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 Betreff des Beitrags: [Mitmach-Thread] ... ein Traum von Geborgenheit
BeitragVerfasst: 28.09.09, 13:21 
Festlandbewohner
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Laske

Kühl war es in den letzten Tagen geworden und auch der Kamin vertrieb die Kälte nicht gänzlich aus dem so wohlig eingerichteten Gemach. Die letzten Tage hatten das Bild des kleinen Raumes noch einmal verändert und viel Überflüssiges war verschwunden, Ordnung war eingekehrt und der Staub, der sich seid der ersten Einrichtung des Zimmers auf die Oberflächen gelegt hatte, war fortgewischt. Einige Zyklen hatte er damit verbracht die Überbleibsel aus der Seeschlange und auch einiges Eigenes aus den letzten Götterläufen zu sortieren, zu verstauen, wegzuwerfen oder dorthin zu bringen, wo die Dinge noch einen Nutzen hatten. Er brauchte nicht viel. Seine Ritterinsignien, ein paar Wechselkleider, seine Rüstung, Schwert und Schild, den Schlüsselbund, ein paar Erinnerungsstücke und natürlich seine Laute.
Er schauderte als ein kühler Wind durch das Zimmer strich und unwillkürlich sah er sich um. Es wurde immer kälter – aber wen wunderte das schon? Bellum hatte die Welt im Griff und Morsan würde nicht mehr lange auf sich warten lassen. Sanft legte er seine Finger auf das glatte Holz der Laute, die auf dem Tisch lag und atmete tief durch. Wie oft hatten ihm die Saiten der Laute in den letzten Wochen und Monden Trost geschenkt? Er wusste es nicht mehr zu sagen. Und als er, ob der Kälte, den Umhang enger um die Schultern zog, da wusste er schon dass er gleich wieder nach dem Instrument greifen würde. Gerade um Bellum schienen sie noch weiter von ihm entfernt als sonst. Ziemlich genau drei Götterläufe hatte er hier auf der Insel bisher verbracht und er erinnerte sich nur allzu gut an den ersten Mond. Er hatte im Lehensbanner gedient, die ersten und wichtigsten Freundschaften geschlossen, seinen Weg gefunden und er war die ersten Schritte darauf gegangen. Er spürte beinahe noch den stetigen Regen des Carmar auf seinen Schultern, als er im alten Falkensee Wacht gehalten hatte... ein angenehmes Gefühl tauchte aus seinem Innersten auf und wärmte ihn gleich einer Flamme. Die Stunden in Brandenstein die einerseits so verwirrend und andererseits so schön gewesen waren. Die Geborgenheit die er gespürt hatte. Er glaubte sie für einen Moment wieder zu spüren. Da zerriss ein Klopfen die Erinnerung und seufzend wandte er sich zur Tür. Pflicht und Kälte, das war alles was blieb. Bald würde die Tafelrunde beginnen und sicher gab es nun noch den ein oder andren Bittsteller der sein Anliegen vortragen wollte. Er straffte die Schultern, öffnete die Tür und ging forschen Schrittes den Gang entlang.
