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 Betreff des Beitrags: Wie schnell die Zeit vergeht...
BeitragVerfasst: 17.05.10, 18:47 
Edelbürger
Edelbürger
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Beiträge: 1693
Er hatte genug. Ja, er war 16 Götterläufe alt geworden, aber dennoch behandelten sie ihn nicht besser als einen räudigen Straßenköter. Hass gor in ihm; ein bitterer Sud aus Verzweiflung, Unverständnis und Egoismus fraß innerlich an ihm... bis er den Einfall hatte.

Der gescheite Bursche hatte Fortschritte gemacht in seinen Forschungen. Herausgefunden hatte er unter anderem, wie er Zeit verstreichen ließ. Man brauchte nur etwas Altes... etwas sehr Altes. Und Beistand, der nicht von Tare stammte. Er hatte Mäuse gefangen und gekreuzt, alsbald hatte er in einer Kiste zahlreichen Nachwuchs, den er für seine Experimente brauchte. Tagelang stellte er neue Versuchsaufbauten auf und probierte zahlreiche Anwendungen - bis er letztenendes mit den Arkaniumsplittern richtig lag. Die kleine Maus, die er in seinem Versuchsglas hatte, wuchs heran. Fell sproß, wo vorher nackte Säugerhaut zu sehen war. Die Gliedmaßen wuchsen ungleich, erreichten jedoch genau die richtige Größe - so, wie Vitama es sicherlich gewollt hätte. Das Tier sah aus wie jede andere ausgewachsene Maus. Nur ein Detail unterschied es: Vor wenigen Minuten noch war es ein neugeborenes Mäuslein gewesen.
Zahlreiche Versuche waren bis dahin vergangen. Versuche, die in ihrer Abartigkeit und Perversion kaum zu beschreiben waren. Angefangen hatten sie stets mit einem Neugeborenen und einem Versuchsaufbau, geendet hatten sie mit leblosen, fleischigen Breiklumpen, entarteten Tieren, geschwürüberladenen Mäusen und allerlei anderen... Dingen.



Seine Versuchsaufbauten... wo hatte er die Abschrift?! Er lief - nein, er rannte - nach Hause, dorthin, wo er unzählige Stunden über seinen Büchern und mit seinen Artefaktfragmenten zugebracht hatte. Er überlegte, wie er es am geschicktesten anstellen sollte. An alles musste man denken... an wirklich alles. Ein Schritt zu wenig, und man würde zerrissen. Ein falscher Aufbau, eine abweichende Anordnung der Zeremonie, und man versickerte als Masse aus Blut, Sekret und Knochenmehl im Teppich...


...und dann war der Tag gekommen, an dem es war werden sollte. Die Kerzen brannten, der Schädel eines Kriegers lag im Pentagramm bereit. Er selbst kniete vor diesem Moment nieder, zu überwältigend waren die Vorstellungen, dass es vorbei sein sollte mit seiner vermeintlichen Jugend. Es war nicht leicht gewesen, einen solch alten Schädel zu finden, doch wo ein Wille war, da war ein Weg - ein Weg, der ihn voranbringen sollte.

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Als es endlich geschehen war, blieb nichts an Ort und Stelle zurück - nur die arkanen Zeichen einer Transformation sowie einige rote Flicken auf dem Boden...

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 Betreff des Beitrags: Re: Wie schnell die Zeit vergeht...
BeitragVerfasst: 19.05.10, 12:31 
Edelbürger
Edelbürger
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Registriert: 26.02.09, 20:06
Beiträge: 1693
"Dieser Bart juckt," dachte er. "Aber sieht gut aus..."
Eitel stand er vor dem Spiegel und begutachtete sich. Seine Kiefer waren jetzt markanter und von dichtem, schwarzem Barthaar bedeckt; die Haare länger und in Eigenarbeit zu einer halbwegs ansehnlichen Frisur zurechtgetrimmt. Alles war perfekt... fast alles.

Irgendetwas war schiefgelaufen. Er wusste genau, dass eine Transformation nicht von jetzt auf gleich geschah, das hatte er bei den Mäusen beobachten können. Manchmal wuchs eine Gliedmaße erst ein paar Minuten, mal ein paar Stunden zur vollen Größe aus; manchmal blieben die Mäuse nackt und ohne Fell - sofern das Experiment anschlug und kein suppiger Materieklumpen auf dem Boden zurückblieb. Doch sein rechtes Bein... war nicht ausgewachsen. Gealtert war es - es hatte ebenfalls feine Härchen bekommen, doch unterschied es sich vom linken um mindestens zwei Fingerbreit.


