In Falkensee saß ein Mann am Brunnen des Marktplatzes, welcher schlief. In der Uniform des Löwenordens sass er dort und zog später verwirrt durch die Stadt.
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Er wollte sich doch nur endlich in den Kerker der Ersonter Garde schmeissen lassen. Noch immer kein Haftbefehl gegen ihn.. Die Rekrutin wollte ihn nicht einsperren. Hatte der Waibel nur gedroht?
Auf dem Marktplatz Falksee's sass er nun. Zuviel hat es ihn schon gekostet, dass er sich von dem Ort, an dem er saß, fernhielt. Die Drohung des Gardewaibels Delarie..
Wo er doch nur die Wahrheit sprach! Zögerlich.. wenig mutig.. Das waren sie ja, die Ersonter Gardisten. Doch aussprechen... Das taten wohl nur Narren. Wie diese Malthuster Soldaten.. Vor dem Waffenrat höhrte er ihr Reden.. Und nun werden sie gesucht. Von den eigenen Soldaten verstossen.. Ein horrendes Kopfgeld auf sie ausgesetzt!
"Verrückt scheinen die beiden! Nur Verrückte sprechen auf dieser Insel die Wahrheit laut aus!" dachte er wieder, leise murmelnd tat er dies auch Kund.
Was würde nur mit ihm geschehen? Hoffte er doch auf Milde, wenn er sich den Ersontern stellt. Das mit den Malthuster Soldaten wollte sich ihm nicht erschliessen. Ersont und Malthust? Einer Meinung? Er verzog sein Gesicht als ihm der Gedanke kam, doch gegen des Königs Willen gehandelt zu haben, mit seiner Rede gegen die Ersonter Garde. Wie schon der Magier.. Aldarim.. ihm zu Denken gab, am Wall.
Müder ward er.. In den Gedanken hängend. Mit sorgevoller Miene dachte er an sie...
Carina.. Sie wendete sich einem andren zu. Die Feigheit seinerseits.. sich nicht in den Kerker zu begeben. Die Sorge zuvor, dass sie sich darüber gräme, tat ihr übriges. Kein Leid ihr antun.. Kein Leid.. Daher liess er sie.. Dem andren. "Entscheidung.. Feigling!" schallte es wieder in seinem Kopf.
Der Orden dem er diente.. Brachten seine Äußerungen über die Ersonter Garde nur Ungemach. Er wollte Frieden.
"Ruhe. Endlich Ruhe." Murmelte er wieder.
Der Schlaf übermannte ihn nun. Süsser Schlaf..
Ein Traum fand sich ein.
Ein Raum. Skelette, die andren Menschen die Köpfe abschlugen. Tote nur. Um ihn herum. Eine Gestalt blickte ihn an. In den Armen die Frau Aldorn... Die Zähne gespitzt wie der Korporal Cacama. Aber bleich, als wenn er ein Untoter wäre. Er hielt die Schneiderin in seinen Armen. Wie seine Geliebte Frau. Nun sahen beide ihn an. Er regte sich nicht.
Etwas in seinem Kopf rief wieder "FEIGLING RABENFELS! RABENFELS! RABENFELS!"
Klauen, wie er nun bemerkte, schnitten in den Bauch der Frau Aldorn. Rissen etwas heraus, die bleiche Gestalt begann dieses zu fressen. Klatschte laut, als das Leben aus der Schneiderin wich und der Fleischfetzen verzehrt ward.
Es.. dies Wesen blickte ihn an. Ein breites Grinsen lachte ihn an.
"Böser Traum.. ich träume.."
Sagte er laut. Und schreckte auf. Wachte auf. Sah sich schreckhaft um auf dem Marktplatz von Falkensee. Er rannte zum Haus der Frau Aldorn, der Wache vor der Türe erzählte er von seinem Traum. Bat sie auch auf Frau Weimdorf achtzugeben. Ein Ersonter Gardist.. Wohl wachend.. Er redete wohl nur närrisches zuvor.
Später klopfte er nochmals an die Türe der Frau Adorn. Langsam öffnete sie die Türe. Und er erzählte von seiner Vorahnung. Er ist verwirrt.. Verwirrt.. wie schon lange nicht mehr.. Seitdem die Alpträume anfingen. Dies Ritual der Diener des Einen.. der Ärger der dadurch entstand.. Sein Misstrauen der Ersonter Garde gegenüber.. Kaum einen ordentlichen Satz weiss er der Frau Aldorn zu berichten. Und verhält sich wie ein Verrückter.
Anwärter des Löwenordens ist er ja nur. Knappe war er.. Unwissend.. Ärger... Der Wall.. Die Wacht.. Es forderte seinen Tribut. Dämonen.. Heute Dreie. Aber wahrer Dienst..
"FEIGLING RABENFELS!" stört die Stimme in seinem Kopf. Einen Geweihten.. Seine Gnaden Herand! Das riet Isaah ihm schon.. Gnaden Herand..
..diese Träume loswerden..
"Ich bin kein Narr!" schallt es in den verlassenen Straßen Falkensees.
Aber.. Die Schuld begleichen.. Zum Waibel.. in den Kerker.
Ruhe. Dies wünscht er sich nun. Den Göttern und dem König wieder gefällig zu sein.. Sein Reden wider der Ersonter Garde.. zu büßen.
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