärme und jenen tauben Gefühles jedoch machte sich ein Ziehen im Fuße breit. In jedes Glied des Körpers trieb sich diese wohltuende Hitze, ehe sie verklang.

Die Hände des Alten hatten sich gelöst und als er den Stab ergriffen hatte, war er schon wieder aufgestanden.

Mahnend sprach er:
"... die frischen Bande sind jung. Ihr solltet den Fuss langsam erst ... an seine Last gewöhnen." Und unter den ungläubigen Blicken des Novizen nickte er. "Faszinierend...", rang sich der Novize von den Lippen.

"Ich stehe in Eurer Schuld. Wie kann ich Euch das vergelten?" sprach er dann neuerlich und mit einem Abwinken kommentierte der Alte: "Ihr seid ein Studiosi dieser Akademie. So sei es meine Pflicht ... euch beizustehen und euch zu helfen."

Dankbar neigte der Novize sein Haupt und fragte ihn noch einerlei nach den seltsamen Worten, wo es doch Run war, die als die Mutter der Fokussprachen bestand. Knapp nur erwiderte der Alte, dass ihn einige Expeditionen jenes gelehrt hatten.


Mit einem Odal i Ef verabschiedeten beide sich und der Alte blickte dem davonhinkenden Novizen nach, ehe er kehrt machte und in seine Räume verschwand.

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Yesterday is history,
tomorrow is a mystery,
but today is a gift.

That is why it is called the present.


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