Einige Zyklen waren nun seit dem vorzeitigen Ende seiner Jugend vergangen. Alte Bekannte hatten ihn mit kritischem Blick betrachtet und gesagt, er sähe übernächtigt und erschöpft aus. Insgeheim freute er sich darüber, dass niemand einen Anstoß an seinem "neuen" Aussehen formulierte. Doch dieses lästige Bein...

Mehr denn je fluchte er darüber, nicht noch viel mehr über das Arkane zu wissen. Doch auch dafür würde es eine Lösung geben. Früher oder später.
Mit der richtigen Hilfe.

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 Betreff des Beitrags: Re: Wie schnell die Zeit vergeht...
BeitragVerfasst: 25.05.10, 15:57 
Edelbürger
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Registriert: 26.02.09, 20:06
Beiträge: 1693
Leise fluchend hinkte er in seine kleine Wohnung. Vermaledeite Elende, die ihr seid, dachte er sich im Stillen, irgendwann sehe ich von oben auf euch herab!

Die Menschen, die ihn einst anlächelten und ihm nette Worte schenkten, wirkten nun alle entsetzt, verwundert und verstört. Andere liefen an ihm vorbei und bemerkten ihn nicht, würdigten ihn keines einzigen Blickes... und reagierten entsetzt, verwundert und verstört, sobald er sie ansprach.
Er blickte in den Spiegel und betrachtete die Gesichtszüge, das schwarze Haar... nur das vermeintliche Alter zeichnete sich auf seinem Gesicht, kaschiert mit dem perfekt getrimmten Bart. Was schreckte sie so? Warum blieben sie alle auf Distanz? Warum brachen sie Gespräche fast hektisch ab...?
Eine Träne verließ seinen Augenwinkel, heiß hinterließ sie eine Spur, als sie die Wange hinunterrann.

War die Isolation der Preis für die paar gewonnenen Jahre?

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 Betreff des Beitrags: Re: Wie schnell die Zeit vergeht...
BeitragVerfasst: 25.05.10, 18:13 
Festlandbewohner
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Unverfänglich hatte sie sich mit Feydis unterhalten, der in seiner frischen Art das Gespräch an der Theke mit ihr suchte, ihr seine kleine Katze präsentierte und recht viel von Awas Aufmerksamkeit einfing. Sie hatte gesehen, dass jemand noch im Laden stand und wartete.
Hätte sie ihn aber erkannt, hätte sie den Jungen nicht hinten an der Tür stehen lassen, sondern wie stets nach vorne gewinkt (sie hatte sich ihm gegenüber immer ein wenig verantwortlich gefühlt). Aber sie sah dort keinen Jungen, den sie kannte. Eher einen hageren Mann, bärtig das Kinn, zurückhaltend und unauffällig die Haltung. Er wurde nicht weiter großartig beachtet.
Erst als Karol in seiner schüchternen Art Worte in Vertrautheit an sie richtete und nach ihrem Befinden fragte, als der andere nach einiger Zeit gegangen war, schien die Stimme ihr ein bekanntes Gesicht ins Gedächtnis zu rufen. Sie hob den Blick und bedachte Karol mit einer auffälligen Musterung.
Ein scheues Lächeln kam ihr entgegen.
Sie beteuerte ein wenig beschämt, ihm mit dem Bart nicht erkannt zu haben und wie sie erfuhr, war sie wohl nicht die einzige, welcher dies Missgeschick passierte. Aber es war auch zu erstaunlich... es war nicht nur der Bart. Die Stimme, das Gesicht... die Augen. Es war Karol, der schüchterne junge Bursche, der sich doch so häufig mit wenig Selbstvertrauen zeigte... dieser Karol schlummerte noch in den Zügen eines "älteren". Selbst die Art wie er sprach war die selbe... und wirkte angesichts seiner Veränderung so absurd.
Auch wenn sie es sich nicht recht erklären konnte... es bereitete ihr etwas Unbehagen. Vor allem als sie sich selber dabei erwischte, wie es ihr einen Moment schwer fiel ihn mit dem üblichen „Du“ anzureden.


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