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 Betreff des Beitrags: ... aus der Vergangenheit
BeitragVerfasst: 10.09.09, 19:54 
Einsiedler
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... aus der Vergangenheit


"Ich bin weder das Gute, was Du in mir siehst, noch das Schlechte. Ich bin nicht der Ritter auf dem Ross der Tare retten wird. Ich bin der einsame Wanderer der durch die Gegend zieht auf der Suche nach einer Aufgabe. Das klingt nicht Simpel, das ist meine Philosophie. Wenn Du das nicht verstehst solltest Du dir ebenfalls Eine zulegen, meine Gute."

"Was denkst Du soll aus dir werden? Du bist keine 30 Götterläufe alt und ich habe schon aufgegeben Deine Narben zu zählen. Schau Dich an, die Leute meiden Dich in der Dunkelheit. Du solltest deine Eltern wieder besuchen, wenigstens mit deiner Mutter sprechen. Malthust ist beim besten Willen nicht so groß als wäre das ein Ding der Unmöglichkeit."

"Verschone mich mit deinen Predigen. Du weißt, dass der Weg zurück ein schwieriger ist. Du solltest jedoch mehr zu mir halten, meinen Worten Glauben schenken. Nicht Deine eigene Satire aufbauen."

"Du mit deinen Tunnelblick, du siehst weder nach links oder nach rechts. Ich ehrerbiete dir diesen Körper für ein Leben in Glück und Geborgenheit und du behandelst mich wie ein Klotz am Bein. Was denkst du wer Du bist? Ich sage Dir, bleiben Deine Schritte die Gleichen dann findest Du dich eher bei Morsan wieder als Dir lieb ist."

"Spare Dir weitere Worte. Ich bin es Leid. Stetig willst Du mich ändern. Du wusstest worauf Du dich einläßt."


- - - - -


"Willst Du wirklich gehen? Musst Du mich verlassen? Was wird aus uns?"

"Es ist Zeit. Für dein Wohl ist gesorgt. Warte nicht."

"Ich werde warten. Ich vermisse Dich schon jetzt, Simon. Nimm das und denke immer an mich."

"Was steht da? Elfisch? Das kann ich nicht lesen."

"Du wirst es irgendwann wissen. Wohl auf, Geliebter."


- - - - -


Ich weiss nicht ob ich sie vermisse. Ich kann meine Gefühle nicht ordnen. Was denk ich? Was ist das für ein Gefühl? Bin ich Seekrank? Ich verbringe zuviel Zeit mit meinen Gedanken auf diesem Schiff. Was heisst dieses "Miôl At"? Wie kann eine Frau soviel Selbstzweifel in mir aufwerfen? Was ist Das zwischen uns ... . Zeit das dieses Schiff Siebenwind erreicht.


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 Betreff des Beitrags: Re: ... aus der Vergangenheit
BeitragVerfasst: 12.09.09, 20:21 
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... aus der nahen Vergangenheit


Verdammt was soll das!? Ich bekomme die Worte nicht aus meinem Kopf.

Ich vermisse dich ...

... mein Geliebter ...

... Miôl At.


Was soll das heissen? Ich hab ihr doch gesagt das dies keine Liebe zwischen uns ist! Sie kann mich nicht geliebt haben. Das war eine reine Zweckbeziehung zwischen uns. Das wusste sie.
Warum sagt sie dann sowas!? Grr dieses Weibstück.
Wenn ich nicht bald klare Gedanken fassen kann bin ich eine Gefahr für mich und jeden meiner Umgebung. Ich möchte nicht das es passiert, nicht nochmal. Ich habe mich doch gerade erst an meine Umgebung gewöhnt...

Eine Lösung muss her...
Ein Elf muss her...


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 Betreff des Beitrags: Re: ... aus der Vergangenheit
BeitragVerfasst: 14.09.09, 22:31 
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... vor einigen Tagen


Das Geräusch des Regens legte den Wald in eine tiefe Stille. Lediglich das gleichmäßige Plätschern der Regentropfen war in seiner Umgebung zu vernehmen. Der Baumstamm auf dem er saß war inzwischen, wie er selbst, vollkommen durchnässt. Die Tiere hatten sich in das Unterholz verkrochen und gönnten dem Blonden eine reine Einsamkeit. Die Regentropfen entwichen vor seinen Augen einer Haarsträhne während er durch den Wald sah.

