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 Betreff des Beitrags: [Event] Der Morgen danach ...
BeitragVerfasst: 25.10.08, 17:42 
Festlandbewohner
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Am Morgen nach dem Angriff auf den Wall liegt das Festungswerk in gespenstischer Ruhe da. Den größten Teil der etlichen Leichen der vielen niedergestreckten Kreaturen haben sich die Wölfe und manch anderes Unwesen bereits geholt, doch einige der Kreaturen - vor allem jene, die niemand zu verspeisen wagen würde, nicht einmal die Goblinen und Oger - sind neben zahlreichen kleinen Stücken ihrer vormaligen Sklaven und Untergebenen übrig geblieben und in der Eiseskälte der vergangenen Nacht zu bizarren Eisskulpturen erstarrt. Der Boden ist gefroren und von einer dünnen Eisschicht überzogen; einige schmale Säulen von Eis haben sich dort gebildet, wo der matschige Schnee aus den oberen Stockwerken durch das Mauerwerk tropfen konnte.

Vor dem Wall derweil kann man dieser Tage hin und wieder etwas mehr Tatendrang beobachten als in den vergangenen Monden; hier und da verschwinden kleine Kreaturen zwischen den Felsen unmittelbar vor dem Ostwall, verbergen sich im Schatten der Gesteine und der Erdschluchten und oft fühlt man sich beobachtet, wenn man in dem Areal vor dem Wall umherzieht. Wahrlich, es ist kein beruhigender Anblick, manchmal sogar eine der schlankeren, kleineren Schlangenkreaturen dort auf der Pirsch zu erspähen, die sich zumeist fernhalten von Durchreisenden, sie lediglich beobachten, manchmal bemüht, nicht bemerkt zu werden, doch manchmal auch ganz unverhohlen, um sich nur sofort durch einen der vielen kleinen, kaum erkennbaren Erdgänge zu davon zu machen, sowie man sich ihnen nähert.


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 Betreff des Beitrags: Re: [Event] Der Morgen danach ...
BeitragVerfasst: 26.10.08, 16:25 
Edelbürger
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Das Gewicht ihres Köchers spürte sie deutlich, als sie sich im Dunkelzyklus auf den Weg in Richtung Wall machte. Etliche Holzpfeile, dazu noch einige aus Glas und in einem gepolsterten Beutel an ihrem Gürtel ruhten obendrein einige Phiolen mit heilendem Inhalt. Nahrung, Wasser, warme Kleidung und eine leichte Lederrüstung am Leib - sie fühlte sich soweit bereit, wenngleich das mulmige Gefühl, was sie seit der Verkündung, dass die Sammler wieder angreifen würde, erfasst hatte, nicht weichen mochte.
Aus diesem Grund hatte sie noch eine Vorbereitung getroffen, welche sie am Lichthoch unterlassen hatte - einen Brief hatte sie im Burghof geschrieben, gerichtet zum einen an den Finder des Briefes, zum anderen an ihre Eltern und ihren Bruder in Ersont. Sollte dieser sie erreichen, würde sie tot sein, doch wüssten sie wenigstens Bescheid.

Es war ein eigenartiges Gefühl, solche Zeilen zu schreiben, doch der Tod war in solchen Zeiten nur allzu nah und sie hatte in gewisser Weise wenig Gründe, diesem aus dem Weg zu gehen. Was konnte sie schon verlieren? Ihr Leben, gut, aber was für ein Leben...
Einsam hatte sie sich gefühlt, als sie Anfang diesen Mondes im Wald wie so oft herumgewandert war und gänzlich für sich ihren dreißigsten Geburtstag gefeiert hatte. Mit wem hätte sie auch feiern können? Vielleicht mit ein paar wenigen vom Hofstaat, doch wirkliche Freunde, die von sich sagen konnten, dass sie sie richtig kannten, hatte sie nicht. Zugegeben, sie wusste selber, dass einzig sie daran schuld war. Sie ging den Menschen eben meist lieber aus dem Weg. Sie hatte bisweilen Angst.. Angst vor Enttäuschung und vor zuviel Nähe. Wenigstens die Einsamkeit blieb ihr treu.

