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 Betreff des Beitrags: Wo geht es hier bitte nach Seeberg?
BeitragVerfasst: 3.01.10, 05:41 
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YVES…!

Der ängstliche Hilfeschrei ging in ein panisches Kreischen über, als sich das erleuchtete Seeberg immer mehr unter ihr entfernte während die geflügelte Bestie in die Luft stieg, die erbitterten Kämpfe im Innenhof den andren Gargoyles überlassend. Sie begann zu zappeln und sich im Griff zu winden, da wurde jener nur noch fester und ihr blieb für einen Moment fast die Luft weg.

Bist du verrückt?! Hör auf damit, sonst lässt er uns fallen!
Ruckartig starrte sie zur Seite und ein spitzer Schrei entwischte ihr als sie im letzten Lichtrest ihre beste Freundin im andren Arm erblickte bevor die Dunkelheit die drei Gestalten verschlang.

Er MUSS uns fallenlassen Lilli! Verdammt nochmal sonst landen wir in der Sammlerhöhle!
Die Gardemeisterin stutzte erstarrt, dann fing auch sie an mit aller Kraft zu zappeln.
Doch es half nichts, zu steinern der Griff. Wenigstens waren ihre Arme im Gegensatz zu Lilliens frei und so versuchte sie, an ihren Stiefel irgendwie zu kommen. Vergebens, so sehr sie sich auch streckte und wand, der Silberholzgriff blieb unerreicht.

Links oder Rechts im Stiefel? keuchte sie zur Seite.
Es dauerte einen Moment bis die Worte durch die Mauer des Schocks drangen dann jedoch verstand die Gardistin und hob schon ihr rechtes Bein ungelenk zur Seite. Nach Atem jappsend im frostigen Flugwind streckte sich der Weißschopf ächzend im Arm des Unwesens und tastete hastig aber vor allem blind den Stiefel ab. Nach einer Ewigkeit fanden die klammen Finger endlich den Dolchgriff.
Hab ihn!
Bei Bellum, beeil dich!
Der Gestank der Ödnis wehte ihnen bereits entgegen, entfachte die Panik nur erneut. Sie wussten beide, dass sie den Sturz wohl nicht überleben würden doch war alles besser als die Qual und Folter welche sie bei den Sammlern erwarteten. Lieber ein rascher Tod als ein Experiment zu werden.
Bist du bereit?
Augenblick..!
Schon murmelte die Braunhaarige inbrünstig ein Gebet mit bebender Stimme und Ayondela schloss die Augen, sammelte sich innerlich für den letzten Moment, suchte ihre Ruhe in dem geliebten Antlitz, welches vor ihrem inneren Augen erschien. Zittrig das Lächeln auf ihren Zügen, fast lautlos die gewisperte Liebesbekundung da hörte sie die letzten Worte des Gebets und mit einem wütend aufbegehrenden AEL! rammte sie den Dolch der Kreatur in den rissig rieselnden Unterleib. Überrascht stellten sie fest, wie sich der Griff um ihre Leiber nicht löste doch sofort änderte sich die Flugbahn, der schmerzvoll brüllende Gargoyle begann in der Luft abwärts zu trudeln, fing sich kurz mit einigen Flügelschlägen wieder nur um erneut ungelenk abwärts zu segeln. Hart schlugen sie schliesslich am Boden auf, die Weißhaarige schleuderte es zur Seite weg wo das Schwarz der Ohnmacht jenes des Dunkeltiefs ablöste während die Kriegerin quer über der Gargoylebrust zur Ruhe kam.

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 Betreff des Beitrags: Re: Wo geht es hier bitte nach Seeberg?
BeitragVerfasst: 3.01.10, 07:09 
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Der Aufprall war schwer und für einen Augenblick lang drohten ihr die Sinne zu entgleiten. Nur schwerlich hielt sie an einem Funken in ihr fest, welcher verhinderte, dass sie sich der Ohnmacht hingab. Ohnmacht in diesem Augenblick würde den sicheren Tod bedeuten, für sie beide und wenn sie jetzt schon den Absturz überlebt hatten, so würde sie jetzt sicherlich nicht wegen ein paar Schmerzen alle Viere von sich strecken. Sie tastete an ihrem Schwertgurt entlang und suchte ihr Schwert, der erste Griff ging ins Leere, für einen Moment hielt sie den Atem an. Dunkeltief, mitten im Ödland, irgendwo im nirgendwo und kein Schwert. Sie musste sich zusammen reißen und ihre Gedanken beisammen halten, so tastete sie weiter zurück, wo das einfache Langschwert noch fest gemacht war. Ein tiefer Schwall Luft ging von ihren Lippen aus und kondensierte vor ihr in einer kleine Wolke. Sie drückte sich etwas von dem Körper des Gargoyles auf und ein leises Surren war in der Dunkelheit zu hören als sie das Schwert aus der Schwertscheide zog. Sie umfasste den Schwertgriff mit beiden Händen und gerade als das Wesen sich wieder rührte, zog sie die Arme nach oben, nur um das Schwert mit aller Kraft die ihr zur Verfügung stand in den Körper des Biestes zu stoßen. Ein letztes Aufbäumen des großen Körpers, ehe der Gargyole zusammen sank und der letzte Atemhauch von ihm ausging.

