20.Onar 21 n.Hilgorad Siebenwind! Ich bin nun endlich angekommen. Die Möwen kreischten laut als das Schiff in den Hafen von Falkensee einlief und die Matrosen alles bereit zum Anlegen machten. Es wurde Befehle hin und her geschrien, Taue wurden vom Schiff auf den Kai geworfen. Wie in so einem Ameisenhaufen. Ich stand an der Reling und beobachtete alles neugierig. Klar, ich hatte schon öfter gesehen wenn ein Schiff am Hafen angelegt hat, aber eigentlich immer nur vom Pier aus. Diesmal war ich mittendrin... Die Kisten mit den Handelsgütern von denen die Händler während der Überfahrt gesprochen hatten, wurden abgeladen, die übrigen Passagiere die mir und denen ich ein Zeitvertreib während der langen Reise war gingen von Bord. Einige interessante Männer waren darunter, wer weiß.. vielleicht sehe ich ja den einen oder anderen wieder...
21.Onar 21.n.Hilgorad Nachdem ich in Falkensee bei eisiger Kälte durch die Straßen irrte und nur vereinzelt ein paar Gestalten eingehüllt in Mäntel und dicke Pelze an leeren Marktständen standen und die übrigen Bewohner der Stadt es sich wohl in ihren warmen Stube gemütlich taten, beschloss ich den gerade angebrochenen Hellzyklus zu Nutzen mich auf der Insel umzuschauen. So erreichte ich nach einem halben Hellzyklus die Mauern Brandensteins. Ich war recht durchgefroren, nicht zuletzt weil mir, als ich ein komisches Geräusch im Gebüsch, kaum das ich Falkensee verlassen hatte, der Rock an einem hervorstehenden Ast zerissen war. Ich schlenderte einige Zeit durch die Straßen bis ich auf einen Magier traf. Genau so hatte ich sie noch aus Draconis in Erinnerung... eine feine Robe mit Umhang und Spitzhut, dazu der obligatorische Zauberstab und der lange filzige Bart. Er schien recht klug, erkannte er doch sofort mein Problem und führte mich zu einem Handelskontor, wo er mir sogar eine hübsche Schnürhose kaufte. Adeptus Aladarim, wie er sich vorstellte, war ingesamt sehr zuvorkommend und erzählte mir von der Akademie in Falkensee und davon, dass er dort - wie nannte er es gleich noch...achja - Bestienmeister war und dort für die Pflege und von seltsamen Kreaturen zuständig war. Mir schauderte ein wenig bei dem Gedanken, dass es wirklich Leute gab, die Zombies "einfingen" wie er es nannte und wahrscheinlich tief im Kellergewölbe dieser Akademie hegte und Pflegte... na wenn das mal nicht gruselig ist.... Neugierig war ich ja schon ein wenig, und bot mich sogleich an, ihm beim saubermachen zu helfen. Ja ich weiß... ich muss verrückt sein. Von ihm erfuhr ich, dass man wohl derzeit eine Art Haushälterin für die Akademie suchte und so beschloss ich - nicht zuletzt auf den Hinweis von dem netten Adeptus - mich am selben Tag noch dort zum 7 Zyklus vorzustellen. Leider kam es irgendwie anders als geplant: ich war zu früh an der Akademie und Adeptus Alderim, diesmal in einer hübsch verzierten Robe mit Runen darauf, wies mich an später nochmal zu kommen, dann wäre wohl Meister Lhergo oder Meister Dur zugegen. Auf der Straße traf ich kurze Zeit später einen Mann mit weißem Haar in einer feinen roten Robe und einer goldenen Sichel am Gürtel. Er meinte nachdem ich ihn - wie üblich - in meinem Redeschwall überrumpelt hatte, ich solle doch einfach die Zeit in einer der Tavernen überbrücken. Schusselchen Yasmina schwatzte sich natürlich wieder fest und als ich dann irgendwann kurz bevor die Taverne schloß, endlich zur Akademie kam, war da natürlich niemand mehr.. Hmpf!