Habe ich eine Frau die tiefe Gefühle für mich hegt zurückgelassen? In meinem vollen Egoismus gar eine Familie die es zu verteidigen galt? Wir hatten die Verabredung dass sich die Wege wieder trennen würden. Was konnte sie blos in diese Gefühle abrutschen lassen? Sind Gefühle gewichtiger als Worte? ich weiss es nicht. Ich muss mir eine Beschäftigung suchen. Da kommen diese zwei Ermittlungen mir nur recht.

Schiebe ich meine Gefühle beiseite? Es gilt Bekennungen zu vermeiden. Die Fassade aufrecht zu erhalten. Die Elfe wurde schon zu tief vorgelassen ...


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 Betreff des Beitrags: Re: ... aus der Vergangenheit
BeitragVerfasst: 24.09.09, 21:50 
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Da lag er im Bett. In jeglicher Bewegung durch die Wunden gehindert. Die Frau hatte den Kopf auf der Bettkante aufgelegt und schien durch Erschöpfung eingeschlafen. Nun hatte er wieder die gleiche Situation.

Damals ...
hatte sie seine Wunden gepflegt, ihn bekocht, ihm behutsame Worte zugeredet. Gar schlief sie auf einem Stuhl um Simon das Bett zu gewähren. Wo hat das geendet? Er hat eine Frau verlassen die ihn liebte. Eine Liebe von der er in seinem Egoismus nichts mitbekam. Vielleicht wartet dort, auf dem Festland, auch ein tapferer Sohn auf seinen Vater. Auf einen Vater den er wohl nie kennen lernen würde.

Heute ...
konnte er dies nicht noch einmal zulassen. Es galt die Fassade aufrecht zu erhalten. Die Absage war von Hinten bis Vorne ersponnen wie Eh und Je. Das nur weil er keine Gefühle dulden konnte.


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 Betreff des Beitrags: Re: ... aus der Vergangenheit
BeitragVerfasst: 28.09.09, 22:11 
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Der Wind wehte durch die wenigen Haare die sein Kopftuch nicht erfasste. Unter ihm reges Treiben von Reitern und Wanderern. Auf dem Tor des Pass, Richtung Brandenstein, stellte er seinen Fuß auf eine der Zinnen ab. Nach kurzer Zeit schon wendete er den Schritt Richtung Wiese. Nur wenige Momente verweilte er auf dem Baumstamm – dann schon trieb ihn etwas an den Klippenrand um sich dort nieder zu lassen. Kein viertel Zyklus konnte er jedoch dort die Ruhe finden – führten ihn die Schritte zu einem der Bäume. Deutlich zerstreut war er.

"Bildet kein voreiliges Urteil … Bildet kein Urteil … Bildet kein unverschämtes Urteil? "


Er konnte sich nicht an die Worte des Dämons erinnern. Wie auch? Sein Geist war gewiss nicht an der Stelle wo der Körper inne hielt. Man hätte ihm schon eine Backpfeife verpassen müssen um die volle Aufmerksamkeit zu gewinnen. Wieder hatte er die ungewollte Gleichgültigkeit in seinem Blick. Dabei war dies nur das typische Anzeichen das Simon wieder in seine Gedanken gekehrt war.

"Was ist bloß Gestern geschehen …"


Er konnte sich nicht erinnern. Oder wollte er nicht?

"Ich hatte kein Würfelglück. Andauernd starrte mich Litizia an. Oft wurde Markus Mitleid geschenkt. Oft fielen die Worte „Pech im Spiel – Glück in der Liebe“. Unfug. Schicksal, Aberglaube, Liebe – sowas gibt es nicht. Litizia geht mir auf die Nerven. „Schönen Abend Simon.“, sagte sie. Den hatte ich. Hatte ich den? Ich kann es verstehen wenn Angamon gegen Vitama wettert. Vitamas Gaben sind ein Fluch."


