Siebenwindhomepage   Siebenwindforen  
Aktuelle Zeit: 1.07.25, 06:35

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]




Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 6 Beiträge ] 
Autor Nachricht
 Betreff des Beitrags: "Die Welt ist im Wandel..."
BeitragVerfasst: 16.05.09, 13:43 
Edelbürger
Edelbürger
Benutzeravatar

Registriert: 14.05.08, 07:42
Beiträge: 1106
Wohnort: Hamburg
Scheppernd traf Ton auf Stein. Die feste Form des Bechers zersprang und Scherben fielen hernieder gen Boden um dort mit klirrendem Geräusch liegen zu bleiben. Das Licht von draussen schien unablässig hinein, die Sonne hatte Ihre wärmenden Strahlen auf das Antlitz Siebenwinds gelegt und der Vitama war angebrochen. Keine Spur war mehr auszumachen vom einst so unerbittlichen Morsan. Istrigur saß im Bett und sah mit finsterer Miene herüber zu jener Stelle an der eben noch der Bescher an die Wand geschlagen war, zu jener Stelle an welcher nun der Tee hinab floss, still und leise, hin gen des Bodens, um sich mit den Scherben welche dort bereits lagen zu vereinen.

Soeben hatte er gehört was dort, in Falkensee, verkündet worden war, was der Weisheit letzter Schluss war, was des Königs schmächliches Urteil war. Er hatte jenen die für Ihn das Blut vergossen etwas zuteil werden lassen. Etwas das noch nie jemandem gegeben worden war, aber schon als er damals hörte das der König nach seiner Befreiung dem Volke die Macht gegeben hatte und eine Truchses eingesetzt hatte, da musste er schon ahnen das es ein König war der zu viel her gab und zu viel auf andere Hörte. Er hatte einst ein wahres Wort gehört, "Krieg ist wenn junge Männer und Frauen sterben und alte Männer und Frauen reden.", sagte er so vor sich her und ging einen Moment in sich.

"Pah!" ,kam es dann erneut hervor und er schüttelte nur den Kopf sich wieder ins Bett sinken lassend. Eine Erkältung hatte Ihn nieder gerafft und so verhindert das auch er gen Falkensee zieht um die Ansprache zu verfolgen. Nunmehr blieb Ihm nicht mehr viel, was sollte er ändern, er musste sich arrangieren mit diesem neuen Blatt, mit dieser neuen Seite im Buch der Zeit. Ein jeder musste sich in diesem neuen Gefüge zurecht finden, es war die Entscheidung seines Königs, unseres Königs, und sei es eine noch so abewitzige, so musste man sich jener fügen! Die geballte Faust sauste nieder auf die mit Stroh gefüllte Matratze und er schwang sich sodann auf um in die Kleider zu steigen. Er konnte nicht im Bett verharren, nich in solch einem Moment, nicht in solchen Tagen, aber tun konnte er auch nichts, so wurde es Ihm klar als er hernieder stieg. Hin und her gerissen zwischen Tatendrang, Unmut und Resignation bechloss er in die Küche zu gehen, sich einen neuen Tee zu machen, denn seiner war nunmehr mit einem Knall fort, so wie die Vergangenheit mit einem Knall fort war.

_________________

Bild

Petyr Unterbau, Soldat der Malthuster Armee auf Siebenwind


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: "Die Welt ist im Wandel..."
BeitragVerfasst: 16.05.09, 22:49 
Event-Teamleiter
Event-Teamleiter
Benutzeravatar