Für einige wenige Herzschläge gab sie sich der Schwäche hin und sank mehr in sich zusammen, die Stirn am Schwertknauf angelehnt, einfach nur durchatmen wollend. Erst das leise Aufstöhnen von der Seite brachte sie dazu sich ruckartig wieder aufzurichten und sich auf die Beine zu kämpfen.

Ayon! Geht es dir gut?

Einige Momente gingen ohne Antwort in dieser völligen Dunkelheit vorbei und Panik wollte sich gerade in ihr ausbreiten. Wo war sie nur? Warum sagte sie nichts?

Ja, alles in Ordnung.

So schwach die Stimme im ersten Moment auch klang, so sehr beruhigte es sie sie überhaupt zu hören. Wenigstens lebte sie. Noch als sie das Schwert aus dem Leib der Kreatur zog wurde die Erleichterung jedoch von einer unbändigen Wut abgelöst. Wut auf den Gargoyle, Wut auf dieses vermalledeite Dunkeltief, Wut auf Wisper, die natürlich recht behalten hatte und auch Wut auf Ayondela.

Ich habe es dir doch gesagt! Verdammich! Warum hörst du auch nicht auf mich? Musste das jetzt sein? Musstest du mir so nah sein, dass er dich auch erwischt hat? Verdammte Axt. Du bist so unvernünftig!

Ihre Stimme drang durch die Dunkelheit hindurch, zerschnitt sie wie ein scharfer Dolch dünnen Stoff, wobei es ihr scheints gleichgültig war, dass jedes Wesen im Umkreis von sicherlich 500 Schritt nunmehr auf sie aufmerksam geworden war. Sie musste ihrer Wut einfach freien Lauf lassen, ansonsten wäre sie hier und jetzt einfach geplatzt.

Sei froh, dass ich hier bin. Immerhin kenn ich das Ödland genauso gut wie meine eigenen vier Wände!

Ach sei doch still! Ich kenn mich hier mindestens genauso gut aus wie du! Das ist kein toller Verdienst und ich hätte auch so wieder zurück gefunden und stattdessen ich nur auf mich achten muss, muss ich nunmehr auch auf dich ein Auge werfen! Brah!

Sie wollte sich einfach nicht eingestehen, dass die Wut auf ihre beste Freundin gar nicht wirklich an ihr fest zu machen war. Es war eher der Schock den sie von den vorhergegangenen Geschehnissen mit sich genommen hatte und auch und dies nicht zuletzt, diese furchtbare Leere in ihr, welche sie nicht mehr gewöhnt war. Diese fast gänzliche Abwesenheit dieses Gefühles Bellum so nah zu sein und diese innerliche Kälte die mit diesem Gefühl einher ging. Es war einfach nur schrecklich und so schimpfte sie einfach noch eine Weile weiter vor sich hin in dem Bedürfnis die Leere in ihr wenigstens mit irgendetwas zu füllen und sei es nur mit Wut.

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 Betreff des Beitrags: Re: Wo geht es hier bitte nach Seeberg?
BeitragVerfasst: 3.01.10, 23:04 
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Das habe ich nun von meiner Nachgiebigkeit, du Sturschädel! Er wird mich an der Burgzinne aufhängen lassen, das kann ich dir jetzt schon sagen! Frau Gardemeister, ihr habt mich maßlos enttäuscht! Ihr werdet baumeln! Genau das wird er sagen! Raben werden meine Augen aushacken, reizend. Und wieso?! Weil du so ein verfluchter Esel bist! Mitten im verdammten Dunkeltief in der elendigen Ödnis gestrandet! ICH VERFLUCHE DICH WISPER!

Resigniert seufzte Ayondela bei dem tobenden Geschimpfe hinter ihr, doch ließ sie sich nicht beirren. Im fahlen Schein der kleinen Notfackel, welche immer in ihrem Köcher verstaut war, kniete sie am Boden und untersuchte konzentriert die Beschaffenheit der Erde. Schnupperte, zerrieb, fühlte, schmeckte, suchte nach Spuren von Bestien, ließ ihre trainierten Sinne die ins Blut übergegangene Fähigkeit entfalten. Ihre Chance war gering, aber sie bestand. Dessen war sie sich sicher. Dennoch würde sie den wütenden Rohrspatz hinter sich zuerst mal bändigen müssen, wenn sie überleben wollten.
Gerade als die Braunhaarige wieder tief Luft holte, um die nächste zornige Salve von sich zu brüllen, drückte sie sich ruckartig auf, wirbelte herum und verpasste im Fackelschein der Tobenden eine schallende Ohrfeige. Verdutzt blinzelte jene sie nur an, endlich verstummt in ihrer Überraschung.