Konnte er deswegen nicht siegen? Konnte ihn deswegen der Zwerg in pechschwarzer Rüste niederstrecken? Weil Simon irgendwo dort drin doch Gefühle hatte? Woher sollte dieser Blondschopf zwischen Gut und Böse erkennen können. Der einzige Mensch der ihn je diese Gefühle bewusst machen wollte war gestorben. Hinterließ damals ein Kind, das sich eigene Wertvorstellungen schuf. Der noch heute nicht zwischen „Gut“ und „Böse“ unterscheidet. Nicht unterscheiden kann.
Wandte er sich deswegen an das Banner? Wollte er seine göttliche Besinnung finden? Fragen über Fragen – und das in einem einzigen Kopf.



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 Betreff des Beitrags: Re: ... aus der Vergangenheit
BeitragVerfasst: 1.10.09, 11:19 
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Das Barett fing einen Großteil der Regentropfen ab und sorgte dafür, dass jene vor seinem Gesicht zu Boden fielen. Der Wind wehte durch die Bäume, entlang an seinem Körper und lies den schweren Mantel nur wenig aufflattern. Die nackten Hände wischten das Laub beiseite und gruben ein kleines Loch. Sein Gesicht geprägt von einer falschen Gleichgültigkeit …

"Du hattest mich geliebt. Ich hatte es nicht verdient. Ich habe eine andere Frau geküsst. Ich habe Dich nie verdient."


Er stülpte den Stoffstreifen von seinem Finger ab und warf es hinab in das Loch. Einige Hände voll Erde begruben das, was ihn einst verwirrt hatte. Symbolisch wollte er sich von ihr trennen, offen für das Neue sein. Sein Dolch ritzte die Zeilen im naheliegenden Baum.

1. Carmar
Miôl at


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 Betreff des Beitrags: Re: ... aus der Vergangenheit
BeitragVerfasst: 1.10.09, 11:20 
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Vitamas Bürde


Ein kleines Kind weiß nicht mehr weiter. Setzt sich. Weint. Macht nichts. Sieht zu, wie die Zeit vergeht. Wartet, dass Mama alles gut macht …

Er weiß nicht mehr weiter. Setzt sich. Denkt nach. Macht nichts. Sieht zu, wie die Zeit vergeht. Wartet, dass die Zeit alles richtet …


Wie nur sollte er die starke Schulter einer Frau sein wenn er innerlich von Selbstzweifel geplagt war. Er kannte diese Gefühle nicht, sie waren neu, aufregend, schön. Sie waren eine Last. Er konnte der aufrichtige Mann sein, der neben einer Frau brav lächelt und Allen verdeutlicht das beide glücklich sind. Er konnte jedoch nicht der Mann sein der seine Gefühle ausdrücken kann, nicht tiefsinnig. Er konnte sein Schwert in ein Herz zu bohren. Doch nicht das einer Frau glücklich zu stimmen. Schon bald führten seine Gedanken zu weniger Schlaf. Weniger Schlaf führte zu weniger Konzentration, mehr Launigkeit. Die Fassade bröckelte mit jedem Tag in Innigkeit. Mit jedem Tag verlor er mehr das alte Gesicht.

Doch wohin führt ein launischer, unkonzentrierter Krieger in der Schlacht … ?

Still schwieg er über seine Sorgen, wie eh und je.



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 Betreff des Beitrags: Re: ... aus der Vergangenheit
BeitragVerfasst: 2.10.09, 19:29 
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... der Tag danach


- Stille -


Die Höhle war in Dunkelheit gelegt. Lediglich die Augen der Fledermäuse blitzten in der Schwärze auf. Das knacken der Skelette durchdrung als gewohntes Geräusch den Schlund. Eine der Wasserleichen gab ein schlabberndes Geräusch von sich während der eigene Arm angeknabbert wurde. Tropfen für Tropfen fiel Wasser von der Erdoberfläche in den winzigen Teich.