So führte ihr Weg nun zum Wall, als einziger Begleiter ihr treues Pferd "Streuner". Sie war bereit in jeglicher Hinsicht und so verkroch sie sich erstmal ungesehen bei der Ruine zwischen Wald und Wall und blickte hinüber zu dem gewaltigen Gemäuer im Osten, wo sie dahinter schon allmählich einen schwachen Lichtschimmer am Himmel auszumachen glaubte. Doch wollte Fela sie wohl nur täuschen - im Osten lauerte lediglich Dunkelheit.

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Q: I've always tried to teach you two things. First, never let them see you bleed.
James Bond: And the second?
Q: Always have an escape plan.


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 Betreff des Beitrags: Re: [Event] Der Morgen danach ...
BeitragVerfasst: 27.10.08, 09:12 
Edelbürger
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Er hatte sich oben in die Unterkünfte zurück gezogen und war nunmehr damit beschäftigt die Klinge wie auch die Rüstung zu reinigen. Das leichte Stofftuch glitt über das Metall während die dunklen Augen durch den Raum schweiften. Halt suchend an etwas streiften sie immer wieder umher bevor er dann die Kerze auf dem Tische ausmachte. Dort beließ er den Blick und versuchte Ruhe einkehren zu lassen. Er hasste es, diese Schlachten. Sollten Sie nicht der letzte Weg sein um einen Konflikt zu lösen, aber was anders sollte man gegen die Sammler schon tun? Mit Echsen und dergleichem Gewürm konnte man nicht verhandeln. Dies hatte er auch Heute wieder auf der Brücke erlebt. Der Herr Laske hatte gerade die Gespräche mit den Sammlern begonnen da flogen von deren Seite auch schon die Feuerbälle. Es war sinnlos. Und doch, man hätte nachsetzen sollen. Einmal mehr hatte man sie zurück geschlagen...hatte den Wall verteidigt, und doch hatte man sie nicht wirklich besiegt. Er seufzte kurz auf und rieb weiter über die kleinen feinen Ringe des Hemdes.

Später dann machte er sich auf den Weg hinab, begutachtete die Lage und suchte hier und da ein Gespräch mit einem der Anwesenden. Alle schienen freudig ob des Sieges, und doch ebenso war Ihnen bewusst das es nur ein Sieg auf Zeit gewesen war. Sie würden wieder kommen..und wieder...und wieder...

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Petyr Unterbau, Soldat der Malthuster Armee auf Siebenwind


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 Betreff des Beitrags: Re: [Event] Der Morgen danach ...
BeitragVerfasst: 8.11.08, 03:35 
Festlandbewohner
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Kapitel 1
Vorzeichen
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Träume können wirklich furchtbar sein. Und obwohl vom ersten Wimpernschlag an klar war, dass es einer ist, dass es einer sein muss, quält es ihn umso mehr. Mit langsamen, trägen Schritten schleppt er sich voran, immer weiter durch die Flammen, angepeitscht von dem leisen, scharfen Zischen der Befehlenden in den Schatten, unsichtbar, doch ganz nah.

Die völlige Schwärze der Nacht wird erhellt von dem fahlen Schein des Flammenmeers, das er selbst durchwatet unter furchtbaren Schmerzen, die er kaum mehr zu fühlen imstande ist, und der braunrote Fleck am Himmel kündet von der unheilvollsten Zeit des Jahres. Ja, es ist Dunkeltief, und er marschiert voran, denn er kann nicht anders, denn wer nicht marschiert, ist wertlos.

Merkwürdig ist er geworden, die Haut völlig bleich und fahl, die Augen nurmehr schwarze Höhlen, faltig und eingefallen die Züge des Gesichts und schlohweiß die langgewordenen Haare, die nicht einmal in den Flammen nicht brennen wollen.