Du.. du hast mich geschlagen…! Völlig verstört rieb Lillien an ihrer Backe.

Ja und ich werde es nochmals tun, wenn du nicht endlich still bist! Zwing mich nicht dich zu knebeln, denn ich würde es tun. Jetzt hör mir gut zu! Es nützt rein gar nichts, wenn du all deine Kraft an deinem Wutanfall verschwendest, im Gegenteil! Du machst nur alles im Umkreis von tausend Schritt auf uns aufmerksam und genau das ist, was wir NICHT brauchen können wenn wir überleben wollen – Aufmerksamkeit!
Sie schulterte ihren Bogen, packte ihre Freundin an beiden Schultern und rüttelte sie etwas während sie eindringlich weiterzischte.
Wir können das schaffen Lillien, hörst du? Wir kommen hier wieder raus, aber das packen wir nur wenn wir zusammenarbeiten und uns konzentrieren! Also reiß dich endlich zusammen! Mit meinen Sinnen und deinem Schwert werden wir den Weg nachhause finden also wehe du drehst mir jetzt durch!

Langsam nickte die Kriegerin, der kühle Kopf kehrte allmählich zurück, Vernunft zeigte sich wieder in ihren Augen. Und Entschlossenheit.
Wir werden unseren Kindern erzählen, wie ihre Mütter im Alleingang die Ödnis zur großen Dunkelheit bezwangen! Wär doch gelacht wenn wir eingespieltes Duo das nicht schaffen..

Ayon grinste erleichtert vor sich hin, doch schnell kehrte wieder der Ernst ihrer Lage in ihre Züge zurück. Sie vertraute Lillien blind ihr Leben an und würde ebenso jenes ohne zu zögern für sie geben, trotzdem war nun wirklich nicht der Moment für Übermut.
Wir sind nicht weit von den Zwillingsflüssen wenn mich nicht alles täuscht. Am besten halten wir uns an das Gebirge im Nordwesten, aber wir sollten die Geheimgänge im Stein umgehen wenn wir nicht auf ungebetenen Besuch stossen wollen. Wie sehen deine Vorräte aus?

Hastig untersuchten beide ihre Taschen und Gürtel. Spärlich, doch bestand Hoffnung. Salben, Heiltränke, ein Seil, Bonbons, Gegengifte, sogar einige Nachtsichttränke hatten überlebt, auch wenn die meisten Phiolen den Aufprall nicht heile überstanden hatten.

Halte dich immer hinter mir, hörst du? Du weist den richtigen Weg vor, aber ich gehe vorran. Hast du genügend Pfeile?
Man kann nie genügend Pfeile haben. Aber es reicht für’s erste.
Hast du neben deinem Bogen noch eine andre Waffe dabei?
Meine Giftklingen..
Der Silberschopf reichte ihr die Fackel und zog für einen Moment aus jedem Seitenfach der hohen Stiefel einen scharf gezackten Dolch mit grünlich schimmernder Klinge.
Lillien war zufrieden. Immerhin ein Anfang.

Gut, dann lass uns losmarschieren..

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 Betreff des Beitrags: Re: Wo geht es hier bitte nach Seeberg?
BeitragVerfasst: 4.01.10, 01:13 
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Sie gingen den Weg entlang den Ayon vorgab. Immer einmal wieder mussten sie inne halten um sich Sklette oder schwächere Dämonen vom Leib zu halten. Es war anstrengend, aber es ging voran.... glaubte sie zumindest, aber wer konnte das in all der Dunkelheit schon so genau sagen?! Ab und an ging der Blick zurück in die Richtung wo Ayon hinter ihr her lief. Was würde sie wohl sagen, wenn sie wüsste, dass all das überzogen Übermütige, oder das überzogen Harte welches sie an den Tag legte eigentlich nur aufgesetzt war, einfach nur um Ayon etwas mehr gefühlte Sicherheit zu schenken. Da war doch etwas! Sie blieb stehen, so unverhoft, dass Ayondela direkt in sie hinein lief.

Was ist los? Ist da etwas? Warum bleibst du stehen?

Sie legte den Zeigefinger an die Lippen und drückte rasch die Fackel aus. Da war etwas, etwas größeres, sie hörte es.. spürte es gerade zu. Sie legte blindtastend den Arm zurück um Ayondela an den schroffen Stein des Gebirges zu drücken, sich so etwas mehr vor sie schiebend. Das Geräusch wurde lauter, Flügelschlag. Eben jener Flügelschlag wie sie ihn am Tag zu vor in der Burg schon gehört hatten. Es war nicht nur einer, es mussten drei.. vier, vielleicht sogar mehr von diesen Wesen sein, die da über ihnen am Himmel ihre Bahnen zogen. Hatten sie sie entdeckt? Würden sie gleich hinab stoßen und das ganze ging wieder von vorn los? Lillien hielt den Atem an, jetzt bloß kein Geräusch machen, noch einmal würden sie nicht so viel Glück haben. Flüchtig schoss ihr die Frage durch denn Sinn, warum dieser Gargoyle sie überhaupt hatte mitschleppen wollen, war es reiner Zufall gewesen oder pure Absicht? Langsam entfernte sich das Geräusch der Flügel wieder von ihnen und sie atmete durch. Noch einige Augenblicke standen sie völlig still da, ehe Lillien sich ein Herz fasste und die Fackel wieder entzündete.