22. Onar 21 n.Hilgorad Wieder in Brandenstein. Heute war ich in der Seeschlane, einer hübschen Taverne wohl im nortravischen Stil gehalten, die nahe dem Brandensteiner Marktplatz liegt. Ich saß neben einem feschen Soldaten in schicker Uniform und einer ziemlich niedergeschlagenen Nortravin die sich wohl erst kürzlich geprügelt hatte, zumindest liesen ihre Blessuren im Gesicht - allen voran die gebrochene Nase - darauf schließen. Ich kam auch mit der Wirtin, Felis wie sie sich nannte, ins Gespräch. Von ihr erfuhr ich, dass man in der Taverne noch eine Bedienung suchte, und dass sie den Wirt, einen Mann namens Feydis fragen wolle, ob ich die Stelle bekommen könne. Irgendwann kam dann plötzlich so ein garstiger Ork in den Schankraum! Ich, die ich ohnehin bisweilen etwas schreckhaft bin, klammere mich, kaum das ich dieser Kreatur gewahr werde, an den Soldaten in der Hoffnung er würde mich beschützen... Fehlanzeige! Mir wird es wohl keiner glauben, aber keiner in der Taverne machte auch nur eine Andeutung diese Kreatur rauszuwerfen oder ihr - was noch besser gewesen wäre - gleich den hässlichen Kopf von ihrem Leib zu schlagen. Im Gegenteil, die Leute unterhielten sich mit dieser Grünhaut! Ich hasse sie... seit wir einmal von einer Bande Orks überfallen worden waren und Miguel von einem schartigen Orksäbel erschlagen wurde... nein, ich kann das nicht vergessen! Als ich dann noch sah, dass dieses Monster in der Lage war Magie zu wirken war ich völlig fassungslos! Felis und der Soldat wirkten recht abgebrüht und meinten, das sowas auf dieser Insel keine Seltenheit wäre.... ich hatte wohl noch viel zu lernen... Irgendwann schwatze mich die besoffene Nortravin an und schüttete mir ihr Herz aus... scheinbar war sie von ihrem Geliebten betrogen worden und hatte sich nun so besoffen, dass sie sich ohne festzuhalten kaum auf dem Hocker an der Theke halten konnte. Und für einen Nortraven muss das wirklich SEHR viel gewesen sein... Irgendwann wurde mir es dann zuviel und ich verließ die Taverne.
23.Onar 21 n.Hilgorad Ich weiß nicht warum, aber ich konnte in dieser Nacht nicht schlafen. Ich hatte mich in der Scheune neben der Taverne ins warme Heu verkrochen, aber irgendwann hörte ich draußen Stimmen und einen Tumult von mehreren Leuten. Weil ich hundemüde war und ich -bei Morsan- nur Schlafen wollte, packte ich meinen Schlafsack und meine spärlichen Habe und suchte mir ein anderes Lager, genug Ställe gibt es ja in Brandenstein. Irgendwie fand ich jedoch keinen wirklich tiefen Schlaf und so wachte ich mehrmals auf, bis ich dann bei ersten Krähen des Hahnes endgültig die Hoffnung auf eine Mütze voll Schlaf aufgab und mich wieder auf die Beine machte. Ich verbrachte die meiste Zeit des Tages mit Nichtstun und schlenderte auch ein wenig durch die verschneiten Wälder rund um Brandenstein. Irgendwann, es war wohl zur 18. Stunde, traf ich auf einen interessanten Mann. In der Bank von Brandenstein. Eliath heißt er. Irgendwie weckte seine Art und vor allem seine Stimme sofort das Interesse bei mir. Wir plauderten ein wenig und ich erfuhr, dass es in Kürze vor den Toren Brandensteins einen Maskenball geben soll. In fünf Tagen schon! Ich liebe Maskenbälle - ja, natürlich war ich noch nie auf einem- aber wenn in Draconis, am Tag der Narren, viele Leute maskiert durch die Straßen liefen, und man dann gerade in der Oberstadt bei den Paraden die edlen Frauen in ihren wunderschönen Kleidern sah... Hach... da wollte man auch dazugehören...Eliath riss mich irgendwann aus meinen Tagträumereien und meinte doch glatt sein Freund Archie suche noch eine Begleitung für den Ball. Mein Herz schlug so laut, ich wette er musste es gehört haben. Er meinte, dass sich sicher noch ein Schneider finden ließe der mir ein Tanzkleid machen könne... ich war jetzt schon aufgeregt und bin es gerade wieder, wo ich diese Worte niederschreibe... ein Maskenball! Eliath erzählte mir dann noch von sich, von seinem Musikerbund den er kürzlich gegründet hatte und wollte mich Archie vorstellen. Vom Rest des Abends weiß ich nicht mehr sonderlich viel, da ich langsam merkte das mir die fehlende Nachtruhe in den Gliedern steckte und ich dringend Schlaf benötigte. Eliath zeigte mir dann den öffentlichen Schlafraum... ich weiß nicht wie oft ich in den letzten beiden Tagen daran vorbeigelaufen war, aber ich denke ich werde vorerst dort nächtigen. Eliath und Archie, den wir dann dort trafen nächtigen auch dort! So... genug fürs erste... ich will schaun ob ich in der Seeschlange was neues erfahre...
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