Getrieben von einer Tod oder Wahn bringenden Mixtur aus Furcht und Verzweiflung und Nichtigkeit schleppt er sich weiter voran, in die Horden der Feinde, deren Blut er entsprungen ist, doch kaum mehr erkenntlich. Ja, er ist von ihrem Blut, aber er ist doch nicht von ihrem Verstand. Nein, er ist nur ein Werkzeug, nichts mehr weiter. Es wäre ihm gleich, stünde ihm seine Braut oder sein Kind im Wege. Ein Krieg ist ein Krieg, und im Kriege hat der Feind keinen Namen, kein Gesicht, nur schweißtriefendes Fleisch ist er, dem mit aller Gewalt beigekommen werden muss.

Doch die Gewissheit, all dies nur zu träumen, macht es nur grausamer. Eine Vision? Ein Blick in die Zukunft, ein trauriges Vorzeichen dessen, was kommen wird? Ein Trugbild, ein Alptraum, ein Gespinst des eigenen Geistes? Die Unsicherheit darüber, welche Bedeutung der bizarre Traum hat, wiegt viel schwerer im Herzen als die Grausamkeit der verlorenen Existenz, der man für einige Augenblicke Zeuge werden durfte in ihrem nutzlosen Dasein.


[Für alle, die Lust haben, ein IG-Erlebnis auch auf die Nachtruhe ihres Charakters auszudehnen.]


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 Betreff des Beitrags: Re: [Event] Der Morgen danach ...
BeitragVerfasst: 8.11.08, 04:19 
Event-Teamleiter
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Armbrustknarren.. Das Klicken des Abzuges.. Das Pfeifen des Bolzens, die Spur der zerrissenen Luft, die er hinterließ...
Das Geräusch.. als würde man eine Melone zerschießen.. das Schlangenzischen.. Stille.. Stille..
Leere..

Ein angsterfüllter, ungehemmter Schrei entrang sich seiner rauen, trockenen, wie zugeschnürten Kehle. Der Schreck schien fast schon reell, der Schmerz nicht minder. Er zuckt einmal, als er am Rande des Traumes das Gefühl bekam als würde er tief in ein dunkles Loch fallen, ungebremst.
Höhnische Schlangengesichter.. Blut auf Altarsteinen.. Gedärme, die aus einem aufgehangenen Leichnam eines Unglücklichen quellen.. Verrotten, Larven, Untergang..

Er schlägt die Augen auf, Schweiß steht auf seiner Stirn, dessen Perlen sich in seinen Brauen verfangen und ihm das Gefühl geben, dass sie ihn erdrücken würden.. Ruckartig richtete er sich auf und schlug die Hände vor das Gesicht. Er schluchzte hemmungslos, ungeachtet der verwunderten Blicke der anderen.. bekannten Leute im Schlafsaal.
Ein Funkeln erschien in seinen Augen, zeitgleich zu einem Gedanken in seinem Kopf.. Einst ungeheuerlich, so war er doch nun möglich, jener Gedanke:
Sind es sie? Ist das Noralis, der da schläft? Oder..

Er will die Augen wieder aufreißen, aber sie scheinen wie versiegelt, er will schreien, kann es aber nicht. Kein Laut erklingt.
Eine kreidebleiche Gestalt.. Augen schwarz wie Ignis' Asche und Rilamnors Gefilde.. Die Augen.. Augen zum Versinken..

Zuckungen packen seinen Körper mit eisernem Griff, mit vor Schreck geweiteten Augen starrt er gen Decke, sein Atem geht hechelnd wie der eines gejagten Hundes. Jäger oder Gejagter? War es überhaupt der Hund? Oder war er auch..
Flammen tanzen vor seinem Angesicht, doch sie sind grün.. Er spürt den Wind wehen, aber er fühlt sich an wie Schlingpflanzen, glitschig und elastisch.. Ein Baum wird von den Flammen verzehrt, aber er ist aus schwarzem Stein, mit Blättern aus Totenköpfen.. Wasser, Tauwasser, sickert aus seinem düsteren Blattwerk, rot wie Blut.. Stechmücken saugen es auf..