Wir sollten schnell weiter, nicht, dass sie zurück kommen. Noch so einen Flug überleben wir sicherlich nicht.

Vor allem sollten wir uns bald einen Platz suchen um etwas auszuruhen. Wie lang sind wir schon unterwegs? Ich weiß es nicht mehr, es kommt mir vor wie eine Ewigkeit.

Ayon hatte recht, sie mussten wirklich einmal Rasten. Es dauerte noch eine ganze Weile, ehe sie einen Felsvorsprung gefunden hatten, der weder in eine Höhle mündete, noch direkten Zugriff von den Seiten her bot. Lillien lehnte sich an den kühlen Stein zurück und starrte in die Dunkelheit. An Schlafen war trotz allem überhaupt nicht zu denken. Zu viel ging ihr durch den Kopf, zu groß die Anspannung in ihrem Inneren. Ob es den anderen überhaupt aufgefallen war, dass sie mitten im Kampf verschwunden waren und wie hatte Proveus wohl darauf reagiert? Ihre Gedanken schwiffen ab, kamen zu dem Tag vor zwei Wochen zurück vor. "Dich erwarten harte Zeiten, Lillien. All das was du heute sehen durftest.. soll dich davon abhalten in der schwersten Zeit aufzugeben. Wenn die Verzweiflung dich packt.. denke an heute! Denke daran wie es werden könnte, wenn du aufgibst, verstehst du mich mein Kind?" Warum musste dieses Miststück nur tatsächlich recht behalten und wie konnte es sein, dass sie ihr tatsächlich Stärke geschenkt hatte, die sie nun brauchen konnte? Aber vertrauen..!! Vertrauen würde sie ihr dennoch nicht so einfach!

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 Betreff des Beitrags: Re: Wo geht es hier bitte nach Seeberg?
BeitragVerfasst: 5.01.10, 02:57 
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Bist du dir sicher?
Ja, da oben wurde mir damals eine Frischwasserquelle im Berg gezeigt. Die hat mir schon einmal das Leben gerettet.
Gut, ich halte hier die Stellung.
Wie willst du auch in deinem Blechzeugs hochkrabbeln, du Schepperkiste.

Die beiden Frauen grinsten sich erschöpft an. Nach ewigen Zyklen hatte Ayondela es schliesslich aufgegeben, ihrer Freundin beibringen zu wollen eine zumindest etwas leisere Schrittart zu beherrschen. Oder sich darüber zu ärgern, dass sie stampfte wie ein besoffener Troll im Vergleich zu ihren geübten, fast lautlosen Schritten. Jegliches Wesen welches dadurch auf sie aufmerksam wurde, fand fachgerecht den Tod durch Lilliens bewundernswerte Klingenführung, also beschwerte sie sich nicht. Vor allem wenn sie daran dachte, wie sie sich wohl mit einem Schwert statt ihres geliebten Bogens anstellen würde. Mehr Schaden als Nutzen - das wusste sie, wenn sie an ihre bisherigen Schwertkampfstunden zurückdachte.
Beeil dich, ich versuch dich im Auge zu behalten.
Behalte dein Auge lieber auf der Ebene vor uns!

Damit zog sich die Weißhaarige schon mit einem fliessenden Klimmzug auf den Felsvorsprung hoch und kletterte geschickt den Berg empor bevor sie aus der Sicht der Kriegerin verschwand. Jene richtete ihr Augenmerk wieder konzentriert nach vorne. Nur schwach erhellt sah sie ihre Umgebung vor sich, doch mussten sie die übrig gebliebenen Nachtsichttränke streng rationieren. Ein knapper Schluck für jeden, dennoch war es eine unsagbare Erleichterung zumindest einigermassen etwas erkennen zu können, wenn auch die Sichtweite zu wünschen übrig ließ. Ein plötzliches, leises Knacken von der Seite ließ die Braunhaarige ihr Schwert fester umfassen…


Als Ayondela mit einem geschmeidigen Satz wieder am Fuß des Berges landete, fand sie Lillien neben drei Harpyienleichen und einer toten Riesenspinne wieder. Wortlos aber mit tiefster Ehrfurcht in den Zügen reichte sie ihr den nun vollen Trinkbeutel, woraufhin jener durstig zur Hälfte geleert wurde.

