Siebenwindhomepage   Siebenwindforen  
Aktuelle Zeit: 28.03.24, 18:46

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]




Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 4 Beiträge ] 
Autor Nachricht
 Betreff des Beitrags: Ein Pergament, angebracht an den Säulen des Tempels der Vier
BeitragVerfasst: 29.11.08, 18:14 
Edelbürger
Edelbürger
Benutzeravatar

Registriert: 14.10.08, 23:52
Beiträge: 5009
Gedanken zum Kampf gegen den Widersacher


Was die Völker Siebenwinds ängstlich ablehnen ist die Vision einer geeinten Gemeinschaft. Denn viele Wesen kennen ihren Platz in der Gemeinschaft nicht mehr und haben in dem verzweifelten Versuch ihr sinnentleertes Leben zu erfüllen begonnen ihre Mitwesen zu betrügen. Doch was wir bei jeder Liebe lernen ist, daß Kummer und Schmerz überwunden werden können und man neu lieben kann. Statt dessen geben sich viele der Apathie hin. Harren des Schicksals, der unsichtbaren Hand, die schon alles zum Besten richten wird.

Unser aller Leben findet aber seine Erfüllung darin zu lieben, zu schaffen, zu helfen und zu hoffen. Jeder der sich in diesen Tugenden geübt hat, kennt die einzigartige Erfüllung, die wir uns damit schenken. Man mag göttlichen Lohn für Rechtschaffenheit oder auch die Möglichkeit zur Selbstverwirklichung darin erkennen. Es ist jedenfalls der Zweck der Entscheidungsfreiheit, daß wir uns unter den strengen Blicken des göttlichen Richters beweisen können. Wir können durch unser Leben und unsere Taten beweisen das wir Rückschläge und Belastungen aushalten können. Wir haben Wahl zu versagen, wir haben die Wahl untätig zu bleiben, aber wir können uns auch entscheiden zu handeln und uns damit vor den Göttern zu bewähren.

Eine Gesellschaft, die nicht tut, was getan werden muß um ihre Teile zu erhalten, zu einigen und ihnen zu ermöglichen sich zu erfüllen, sondern die sich vom egoistischen Ehrgeiz des Individualismus leiten läßt, ist keine Gemeinschaft, sondern eine Vielzahl verwirrter Einzelwesen, die ihre Zeit und Kraft damit vergeuden im Kreis, gegen Wände und gegeneinander zu laufen. All das Leid das erlitten wird, all die Zeit des Daseins auf Tare, wird damit sinnlos. Die Individuen nutzen jede Schwäche ihrer Mitmenschen aus, treten einander in den Dreck und laufen irr um her um die brennende Gier nach materiellen Gütern oder diffusem, gefährlichen "Wissen" zu stillen. Sie wissen nicht wohin sie wollen. Das einzige was voller Mißtrauen hinterfragt wird, sind Bestrebungen einen Konsens zu schaffen, zu einen, ein Ziel zu setzen. Es könnte ja von einem der Verzicht auf das gefordert werden mit dem man seine Gier zu befriedigen trachtet. Es könnte einem die Freiheit genommen werden zur irren. Es könnte wieder eine Kraft belebt werden, die so gewaltig ist, daß sie etwas bewirken könnte; Die Kraft der Hierachieharmonie.

Der Nährboden unserer Zivilisation ist der Verzicht auf Individualegoismus zugunsten des Zusammenlebens. Einigkeit als Fundament der Gemeinschaft führt zu harmonischer Funktion und verläßlicher Stabilität einer Gemeinschaft. Eine Gesellschaft, die auf dem trügerischen Boden der Ignoranz beruht und die menschliche Kraft durch Reibungsverlust verschwendet, legt dagegen eine fatale Instabilität an den Tag. Der einfältige Mensch mag den Eigennutzen dort erwarten, wo von der Hand in den Mund gelebt wird und man seine Interessen gegen alle anderen durchsetzt. Doch nur im Zusammenleben kann jeder seinen optimalen Platz in einer Gemeinschaft finden, die darüber hinausgeht was der Einzelne je erreichen kann. Die Koordination der Menschen in der Hierachie eines umfassenden galadonischen Reiches, welche deren Kräfte auf die wesentlichen Problemfelder fokussiert, erlaubt durch das Zusammenwirken eine größere Kraftentfaltung als die Summe der einzelnen Individuen erwarten läßt.

