Er hatte genug. Ja, er war 16 Götterläufe alt geworden, aber dennoch behandelten sie ihn nicht besser als einen räudigen Straßenköter. Hass gor in ihm; ein bitterer Sud aus Verzweiflung, Unverständnis und Egoismus fraß innerlich an ihm... bis er den Einfall hatte.
Der gescheite Bursche hatte Fortschritte gemacht in seinen Forschungen. Herausgefunden hatte er unter anderem, wie er Zeit verstreichen ließ. Man brauchte nur etwas Altes... etwas sehr Altes. Und Beistand, der nicht von Tare stammte. Er hatte Mäuse gefangen und gekreuzt, alsbald hatte er in einer Kiste zahlreichen Nachwuchs, den er für seine Experimente brauchte. Tagelang stellte er neue Versuchsaufbauten auf und probierte zahlreiche Anwendungen - bis er letztenendes mit den Arkaniumsplittern richtig lag. Die kleine Maus, die er in seinem Versuchsglas hatte, wuchs heran. Fell sproß, wo vorher nackte Säugerhaut zu sehen war. Die Gliedmaßen wuchsen ungleich, erreichten jedoch genau die richtige Größe - so, wie Vitama es sicherlich gewollt hätte. Das Tier sah aus wie jede andere ausgewachsene Maus. Nur ein Detail unterschied es: Vor wenigen Minuten noch war es ein neugeborenes Mäuslein gewesen.
Zahlreiche Versuche waren bis dahin vergangen. Versuche, die in ihrer Abartigkeit und Perversion kaum zu beschreiben waren. Angefangen hatten sie stets mit einem Neugeborenen und einem Versuchsaufbau, geendet hatten sie mit leblosen, fleischigen Breiklumpen, entarteten Tieren, geschwürüberladenen Mäusen und allerlei anderen... Dingen.Seine Versuchsaufbauten... wo hatte er die Abschrift?! Er lief - nein, er rannte - nach Hause, dorthin, wo er unzählige Stunden über seinen Büchern und mit seinen Artefaktfragmenten zugebracht hatte. Er überlegte, wie er es am geschicktesten anstellen sollte. An alles musste man denken... an wirklich alles. Ein Schritt zu wenig, und man würde zerrissen. Ein falscher Aufbau, eine abweichende Anordnung der Zeremonie, und man versickerte als Masse aus Blut, Sekret und Knochenmehl im Teppich...
...und dann war der Tag gekommen, an dem es war werden sollte. Die Kerzen brannten, der Schädel eines Kriegers lag im Pentagramm bereit. Er selbst kniete vor diesem Moment nieder, zu überwältigend waren die Vorstellungen, dass es vorbei sein sollte mit seiner vermeintlichen Jugend. Es war nicht leicht gewesen, einen solch alten Schädel zu finden, doch wo ein Wille war, da war ein Weg - ein Weg, der ihn voranbringen sollte.

Als es endlich geschehen war, blieb nichts an Ort und Stelle zurück - nur die arkanen Zeichen einer Transformation sowie einige rote Flicken auf dem Boden...

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