Seine Hände krallen sich schmerzhaft in die Holzkante des Bettes..
Schwankende Gestalten.. Er.. Er. Sein Angesicht, seine Rüstung. Keine Stimme. Kein Gefühl.


Er sah ein Gesicht über sich, plötzlich rissen die Albträume ab, als er einige seiner Ordensgeschwister erkannte..
"Ja, es ist alles in Ordnung."
Du lügst.

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"Nenne mir, Muse, den Mann, den Vielgewanderten..."
Ἄνδρα μοι ἔννεπε, Μοῦσα, πολύτροπον


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 Betreff des Beitrags: Re: [Event] Der Morgen danach ...
BeitragVerfasst: 16.11.08, 22:17 
Festlandbewohner
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Kapitel 2
Vorspiel

Event am Montag, 17.11., ab 19:00


Er schlich unruhig auf und ab, das Beben des Stollens versetzte den ganzen Tiefenbau in ein ebenmäßiges Brummen und Vibrieren, das ihn den stumpfen Verstand kostete. Er war zwar nur ein einfacher Arbeiter, ein Sklave, nichts als ein Lakai, doch selbst er spürte die enorme Spannung, die sich aufbaute, verspürte die maßlose Energie, die in den Tiefen entfesselt wurde und weiter und weiter emporkochen würde. Es war in diesen Tagen, als wären es niemals fünftausend Jahre gewesen, als wären sie erst gestern über die Sandstadt hergefallen, als wäre die Vernichtung abertausender Kreaturen durch ihre Hand erst einen Atemzug lang getan. Die Tage nahten, da es wieder beginnen würde, und dieses Mal würde nichts, würde niemand sie aufhalten - sie waren perfekt, und sie waren immer perfekter geworden, und nun standen sie so kurz vor dem Zenit ihrer Macht.

Wieder und wieder spürt man in dieser Nacht ein ganz sanftes, kaum merkliches Vibrieren des Bodens, doch liegt man in der Finsternis in seinem Bett und lauscht der Stille, dann vernimmt man ein deutliches, leises Grollen im Boden, und manches Mal klirren ganz leise die Gläser im Schrank. Nicht besonders stark sind diese sanften Vibrationen, kaum spürbar, doch werden sie von Zeit zu Zeit jemanden aufwecken, ohne dass er recht genau weiß, was es eigentlich ist, das ihn gerade aus dem wohlverdienten Schlaf gerissen hat.


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 Betreff des Beitrags: Re: [Event] Der Morgen danach ...
BeitragVerfasst: 16.11.08, 23:59 
Ehrenbürger
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Es war der plötzliche Aufschrei, der sie aufschrecken ließ noch bevor eisige Finsternis ihr den Atem nahm. Nur schemenhaft war etwas zu erkennen, spitz zulaufend, eine Skulptur vielleicht, ein Kristall. Pharalis' Blick fixierte sich darauf, starr beobachtete sie, wie blutrote Tropfen von der Spitze des Kristalls liefen, einer nach dem anderen, einer nach dem anderen.
Mit angehaltenem Atem tat sie einen Schritt vor, streckte behutsam den Arm aus, zögerte, und berührte doch sanft die Spitze.
Der stechende Schmerz ließ sie zusammenfahren, und plötzlich war der Kristall fort. Ihr gegenüber stand ein Abbild ihrer selbst, bleich, starr, mit gähnend leeren Augenhöhlen und weißbleichem Haar.
Erst das zarte Licht, daß sich langsam von oben über das Bild ergoss, ließ sie ruckartig aufblicken. Kräftiger wurde das Licht, rötlich-braun wie von getrocknetem Blut, sanft und doch so unheilvoll. Der dunkle Mond, es ist der dunkle Mond, dachte Pharalis erschrocken, als jemand ihren Namen rief. Sie schnappte nach Luft, und plötzlich war alles zurück: Der Übungsplatz, der Löwenorden, Ritter Dueff, die anderen Knappen.
Dann zitterte der Boden.