Komm mal her…

Lillien wischte sich mit dem Handrücken den Mund ab und trat mit sichtlich verwirrter Miene an ihre Freundin heran, welche ihre Hände schon in den aufgeschlitzten Leibern vergrub und ohne viel Ekel oder Abscheu das Blut der Bestien aufsammelte bevor sie resolut begann, die vor Überraschung erstarrte Gardistin damit einzuschmieren. Rüstung, Hände, Stiefel, Haare… sogar ihr Gesicht wurde mit der stinkenden Flüssigkeit eingerieben ehe sie sich ihr selbst widmete in der gleichen Prozedur.

BEI BELLUM BIST DU KOMPLETT VERRÜCKT?!

Psssscht…! Sei doch leise! Und klar bin ich das, weißt du doch genau! Dennoch ist es wichtig unseren Geruch für die Biester zu überdecken. Völlig werden wir es mit dieser Methode nicht schaffen, aber es hilft zumindest ein bisschen auf nähere Distanz unsere Fährte zu verschleiern.

Lillien gefiel die List, auch wenn der Geruch mehr als grässlich war. Doch im Vergleich zu all dem, was die zwei bereits in ihrem Leben durchmachen und erleben mussten, war es eine erträgliche Unanehmlichkeit.
Und so schritten die zwei Frauen weiter, beschmiert wie zwei Berserker im Blutrausch, in ihrer Erschöpfung nurmehr vom eisernen Willen angetrieben. Die eine in Gedanken hin und hergerissen zwischen Zorn auf die Mazzaremerin und Verzweiflung ob ihrer aussichtslosen Lage, die andere stillheimlich auf der Ausschau nach einem Blutumhang.
Wo blieb er nur? Er musste sie einfach finden..!

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 Betreff des Beitrags: Re: Wo geht es hier bitte nach Seeberg?
BeitragVerfasst: 5.01.10, 05:07 
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Bah war das widerlich, dieser Gestank der von ihr ausging, brachte sie noch um den Verstand. Sicherlich war es alles andere als dumm, aber überall dieses widerwärtige Blut kleben zu haben war alles andere als erfreulich. Die meiste Zeit über stapfte sie einfach nur noch voran, jeder Schritt ein begleitet vom leisen Geklirre der Rüstung. Nun ja, einen Vorteil hatte es wenigstens, so konnte Ayondela sie auf jeden Fall nicht verlieren, sie musste immer nur dem Geschepper nachlaufen. Der Blick ging so weit ihr dieser kleine Schluck Nachtsichttrank, welchen sich die Beiden vorhin einmal gegönnt hatten, erlaubte in der Gegend herum. Irgendetwas knackte am Rand des Blickfeldes, wobei Lillien es faktisch kaum wahr genommen hatte, zu viele Geräusche die sie schon die ganze Zeit umgaben, doch Ayondela hielt sie am Arm fest.

Da ist etwas

Nur ganz leise das Flüstern, welches gerade eben so an Lilliens Ohr drang, doch sie hielt inne und starrte angestrengt durch die Dunkelheit, ein weiteres Knacken und ein Deut von Ayon in eben jene Richtung lenkte Lilliens Blick voran. Irgendetwas war da, nur was war es? Ein Atemzug, zwei Atemzüge, drei Atemzüge... War es weiter gezogen? Fast schon wollte sie durchatmen, doch da war es wieder jenes Knacken, dieses mal noch näher als die Male davor. Etwas kam auf sie zu und dies ganz unbestreitbar.

Da ssssssssssind ssssssssie.

Ayon zuckte flüchtig zurück, als sie die seltsam verzehrte Stimme hörte. Zuviele Erinnerungen verband sie mit diesen zischelnden Lauten. Sie wusste sofort, es war ein Sammler. Ayon legte einen Pfeil auf die Sehne und zog diese durch, bereit jeder Zeit den Pfeil nach vorn zischen zu lassen.

Ihr hättet euch nicht ssssssssssso verssschtecken müsssssssssssen. Ihr ssssssssseht ja... esssssssss hat keinen Sssssssssinn.

Lillien schossen so viele Gedanken durch den Kopf, dass sie einen Moment lang brauchte um sie zu ordnen. Sie hatten sie gesucht, also war es kein Zufall gewesen, dass der Gargoyle sie geschnappt hatte, schlimmer noch, dass Ayondela mit ihr zusammen war, war ebenso pure Absicht gewesen. Aber was sollte das ganze? Warum gerade sie beide? Ihre Hand schloss sich fester um den Schwertknauf, während sie ein Stück von Ayondela abrückte und weiter auf die Stimme zuging, wobei die Stimme immer mehr Gestalt im Dunkeln annahm. Es war ein Hirte der Sammler mit drei Saranen im Schlepptau. Jene skurril wirkenden Wesen, welche aus ewig vielen Einzelteilen zusammen gefügt zu sein schienen.

Ihr könnt esssssssss auf die einfache Art und Weisssssssse haben oder auf die ssssssssssssschwere, esssssssss issssssst eure Entsssssssssssscheidung.

