Stets ist die Nacht während des "Schwarzschimmer" klar und mild und die Sterne strahlen heller als sonst. In jener Nacht, sind die Träume die Morsan gewährt ein ganz besonderes Geschenk. Oft bergen sie eine Lösung für ein schier unlösbares Problem, spenden Trost und Frieden, oder enthalten eine Warnung vor drohender Gefahr. Morsansgweihte verbringen Schwarzschimmer in stiller Meditation während das Volk diese Nacht unter freiem Himmel verbringt und gemeinsam zu den Sternen aufsieht und Traumkraut raucht.
Schweißgebadet mit einem unterdrückten Schrei schreckte sie aus dem Schlaf hoch. Ihr Atem ging stoßweise, ihr Herz pochte gegen die Rippen. Das Laken klebte an ihrer nassgeschwitzten Haut fest. Ihr war schlecht.
Der Blick aus dem Fenster gegenüber des Bettes gewährte ihr ein Blick in eine helle, milde Nacht. Die Sterne standen am Zenit und blickten auf sie und alle anderen Bewohner Tares runter. Ließen im Zimmer Schatten erscheinen, wo am Tag keine waren.
Schwarzschimmer, so schoss es ihr durch den Kopf. Die Nacht, in der einem wahre Träume geschickt werden, so hieß es zumindest. Träume, die oft Lösungen für Probleme bereit hielten. Auch Lösungen zu schier unlösbaren Problemen?
Von ihrem Traum war ihr immernoch schlecht, auch wenn sich der Atmen und ihr Herz langsam wieder beruhigte. Nein, eine Lösung hatte ihr der Traum nicht geliefert. Nur schreckliche Angst hatte er ihr gemacht.
Das Laken war nach diesem kurzen Schlaf völlig in Unordnung gebracht. Genauso wie die Gefühle und Gedanken der Frau. Erst war sie so lang wach gelegen und dann dieser Traum.
Was wollte er ihr nur sagen?
Denn eine Botschaft war enthalten, da war sie sicher.
Sie war kein Mensch der ein so klares Zeichen nicht als das deuten würde, was es auch war. Ein Fingerzeig der Götter, den man so nicht ignorieren durfte. Was sollte sie nur mit dem Wissen anfangen, das ihr anvertraut wurde? Barg Wissen wirklich Sicherheit? Macht? Oder war Wissen doch nur Gefahr?