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"Meine Mittelmäßigkeit erkennen. Nicht in geißelnder Selbstverachtung, nicht in Bekennerhochmut, aber als eine Gefahr für die Integrität des Handelns, wenn ich sie aus den Augen lasse."
- Hammarskjöld


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 Betreff des Beitrags: Re: [Event] Der Morgen danach ...
BeitragVerfasst: 17.11.08, 00:29 
Edelbürger
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Inmitten der Finsternis, drei schwarze Schemen die ihre schlangenhaften Körper in ritualartiger Trance zu den klagenden Schreien Unzähliger bewegten. Das Bild lichtete sich nur sehr langsam und doch nicht langsam genug, denn mit jedem Augenblick, in dem man wagte mehr zu entdecken, wuchsen auch die schauderhaften Eindrücke dieser Szene.
Erst waren es nur die drei apathischen Schemen schlangenhafter Kreaturen, die das "Ding" in ihrer Mitte anbeteten wie eine Götzenstatue. Dann der langsam aufkeimende Gestank von Tod und Verwesung und schließlich die plötzlichen, klagenden Schreie, die nur in schauderhaften Wellen durch die Finsternis zu kommen schienen und doch allgegenwärtig waren und aus allen Richtungen kamen.
Erst all' diese Eindrücke gemeinsam machten diese Szene so wirklich, als stünde man direkt inmitten dieses unheilvollen Rituales. Inmitten der Linien, in denen dunkles Blut troff, inmitten der drei Kreaturen.
Und direkt vor diesem großen, spitz zulaufenden, weißen Kristall, von dem herab das Blut in feinen Linien floss. Oder floss es ihn hinauf?

Keinen Augenblick später, in dem Zeit gewesen wäre dieser Frage nachzugehen, fuhr plötzlich ein wogender, mächtiger Impuls durch diesen unheilbringenden Kristall, dass es einem den Atem nahm. Ein lautes, klagendes Kreischen, dann wurde es schwarz.

...sie stand in Brandenstein, noch immer umgeben von Soldaten und Geweihten und dem Gestank von Tod und Verwesung. Dem Gefühl, großes Leid zu spüren. Die Erde bebte noch immer leicht, dann war es ruhig und auch der Gestank wich dem Geruch, den der frische, kühle Wind vom Meer mit sich in die Hafenstadt wehte.


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 Betreff des Beitrags: Re: [Event] Der Morgen danach ...
BeitragVerfasst: 17.11.08, 22:43 
Festlandbewohner
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Kapitel 3
Erste Erfolge


Die Explosion hatte etliche Schergen in die Vernichtung gerissen, die Flammen waren tosend die Höhlengänge entlanggezogen und hatten Tod und Verderben überall gebracht, wo man nicht von der Gänze des Plans gewusst hatte - und so hatte es einige hunderte Schergen, wenn nicht noch viel mehr, ihre erbärmliche Existenz gekostet. Doch dieses Ablenkungsmanöver war notwendig und zu verkraften gewesen, verglichen mit dem, was sie noch vorbereiteten, was noch in ihren tiefsten Kammern schlummerte und darauf wartete, endlich das Licht des Schimmermondes zu erblicken - doch ein wenig würde es noch dauern. Nur ein wenig.

Das letzte Beben in den Stunden des siebten Zyklus hatte die Insel in Mark und Bein erschüttert und die Explosion des Walls mit einem Paukenschlag eingeleitet. Flammen und Rauch rissen eine gigantische Wunde in den Dämmerungshimmel, als der Hellzyklus anbrach, und tauchten ganz Siebenwind für angsterfüllte Augenblicke in rostrotes Licht. Doch die Flammen versiegten, wichen dem Brechen der Mauern und dem Zusammensturz zweier großer Flügel des Walls. Es würde noch eine Weile dauern, bis man sich die Ruine recht ansehen könnte, den Schaden abmessen, erwägen, wie es nun weitergehen könnte ... doch es muss ja schließlich weitergehen.