Die Vergangenheit hinterließ uns großartige Relikte, die von der vereinten Schaffenkraft unserer Ahnen künden. Deren Bemühen wird von allen verhöhnt, die sich nur selbst bereichern wollen, die Zeit ihres Daseins mit Manipulation oder Müßiggang verschwenden , statt im Dienst am Gemeinschaftswohl ihre Erfüllung zu finden. Sie haben nicht verstanden das Blut versickert, Boden verweht, doch der Geist ewig ist, wenn er vom Kollektiv bewahrt wird.

Die latente Verdorbenheit, die im Osten einem Eitergeschwür gleich aufbrach ist Folge der dräuenden Sogwirkung der Ambivalenz die auf Siebenwind zugelassen wurde. Dort wo der Schlund des Chaos sich zwischen Realität und Gebot auftut, da liegt die Schuld unseres Versagens. Ein eindringlicher Apell an alle Verantwortlichen der Obrigkeit dem Gebot der Kirche zu folgen scheint obsolet, wird aber in dieser Zeit der Pflichtvergessenheit erforderlich. Wie anders als durch Versäumnisse und Frevel ist es zu erklären, daß so ein Desaster wie die Zerstörung des Walls möglich wurde. Spekulationen, ob die Diener des Ungenannten bei generellem Magieinterdikt, starker Ordnungskräfte in allgegenwärtiger Wacht sich an unseren Schützlingen gütlich tun könnte, wollen wir einmal dahingestellt lassen.

Es gibt eine Wahrheit, die sich im klaren Blick durch das Auge Astraels auf diese Welt und ihre Kreaturen offenbart. Wenn die Ansichten zunehmend verschwimmen, dann kann das nur seine Ursache in Ketzerei haben. Ketzerei, den Allweisen und seine Gebote zu verleugnen.

Die Kur? Es scheint angebracht Lügen und Gerüchte durch die heilige Kirche zu ersticken, alle verfügbaren militärischen Kräfte gegen die Bedrohung im Osten zu stellen und der Ritterschaft freie Hand zur Aufrechterhaltung und Wiederherstellung der inneren Ordnung einzuräumen. Durch diskrete präventive Intervention seitens der Geweihtenschaft können alle Risiken, die von den Verschwörungen des Feindes ausgehen, unterbunden werden. Das kann nur gelingen wenn die Bemühungen unserer Geschwister nicht fortwährend von renitenten Personen zweifelhafter Integrität und verschiedenster Organe der weltlichen Obrigkeit behindert werden.

Astrael und den anderen Dreien zur ewigen Ehr.

Bruder Custodias

Schüler von Hochwürden Sanduros Mantaris


Nach oben
 Profil E-Mail senden  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Ein Pergament, angebracht an den Säulen des Tempels der Vier
BeitragVerfasst: 22.10.15, 01:07 
Edelbürger
Edelbürger
Benutzeravatar

Registriert: 14.10.08, 23:52
Beiträge: 5009
Gedanken zum Kampf gegen den Widersacher


Bald sieben Götterläufe ist es her, dass jener erste Aushang veröffentlicht wurde. Was hat sich verändert in dieser Zeit? Alles, sagen viele, aber ebenso viele werden diese Frage mit "nichts" beantworten.
Gemeinschaften sind zerbrochen und haben sich neu gebildet, alles im Angesicht der allseits und allzeit drohenden Gefahr. Windrichtungen mögen sich geändert haben, doch die Essenz aller Dinge blieb die gleiche. Weiterhin werden jene Dinge gefürchtet, die heilversprechend sind, weil das Recht auf Irrtum, das Recht auf Scheitern, nicht aufgegeben werden will.