„Ehre der Krone, Dame Nhergas“ Wieso wunderte es ihn nicht dass sie es war? Die Gedanken schienen ihm immerwieder davon zu gleiten, nur mit Mühe konnte er sich auf die Regeln der Höflichkeit besinnen und ihr den Sessel zurecht rücken. Warum, hatte sie gesagt, war sie noch mal hier? Zwerge? Der Gedanke an die Zeit vor drei Jahren spukte noch immer in seinem Kopf herum. Die salzige Brise des Meeres am Brandensteiner Hafen, als er dort stand und sich von dem Gelage in der Seeschlange erholte, schien ihn in der Nase zu kitzeln und er atmete tief ein um die Erinnerung noch lebendiger werden zu lassen. Dann jedoch ging er zu dem anderen Sessel und setzte sich. Er musste sich konzentrieren und sich auf das besinnen, was im Moment wichtig war. „Untote Zwerge?“ hakte er nach als würde er sicher gehen wollen, dass sie wirklich davon gesprochen hatte. Hier im Gemeinschaftsraum war es deutlich wärmer und er spürte wie sich seine angespannten Muskeln unwillkürlich entspannten. So behaglich hatte er sich lange nicht mehr gefühlt und er lehnt sich entgegen seiner Gewohnheit etwas im Sessel zurück. Hatte sie nicht eben etwas von einem angedrohten Krieg berichtet? Er zog die Stirn kraus und hakte nach. Wieso nur konnte er sich heute nicht konzentrieren? Er spürte die Wärme in seinen Gliedern und alsbald auch in seinen Wangen brennen. Wie die behagliche Berührung eines Freundes fühlte es sich an und er schloss die Augen. Sollte sie doch reden, was waren diese Worte gegen das Gefühl nicht mehr allein zu sein? Er gab sich einen Moment den Empfindungen hin und ihre Stimme trat in den Hintergrund, der Gemeinschaftsraum schwand aus seinem Blick und er sah sich selbst auf den Zinnen von Burg Finianswacht stehen, umringt von seinen Freunden. An dem Ort, an dem er sich am verlorensten gefühlt hatte, waren sie nun alle da und standen ihm bei. Dann auf einmal schwand das Bild und als er die Augen öffnete sah er sich dem forschenden Blick der Magierin ausgesetzt. „Oh... die Dame Nhergas“ entschlüpfte es ihm, noch ehe er über die Worte nachdenken konnte. Zu verwirrt war er sie hier zu sehen. Dann erst kam die Erinnerung wieder und er setzte sich etwas aufrechter hin und sah sich um. Nur ein Traum? Die letzten Tage waren anstrengend gewesen, aber so ermattet hätte er sich eigentlich nicht fühlen dürfen. Und dann auch noch diese bohrenden Fragen der Magierin. Sie waren so analytisch und von ihren Erfahrungen auf dieser Insel geprägt, aber so völlig ohne Gefühl. Als wäre er ein interessantes Studienobjekt. Nur schwerfällig beantwortete er ihre Fragen und die Mattigkeit griff wieder nach seinem Geist und seinen Gliedern. Er merkte kaum wie sie ihren Zauber webte, bis dieser dann auf einmal durch ein eigenartiges, markerschütterndes Geräusch unterbrochen wurde. Unwillkürlich fuhr er aus dem Sessel hoch und auch die Magierin sprang auf. Er sah sich verwundert um, doch dann brach die Magierin regelrecht vor seinen Augen zusammen. Es dauerte einen langen Moment bis er reagierte und sie auf den Sessel hieven konnte. Er gähnte hinter vorgehaltener Hand und sah unschlüssig auf sie herab, bis sich auf einmal seine Augenlider schlossen und die Müdigkeit überhand nahm. Es wurde schwarz um ihn herum und er sank in den Traum. Wie angenehm es doch war die Pflichten hinter sich zu lassen und einfach loszulassen...