Registriert: 6.04.08, 20:14
Beiträge: 2882
Wohnort: USA
Es kratzte leise und er spürte den sachten, üblichen Gegendruck der Feder gegen seine Hand als er sie über das Pergament zog, so mit schwarzer Tinte aus dem neben dem Zettel bereitstehenden Fässchen einen Schlussstrich zog. Oberflächlich betrachtete er das Werk und nahm etwas Sand aus einer Tasche seiner ausgeleierten, dunkel gefärbten Robe. In einer der Taschen hatte er immer irgendwo Streusand versteckt, und mit der Zeit hatten sich die widerspenstigen Körnchen auch die anderen Taschen, von denen es gar nicht mal so wenige gab, erobert. Mit Schwung streute er die halbe Hand voll sandiger Körnchen (und auch vereinzelten uralten Brotkrumen) über das noch feucht glitzernde, weil erst vor kurzem verfasste, Schrifstück. Nach einer kurzen Pause beugte er sich voran, pustete routiniert etwa waagrecht über das Blatt hinweg und befreite es so auch schon wieder von dem Sand, der inzwischen seine Schuldigkeit getan und die überschüssige Tinte aufgesaugt hatte. Das Pergament schließlich legte er auf einen Stapel rechts neben sich auf dem Tisch - wo im schummrigen Schein der beinahe gänzlich herabgebrannten Talgkerze schon fast zwei Dutzend Schriften gestapelt waren. Auf der linken Seite des Tisches jedoch war der Stapel noch leerer Blätter fast dreimal höher und jedes von ihnen schien ihn anzuflehen, beschrieben zu werden. Mit theologischen Thesen, hauptsächlich, aber vielleicht würde er auch die Muße finden seine "Vermessung Siebenwinds" für eine Landkarte zu verwenden. Und Illustrationen für "Die relative Menstheorie" konnte man eigentlich auch nie genug haben. Wer verstand dieses Thematik denn schon, außer ihm? Einen kurzen Gedanken später fügte er mental schuldbewusst an, dass er das Buch ja auch so gut wie niemandem je gezeigt hatte. Dazu würde er vielleicht noch kommen. Etwas träge griff er nach der glattpolierten Rasierklinge mit der er die Bahnen zurecht- und auch glattschnitt. Irgendetwas brachte ihn dazu zu verharren, den Griff drehte er etwas um die spiegelnde, metallene Oberfläche einer genaueren Inspektion zu unterziehen. Alles glatt und so gut wie rostfrei, befand er nach kurzer Zeit - Aber.
Im glatt und kunstvoll geschmiedeten Metall spiegelten sich seine Gesichtszüge wieder. Das Haar hatte er schon lange nicht mehr schneiden lassen, sodass er irgendwann begonnen hatte es zu einem Zopf zu binden damit es ihn beim Schreiben nicht behindern würde. Das angenehme Nussbraun war etwas dunkler geworden. War das Filz? Ein kleiner weißer Punkt huscht ebenso über den schmalen Grat einer aus dem Zopf heraushängenden Strähne und verschwand sogleich wieder im Haupthaar. Beiläufig kratzte er sich an der Stelle wo das Tierchen sich wieder in die angenehme, leicht fettige Wärme und den Schutz der Haare zurückgezogen hatte. Den Bader hatte er aber doch erst vor Kurzem gesehen. Gleich, nachdem er vom zurückliegenden Kurs wieder auf die Insel gekommen war. Halt, nein, doch, sogar noch auf dem Schiff. Oder? Aber - das war doch jetzt schon eher Monde denn Wochen her. Die Lippe wurde beinahe unwillkürlich nachdenklich geschürzt, die Oberlippe kurz zwischen die (korngelben) Schneidezähne geklemmt. Meine Güte. Er drehte die Klinge etwas nach unten und sah sich erst in der Spiegelung an, dann sah er an sich herab. Die speckige Robe ließ ihn immerhin gut ernährt und körperlich etwas stattlicher erscheinen. So hatte er sich die besorgten Fragen seiner Brüder und Schwestern nicht mehr anhören müssen und sie ließen ihn auch endlich in Ruhe. Nur er und seine Bücher und der gelegentliche Tee bei etwas leichterer Lektüre, Artefakttheorien, zum Beispiel. Aber das war nun wirklich Kinderkram.
Interessant war es schon, was ihm so zugetragen worden war. Novizen waren, so kritzelte er auch sogleich eilfertig auf den Rand eines der Pergamente, doch zu etwas nützlich: Nachrichten zu verschicken und Neuigkeiten einzuholen. So musste er wenigstens nicht mehr seinen Keller verlassen und konnte ungestört und an einem Stück denken. Mit zwei Fingern fischte er in einem ungeordneten Stapel zerknitterter Pergamente unter dem Tisch zielstrebig nach einer etwas längeren Bahn und breitete diese auf seinem Schoß aus. Eine Landkarte mit den neuen Bezirksgrenzen eingezeichnet. War das nicht interessant? Sie hatten sogar daran gedacht, den Bereich der Elfen auch auf diese Stelle - er wischte mit dem rechten Zeigefinger über eine Stelle Richtung Südfall - auszuweiten. Von langer Hand geplant, also - aber was interessierte ihn das. Solange sie ihn nur das Ordenshaus unberührt ließen und er weiterhin täglich sein Mahl, zwei Scheiben Graubrot und ein Apfel, manchmal auch etwas Tee dazu um die Wärme in die vom vielen Schreiben kalten und klammen Finger zurückzubringen, so war er zufrieden.
War er das?
In diesem Moment erlöschte die Flamme der Talgkerze.