Immer, immer weitergehen.


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 Betreff des Beitrags: Re: [Event] Der Morgen danach ...
BeitragVerfasst: 18.11.08, 01:59 
Ehrenbürger
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Rache...
Die Kerze flackert, nimmt gierig die Blutstropfen auf, die aus dem Schnitt in der Handfläche rinnen, zäh und langsam, hinein fallen und zischend verdampfen.
Ein merkwürdiger Ruch verbreitet sich im Kapellenraum der Burg Finianswacht.
Den Schmutz des Ogers, des Panzertiers, hat er sich noch nicht abgewaschen, immer noch starrt seine Gewandung von Blut und Straßendreck, von Hautfetzen des Untoten.
Wieder fällt ein Tropfen, die Kerze flackert, hält der Feuchtigkeit aber stand und das Wachs färbt sich von weiß langsam zu rot.
Rache..
Der Schnitt brennt, mehr als er erwartet hat, aber das macht nichts.
Der Schmerz in seinem Herzen, in seiner Seele war größer, nicht zu bändigen.
Noch ein Toter, noch ein Freund, der vor seinen Augen gestorben war, einen sinnlosen, unnötigen Tod, eine Verschwendung von großartigem Leben.
Der sanfte Totengesang Nathaniels geht ihm nicht aus dem Kopf, erinnert ihn schmerzlicher als die gebrochenen blauen Augen Nenariyons oder auch nur seine eiskalten, leblosen Hände daran, was geschehen war.
Rache!
"Ich werde euch rächen. Telan, Nenariyon. Alle, die von diesen Bestien gequält und ermordet wurden! Rache, für die rastlosen Toten! Rache für Gerechtigkeit!" ruft er, den Kopf in den Nacken gelegt, beschwörend der Kapellendecke entgegen, deren Kälte ihm nicht antwortet, dafür die Worte aber in einem schwachen Echo zurückwirft.
Dann steht er auf und säubert sorgsam den Dolch, ehe er sich ein Stück Tuch um die Hand knotet.

Ein Schritt vorran.
In den Abgrund, oder darüber hinaus, wird sich zeigen.


http://img75.imageshack.us/my.php?image=rachepv8.jpg

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Inaktiv. Grund: die Nettigkeit des Rates, der wie üblich keine Ahnung hat, wie man mit Spielern umgeht, noch dazu welchen, die sich für Siebenwind einsetzen.
Eventgeilheit ftw!


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 Betreff des Beitrags: Re: [Event] Der Morgen danach ...
BeitragVerfasst: 18.11.08, 10:24 
Edelbürger
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Mit schwerer Klinge ruhte er am Wall. Niemand außer ihm war noch zugegen. Doch ihm war klar, dass der Wall die Schlüsselstelle sein wird. Alle anderen Angriffe waren nur Finten. So aber der Wall fallen würde, würde eine Schneise ins Grünland geschaffen werden und die ganze Perversion Angamons reingeschwemmt werden.

Er war gewappnet für diesen Moment. Vorbereitet zu sterben, so es der Wille Bellums ist.

Zitat:
Mit Deinem Segen, in unsere Hände gelegt um zu erkennen das Finstere, weitab verborgen vor dem schwachen, ungläubigen Auge.
Mit Stahl, ungebeugt, durchdrungen von Deiner Macht.
Mit eisernen Ringen und Platten, uns zu schützen wider unserer Feinde.
Mit tiefer Verbundenheit und unerschütterlichem Glauben, uns zu bewahren vor den Abgründen der lichtlosen Macht.
Mit unserer tiefen Verbundenheit zueinander gewappnet.
Ewiglich.


Vor seinem innerlichen Augen wurde alles um ihn herum Dunkel. Schwärze herrschte um ihn. Dann sah er vor seinem innerlichen Auge ein Kristall, aus diesem brach ein Schwarm Sammler.

Wie aus Reflex hob er seine Hand und deutete vor. In diesem Moment tauchte ein riesiger Kristall auf, als dieser zerbrach, entstiegen diesem Hunderte Sammler.