„Allein, allein haben sie dich dem Trübsal hingegeben,
allein und verlassen sehe ich dich in Bedeutungslosigkeit schweben.
Traurigkeit treibt tiefe Falten,
sie dich auf ewig werden missgestalten.
Niemals mehr wieder wird dir da leuchten das Licht der Freundschaft in dunkler Nacht.
Wenn in dir Einsamkeit und Trauer erwacht.
Die Sucht nach dem Ende ergreift Besitz von deinen müden Augen,
die Trauer ist’s welche deinen Geist und Körper wird auslaugen.
...
Doch wer da trauert um alter Zeiten im Todeswunsch so wild,
der ergreife den Pinsel und male ein Bild.
So lasse uns malen, lachen und reigen,
Schönheit soll sich auf der Leinwand zeigen.
Wir wollen gemeinsam malen ein friedliches Bild,
das dir da biete auf ewig dein Heim und Schild.
Es füllt die Leere die deiner innewohnt,
lass sie uns übermalen auf dass Freude die Leere entgültig entthront.
Freunde, Müßiggang und haltloser Glanz verbunden in friedvoller Landschaft zu so fein,
du brauchst mir nur die Hand zu reichen und es wird auf ewig so sein.“


... was für ein eigenartiger Traum. Die kühl beleuchteten Bildnisse, das warme Licht der Kerzen dazwischen und ansonsten durchdringende Dunkelheit. Die Sterne am Himmel schienen nicht wie sonst helle Punkte, sondern von unterschiedlichster Färbung und leicht verschwommen. Die silbrige Kerze auf dem Sockel zog ihn an. Ihr Licht hatte etwas beruhigendes und behutsam nahm er sie an sich. Die Lichter führten ihn den Gebirgspass entlang und auf jeder dunklen Stele konnte er eine neue Figur erkennen. Männer, Frauen, Magier, Krieger, die verschiedensten Posen und Mienen. Sein Schritt hatte etwas traumwandlerisches, als würde er über Wolken gehen. Dieser Traum was so verworren, wie viele seiner Träume.
Das Tal dass sich auf einmal vor ihm ausbreitete machte nur noch deutlicher dass er sich in einer Traumwelt befand. Herbstliches Laub neben frühlingshaft blühenden Obstbäumen, Schnee auf den Zweigen einer Tanne und Birken im dichtesten Grün. Das Gras federte unter seinen Füßen und die umhertanzenden Lichter beleuchteten immer neue Facetten dieses eigenartigen Ortes. Unendlich anmutende Augenblicke verharrte er am Eingang des Talkessels, bis sein Blick auf eine Gestalt fiel. Sie stand vor einer Leinwand und führte den Pinsel so leicht als würde es keine Beschwernis in ihrem Leben geben. Wie von selbst trat er näher um das Bild zu sehen. Die Gestalt winkte ihm zu und als er nur noch wenige Schritt entfernt war, erkannte er einen Hügel, einen Baum... doch dann verschwand das Bild auf der Leinwand und die Gestalt dreht sich zu ihm um.
„Doch wer da trauert um alter Zeiten im Todeswunsch so wild, der ergreife den Pinsel und male ein Bild.“ Sprach die Gestalt sanft und ihre Stimme erinnerte ihn so stark an die beruhigende und dennoch kraftvolle Art... seines Freundes. Zweier seiner Freunde. Sie weckte Vertrauen in ihm und die Gewissheit dass er hier geborgen war und dass er gehalten wurde. Diese Stimme war es die ihn immerwieder berührt hatte. In Seeberg als ihn der Hut beinahe um den Verstand gebracht hatte, auf den Zinnen der Burg als die Einsamkeit Überhand genommen hatte. Sie hatten ihm eine hilfreiche Hand geboten und ihn zurück geführt auf sichere Pfade. Ein wenig Scheu war immer dabei, doch dann nahm er den Pinsel und spürte kurz darauf die vertraute Berührung an seiner Hand, die Umarmung und den warmen Körper an seinem Rücken. Er brauchte nicht mehr nachdenken, nicht mehr kämpfen, nicht mehr trauern, er war geborgen. Teilweise geführt und teilweise wie von selbst huschte seine Hand mit dem Pinsel über die Leinwand, ließ Himmel und Erde entstehen, den Baum aus dem Boden wachen und die Figuren erscheinen. Er sah sich selbst wieder und er malte den Wunsch der in seinem Herzen immer größer anzuwachsen schien. Er war wieder bei ihnen, er war nicht mehr allein...

_________________
Nicht-Aussteiger aus Überzeugung: Weil es immer jemanden geben wird, für den es sich lohnt zu spielen. Was auch immer sonst geschieht.

Spielweltdesign (Referenzen: Avindhrell, Radak, Seeberg, Armenviertel Falkensee, Tempel FS, Ersonter Schloss, Dunquell ect.) - Anfragen per Ticketsystem oder PN

Erreichbar unter "Kya" im IRC (-> /query Kya)

PO von: Ionas, Layna Rabenstein und noch wem anders


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 Betreff des Beitrags: Re: [Mitmach-Thread] ... ein Traum von Geborgenheit
BeitragVerfasst: 28.09.09, 14:06 
Edelbürger
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Beiträge: 1034
Der blinde Maler


Irgendwo in einem fernen Garten..