- Hektik -


Die Fackel fiel unter einem dumpfen Krachen zu Boden, erleuchtete die Höhle für einen Moment gleißend hell. Die Aufmerksamkeit der aggressiven Höhlenbewohner war geweckt. Der Blondschopf rutschte das Seil herab und zog noch dabei die schwere Waffe vom Rücken. Ein starker Aufprall unter der schweren Berüstung - sogleich setzte er zum Sprung an um sich aus der Hocke zu erheben. Das Schwert schliff klirrend über den Boden während er auf eine der Wasserleichen stürmte. Die Schläge waren exakt ausgerichtet, zerfiel die Leiche schon nach Wenigen in sich zusammen. Das Skelett hatte er dabei nicht bemerkt - folglich traf die Axt in seine Schulter und endete in einem Aufschrei seinerseits. Die wuchtige Klinge lies die Knochen des Skeletts splittern ...
... der Kampf blieb nicht unbemerkt. Hektik brach aus. Zahlreich scharrten sich die Gegner um ihn herum, um mit den Äxten und Pranken nach seinem Leben zu trachten. Die Gegenwehr vom Blondschopf fiel Anfangs matt aus, zu viel musste er an Angriffen einstecken. Doch schon bald schien er die Kontrolle über die Situation zu gewinnen. Mit jedem gefallenen Gegner wusste er sich besser zur Wehr setzen zu können. Wäre plötzlich nicht diese ...

- Ohnmacht -


Dieser Druck in seinem Rücken war so mächtig, dass es ihn an die Höhlenwand schleuderte. Er verlor das Schwert ...
... Nur wenige Sekunden später blinzelten seine Augen auf - sofort rollte er beiseite als er den zweiten Feuerball auf ihn gerichtet sah. Noch im Rennen zog er das nächste, kleinere, Schwert aus der Scheide um den Magiern mit seinen Schlägen zu Leibe zu rücken. Schon bald konnte er auch diesen Kampf gewinnen ...

- Ruhe -


Eine bekannte Ruhe suchte die Höhle heim. Er blutete, war angeschlagen und hatte schwer mit der Atmung zu kämpfen. Ein Gemisch aus Schweiß und Blut rinn über seinen Wangenknochen. Die Rippen wurden mit einer Hand gestützt während er sich daran machte sein Schwert und einige Knochen aufzusammeln. Lediglich der Heiltrank sorgte dafür das das Seil keine unüberwindbare Hürde blieb.


Die Verbände wurden Laienhaft angelegt. Demnächst würde er wohl wieder in der Taverne sitzen. Ohne ein Anzeichen, einige Schritte näher an Morsan's Hallen zu sein. Schon bald würde er wieder einer Frau in das Gesicht lächeln und ihr deutlich machen, welche Gefühle er für sie hegt. Mit fehlender Kenntnis welche Gefühle dies seien ...

Der Schmerz suchte bei jeder Bewegung seinen Körper auf. Die Ablenkung über die vergangene Nacht war geschaffen ...


Keine Erlösung die du selber nicht willst,
keine Hilfe die zu dir dringt, wenn du dir selber nicht hilfst.


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 Betreff des Beitrags: Re: ... aus der Vergangenheit
BeitragVerfasst: 3.10.09, 03:19 
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Er rutschte mit einer gewissen Leichtigkeit das Seil hinab. Unten angekommen wurde das Schwert zum Verhängnis von wenigen Skeletten und Wasserleichen. Seine Wege führten auf die übliche, kritische, Stelle. Doch diesmal sollte er nicht Herr der Situation werden. Keine Rüstung schützte seinen Körper. Der Stoff sollte nur wenige Schläge Schutz gewährleisten. Schon bald nahmen die Angriffe den Sieg an sich. Der Krieger wurde von einer Hand voll Gegnern nieder gestreckt. Ein Moment, den er mit Furcht zuvor entgegen sah, war eingetreten. Die Gefühle hatten die Kontrolle ergriffen, Herr seiner selbst war Jemand anders, nicht Er. Vitama hatte ihre Bürde verstreut. Morsan's Hallen waren greifbar nah'.

... Es sollte eine Frage der Zeit sein ...
... Lag dort ein Blondschopf in den Höhlen des Schlund's ...


