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 Betreff des Beitrags: Der L'ath Lien-Hengst
BeitragVerfasst: 9.09.09, 22:42 
Edelbürger
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Registriert: 26.02.09, 20:06
Beiträge: 1693
Ich war schon seit zwei Tagen und zwei Nächten in den Wäldern südlich von Falkensee unterwegs.
Nachts kampierte ich ohne Licht im Unterholz, nur meine Mäntel und Westen spendeten mir Wärme. Um nicht aufzufallen zwischen den Sträuchern und Gebüschen, hatte ich mir einen grünen Überwurf, bereits alt und zerfetzt, übergeworfen. Ich gehe damit immer in die Wälder - er trägt angenähte Ästchen und Blätter. Manch einer hat sich schon erschrocken, wenn sich der Busch neben ihm bewegt hat und ich ihn dann angrinste.

Nun, ich war nahe Südfall - kennt Ihr das Gebirge westlich davon? -, als ich die Felshänge hinaufblickte und entschloss, dort oben nach Ziegen und Gemsen Ausschau zu halten. Vielleicht hatte sich ja auch ein Schaf dorthin verirrt. Egal, ich wollte meine kleine Herde etwas vergrößern, mein Lebensunterhalt bestreitet sich ja nicht von allein.
Also packte ich meinen Umhang ein, reckte und streckte mich, und setzte meinen Weg in die Berge fort.

Auf halber Höhe - ich war schon einen Tag bergauf unterwegs - überkam mich ein Hungergefühl, ich setzte mich auf ein paar große Steine am Rand des schmalen Grates und kramte meine Vorräte hervor. Bald würde ich umkehren müssen, denn sie gingen zur Neige. Aber ein wenig höher wollte ich schon noch steigen.

Ich wanderte also noch einen halben Tag hinauf und konnte schon den Bergkamm entdecken.

Und dann erklang es.

Ein Wiehern, so laut, so klar - so kraftstrotzend, wie ich es noch nie gehört hatte.
"Das ist deine Chance, Tizian Falkenschwing!" dachte ich, eilte mutigen Schrittes vorwärts; die Hoffnung auf Zuwachs im Stall nährte mich mit Energie.

Ich bog um die nächste Kehre am Hang - und erblickte es.

Weißer wie frischer Schnee.
Kräftiger wie das größte Schlachtross Siebenwinds.
Feiner geschnitten wie jeder Zuchthengst in Endophal.


Der L'ath Lien-Hengst.



Es heißt, wenn ein Abrichter jemals auf Siebenwind landet und dort die prächtigen Pferde bezähmen kann und sie zureiten kann, dann hat er es geschafft. Dann ist das für ihn der Durchbruch; er wird sich nicht mehr sorgen müssen.

Doch in Ravins Höh' - von dort stamme ich -, da sagt man "Und wenn du Mäuse zähmst - danke Vitama, dass du's geschafft hast."


Der Hengst bäumte sich auf und preschte voran, weiter den Berg hinauf. Ich folgte ihm, so schnell ich konnte. Ich geriet schnell außer Puste und konnte nur mit Mühe mithalten. Doch er rannte weiter und weiter.

Als ich um die nächste Felskante bog, hörte ich in einer der abzweigenden Schluchten sein Wiehern. Er schnaubte laut - so konnte ich ihm nachsetzen. Langsam und leise pirschte ich heran, um ihn weiter zu beobachten. Er war in der Falle. Das prächtige Tier saß fest in der Schlucht, in deren Ende sich eine dicke Dornenhecke mauerngleich befand und jedes Fortkommen verwehrte. Ich schritt langsam auf es zu und summte leise. Monoton war mein Summen, ja ja, so, wie ich es von Großvater gelernt hatte. Das beruhigte die Tiere. Doch nicht den L'ath Lien. Er bäumte sich abermals auf und nahm Anlauf. Ich traute meinen Augen nicht: Er preschte durch die Dornenhecke hindurch, ohne sich zu verfangen oder zu verletzen!

Ich rannte also wieder hinterher und versuchte ihm nachzueilen. Doch die Hecke war in ihre ursprüngliche Form zurückgewichen. Ich schaute durch die Dornenhecke.


Dieser Anblick - meines Lebtags könnte ich ihn nicht vergessen. Ich ging in die Knie und betrachtete diese Inkarnation des perfekten Pferdes. Schon oft hatte ich davon gehört; hatte von Elfen gehört, wie edel und magisch es ist. Von Spielleuten, die seine Schönheit besangen.


Doch sie lagen alle falsch. Sie hatten untertrieben...!

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 Betreff des Beitrags: Re: Der L'ath Lien-Hengst
BeitragVerfasst: 28.09.09, 12:53 
Edelbürger
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Registriert: 26.02.09, 20:06
Beiträge: 1693
Es war vor ungefähr einem Mond, als ich den Hengst sah. Die Erinnerung an ihn hat sich in mein Gedächtnis gebrannt - ich habe noch nie solch ein prächtiges Tier gesehen.

Heute in der Früh war ich wieder einmal unterwegs und habe nach Tieren für meine Zucht und Falknerei in Brandenstein Ausschau gehalten. Ich weiß nicht warum, aber es zieht mich auf meinen Erkundungen regelrecht nach Südfall...

...und da begegnete ich ihm wieder. Dem L'ath Lien-Hengst.


Bild


Ich weiß nicht warum... ich sehe ihn in meinen Träumen, ich sah ihn jetzt schon das zweite Mal direkt vor mir, konnte mich ihm bis auf wenige Schritte nähern... nur, damit dieser Traum von einem Pferd dann plötzlich Reißaus nimmt und mich alleine im Wald stehen lässt.

Was will mir Vitama damit sagen?

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