Blutige Tränen der Eitelkeit und Verzückung rannen unter der Augenbinde des blinden Malers hervor..
eine einsame Seele, aufgegangen in seinem Handwerk zu absoluter Schönheit ..sein neues Kunstwerk war endlich vollendet.
Er hatte sich die größtmögliche Mühe gegeben, legte all sein Künstlerblut, wie die unzähligen Male zuvor schon,
in sein Kunstwerk und fertigte es mit einer Geduld und Akrebie wie es nur zeitlose Wesen aufbringen können.
Vor seinem inneren Auge sah er das Kunstwerk bereits seine Schönheit hinaustragend, weit über die tarischen Gefilde hinaus.

Doch vorher.. galt es noch Vorkehrungen zu treffen.



Auf dem Südwehrgang Fininanswacht..

Endlich! Da stand es nun, in all seiner Pracht und voll stummer Anklage.
Er selber vergönnte sich nur einen kurzen Augenblick des Genußes,
ehe er sich zurückzog und das Kunstwerk den "Kritikern" überließ,
hatte er doch bereits zum zweiten Mal unliebsame "Blicke" von "magisch Begabten" auf sich gezogen.
Er war müde von seiner Arbeit,
doch spürte er das bereits die ersten Interessierten ihre ungezügelte Neugierde seinem Kunstwerk entgegenwarfen,
wie der verblendete Pöbel den "Schuldigen" mit Unrat bewirft während er zum Glagen geführt wird.
Er konnte es nicht ertragen, diese kritischen Blicke.. er spürte sie in seinem Rücken wie das stechen tausender Nadeln,
doch wusste er auch, dass das rankende Beiwerk des Bildes und seine Nachricht eine angemessene Warnung für diejenigen sein würden die es da wagen würden ein "falsches Urteil" zu fällen..

.. und so galt es nun nurnoch abzuwarten und mit seinen Freunden Tee zu trinken.

_________________
Spieler von:
- Ignatius Desot
- Aren Remuldo


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 Betreff des Beitrags: Re: [Mitmach-Thread] ... ein Traum von Geborgenheit
BeitragVerfasst: 1.10.09, 11:37 
Einsiedler
Einsiedler

Registriert: 19.08.09, 19:10
Beiträge: 1
Wut, Trauer und die stete Unruhig.
Warum haben sie Ihn alleine gelassen? So wie dich.
Warum half ihm niemand? So wie dir.
Warum holte niemand Hochwürden Herand? Er würde ihm helfen können, so wie er dir geholfen hatte. Er war weise.

Die Freifrau frägt dich ob Toran Dur nicht auch weise sei.

Weise. Aber nicht gütig und gerecht! Hochwürden Herand würde Sir Laske retten!

Du musst mit Ihm sprechen!
Du musst diesem Ritter helfen!

Ganz ruhig! Toran Dur und dieser Astraelgeweihte, Custodias werden ihn schon retten, dazu braucht es dich nicht.
Unruhe treibt dich in den Wald, dir dreht sich der Magen um.

Er war einsam, vermisste seine Freunde.
Immer wieder treiben deine Gedanken zu Hochwürden Herand, vielleicht solltest du mit Ihm sprechen?
Aber er hat sicher wichtigeres zu tun…wenigstens einen Boten solltest du schicken, Ihn wissen lassen was vor sich geht.

Hochwürden Herand war dein Halt am Abgrund, als du fast wie er wurdest….