_________________
"Nenne mir, Muse, den Mann, den Vielgewanderten..."
Ἄνδρα μοι ἔννεπε, Μοῦσα, πολύτροπον


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: "Die Welt ist im Wandel..."
BeitragVerfasst: 17.05.09, 09:45 
Ehrenbürger
Ehrenbürger
Benutzeravatar

Registriert: 2.04.05, 22:29
Beiträge: 910
Nur langsam und bruchteilhaft erreichten die Hinweise auf die Verkündungen der letzten Tage auch das Lager der Orken nahe der Grenze zur Öde. Jeder Ork brachte nach seinen Ausflügen in die Stadt weitere Gesprächsfetzen mit, die sie auf dem Markt in Falkensee aufgeschnappt hatten - aber wussten sie was sie da sagten? Hatten sie eine Ahnung was dies bedeutet?
Er musste sich das ganze selbst ansehen, auch wenn es ihm nicht gefiel seine Zeit in der Stadt zu verbringen, blieb ihm wie so oft nichts Anderes mehr übrig sich auf den magischen Eber zu schwingen und sich nach Falkensee aufzumachen. Einige Zyklen später, an Wissen und einigen Waren reicher kehrte er wieder in die geräumige Hütte neben dem Cho-Sitz zurück und machte sich daran das gelesene zu verarbeiten - ja gelesen, denn wenn er seinem Lehrmeister noch etwas zu Verdanken hatte außer das Wissen um die Geister und Götter, dann war es die Fähigkeit zu lesen. Natürlich wollen wir es nicht mit den Möglichkeiten eines Menschen oder gar gelehrten Elfen vergleichen und dass er einige Minuten brauchte was ein Jeder in vielleicht einer oder zwei schafft ließ ihn doch desöfteren zögern bevor er sich an einen langen Text machte. Doch diesmal war es notwendig, waren die Neuerungen doch so fundamentaler Natur. Ein eigenes Gebiet für die Orken! Alles Andere hatte er fast nur überflogen, überlesen oder ignoriert. Das war es, so lange strebten sie ein Gebiet an, in dem nicht jeder Reisende hindurchgalopiert und sie ignoriert, zuletzt hatten sie es sogar durch mehrer Geiselnahmen gefordert, doch nun sollte es wahr geworden sein, ohne jede Gegenleistung.
"Thaz zaihänz äzh" Schnelles Handeln war gefragt. Die Orken, die Löwen und der Rest der ganzen Insel müssten sich in Zukunft irgendwie arrangieren. Doch jetzt war es erstmal Zeit einige Regeln auszuarbeiten, nein, keine Regeln, es waren Gesetze.. Gesetze die für ihr Land gelten würden. Er konnte seinen Enthusiasmus und seine Freude darüber fast nicht im Zaum halten als er einige Zyklen später einfach aus der Hütte stürmte, sich auf den Platz der Götter davor stellte und die Orken im Lager dazu aufforderte ihm zuzuhören um das Ergebnis seiner Unterredung mit dem Cho zu verkünden.

Zunächst zufrieden trottete er wieder zurück in die Hütte und als er sich in den Fellen auf dem Boden einwickelte kamen ihm vor dem einschlummern noch ein paar weitere Gedanken. Zur Umsetzung dieser Gedanken machte er sich am nächsten Tag, bewaffnet mit einigen Pergamente und Lederfetzen, erneut auf in die Stadt um einen zuverlässigen Bekannten zu besuchen. Wie einige Male zuvor könnte er ihm sicher seine Wünsche erfüllen. Nachdem er ihm ein paar kurze Worte diktierte und den zusätzlichen Hinweis abgegeben hatte "Makhänz thaz bari wikthik mith mez Wörthärn fhüar thi Gitzh" wurden ihm die Abschriften sogar bis ins Lager gebracht - alles lief wie geschmiert. Den Rest des Tages verbrachte er damit zuerst zum dritten Mal nach Falkensee, dann zur Feste Seeberg, den Resten des Walles, der Wüstenstatt und der Grenze zum Orkenlager zu reisen um die Aushänge anzubringen. Jedes Mal macht er zwei Schritte zurück, betrachtete die "Werke" und grunzte selbstzufrieden vor sich hin.
"Wollhänz whiar marl zähänz." Gab er von sich als er sich erschöpft nach dem langen Tag wieder in die Felle seiner Hütte nieder legte und eindöste.