Lillien wog den Kopf leicht von einer Seite auf die andere, den Hirten nicht aus den Augen dabei lassend. Was glaubte dieses Wesen eigentlich? Glaubte es wirklich, dass sie sich und Ayondela kampflos in seine Hände übergeben würde? Wie dumm konnte man denn bitte sein?! Kurz ging ihr Blick zurück zu Ayon, direkt auf den Bogen, auf dem bereits der Pfeil lag und nickte stumm gen der kleinen Gruppe rüber. Ayon nickte nur leicht, als hätte es da einen Wortaustausch zwischen beiden gegeben, hob den Bogen noch etwas mehr an und mit einem zischen flog der erste Pfeil direkt an Lillien vorbei auf den ersten, kleineren Saran zu, ein kleines Kind, nun, zumindest etwas was wohl einmal eines gewesen war. Der Pfeil traf das Wesen direkt in der Stirn, für einen Moment schaute es noch seltsam überrascht hinüber zu den beiden Frauen, ehe es auf die Knie und dann zur Seite auf den Boden sank. Es war tot.

Antwort genug?

Lilliens Stimme erklang gerade zu schneidend kühl und bar jeden Mitgefühls, dass man fast meinen konnte, dass dort eine andere Person stand. Nicht mehr die kleine liebe Gardemeisterin, die alles eher zwei drei mal überdachte und versuchte etwas mit Worten zu regeln. Der Sammler fackelte nicht lange und gab den Angriffsbefehl, worauf hin sich die zwei anderen Saran, etwas was wohl einmal ein Elf und ein Wesen welches wohl dereinst ein stolzer Nortrave gewesen war stürmten voran auf die Beiden zu. Die Klinge des Schwertes ging durch das Fleisch des einen Sarans hindurch, es war kein angenehmer Kampf, wahrlich nicht. Dieser Riese vor Lillien machte es ihr nicht einfach und auch Ayondela hatte hinter ihr mit dem anderen zu kämpfen, zwei Pfeile steckten bereits im Brustkorb jenes Elfen, ehe er bei ihr stand und ihr Bogen nichts mehr wert war. Schon hatte sie ihren Dolch gezogen und wollte diesen in den Leib des Sarans stoßen, als vorn durch den Bauch die Schwertspitze Lilliens hervor lugte und das Wesen zusammen brach. Die beiden Sarane waren geschlagen, doch der Hirte war noch wohl auf, was sich nunmehr rächte, als Lillien ihm den Rücken zugedreht hatte um ihrer Freundin zu helfen. Er schlang seinen langen, schuppigen Schlangenschwanz, welchen er dort hatte, wo andere Wesen ihre Beine hatten, um Lillien herum und zog sie zu sich heran. Gerade noch so konnte sich Lillien herum drehen, ihm so direkt in die Augen blickend. Der Kopf des Sammlers kam ihr immer näher als er sich vorneigte und sein stinkender Atem wogte ihr entgegen. Langsam zog sie den Kopf etwas zurück, das Wesen angewiedert anblickend.

Sssssssssssiehst du, nun habt ihr doch verloren. Dasssssss hättet ihr euch sssssssssssparen können, nun wird es nur um sssssssssssssso sssssssssssschlimmer für euch.

Lillien verengte die Augen, purer Zorn welcher in jenen aufblitzte, als sie ihren Kopf mit wucht voran stieß und dem völlig verdadderten Sammler eine Kopfnuss verpasste.

Das hättest du wohl gern, aber glaube mir... WIR sind es nicht, die dieses hier nun bereuen werden.

Mit einiger Mühe, weil das Wesen ihr doch so nah war, brachte sie es fertig, das Schwert in die Seite des Sammlers zu stoßen, worauf hin es sie losließ. Kaum stand Lillien auch nur einen Schritt von ihm weg, da drang auch schon ein weiterer Pfeil in dessen Leib. Der Hirte zischte überrascht aus, mit alle dem hatte er wohl nicht gerechnet, schon gar nicht mit derartiger Gegenwehr, schon überhaupt gar nicht von zwei kleinen Weibchen. Er musste sich eingestehen, kurz bevor der letzte Schwertstreich seinen Bauch quer über auftrennte und er zu Boden ging, dass er einen Fehler in seiner Einschätzung gemacht hatte, einen Fehler den er nunmehr mit dem Leben bezahlen musste.

Lillien, manchmal ...

Ayondela hielt einen Moment lang inne und betrachtete ihre Freundin, als auch schon die Dunkelheit vollends wieder zurückkehrte, als der kleine Schluck des Nachtsichttrankes seine Wirkung verlor.

Manchmal was?
Manchmal könnte ich glauben, ich kenne dich gar nicht wirklich.

Lillien musste kurz aufschmunzeln, vielleicht war es tatsächlich so, dass Ayondela bisher nicht einmal die Oberfläche angekratzt hatte, zumindest zum jetzigen Zeitpunkt da Lillien alle Erinnerungen ihres Lebens wieder in sich barg.