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 Betreff des Beitrags: Re: [Mitmach-Thread] ... ein Traum von Geborgenheit
BeitragVerfasst: 2.10.09, 23:17 
Ehrenbürger
Ehrenbürger
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Registriert: 21.01.09, 21:38
Beiträge: 535
Nicht das Bild des Malers, aber davon inspiriert...
Bild

_________________
freischaffender Schriftsteller & Lebenskünstler
Leitender Redakteur des Siebenwind Boten
ehemaliger Inhaber von "Vitamas Rosengarten"
Feldwebel der Reserve des XIII. Kronregiments
Träger der Leistungsspange ersten Grades


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 Betreff des Beitrags: Re: [Mitmach-Thread] ... ein Traum von Geborgenheit
BeitragVerfasst: 16.10.09, 16:47 
Altratler
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Registriert: 31.03.04, 11:39
Beiträge: 6451
Vorsichtig stellte sie das Bild an die mit Stoff behangene Wand. Vom blauen Umhang war es bedeckt. Eigentlich müsste sie sich vorwerfen, dass sie damit viel zu lange gewartet hat. Als sie das Bild kurz betrachtete wie es so verhüllt da stand, dachte sie nur daran was für ein Unsinn damit getrieben wurde. Jene Blauberobte die Hochwürden Herand holte, obwohl sie ihr vorher gesagt hatte, dass das Unsinnig sei. Aber nein man hat ja nicht aus sie gehört. Hochwürden Herand berührte das Bild und es wurde blutrot, es blutete... Abartig im wahrsten Sinne des Wortes. Und Guntram Sonnacker... nunja sein Ansinnen war wenigstens edel, dass muss man lassen. Bedauerlich das er sein Augenpaar dafür gab, aber es war seine Entscheidung. Und dann wäre da noch Midas und all jene anderen. Es ist traurig das die Leute einfach an so einem Bild herumprobieren, gar nicht auf den Gedanken kommen, dass etwas mit Ritter Laske passieren könnte oder besser gesagt, das sie es noch schlimmer machen könnten, als es so schon ist.
Aber jetzt ist das Bild erst einmal sicher. Sicher vor all jenen die glauben es wäre eine Spielzeug. Sollte jemand tatsächlich einen Gedanken daran verschwenden etwas sinnvolles zu tun, könnte er sie ja vorher fragen. Wenn es wirklich sinnvoll sein könnte, wäre sie sicherlich die letzte die im Weg stünde.

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Es gibt 2 Sorten von Kindern: Die Lieben und DIE ZERSTÖRER!

(@Laylira) oder du wirst zu diese art von IMBA mage die im Forum immer diskutiert wirst. (@Laylira) Und führst 50x Meteorstrike in nem Packpferd mit dir spazieren.
(Solos kommt ins Teamspeak summt die Indiana Jones Melodie) - GreenLantern: Hallo Indiana Solos - Solos: Nene Indiana Djolos, das D ist stumm.


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 Betreff des Beitrags: Re: [Mitmach-Thread] ... ein Traum von Geborgenheit
BeitragVerfasst: 18.11.09, 13:13 
Festlandbewohner
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Beiträge: 1152
Was zuvor geschah: Geteilte Einsamkeit

Das Kratzen der Krallen auf dem Tisch deutete an, dass Adeptus sich genähert hatte und nun offenbar auf der Tischkante hockte. Felis, seitlich auf den weichen Bodenkissen liegend, konnte schon förmlich spüren, wie die bisweilen in der Dunkelheit matt glühenden Augen auf sie gerichtet waren. Das seltsame Wesen verunsicherte sie nicht mehr. Seine Nähe störte sie kaum mehr und da er sich zudem als zuverlässiger Spinnenjäger erwiesen hatte, war der Flatterer ihr durchaus etwas ans Herz gewachsen.
Sie dagegen rührte sich nicht, starrte nur durch das Zwielicht des in Kerzenlicht getauchten Kellers. Doch es war eine Kerze, die nicht entzündet sein musste, um sie zu fühlen - die silberne Kerze, die in ihrem Beutel ruhte. Teils war es verlockend, sie zu entzünden. Wärmend, irgendwie beruhigend hatte der Griff zur Kerze sich angefühlt. Aber sie wusste auch - würde sie sie entfachen, würde sie sogleich wieder bei ihm sein.