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 Betreff des Beitrags: Re: ... aus der Vergangenheit
BeitragVerfasst: 3.10.09, 17:39 
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Ein süffisantes Lächeln suchte sein Gesicht auf. Vielleicht musste er dieses Tief erreichen um einen klaren Gedanken zu fassen. Die Zeit, die der Körper brauchte um die Blutungen zu stillen, um Regeneration von jeden körperlichen und seelischen Schmerz zu finden, nutzte er zum nachdenken. Seit je her verehrte er Morsan. Vielleicht auch nur weil er dem Tode näher war, als andere Menschen. Letztlich war es der Anhänger der das letzte Funkeln seiner selbst wiederspiegelte. Er sah in diesem Anhänger kein Abbild Morsans. Er sah mit diesem Anhänger auf eine Frau, die er erst wenige Tage kannte. Eine Frau die ihn mit jedem Lächeln fröhlich stimmte.

Er hatte begriffen. Das erste Mal in seinem Leben hatte er begriffen.


Der geschwächte Körper erhob sich aus der Pfütze vertrocknenden Blutes. Die letzten flüssigen Tropfen Blut rinnen vom Schwert herab. So würde dies der längste und schwierigste Weg werden, den er je im Leben bestreiten würde. Körper und Seele hatten bluten müssen. Das für eine Entscheidung die andere Menschen mit der Münze treffen.

... Es sollte eine Frage der Zeit sein ...
... War der Blondschopf auf den Weg zu seiner Bestimmung ...


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 Betreff des Beitrags: Re: ... aus der Vergangenheit
BeitragVerfasst: 11.10.09, 15:10 
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Er hatte an Gefühlen gewonnen. Gelernt zu sorgen, gelernt zu achten. Nun ist er Wächter seiner selbst, des Lehens, ihres Herzens. War es doch eine Selbstverständlichkeit der Wärmesuchenden das Essen zu spendieren. Er erkannte ihre Fassade, die die starken Wörter aufrecht zu erhalten schien.
Angelangt an einem Punkt, wo er zu wissen began. Wusste er nun über sich selbst, wusste er um seine Fassade, wusste sich begreiflich zu machen. Galt es abzuwarten ob er auch wusste damit umzugehen. War es doch offensichtlich, dass er ein höflicher Kerl von der guten Seite war. Bleibt es eine Frage der Zeit bis die Facetten der "bösen Seite" an die Oberfläche dringen.
Wusste er doch, dass die Gleichgültigkeit gespickt mit Vor- und Nachteilen war.
Wusste er doch, dass die Gleichgültigkeit ihn überlegt handeln ließ. Konnte er Gefühlsfrei Entscheidungen treffen.
Wusste er, dass Gefühle Reaktionen hervor rufen, ohne dass der Kopf nachdenken würde.


Gut gegen Böse. Herz gegen Kopf. Licht gegen Dunkelheit.


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 Betreff des Beitrags: Re: ... aus der Vergangenheit
BeitragVerfasst: 16.10.09, 22:28 
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Dunkelheit. Er konnte die eigene Hand nicht vor Augen sehen. Er spürte seinen Körper, konnte aber keine Regung vollziehen. Er konnte nicht sprechen, hatte er es schon oft versucht. Ein Troll, mit der Größe eines Goblins, trat auf ihn zu, er konnte ihn trotz der Dunkelheit sehen. Der Troll sprach mit seiner kindlichen Stimme: "Wazum Bruder tötänz?". Der kleine Troll begann zu weinen und schmiegte sich nur näher an das Stofftier. Seine Augen, durchdrungen von Tränen, wandte der kleine Troll jedoch nicht ab. Simon schüttelte mit dem Kopf, als wolle er den Mord verneinen. Doch der Troll wiederholte seine Frage, wieder und wieder. Das Weinen wurde nur lauter, leidtragender. Ein Stich, mit unbekannter Herkunft, traf den Troll in den Rücken. Es war offensichtlich, dass der Troll seinen Todeskampf antrat. Er rief nach Hilfe, er rief nach Simons Hilfe. Doch konnte der Blondschopf sich nicht rühren, konnte er dem Kind weder beistehen noch helfen. Der Troll verendete unter einem gequälten Gesichtsausdruck, der kleine, wehrlose, Körper fand das Gleichgewicht nicht mehr, klammerte der Troll sich nur mehr an den Teddybären. Das durchnässte Stofftier fiel ohne Halt zu Boden. Der Kopf des Trolls schlug einen Schritt entfernt von Simons Gesicht auf. Nun starrten leere Augen auf den Blonden. Er konnte den Blick nicht abwenden, er konnte sich diesem Leidgefühl nicht entziehen. Er musste mit ansehen wie ein Kind getötet wurde. Er spürte die Qualen, die Schmerzen, die Einsamkeit, die Hilflosigkeit.

