Ancabeth Mertenstein hat geschrieben:
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Weiterhin muss ich Xynx zustimmen:
Zitat:
Was man hier auf Siebenwind oft als "passende" Sprache hört, ist zudem meist nur gestelzte und falsche Grammatik, angereichert mit den drei entlehnten Wörtern aus dem Platt, Alt- oder Mittelhochdeutsch, die man irgendwo aufschnappte.
Aber hallo. Da wird das "i" munter mit "y" vertauscht, auch mal da wo es gar nicht passt, und das soll dann stilecht klingen. Noch schlimmer - es wird statt einer aktiven Satzkonstruktion irgendwas mit "sey" zusammengebaut, zB sowas wie "Ihr Kleid sey blau". Sowas ist dermaßen verkorkste, gestelzte, einfach falsche Sprache, dass es meilenweit nach "gewollt und nicht gekonnt" riecht. Entschuldigung wenn ich nun jemandem auf den Schlips trete, aber zumindest mich persönlich hat so etwas mindestens das gleiche Störpotential wie "ok". Wenn man also schon für Purismus kämpft, dann wäre es schön, wenn man den Kampf für saubere Grammatik nicht vergisst

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Hierbei sollte aber auch erwähnt werden, dass die 'Rassensprachen' nicht minder gestelzt und 'gewollt und nicht gekonnt' klingen. Denn die entbehren jeglicher Grammatik.
Vielleicht wäre es tatsächlich einmal nützlich, würde man nicht immer vom Extrem ausgehen. Niemand hier verlangt von jedem Siebenwindspieler, dass er eine perfekte atmosphärisch passende Sprache verwendet und ihm niemals ein Lapsus passiert. Wie soll das auch gehen, wenn alle Spieler unterschiedliche intellektuelle Hintergründe haben? Manche haben ein feines Sprachgefühl, manche nicht. Wieder andere haben Germanistik studiert, andere neuer Sprachen. Wieder andere interessieren sich alte Texte und lesen Eschenbachs Parzifal, andere halten den womöglich für ein schmackhaftes arabisches Essen. ^^ Wenn einmal "Chance" herausrutscht - meinetwegen. Trotzdem sollte man doch auf eine passende Sprache achten.
Wie man ernsthaft Huns hier einreihen kann, entzieht sich meinem Verständnis. Huns ist das Paradebeispiel für die tumbe Sprache des einfachen Mannes, der sich altmodisch ausdrückt und allein durch deine Aushänge einen viel tieferen Charakter hat, als manche Chars die hier seit 5 Jahren gespielt werden. Allein durch die Sprache.
Lieber gestelzte Sprache, lieber y für i, lieber eingeworfenes Platt-/Hoch-/Mitteldeutsch, lieber Dialekte, Verschleifungen und Fantasiewörter als unpassender moderner Sprachgebrauch. Auf Siebenwind ist doch nicht das Ergebnis einer Rede interessant (dieser Ansatz ist eher bei den 'Technikern' unter uns verbreitet, welcher Programmierer schreibt denn seinen Code so, dass er 'schön' ist - er muss einfach nur funktionieren), sondern Inhalt und ästhetische Form. Auch den richtigen Gebrauch der Sprache muss man erlernen, so wie man Rollenspiel an sich erlernen muss.
@Smilla: Lies bitte den Beitrag von "Kaputter Typ" nocheinmal. Oder auch mehrfach. Der Konstruktion seines Beitrages nach war das ein überspitztes Beispiel, keine tatsächliche Aussage. Er beschwert sich darüber, dass man in dieser Diskussion alles zum Extrem hin auslegt (so der einen Seite unterstellt, sie würde nur Wortschatz von vor 1900 zulassen - die andere Seite würde gern mit ok/chillen/l33t/Verpiss dich Alter/moschen im Spiel um sich werfen. Dabei gibt es dazwischen sehr viele Abstufungen, beispielsweise das in bestimmten Situationen "Gelegenheit" für Chance angebracht ist, während in manchen Situationen "Chance" durchaus zu akzeptieren ist.
@ Ancabeth: Gerade von einem Übersetzer erwartet man Sprachgeschick und Gefühl. Übersetzt man Prosa oder Lyrik? Übersetzt man einen wissenschaftlichen Text für ein Fachpublikum? Eine Gebrauchsanweisung? Wir sind uns sicher einig, dass man ein Shakespearsches Theaterstück (Heinrich IV zum Beispiel) ganz anders übersetzen muss als Seamus Heany oder Orhan Parmuk. Vielleicht liegt das von dir angesprochene fehlen passender deutscher Synonyme auch daran, dass sie einfach vergessen werden, weil man sie ganz bequem durch ein neudeutsches Wort ersetzen kann?
- Harold
P.S.: Einen Literaturpreis für Huns!