Doch seine Vision endete nicht. Als sich bereits alle bereit gemacht hatten, die am Wall verweilten, stand er noch unverändert.

Vor seinem innerlichen Auge wurde es hell. Gleissende Helligkeit und mit einem Knall wurde es im nächsten Moment wieder finster. Schlagartig öffnete er seine Augen, wissend was bevorstehe und hob seine Klinge.

So sollte es sein letzter Kampf sein, so es Bellum will!

_________________
Suum cuique


"Dio perdona... Io no!"


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 Betreff des Beitrags: Re: [Event] Der Morgen danach ...
BeitragVerfasst: 18.11.08, 11:23 
Edelbürger
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Der Atem des Pferdes bleibt auch beim Anblick der Heerscharen von unglaublichen Kreaturen ruhig. Ist es wirklich das Pferd selber, welches den Atem lenkt oder die Gestalt welche es scheinbar führungslos trägt?
Mit langsamen Bewegung drängt sich das Tier an den scharrenden Waffen der Wesen vorbei, wieso wehren sie sich nicht?
In diesen Momenten sind es viele Gedanken die dem Reiter und seinen Henkern durch den Kopf schießen, nur wer sie kontrolliert ist offen.
Der Blick auf weitere Bewohner der Insel wird frei, die Menschen, auch Kinder genannt aufgrund ihres Verhaltens. Der erste Kontakt ist immer wieder eine Herausforderung, doch kurz darauf drängen die Anhänger des Feindes von hinten vor und lassen ihm keine andere Möglichkeit als sich in Sicherheit zu begeben. Kurz daruf ein Wackeln. Das Pferd hält sich nur mit Mühe auf den kräftigen Beinen, Feuer, Hitze folgt und bevor sein Gefährte, der seinen Nutzen erfüllt, weitere Verbrennungen erleidet entscheidet er sich zur Flucht.


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 Betreff des Beitrags: Re: [Event] Der Morgen danach ...
BeitragVerfasst: 19.11.08, 16:55 
Ehrenbürger
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Wie groß muss die Verzweiflung sein, wenn keine Hilfe mehr zu erwarten ist, wenn selbst die Hoffnung auf baldige Erlösung versagt bleibt und nur die unvermeidliche Aussicht auf das Entsetzen und den Schmerz bleibt.
Telan, ausgerechnet Telan hatte es getroffen bei den Sammlern, jenen unseligen Kreaturen, die tief unter der Insel hausten und nunmehr scheinbar bereits ganz Siebenwind untertunnelt hatten. Die Gefahr kam nicht mehr aus dem Ödland – sie kam von unten, und sie war überall.

Als sich ein glänzender, unregelmäßiger Tintenfleck über den oberen Teil des Pergaments ausbreitete, auf dem Pharalis die dritte Abschrift der Wissenssammlung zu den Sammlern und Plänen für ein etwaiges Vorgehen gegen sie verfasste, knüllte sie das verdorbene Blatt frustriert zusammen ehe sie tief durchatmete, zu einem neuen Pergament griff, und die Abschrift für Wolfgang aufs neue Begann.
Der Plan, von dem er berichtet hatte, war gar nicht schlecht, selbst wenn man das Risiko bedachte. Eine offene Schlacht gegen die Sammler war aussichtslos, sie waren hoffnungslos unterlegen, in Truppenstärke und was die Magie betraf, der selbst der niederste Sammler mächtig zu sein schien. Ein Eindringen in ihre Gänge mochte kurzfristige Erfolge zeigen da nicht allzu viele Sammler auf einmal auf sie einstürmen konnten, und doch war ein tieferes Vordringen von uneinschätzbarem Risiko, bedachte man, wie einfach die Sammler die Gänge zum Einsturz bringen konnten oder den Weg anderweitig abschneiden – die Kämpfer wären verloren.
Dieser Plan jedoch...