Der Troll wandelte sich in ein kleines blondes Mädchen. Ein kleiner Engel - die Unschuld selbst. Das Mädchen war Tod, erstochen. Eine Frau trat an den kleinen Leichnam heran, nur kurz dauerte es bis die Mutter die Umstände ihrer Tochter erkannte. Sie schrie auf. Bittere Tränen durchwühlten das Gesicht der Mutter. Das Weinen hielt mehrere Minuten an, bis sich der Blick der Mutter zu Simon wandte.
"Du! Du bist schuld! Wärst Du nicht gewesen, wäre das nie passiert!"

Simon konnte nur wieder den Kopf schütteln. Doch musste er das Leid weiterhin ansehen.

Er öffnete die Augen. Realisierend - er war im Schlafsaal der Wache. Die Hände wischten durch das Gesicht. Er erhob sich aus dem Bett, auf diesen Alptraum, der nur die reale Vergangenheit verarbeitete, folgte ein langer Spaziergang durch die Nacht.


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 Betreff des Beitrags: Re: ... aus der Vergangenheit
BeitragVerfasst: 20.10.09, 14:50 
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Er kroch aus dem viel zu bequemen Bett. In wenigen Handzügen wanderte die Alltagskleidung zurück an seinen Körper. Er trat aus der Tür um seinem Pferd wenige Worte zu widmen. Dann begann der übliche Ritt' zurück in die Heimat, wo der findige Kamerad wieder mitbekommen wird, dass Simons Bett leer gewesen war, diese Nacht. Zwar stand ihm die Müdigkeit in das Gesicht geschrieben, doch schien er allgemein glücklich. Der Ernst des Alltags hatte seinen Anfang nach den Stadttoren Brandensteins, mit dem Anlegen der Rüstung und Uniform, gefunden. Galt es nun die üblichen Wachstunden zu schieben.

Immerhin gibt es auch fröhliche Tage, in seinem Leben.


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 Betreff des Beitrags: Re: ... aus der Vergangenheit
BeitragVerfasst: 23.10.09, 13:32 
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Die Wiese war gehüllt im Licht der Sterne .. eine gewisse Ruhe lag in der Gegend. Lediglich die zwei Gestalten, die dort das Dunkel suchten, gaben leise Geräusche von sich. Es war der Platz, den beide einst als Rückkehrstätte auserkoren hatten. Ein Platz, der hoffentlich in der Zukunft weitere schöne Momente tragen würde. Er machte sie auf den Sternenhimmel aufmerksam. Beide festigten den Blick Diesem, als er die leisen Worte zu sprechen begann.

"Auch in der tiefsten Nacht, in der stärksten Schwärze,
kannst Du immer in den Himmel blicken um ..
.. die Sterne zu betrachten.

Eine Zeit lang, lebte ich in der Dunkelheit meiner selbst.
Ich möchte Dir danken, dass Du mein Stern in der Dunkelheit bist.
Du hast einen Kerl, befüllt mit Gleichgültigkeit, an der Hand genommen ..
.. und gezeigt, welche schönen Seiten Vitama haben kann.

Ich kann nicht beurteilen wie wir uns entwickeln ..
.. doch möchte ich jeden Schritt unserer Partnerschaft ..
.. mit Dir gemeinsam gehen.

Ich möchte keinen voreiligen Schritt machen.
Doch möchte ich, dass Du weißt ..
.. dass ich immer bei Dir sein werde.
Nimm dies als Zeichen meiner Gefühle an Dich."