Einmaliges, sogar auch mehrmaliges Scheitern, ist keine Schande. Vielmehr ist es ein Zeichen wahrer Größe und wahrer Bestimmung, denn nicht nur die Errungenschaften machen ein Wesen, machen eine Sache groß, sondern auch dessen Ambitionen und dessen selbst auferlegte Verpflichtungen. Daran zu scheitern, an sich selbst zu scheitern, gehört zum Wachstumsprozess, gehört zur Entwicklung von Beseelten, von Gesellschaften, von Institutionen und von Reichen. Keiner der einmalig scheitert, wird verstoßen oder gestraft. Er soll erkennen in seinen Fehlern, er soll sich durchaus messen lassen daran, aber vor allem soll er beweisen, dass er daraus lernt und daran wachsen kann.

Fortwährendes Scheitern hingegen ist eine Schande. Es beweist Uneinsichtigkeit gegenüber eigenem Unvermögen, Ignoranz gegenüber unumstößlichen Tatsachen und letztlich Blindheit gegenüber der tatsächlichen Wahrheit. Fortwährendes Scheitern ist also eine Verleugnung der Wahrheit und in letzter Konsequenz ein Kampf gegen die Wahrheit, folglich Sünde. Vor der Gefahr dieser Sünde gefeit ist niemand im galadonischen Reiche, am wenigsten der Adel, gleich ob von Blute oder durch Dienste erworben. Denn eben jener ist es, der Entscheidungen trifft, die uns alle angehen, jener ist es, der Gewalt ausübt. Mit allem Recht, wie hier betont werden soll, aber eben nicht immer mit der anderen Gabe des Allweisen.

Der Uneinsichtigkeit des Einzelnen muss aber entgegen getreten werden, nicht nur um seine Umwelt vor Schaden zu bewahren, sondern auch um seiner selbst willen, damit er sich nicht in der Sünde der Wahrheitsbekämpfung verliere und der Verdammnis anheim falle. Die Gemeinschaft muss dem entgegen treten, die Gemeinschaft der Institutionen, die Gemeinschaft der Familie. Die Gemeinschaft muss darin ihre Aufgabe sehen und Grenzen setzen, muss den Hochfahrenden bremsen, den Tollkühnen zügeln und den Faulen antreiben. Dies ist natürlich und vorgesehen von den Vieren in Ihrer Schöpfung, vereint in der Weisheit Astraels, dem Mut Bellums, der Liebe Vitamas und der Gnade Morsans.

Selbst jene die die Schöpfung und die Macht der Viere leugnen und brechen wollen, trachten danach jene gesellschaftlichen Fundamente nachzuäffen. Wenn wir dieser Tage den Blick zum südlichen Teile Siebenwinds oder in den Norden Falandriens wenden, dann sehen wir den lächerlichen Versuch auf den Geboten des Ungenannten ein stabiles Reich aufzubauen. Lächerlich deshalb, weil die Gläubigen am Verlorenen Sohn scheinbar vergessen haben, was eben jenen ausmacht, was ihn zu dem macht was er ist. Wo die Viere Verstand sind, weil sie beraten über den ungewollten Sohn, da ist er Unverstand, weil er handelte ohne Ihren Ratschluss abzuwarten. Wo die Viere Tapferkeit sind, weil sie dem Unverstand offen entgegen treten, da ist er Feigheit, weil er flieht vor dem offenen Kampf in die Zwischensphären. Wo die Viere Liebe sind, weil sie trotz allem Groll und Kampf dem Verlorenen die Hand reichen, da ist er Hass, weil er diese Hand nicht nur ausschlägt, sondern auch verstümmelt und bespuckt. Wo die Viere Schöpfer sind, weil sie Wesen mit Makeln und Stärken schufen, da ist er Verderber, dem es nur gelang die Schöpfung der anderen zu beflecken und nie etwas eigenes zu erschaffen. Wo die Viere Ordnung sind, weil sie Grenzen setzen, da ist er Chaos, weil er in allem Grenzenlosigkeit sucht.