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 Betreff des Beitrags: Re: Wo geht es hier bitte nach Seeberg?
BeitragVerfasst: 5.01.10, 06:01 
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Dicht aneinander gedrängt saßen die beiden einige Zyklen und viele zurückgelegte Schritte später im Windschutz einer Felsnische an die Steinwand gelehnt, die Köpfe seitlich zusammengeschmiegt und unterhielten sich in leiser Flüsterei.

Sie haben uns also tatsächlich bewusst entführt.
Hast du dich nicht gewundert, wieso der Gargoyle uns einfach nicht fallengelassen hat?
Ja, die Angst vor Versagen muss unsagbar sein bei diesen versklavten Kreaturen.
Versagen wird von den Sammlern mit Schlimmerem als dem Tod bestraft.


Schweigend verging einige Zeit, beide in eigene Gedanken versunken während eine jede Trost aus der Anwesenheit der anderen zog.

Lilli? Wenn du dein Leben auf Tare verlierst..
Hör auf so zu sprechen..!
Sagen wir einfach nur rein hypothetisch! Wenn du dein Leben auf Tare verlierst, was würde dir am meisten fehlen?


Eine kleine Ewigkeit der Stille verstrich bevor die Gardemeisterin mit brüchiger Stimme ergriffen weiterflüsterte.
Was wäre es bei dir…?
Der Geschmack von frischem Himbergelee..
Der Duft von frischem, süßen Gebäck..
Sein gelöstes, tiefes Lachen wenn wir unter uns sind und er nicht der Hochmeister sein muß..
Proveus liebevoller Blick, wenn wir alleine sind..
Der Geruch meines Waldes nach dem Regen..
Die Ruhe die mich im Schrein erfüllt..


Noch eine ganze Weile flüsterten die Frauen vor sich hin, schenkten sich gegenseitig Mut und etwas Linderung der Hoffnungslosigkeit welche tief in beiden schlummerte bevor sie am Ende ihrer Kräfte schliesslich in einen unruhigen Halbschlaf sanken.

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 Betreff des Beitrags: Re: Wo geht es hier bitte nach Seeberg?
BeitragVerfasst: 5.01.10, 19:06 
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Sie schreckten beide gleichzeitig aus dem Schlaf auf als sich irgendetwas in ihrer Nähe rührte. Nur ein Wimpernschlag und schon standen beide auf den Füßen. Hörte dieses Dunkeltief denn nie auf? Irgendwann musste es doch einfach enden. Lillien kam es so vor als wäre es nun schon seit Wochen dunkel, sie hatte voll und ganz das Zeitgefühl verloren. Ihr Blick ruckte herum, als wiederrum Schritte zu hören waren. Verdammt, das hörte sich nicht gut an. Das Leder der Handschuhe knartze leise, protestierend als sie den Schwertgriff fester umfasste. Ayondela, welche knapp hinter ihr stand, war nicht minder angespannt als sie selbst. Sie konnten es beide gerade zu körperlich spüren, dass sich dort vor ihnen in der Dunkelheit etwas großes anbahnte.

Wie groß das war, was dort in der Dunkelheit lauerte sollte ihnen nur wenige Herzschläge später bewusst werden, als sie den Sammler vor sich sahen. Ein Sammler an sich wäre ja nicht so schlimm gewesen, aber als sich immer weitere Saran hinter ihm aufbauten, da wurde Lillien und Ayondela so langsam klar, dass dies hier nicht einfach so zu schaffen sein konnte. Flüchtig blickten sich die Freundinnen an, ein stummes Abkommen wurde getroffen, ein leichtes Nicken und es war klar... sie würden kämpfen, kämpfen bis zum Tode. Keine der Beiden wollte sich das antun was kommen würde, wenn sie sie lebend in die Finger bekommen würden.

Der Kampf war hart und anstrengend, jedesmal wenn sie einen Saran erledigt hatten, warteten bereites drei weitere auf sie, aber sie wollten, konnten einfach nicht aufgeben. Es schien Stunden zu dauern und gleichzeitig lief auch alles so langsam ab. Pfeile die sich in die Leiber der Gegner bohrten, die Schwertklinge die Wunden schlug und Gliedmaßen die abgetrennt wurden. Es hörte und hörte nicht auf, sie waren am Ende ihrer Kräfte, die Verletzungen die sie selbst davon getragen hatten schrien gerade zu danach einfach die Waffen von sich zu werfen und sich zu ergeben, nur noch der pure Wille hielt die beiden überhaupt noch auf den Beinen. Das sie sterben würden war mittlerweile keine offene Frage mehr, es war pure Gewissheit, auch wenn sie sich tapfer durch immer weitere Gegner gekämpft hatten war klar, dass sie die nächsten nicht überstehen würden.

Wir sehen uns in Morsanshallen.
Und wehe du wartest dort nicht auf mich.

Kaum ausgesprochen stellten sie sich nur wieder ihren Gegnern und dem bereits wartenden Tod.