Nach oben
 Profil E-Mail senden  
 
 Betreff des Beitrags: Re: "Die Welt ist im Wandel..."
BeitragVerfasst: 17.05.09, 11:44 
Festlandbewohner
Festlandbewohner
Benutzeravatar

Registriert: 8.02.05, 20:06
Beiträge: 3501
Wohnort: The Combination Pizza Hut and Taco Bell
Was macht man so als ehemalige Inselpatrizierin mit seiner Zeit?

Ehemalig... Ja, wahrlich. Ein Jahr lang hatte sie sich für die Insel und das Königreich verbogen, hatte das kindische Gezänke von Rittern, Zwergen, Orken und Xan wusste, wem noch sich anhören müssen, war Statthalterinnen und Vogtessen hinter Dukaten hergelaufen und hatte sie Richtern, Geweihten und Magiern hinterhertragen müssen und wurde ein ums andere mal von der werten Baronin Blättertanz konsequent ignoriert. Und der Dank dafür hatte Platz als Unterpunkt in einer Liste von Dingen, die sich einfach so mir nichts, dir nichts geändert hatten.

Mit nachdenklicher Miene stand die junge, weisshaarige Frau an der Küste nördlich von Brandenstein und blickte auf die kleine Bucht hinab, die sich zwischen zwei Landarmen ins Land hinein streckte. Fast einen halben Zyklus verharrte sie so, während der Seewind an ihrem Haar zog. Seit wie lange war sie jetzt schon auf dieser Insel? Sechs? Wie viele Menschen hatte sie kommen und gehen sehen, zu Ruhm aufsteigen und wieder fallen, manchmal hinab bis ins Grab. Wenn sie etwas gelernt hatte in dieser Zeit war es, dass nichts ewig war. Alles war im Wandel, die Welt im Großen wie auch im Kleinen. Sie bedauerte nicht ihre Handlungen während ihrer Zeit als Patrizierin, aber sie war im Grunde ihres Herzens froh, dass es so gekommen war, wie es kam. Nicht nur, dass sie während ihres Fallens einen guten Ausblick auf andere hatte, die während dieser Zeit noch tiefer fielen. Sei es die Lehensrichterin Nhergas, die nun "nur" noch eine Freifrau und mächtige Magierin war, oder die Truchsess, die nun nach Seeberg umgesiedelt war, zusammen mit der einst so mächtigen Ritterschaft, ihrer Garde und dem Banner, oder wie auch immer sie sich heute nennen wollten.

Nein, wenn sie ehrlich war, so gefiel ihr ihre neue, alte Stellung deutlich besser. Endlich wieder konnte sie ohne schlechtes Gewissen sich entspannen, konnte ihren eigenen Interessen nachgehen und auch die neuen Möglichkeiten nutzen, die sich mit der Zeit bieten würden. Aber zuerst würde sie zwei wichtigen Aufgaben nachgehen müssen. Sie musste sich um ihre Novizen kümmern und sie endlich richtig ausbilden. Aber zuerst musste sie herausfinden, wo in Borblas Namen schon wieder die Teekanne steckte.

_________________
Spieler von:

Nithavela, Hohepriesterin Xans
Iomine und Herrn Mümmel, Glücksbringer und Stoffhase


Nach oben
 Profil E-Mail senden  
 
 Betreff des Beitrags: Re: "Die Welt ist im Wandel..."
BeitragVerfasst: 17.05.09, 12:54 
Festlandbewohner
Festlandbewohner

Registriert: 9.12.01, 15:34
Beiträge: 1639
da wurde er zur Verkündigung der Baronin gerufen um sich den Willen des Königs anzuhören und dann das.
Diese Ehrungen für Leute die weit weniger geleistet hatten als er. Zorn stieg in ihm auf - Wut.
Er schluckte es runter, aber am liebsten hätte er den Raum in alles verzehrendes Feuer gehüllt um seiner Wut Ausdruck zu verleihen. War er nicht seid den Tagen Schieferbruchs treu gewesen und tat seinen Dienst gegen über der Krone und dem Volk.
Nunja letzteres hasste ihn eher dafür, und nur wenn er zu ihren gunsten Entschied war er der ehrenwerte Richter.
Doch dieses Weib von Baronin lobte die Ritterschaft, Solos und die Stadthalterin.
Und wo war er geblieben, Zorn stieg bei dem Gedanken in ihm auf. Am Schlachtenpasse gelitten für die Insel sein Blut vergossen und dann..... ein Kniefall - wo ist die Statue zu meinen Ehren.