Die Rothaarige erschauderte ob der noch nicht lang zurückliegenden Begegnung. Unheimlich und unwirklich hatte er ausgesehen mit seiner dunklen Haut, dem schneeweißen Haar, der blutigen Augenbinde, den nebulös anmutenden Flügeln und doch hatte er sie locken können. Seine Stimme war in ihrem Gedächtnis haften geblieben - väterlich, sonor... ob ihr Vater so geklungen hatte?
Vielleicht war es das, was sie so derartig angelockt hatte. Diese beruhigende Stimme, die in ihr den Wunsch hatte aufkeimen lassen, irgendwo ein Stück Geborgenheit und Verständnis, trotz aller Offenheit, zu finden.

Geborgenheit hatte für sie früher immer zwei Gesichter gehat - das ihrer Mutter, trotz manchen Streits, trotz der gegenseitigen Vorwürfe, trotz der Tatsache, dass sie, die damals einen anderen Namen trug, eigentlich nicht erwünscht gewesen war und das eines Mannes, der rote Haare hatte, wohl eine Rüstung und Uniform trug, vermutlich eine helle Haut hatte, doch sein Gesicht kannte sie nicht. Ihr Vater.
Nun, zumindest hatte dieser Maler nicht so ausgesehen, wie sie sich ihren Vater immer vorgestellt hatte. Wer weiß, wie es sonst um sie bestellt gewesen wäre, denn ohne Zweifel hatten Uniformen oder rote Haare schon immer eine eigenwillige Anziehungskraft auf sie gehabt.

Und dann waren da noch diese großen Statuen, unweit seines Platzes, wo sie ihn liebevoll malend gesehen hatte - sie erinnerten sie an etwas und gaben ihrer Unsicherheit ob der Situation, in der sie sich befand, neue Nahrung. Es mussten die Viere gewesen sein, doch auf eine Art und Weise dargestellt, dass es jemanden zu Fall gebracht hätte, der eh schon an sie zweifelte.
Nein, sie zweifelte nicht.
Gewiss, als sie am Abend zuvor die Kapelle der Burg Finianswacht betreten hatte, hatte sie sich eigenartig unwohl gefühlt, beobachtet, bewertet und verurteilt an diesem Platz, der so eindeutig Astrael geweiht war. Doch gab sie in gewisser Weise dem Allsehenden recht. Furchtsamer Respekt ob seines harten, doch gerechten Urteils und doch auch Verehrung für all das Wissen hatten sie schon immer begleitet, wenn sie sich den Schreinen Astraels genähert hatte.
Ja, sie hatte manches Mal daran verzweifelt, was mit ihrer Ehe geschehen war, was damals auf ihrer Flucht zurück zu Siebenwind passiert war. Doch nie gab sie Vitama die Schuld, denn wie oft hatte sie sich schon in ihrem Leben am Boden im Dreck befunden? Sei es die Zeit, als sie versucht hatte, in Draconis Fuss zu fassen, manches Mal hungerte, bettelte, stahl und im Dreck und in der Unsicherheit der Gosse schlief. Sei es, als sie an ihren Gefühlen zu einem gewalttätigen Mann förmlich verzweifelt war. Sei es, als sie das Kind von ihr und ihrem Mann zu Grabe tragen musste und in ihr ein Stück zu sterben schien.

Felis schluckte, wandte sich auf ihrem Rücken herum und erwidert blinzelnd den irgendwie auf sie mitfühlend wirkenden Blick des Flatterers, der den Kopf zu ihr hinabgedreht hatte. Eine der feingliedrigen Hände hob sie an und hielt sie dem Wesen hinauf, das sogleich und ohne zu zögern darauf sprang und sich festklammerte. Behutsam hob sie die andere Hand und kraulte seine mit einem dünnen, dunkelbraunen und kurzen Fell bedeckte Haut, woraufhin er seine Augen schloß und ein leises, zufrieden klingendes Zirpen von sich gab.

Doch trotz allem, was in ihrer Vergangenheit geschehen war - nie wollte sie sterben. Nie wollte sie ihren Glauben ablegen. Nie zweifelte sie daran, dass es etwas gab, wofür es sich irgendwie zu kämpfen lohnte.
Allein - der Kerze hatte sie sich noch immer nicht entledigt...

_________________
Q: I've always tried to teach you two things. First, never let them see you bleed.
James Bond: And the second?
Q: Always have an escape plan.


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