Die Frage ist also, welches Reich kann gründen auf Unverstand, Feigheit, Hass, Verderbnis und Chaos? Die Antwort ist einfach und beweist sich ebenso einfach durch die Handlungen seiner Bewohner und ihrer Herren.
Herren, die ein Gericht ansetzen ohne Gesetze zu nennen. Herren, die Richtern den Tod androhen, die nicht in ihrem Sinne urteilen. Bewohner, die lügend und betrügend in anderen Städten Geld ergaunern wollen. Bewohner, die Spottreden schwingen, aber zu keiner klaren Diskussion fähig sind. Herren und Bewohner, die sich hinter den Kreaturen des Chaos verstecken und jene für sich in den Kampf schicken.

Diesen Herren können wir zurufen: Baut eure Mauern hoch bis zu den Wolken! Spinnt eure Lügen so fein wie Seide! Rafft euch noch so viele Dukaten zusammen! Die göttliche Wahrheit wird alles durchdringen und offenbaren, wird eure Seelen und Leiber der göttlichen Gerichtsbarkeit überantworten und all eure Lügen aufdecken.

Diesen Bewohnern können wir zurufen: Öffnet eure Augen, damit ihr Licht und Wahrheit erkennt! Erkennt dann eure Sünden und werdet der Gefahr einsichtig, die euch droht! Stoßt die Herren von Finsterwangen vom Thron und kehret heim ins Reich, welches euch strafen wird, aber voller Verstand, Liebe, Ordnung und Gerechtigkeit!

Astrael und Seinen Geschwistern zur ewigen Ehr.

Vater Custodias


Nach oben
 Profil E-Mail senden  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Ein Pergament, angebracht an den Säulen des Tempels der Vier
BeitragVerfasst: 23.11.16, 20:52 
Edelbürger
Edelbürger
Benutzeravatar

Registriert: 14.10.08, 23:52
Beiträge: 5009
Gedanken zum Kampf gegen den Widersacher


Erneut ist über ein Götterlauf ins Land gezogen und wahrlich erschütternde und verstörende Ereignisse haben stattgefunden auf der Insel, die viele von uns inzwischen ihre Heimat nennen. Viele Beseelte wurden aus ihren Häusern vertrieben, scheinbar willenlos umhergewirbelt von den Wogen des Krieges, der über das Reich, über die gesamte Schöpfung hereingebrochen ist, wie Korken in der stürmischen See.

Wohin aber soll der Blick gerichtet werden, wenn das Chaos uns allerorten zu überwältigen scheint? Zu wem sollen wir sehen, wenn der Führer der freien, der beseelten Welt, verschwunden ist? Für was sollen wir kämpfen, wenn schon so viel zwischen unseren Händen zerrann?

Es gilt, den Blick nach Innen zu richten, denn in uns selbst finden wir die Antworten. In uns finden wir den göttlichen Funken, der uns Mahnung und Geschenk zugleich ist. Dieses Licht soll uns erfüllen und nach außen strahlen. Denn damit fügt sich alles in seine Ordnung. Denn darin sind wir verbunden untereinander, ganz gleich wo der oder die andere sein mag. Denn dies ist das wahre Gut, welches es zu verteidigen gilt.

Diese Verbindung ergreift alle Beseelten, überbrückt alles Trennende und vereinigt uns in unseren Gemeinsamkeiten: dem Streben nach Glück und Freiheit, dem Sehnen nach Liebe und Familie, der Suche nach Wissen und Weisheit, dem Verlangen nach Sicherheit und Ordnung.