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 Betreff des Beitrags: Re: Wo geht es hier bitte nach Seeberg?
BeitragVerfasst: 6.01.10, 00:03 
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Röchelnd brach sie auf alle viere zusammen, spuckte den kupferschmeckenden Schwall Blut aus der sich nach dem Hieb ins Gesicht in ihrem Mund gesammelt hatte. Fast drohte sie der Wahnsinn zu überwältigen vor Schmerzen und Erschöpfung, manifestierte sich in einem abartig manischen Auflachen von ihr ob der Aussichtslosigkeit ihrer Lage. Irgendwo nicht weit von ihr hörte sie einen wütenden Aufschrei Lilliens, begleitet von den Geräuschen eines erbitterten Kampfes. Warum wurden die beiden nicht endlich getötet? Ihr kam es vor, als ob diese Übermacht an Kreaturen alles taten, außer den Gnadenstoß auszuführen. Also lag es tatsächlich nur daran, hauptsächlich die beiden Frauen mit einem Funken Leben mitzunehmen? Der Gedanke ließ die letzte Kraft in ihr zu einer Mischung aus Angst vor dem was sie in den Höhlen erwartete und unbändiger Wut aufbrodeln und sie drehte keuchend, am Boden kauernd einen der Dolche in ihren Händen so herum, dass die gezackte Klinge auf die eigene Brust abzielte. Doch kaum wollte sie ihrem Leid endlich ein Ende setzen, spürte sie einen heftigen Tritt an ihrer Seite und aufbrüllend vor Pein kam sie krachend auf ihrem Rücken zum liegen. Irgendwo in der Ferne hörte sie Hufschläge, dann umgab sie die Schwärze..

Etwas strich ihr vorsichtig über die Lider begleitet von einem Murmeln und als sie schwach die Augen öffnete, empfing sie über sich gebeugt taghell der Anblick des schwarzen Fratzenhelms. Schwach formte sich das Lächeln auf ihren blutigen Lippen als sie ihre Augen wieder schloss und völlig entkräftet nurmehr zu einem siechenden Flüstern in der Lage war.

Ich.. ich wusste dass.. dass.. du mich finden würdest. Du.. du hast es immer gewusst, wenn ich nur einen Schritt in.. in dein Reich ge…
Schweig! Ich sollte dich eigenhändig vierteilen, du törichter Dummkopf! Was zum Henker hast du dir nur dabei gedacht?!
Wie… wie geht es.. Lillien..?
Sie lebt. Und jetzt halt deine verdammte Klappe!


Schon spürte sie, wie sie mühelos aufgehoben wurde und obwohl ihr Leib vorhin schon erfüllt war von dem Frost der Morsanjahreszeit, durchströmte sie die bekannte, unheilige Kälte, die immer von seiner dunklen Rüstung ausging. Sie drehte in seinen Armen schwach den Kopf zur Seite, sah die unzählig geschlachteten Leiber der Sarans welche den grausam, sichtlich in einem dunklen Wutanfall zerhackten Leib des Sammlers einsäumten. Nicht unweit daneben erkannte sie den leblosen Leib ihrer Freundin bevor wieder die Ohnmacht sie überkam.


Für einen kurzen Moment fand sie nach einer Weile ihr Bewusstsein wieder bei dem wiegenden Schaukeln seines beschützenden Griffes, sah mit ihren vom finsteren Gebet erhellten Augen an ihm vorbei zurück zu dem von ihr geliebten, ihm treu folgenden Pferd, über welchen Rücken der bewegungslose Körper der Gardistin achtlos geworfen war während er selbst entschlossen mit ihr als Beute in seinen Armen seinen Weg in die Wüste fortsetzte ehe sie wieder die Finsternis umschloss.


Als Lillien ihr Bewusstsein wieder fand, erblickte sie zuerst ein knackendes Lagerfeuer an ihrer Seite. Ruckartig schoss ihr Kopf empor, gleich daraufhin durchfuhr sie der Schmerz ihrer Wunden, welche sie nach einem schockierten Überraschungsmoment verbunden vorfand. Es dauerte eine Weile bis sie nicht nur ungläubig realisiert hatte, dass sie noch lebte sondern sich auch in einer geschützten Felshöhle vorfand. Vom Eingang her drangen unverständliche Flüsterein an ihr Ohr. Als sie nach einer gefühlten Ewigkeit in der Lage war, sich aufstöhnend in eine sitzende Position aufzurichten, verstummten die Geräusche vom Höhleneingang her. Die Kriegerin drehte ihren Kopf gepeinigt zur Seite und sah Ayondela bei einem völlig erschöpften, aber ehrlich erleichterten Lächeln hinkend auf sie zuschreiten während die ihr mit dem Rücken zugewandte Gestalt in schwarzer Rüstung und Blutumhang sich eilig den Helm wieder aufsetzte.

Ayon! Was bei den Vieren…!
Pssssscht…! Es ist alles wieder gut. Wir haben es geschafft, sorge dich nicht mehr. Vertrau mir einfach…

Entkräftet sank Lillien zurück auf ihr Lager.

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