Sie hatte garnicht gemerkt, wie er den goldenen Ring aus der Hemdtasche gezogen hatte. Am Ende der kurzen Sätze wurde der Ring an den Finger gesteckt. Damit hatte er, so war seine Hoffnung, eine Frau glücklicher gemacht. Es schien, als wäre Simon an der Spitze des Glücks angekommen ..


Also lass mich zu Dir kommen,
So nah, wie ich es will,
Nah genug für mich,
Um Dein Herz schnell schlagen zu hören,
Und dort zu bleiben, wenn ich Dir zuflüstere.


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 Betreff des Beitrags: Re: ... aus der Vergangenheit
BeitragVerfasst: 30.10.09, 14:33 
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Überforderung, Resignation, Trauer, Ratlosigkeit, Unwissenheit.

Er konnte die Tränen von ihr nicht ertragen. Er konnte weder die eigene Last, noch ihre schultern. Wie konnte er noch guten Gewissens in eine Schlacht rücken? Er spürte Angst um sie. Es machte ihn Sorgen morgens das Bett zu verlassen. Er wollte seine Frau nicht mit den gemeinsamen Sorgen alleine lassen.

Zwar schlief er fest, für einige Stunden, doch suchte er bald die frische Luft auf. Kalt war es um ihn geworden. Der Wind umspielte ihn tänzelnd. Die Hände hatte er in den Hosentaschen, die Wunde hatte noch immer keine Heilung gefunden. Wie auch? Wer nicht an Heilung glaubt, dem wird keine gewährt. Konnte er nur täglich den Verband an seinem Handgelenk wechseln. Für jeden in seiner Gegenwahrt sollte es bald offensichtlich werden: Er entwickelte eine Abneigung gegen Vitama. Gottesfürchtig? Eine Eigenschaft die nicht auf ihn zutraf.

Vitama, die Göttin, die ihm die Lasten gab.


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 Betreff des Beitrags: Re: ... aus der Vergangenheit
BeitragVerfasst: 1.11.09, 22:46 
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,,Ich spüre, wie Du Dich von den Vieren abwendest."


Im Inneren ..
.. erschrack er fast, als der Magier diese Worte sprach. Natürlich hatte er recht, aber hätte er urteilen dürfen? Tat er urteilen? Niemand duldet die Anwesenheit von etwas, das Augenscheinlich nur negative Seiten des Lebens erweckt. Wie konnte man es also Simon verübeln? Ein treuer Diener wüsste sicherlich die Antwort, Simon jedoch nicht.

Doch äußerlich ..
.. konnte er Fassung bewahren. Seine Worte bekräftigten nur das, was er nach außen publizierte. ,,Mein Glauben wird je den Vieren gelten, unantastbar.". Offensichtlicher hätte die Lüge nicht sein können, doch wer äußert diese Gedanken schon öffentlich? Immerhin wusste er selbst nicht, ob es so war.


,,Wer soll dieser Vater sein? Sich Erzgeweiht schimpfend, doch versagend."



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 Betreff des Beitrags: Re: ... aus der Vergangenheit
BeitragVerfasst: 6.11.09, 15:56 
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,,Ein Schwert hat immer zwei Schneiden, Simon. Auf der einen Seite, tötest Du einen Feind. Auf der anderen Seite tötest Du vielleicht einen Vater der seine Familie verteidigt hat. Du musst lernen, dass Du sowas ausblendest. Sonst kann aus Dir kein fähiger Mann werden, und zurück, zu Deinen Eltern, möchtest Du doch nicht, oder?"

Auf der einen Seite hatte er das Abenteuer, was er mit dieser Frau nicht missen wollte. Auf der anderen Seite sind die Resultate etwas, womit Simon noch nicht umzugehen weiß.