Pharalis rieb sich nachdenklich über die alten Brandnarben die sich über die linke Gesichtshälfte erstreckten, sich Hals und Nacken herabzogen und schließlich in ihrem alten Wollhemd verschwanden. Ob nun dieser Plan zu Tragen käme oder ein anderer, wichtig war, daß alle an einem Strang zogen. Einzelne Ausfälle schadeten sicher nicht, lenkten die Sammler vielleicht sogar ablenken, wenn man es nicht zu leichtsinnig anging. Doch um sie zu vernichten, mussten alle mithelfen, Wissen teilen und Überlegungen gemeinsam anstellen. Wenn Hass und Vorbehalte zwischen den Völkern zumindest solange in den Hintergrund rücken könnten... vielleicht würde es klappen.
Als sie die Abschrift für Wolfgang Ravinsthal zu jenem Pergament für Aren Remuldo und die für Ritter Dueff legte, schloss sie für einen Moment die Augen. Wieder schien der Boden leicht zu vibrieren, und die an die Wand gelehnte Lanze wackelte kaum merklich – oder bildete sie es sich nur ein?

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"Meine Mittelmäßigkeit erkennen. Nicht in geißelnder Selbstverachtung, nicht in Bekennerhochmut, aber als eine Gefahr für die Integrität des Handelns, wenn ich sie aus den Augen lasse."
- Hammarskjöld


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 Betreff des Beitrags: Re: [Event] Der Morgen danach ...
BeitragVerfasst: 21.11.08, 18:06 
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In dunkelster Dunkelheit, von schwärzester Schwärze eingehüllt und von bösester Bösartigkeit erfüllt saß die kleine zierliche Blondine an ihrem Arbeitsplatz und schrieb einen Bericht.

Sie tat das eigentlich den ganzen Tag. Berichte schreiben.

Es war eine höllische Unzufriedenheit, weswegen sie gerade resigniert seufzte.

Auch wenn sie immer wieder versuchte in dieser Welt einen Funken zu Sprengen, so gab es einfach zu viele Faktoren, die zu beachten waren. Die Steine legten sich dreister Weise von ganz alleine in ihren Weg.

Da gab es zum Beispiel Dämonen, die, anstatt Dämonen zu sein, einfach nur stumpfe Bürokratiearbeit kosteten. Weder konnte man sie zerreißen, noch waren sie in der Lage intuitive Gehässigkeiten zu zeigen. Selbst wenn sie wussten, dass sie nicht siegen konnten, waren sie stur genug lieber zurück zu fahren, anstatt irgendwie von Nutzen zu sein. Sie zu rufen war eine reine Zeitverschwendung. Sie waren so strunkdämliche Korinthenkacker, dass es schmerzte sich auf sie verlassen zu müssen. Selbst ein kleiner Furz im Wind Toran Durs machte ihnen mehr Angst, als eine tatsächliche Zerstörung und Verbannung zurück in ihre ganz eigene Hölle.

Aber da waren nicht nur die Dämonen. Da waren auch diese einfältigen Hirten.
Was wagten sie es eigentlich so viele unstrukturierte Angriffe zu führen? Und wie viele Kerzen sie wegen dieser dämlichen, anhaltenden Nacht schon verbraucht hatte! Anstatt, dass sie auch nur ein Lebenszeichen von sich gegeben hätten, Verbündete gesucht hätten, nein, sie stahlen ihnen nur die Möglichkeiten weg, mehr noch, sie zerstörten bereits funktionierende Strukturen!

Und nun war es wieder ein Bericht über die letzten Ereignisse heroischer Trottel.

Sie hatte es so satt!

Mit einem kräftigen Hieb eines kleinen fünfjährigen Mädchens donnerte sie das zerknüllte Pergament gegen die Schwarzholztür.

Irgendwann war genug.

_________________
Charaktere:
Gysell Kathul - sturer Obsidian
Beatrice - Vitamas Liebe
Sara - Gehorsames Instrument


~Bei Designwünschen, Kritiken oder Anregungen, schreibt mir!~


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