Wütend verließ er den Burgsaal, hört sich noch die merkwürdig anmutenden Jubelrufe der Bevölkerung an und verschwand.
Wie der Nebel, der manchmal vom Meer her aufzog und die Stadt verschlang, ebenso lößte sich seine Gestallt auf, nur um Augenblicke später an einer anderen Stelle der Insel aufzutauchen, wie der Nebel, so leise.

Narren dachte er sich noch, die Lehnsrichterschaft mir abzuerkennen. Aber die Zugehörigkeit zum Collegium Juare zu Draconis, die konnte man ihm nicht nehmen. Selbstsicher steuerte er die Küste der Insel an.

Keine Angst ihr Narren ich bringe mich wieder in Erinnerung.


Nach oben
 Profil E-Mail senden  
 
 Betreff des Beitrags: Re: "Die Welt ist im Wandel..."
BeitragVerfasst: 18.05.09, 08:48 
Edelbürger
Edelbürger
Benutzeravatar

Registriert: 14.05.08, 07:42
Beiträge: 1106
Wohnort: Hamburg
Langsam fuhr die Fingerspitze über das Pergament. Folgte den Linien welche noch recht frisch eingezeichnet zu sein schienen und verharrte hier und da an so mancher Stelle. Der Blick hob sich und starrte voran ins Nichts. Ein tiefer Atemzug folgte sodann und dann ein langes Ausatmen. Er hob die Rechte und strich sich durch das Gesicht um dann kurze Zeit später nochmal hinab zu blicken und mit einem Kopfschütteln etwas zu quittieren. Die Karte vor sich zusammenrollend schaute er sich nochmals in der Kammer um und ließ sich anaschließend in einem Stuhl nieder. Den Kopf in den Nacken legend und das Schwert aus der Scheide ziehend saß er da. Die Gedanken trugen Ihn weit fort und wie in Trance holte er das kleine Tuch hervor und begann das Heft der Klinge zu putzen. Die Augen schloss er und begann zu sich selbst zu sprechen.


Vater du verließest mich.
Konnt Ich doch grad erst stehen.
Das Königreich es brauchte Dich.
Doch gabs kein Wiedersehen.

Weit fort in Furt und auf weiter Flur.
In Schlachtenreihen stramm gestellt.
So sagt man mir, so sei`s geschehen.
Es heißt du musstest gehen.

Gar viel zu früh in Vandriens Landen.
Am Pass von Pas da ist`s geschehen.
Für Freiheit und mit Mut gestanden.
Und doch ein schrecklich Untergehen.

Allein waren wir auf unsrem Hof.
Nur Trauer und auch Not.
Das war von nunan unser Los.
Es gibt Dich ab jetzt nicht mehr.


Er hielt inne in seinem Tun und öffnete die Augen um sich erneut umzusehen, fast schon verstohlen. Die einzelne Träne fort wischend brummte er kaum später und schollt sich gar selbst für die Gefühlsduselei. Er stellte das Schwert an die Wand und schritt mit strammem Gang durch das kleine Zimmer nur um wenig später am Fenster zu verharren und hinaus zu Blicken, hin gen Falkensee. Die Gesichter der neuen Bewohner der Feste Finanswacht stoben sich vor seinen Augen und mischten sich mit einem hauch Wehmut welcher Ihn umgab. Nur kurz gab er sich dem Gefühl hin und wandte sich sodann um. "Es liegt in unserer eigenen Hand die Insel zu gestallten wie wir es wünschen. Auch wenn man uns beiseite schiebt wie ein altes Paar Schuhe, so sind wir wohl doch noch zum laufen gut genug." Dann nahm er die Klinge, schied Sie und machte sich daran hinab in den Hof zu gehen. Dort angekommen sattelte er im Stalle sein Pferd und schwang sich auf den Rücken des Tieres, um nur ein wenig später im strammen Galopp hinfort zu preschen, hin gen Nordosten.

_________________

Bild

Petyr Unterbau, Soldat der Malthuster Armee auf Siebenwind


Nach oben
 Profil  
 
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 6 Beiträge ] 

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast


Sie dürfen keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Sie dürfen keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Sie dürfen Ihre Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Sie dürfen Ihre Beiträge in diesem Forum nicht löschen.

Suche nach:
Gehe zu:  

Powered by phpBB © 2000, 2002, 2005, 2007 phpBB Group
Deutsche Übersetzung durch phpBB.de