Eine Familie.
Barius sprach oft von dem Wort Familie, oft im Zusammenhang mit ihm, mit Gysell und nun auch mit Awa. Hatte Simon doch noch längst nicht diese Tiefe, die dieses Wort in sich brigt, verstanden. Er sah den Begriff Familie mit einer Gruppe Gleichgesinnter im Gleichstand. Doch wie sollte er wissen? War seine Lebenserfahrung beschränkt auf Kampf und Nutzen. Gefühle fand er auf dieser, verfluchten, Insel. Auf die Gefühle folgten nun Wörter wie ,,Familie". Gewiss konnte man die These aussprechen, Simon wisse nicht was auf ihn zu kommt. Schlicht hat er die Praxis dieser These nie erlebt, nie konnte er, mit wohlwollen Inne, das Wort Familie in den Mund nehmen. Er war unerfahren, zu jung, unwissend.
Ein Kamerad fiel in der Schlacht - wusste er, dass es Alltag sei. Wie sollte er reagieren, wenn seiner Familie etwas zustöße? Nicht auszumalen, das Gefühlschaos. Doch hatte er den Schritt nicht getan, sich Gedanken zu machen, über die Lösung. Nein - stattdessen verließ er morgens das Bett, um seinem Tagesgeschäft nachzugehen. Die Gefühle, die Probleme, um seine Situation, wurden schlicht ausgeblendet. Gar kehrte er den Vieren den Rücken zu, im guten Gewissen, seine Sorgen zu schmälern.

,,Mein Glaube ist mein Schwert, schlicht und ausreichend."


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 Betreff des Beitrags: Re: ... aus der Vergangenheit
BeitragVerfasst: 15.11.09, 02:46 
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Vielleicht haben wir uns überschätzt, gehofft, dass aus den Differenzen Liebe wächst.
Es macht mich Krank, dass ich angeblich der bin der die Schuld hat, und gleichzeitig der bin der die ganzen Lasten schultert.

… bis zum Schluss …


Er wusste, dass dies eine riskante Angelegenheit war. Er hatte nach Macht gestrebt. Er hatte sich die Marionette für seine Ziele ausgemacht. Doch hatte er versagt. Mitten im Plan musste er einsehen, dass sein Bestreben vergeblich sein sollte. Zu spät hatte er eingesehen, dass nicht nur sein Leben auf dem Spiel stand. Es blieb schlicht der Weg seine letzte Ehre zu retten, in der Hoffnung wenigstens in den Hallen Morsans die letzte Ruhe zu finden. Vielleicht war es genau das, was er sein Leben lang gesucht hatte. Der Friede in den Hallen Morsans. Wenigstens die letzten Worte zu finden, die ihn wohlwollen zusicherten.

Er knüfpte den Mantel der Uniform. Er wusste, dass dies der letzt Akt war. Er konnte lächeln. Ein Lächeln, das ihn mit Zufriedenheit erfüllte. Gegen seine Familie, für seine Laufbahn in der Armee.



Meine letzte Nacht hier mit Dir. Die selben alten Zeilen, nur einmal noch.



Faye Wong - Eyes on me
Curse - bis zum Schluss
Curse - Ich kann nicht mehr


~Ich danke meinen Lesern~


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 Betreff des Beitrags: Re: ... aus der Vergangenheit
BeitragVerfasst: 17.11.09, 23:01 
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Die Lichter der Stadt schwanden immer mehr am Horizont. Der Wind durchwehte die feuchte Robe, das Haar verblieb am Kopf klebend. Es war sicherlich der schwierigste Weg für ihn. Die zweite Frau, vielleicht das zweite Kind, die er zurück ließ. Simon hatte keine Fähigkeiten außerhalb des Kampfes. Er hatte sein Leben lang der Armee gedient, ein sinnloses Unterfangen wäre es gewesen, eine Alternative zu bestreiten. Er hatte seiner Familie den Anblick des Todes ersparen wollen. Drei Tage hatte es gebraucht die Pläne zu verfassen. Geschrieben waren jene, dass alle Parteien profitieren sollten. Der Blondschopf wird sich, wie im letzten Bericht zuvor angekündigt, die Möglichkeit erarbeiten können die Heimreise einst wieder aufzunehmen. Konnten sie nicht wissen, dass er die nächste Zeit als Unfreier verbringen wird, mit allen Qualen die zu diesem Stand gehören, um auf die Rückreise hinzuarbeiten. Es sollte die Prüfung werden die eine wahre Familie aus macht.

Denn nur eine Familie empfängt, als gäbe es kein Gestern.


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