Über diese Gemeinsamkeiten vermag auch der sturste Kopf die Unterschiede zu vergessen, er vermag seinen eigenen Ruhm und Reichtum hintanzustellen und jegliche Konflikte beiseite zu räumen. Wer sich dem aber verweigert und dagegen ankämpft, der gehört zu den Verlorenen und zu den Armseligen, denn sie können nicht erkannt haben, was in ihnen geschrieben steht wie in einem Buch, das sie nur aufzuschlagen brauchen.
Jenen rufe ich zu: verliert euch nicht in eurem Geltungsdrang, verliert euch nicht in eurer Ruhmsucht, denn letztlich werden eure Häuser womöglich gefüllt sein mit eitlem Tand, waffenstarrend in Furcht vor allem Fremden, aber eine andere Leere, eine tiefere Leere wird sie erfüllen. Kein Lachen wird ertönen, kein liebendes Wort gesprochen sein! Hass und Furcht werden euch erstarren und gefrieren lassen und in dieser Starre werdet ihr verkümmern und verblassen!

Wer Beweise für diese meine Worte suchen muss, der möge seinen Blick auf das einstmals starke Herz der Insel richten. Hier ist nur all zu deutlich zu erkennen, welche Folgen eine Abkehr vom Licht hat. Welche Konsequenzen das unstete Wanken zwischen Licht und Dunkelheit hat und wie eine blühende Gemeinde ausblutet und letztlich nur noch Steine und bösartiges Geflüster zurückbleiben, als stummes Zeugnis tumben Hochmuts und verbitterter Unbelehrbarkeit.

Mögen diese Steine uns Mahnung sein, jenen gemeinschaftlich entgegen zu treten, die versuchen das Trennende hervorzuheben und die Gemeinsamkeiten verachten.
Mögen sie uns Mahnung sein, nie zu vergessen, dass nur die Gemeinschaft des Lichts bestehen kann gegen die Angriffe der Finsternis.
Mögen sie uns Mahnung sein, dass Stolz und Ruhm vergeht, aber Liebe und Gemeinschaft dauerhaften Bestand hat.
Mögen sie uns Mahnung sein, dass nicht der leibliche Tod das Ende aller Dinge ist, sondern die innere Abkehr von der Gemeinschaft des Lichts.

Astrael und Seinen Geschwistern zur ewigen Ehr.

Vater Custodias


Nach oben
 Profil E-Mail senden  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Ein Pergament, angebracht an den Säulen des Tempels der Vier
BeitragVerfasst: 28.08.19, 17:47 
Edelbürger
Edelbürger
Benutzeravatar

Registriert: 14.10.08, 23:52
Beiträge: 5009
Gedanken zum Kampf gegen den Widersacher


Einer Schockstarre folgte die nächste. Auch als der König an der Spitze eines siegreichen Heeres wiederkehrte, eine alte Prophezeiung erfüllte und Dämonenbündlern ihre Grenzen aufzeigte, übertönte der Siegesjubel nur kurz die stumme Ratlosigkeit so vieler angesichts eines Ereignisses, welches die Sphären erschütterte. Ratlosigkeit über die Konsequenzen dieses Ereignisses, aber auch Ratlosigkeit über die Ursachen und die genaueren Vorgänge.
Ja, Schock, Starre und Ratlosigkeit erfüllte uns, vor allem uns Geweihte der Kirche, denn jahrtausendealte Normen schienen sich zu verändern und stellten uns vor neue Herausforderungen.

Fassungslos standen wir davor als wir sahen, dass die Erzsünde gegen die Sünde aufbegehrte, als die Dämonen mit der Gefolgschaft am Ungenannten brachen und sich gegen ihn wandten. Der schwarze Mond Dorayon wurde zum neuen Schandmal der Erzdämonen am Gefilde Rilamnors und zu ihrer Einfallpforte in unsere Sphäre. Und so wurde der Ungenannte, einstmals auch der Dämonenkönig genannt, zum erbittertsten Feind der Gehörnten, denn sie verletzten seinen Stolz, brachen seine Herrschaft, verrieten ihn und er hatte es nicht erkannt.

Wir luden seine Diener an unseren Tisch ein, trotz eines Krieges der schon Jahrtausende überdauerte, trotz zahlloser Opfer auf unserer Seite. Das war eine Handlung, welche Unruhe und Unverständnis erzeugte. Sowohl unter den Menschen, aber auch unter den langjährigen Verbündeten Galadons, wie den uralten Elfen, den stolzen Nortraven und den ehernen Dwarschim. Jene Völker scheinen älter und oftmals auch weiser als unseres und so haben sie wohl in vielen Aspekten die Sünden des Ungenannten und die Erzsünden der Dämonen schon überwunden. Andererseits ist es auch vielleicht gerade jener Stolz welcher sie näher zur Sünde führt, als der offene Umgang mit der Sünde selbst.

Der Ungenannte steht nach wie vor für Verrat, für Stolz, für Herrschsucht und Ignoranz. Das hat sich nicht verändert und auch unsere Ablehnung dieser Sünden hat sich nicht verändert. Wer die Tugenden der Viere ehrt, kann diese Sünden nur ablehnen. Wer diesen Sünden folgt, wird durch diese zu Fall gebracht, wie es dem Ungenannten mit den Erzdämonen geschehen ist.

Wie ein reuiger Sünder sich zu seinen Sünden bekennen muss, um sie zu büßen und letztlich seine Schwäche zu besiegen, so haben wir uns dazu entschlossen, diesen Teilen der Baronie offenen Auges, aber auch mit der nötigen Vorsicht gegenüber zu treten. Wir luden die Sünde an unseren Tisch, nicht um selbst zu sündigen, sondern um ihr mit den Tugenden der Viere zu entgegnen. Wir stellen Treue und Tapferkeit über den Verrat und den Stolz, wir stellen Gerechtigkeit und Weisheit über Herrschsucht und Ignoranz.

Es scheint nun geboten jenen zuzurufen, die da zweifeln an unserem Weg und unsicher sind ob unserer Wahl: Wir treten ihnen entgegen und wir bekämpfen sie, aber nicht mit dem Schwert in der Hand, sondern mit dem Wissen der Überlegenheit der Tugend über die Sünde. Wir werden sie beschämen und niederringen, aber nicht mit der Faust, sondern im Geiste und in Wort und Tat, gegen die Sünde und gegen das Chaos. Dann werden auch sie allesamt erkennen und sich der Logik beugen müssen, dass nur dort wo die Tugenden der Viere wahrhaftig triumphieren, wir auch in der Lage sein werden Erzdämonen und ihre Schergen abzuwehren und damit die Schöpfung zu schützen.

Ihr rechtschaffenen Völker dieser Insel, seht und hört, dass man die Erzsünde nicht bekämpfen kann, wenn man die Sünde ignoriert. Seht und hört, dass wer das Trennende erhöht und das Gemeinsame abstreitet, der wird an sich selbst im Kampf gegen die Erzsünde scheitern. Seht und hört, dass wer sich selbst im Stolz über andere stellt, der wird an sich selbst im Kampf gegen die Sünde scheitern. Und letztlich werden sie damit dem Sieg der Sünde über die Tugenden Vorschub leisten.

Astrael und Seinen Geschwistern zur ewigen Ehr.

Vater Custodias


Nach oben
 Profil E-Mail senden  
 
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 4 Beiträge ] 

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 40 Gäste


Sie dürfen keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Sie dürfen keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Sie dürfen Ihre Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Sie dürfen Ihre Beiträge in diesem Forum nicht löschen.

Suche nach:
Gehe zu:  

Powered by phpBB © 2000, 2002, 2005, 2007 phpBB Group
Deutsche Übersetzung durch phpBB.de